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biologische/medizinische Fragen zum Jemenchamaeleon

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  • biologische/medizinische Fragen zum Jemenchamaeleon

    Hallo,

    habe heute nacht ein wenig ueber mein Chamaeleon nachgedacht und habe da nen paar doofe Fragen gehabt, die ich nicht beantworten kann.
    Gehen wir von einem gut 1-jaehrigen Jemenchamaeleon aus.
    Die Tiere sind wechselwarm, klar. Was ist denn normalerweise ihr Vorzugstemperatur (Koerpertemperatur), wenn sie die Zeit zum Aufwaermen hatten? Weiss ich es richtig, dass es um die 33 Grad Celsius ist?
    Wenn ja: Was passiert, wenn die Tiere tagelang, weil es z.B. draussen eine viel hoehere Lufttemperatur hat, hoeheren Temperaturen ausgesetzt sind? (Wenn ich da an den Sommer vor 3 Jahren denke....*stoehn*)
    Genauso andersrum: was machen die Tiere in der Natur, wenn es tagelang sehr kalt ist? Koennen sie ein gewisses Mass an Waerme selbst herstellen oder sind sie zu 100% auf die Aussentemperatur/Sonne angewiesen?
    Ich weiss, ich weiss, ich denke ueber seltsame Dinge nach, aber irgendwie ist es mir sehr wichtig, auch solche Sachen ueber mein Tier zu wissen...Dinge, die in einer normalerweise wohltemperierten Umgebung wie ein Terrarium, nicht vorkommen....


    neugierige Gruesse

    coraeins

  • #2
    Hallo,

    es ist so, wie Du sagst. Chamäleons können keine eigene Körperwärme herstellen, bzw. ein wenig Wärme wird der Stoffwechsel schon produzieren, aber nicht genug, um eine best. Temperatur konstant zu halten. Es gibt aber so weit ich weiß einige Schlangenarten, wie z.B. der grüne Baumpython, der das vermag und auf diese Weise (man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege) auch seine Eier ausbrütet. Die Temperatur der Chamäleons verändert sich deshalb immer und ist vom jeweiligen Standpunkt des Tieres abhängig. Wird es dem Tier im Schatten zu kalt, dann geht es eben für einige Minuten wieder in die Sonne und anders rum.
    Die verschiedenen Arten haben unterschiedliche Idealtemperaturen, weshalb Spitzenwerte von 35°C Aussentemperatur im Sommer selbst für Jemenchamäleons hoch sind und die Sonne um die Mittagszeit nicht mehr, oder wenn dann nur sehr kurz, aufgesucht wird.

    Grüße Thomas

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    • #3
      Hallo,

      dazu kann ich nur so viel sagen, das mein Jemenchamäleon Weibchen, wenn es im Terrarium ist (Temperaturen so um die 28°C) sich sehr oft am Tag abflacht & dunkel färbt (in Richtung Spot 35°C), und sich versucht aufzuwärmen immer wenns es mal in der Gegend vom Spot ist...
      So jetzt kommts! Aber wenn es aus dem Terrarium herraus Klettert und im Blumenfenster sitzt und da auch umher Klettert, es aber draussen grau in grau ist und keine Sonne scheint (Temperatur im Wohnzimmer aber nur 22°C sind!) flacht es sich nicht ab und versucht nicht sich aufzuwärmen, aber trotzdem ihre Neutralfärbung (Grasgrün) hat!? ...und das den ganzen Tag lang!

      Gruß
      Sven
      Zuletzt geändert von Nicolá Lutzmann; 05.10.2006, 20:15.

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      • #4
        Ein Chamäeleon ist wechselwarm, das heißt, es versucht nicht, ständig gleiche Körpertemperatur wie wir zu entwickeln. Wir gewinnen die Körpertemperatur aus der Nahrung, deshalb essen wir häufiger als ein Chamäleon. Die Vorzugstemperatur wird nicht ständig gleich sein, denn das hängt sicher von der Stimmungslage ab, die auch hormonell gesteuert wird. Ein Chamäleon kann in der prallen Sonne Farben entwickeln, die man gar nicht kennt und das ist sicherlich auch hormonell gesteuert. Am besten ist es, dem Tier Temperaturgradienten zu bieten, damit es die Temperatur selbst regeln kann.

        Bei Riesenschlangen wird die Wärme beim Brüten durch Muskelzittern frei. Das ist vergleichnbar mit unserer Gänsehaut. Muskelkontraktionen setzen Energie um, wobei Wärme frei wird.

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        • #5
          Hmmm,
          ok. Das heisst also, wie ich schon vermutete, dass das Tier das selbst steuert. Aber was ist nun, wenn die Umgebungstemperatur zu hoch fuer das Tier ist?

          Ich weiss, seltsame Frage...

          coraeins

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          • #6
            Wenn die Körpertemperatur auf kritische Werte ansteigt, suchen die Tiere den Schatten und oft auch den Boden auf, werden sehr hell und hecheln mit offenem Maul, um Verdunstungskälte über die Schleimhäute zu erzeugen.
            Dabei verlieren sie viel Flüssigkeit und daher setzen sie das hecheln meist nur als letzte Notlösung ein..
            So lange Chamäleons dieses Verhalten oder Teile davon nicht zeigen, sind sie nicht überhitzt.
            Lieblingstemperatur hin oder her, gerade Jemenchamäleons vertragen zeitweise sehr hohe Temperaturen auch über etwas längere Zeiträume hinweg.
            Im Supersommer 2003 haben sich meine Tiere auch bei 38° im Schatten noch in der Sonne präsentiert und auch in jenem Sommer habe ich nicht ein einziges Mal ein Tier mit den oben beschriebenen Überhitzungssymptomen beobachtet.
            Allerdings hielten sich die Tiere schon viel im Schatten auf.
            Noch extremer ist die zumindest kurzzeitige Hitzetoleranz bei meinen F. oustaleti. In diesem Juli, bei ebenfalls 38° haben die sich zu Beginn der Hitzeperiode zeitweise noch stundenlang der prallen Sonne ausgesetzt. Als die Hitzeperiode anhielt, liess das jedoch auffallend nach und nach über drei Wochen tags 37-40° und nachts noch gut 25°, waren zeitweise sogar bei diesen Tieren leichte Überhitzungssymptome (helle Färbung, zeitweise Schlaffheit, ich hatte mal nen Thread dazu) zu beobachten. Schliesslich hatten sie tagsüber auch im Schatten kaum eine Chance, Körpertemperaturen unter 35° zu erzielen. Gehechelt haben sie aber auch dann nie und Schäden haben sie dabei offenbar auch nicht zurückbehalten. Alles in allem können die Arten, die aus heissen Habitaten kommen doch so einiges an Hitze aushalten-zumindest, wenn das kein Dauerzustand ist.

            Gruß

            Ingo
            Zuletzt geändert von Ingo; 06.10.2006, 07:41.
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #7
              Hallo,

              Maulsperren muß aber nicht gleich Überhitzen bedeuten. Dass sieht man schon alleine daran, wenn ein Chamäleon länger unter dem Strahler sitzt, das Maul gesperrt hat und trotzdem nicht der Wärme ausweicht. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass die Tiere unter dem Stahler eine bestimmte Temperatur erreichen und dann versuchen mit Hilfe des Hechelns ein Gleichgewicht zwischen Wärmeaufnahme (Strahler) und -abgabe (Verdunstungskälte) herzustellen. Dass machen sie so lange, bis die Körpertemperatur zu hoch geworden ist. Ein Verzögerungstaktik sozusagen.
              Dazu gab es auch schon etliche Beiträge hier im Forum.

              Grüße Thomas

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              • #8
                Ja,

                ich habe aber den Eindruck, dass sie das vor allem tun, wenn es unter dem Strahler sehr warm, in der Umgebung aber deutlich kühler als ihre Vorzugstemperatur ist.
                Zumindest meine Chamäleons verlassen bei hoher Grundtemperatur (die erwähnten 2 Sommer) die Sonnenflecken stets, bevor sie sich zum Hecheln genötigt sehen.

                Sinn würde das machen: Im ersten Fall ist eine möglichst weitgehende Aufwärmung des Körpers nötig, um später längere Aktionszeiten in den kühleren Bereichen zu ermöglichen.
                Im zweiten Fall entfällt dieser Nutzen des langen Aufwärmens, dagegen wird dei Überhitzungsgefahr relevanter.

                Generell müsste eigentlich der Anreiz zum hecheln nicht allzu leicht auszulösen sein, sondern an sinnvolle Situationenn geknüpft sein, da damit ein signifikanter Flüssigkeitsverlust einhergehen kann.

                Bilde ich mir das nur ein, oder beobachten das andere auch?

                Gruß

                Ingo
                Kober? Ach der mit den Viechern!




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                • #9
                  ich beobachte offene Mäuler unter dem Strahler vor allem bei jüngeren Tieren.
                  Kann aber auch mit der niedrigen Grundtemperatur zusammenhängen, denn Jungtiere hatte ich bisher vor allem während der Wintermonate, gegen Sommer waren sie dann schon adult(er)

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