luftfeuchtigkeit - was stimmt jetzt wirklich?

[Habibi]

Hallo miteinander!

Beschäftige mich seit einiger Zeit damit, die richtigen Werte für die Luftfeuchtigkeit in einem Terrarium für Jemenchamäleons herauszufinden. Hab sowohl in Foren, wie auch in div. Literatur nachgeschaut, aber je mehr ich lese, desto mehr widersprechen sich die Autoren.
Allgemein empfohlen werden 60-80%. Einige sind der Meinung, die Feuchtigkeit sollte in der Nacht ansteigen, andere wieder meinen, dass es schlecht ist, in der Nacht eine höhere Lftft. zu haben, da hier die Gefahr besteht, dass sich das Chamäleon verkühlt, wenn der Wasserdampf in der Kälte kondensiert und empfehlen nächtliche 20-25%.

[MrCus]

Hallo Habibi

diejenigen die nachts 25-30% empfehlen haben in Physik nich ganz aufgepasst. Ausserdem möchte ich mal sehen, wie die diese Werte hinbekommen. Sowenig hab ich ja nichtmal tagsüber in meiner Wohnung.

Kondensieren tut das Wasser nur wenn die Luft übersättigt ist. Und das ist sie bei 100% (bzw mehr, was nicht möglich ist, also kondensiert das Wasser)

Abends kühlt das Terrarium ab, das heisst die Luft kann weniger Wasser aufnehmen. Es bleibt aber die selbe Menge Wasser in der Luft "gelöst", weshalb die relative (!) Luftfeuchtigkeit steigt. Das ist ganz normal, probiers mal aus.

Wenn das Chamäleon sich erkältet, liegts sicher nicht an dem Kondensierten Wasser, sondern daran daß das Wasser überhaupt kondensieren kann, also die Luft vielzukalt wurde. ..oder das Chamäleon wurde angesprüht und kann nachts nichtmehr abtrocknen.

Möchtest du nachts eine geringere Luftfeuchtigkeit als Tagsüber, musst du das Terrarium nachts heisser aufheizen als Tagsüber. Und wie sich das mit den Werten aus der Natur verträgt.. naja...
Wo hast du das denn gelesen? Die Quelle wäre interessant.

Ich hab in meinen Terrarien jedenfalls noch nie Nebel gesehen... hätte mich auch gewundert.

[Habibi]

Vielen Dank für deine Antwort!

[Thomas]

Es stellt sich v.a. die Frage: Kann sich ein Chamäleon überhaupt erkälten, und wie sieht das aus?!
Bei gleichwarmen Tieren kommt es aufgrund einer Unterkühlung zu einer Erkältung. Wenn wir Menschen z.B. unsere 37°C nicht mehr halten können, weil wir stark frieren oder im Zug stehen, dann ist unser Immunsystem geschwächt und Keime haben leichtes Spiel.
Bei einer Echse, die ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur anpasst sieht das doch ganz anders aus. Da ist der Spielraum der Temperatur nachts erheblich größer und variiert bei den meisten Arten zwischen 16 und 22°C. Selbst wärmeliebende Arten wie calyptratus können zeitweise Temperaturen von 14°C nachts aushalten.
Was Echsen nicht so gut abkönnen sind dauerhaft zu niedrige Temperaturen, also auch tags, am besten in Verbindung mit normaler Fütterung, sowie dauerhaft zu hohe, am besten gleichbleibende Temperaturen.

Grüße Thomas

[MrCus]

@Habibi
kannst du mir die Quelle nennen, wo das mit den 25% rLF steht?

[Ingo]

Und was die Kälteempfindlichkeit von Jemenchamäleons angeht: Es wird nicht zu unrecht empfohlen, Nachttemperaturen unter 10 ° zu vermeiden, wenn es dann aber einmal dazu kommt, vertragen erwachsene Jemenchamäleons auch mal eine nächtliche Abkühlung auf ca 4° in der Regel problemlos.
Also keine Sorge: In einem Zimmerterrarium kann man in der Regel keine für ein Jemenchamäleon gefährlich tiefe Nachttemperatur erreichen. Im Gegenteil: meist ist es nachts wärmer, als es optimal wäre. Anders als für manche anderen Arten ist die Toleranz der Jemenchamäleons hier aber recht hoch.
Und wie schon gesagt: Wenn es nachts abkühlt, wird es automatisch feuchter. Auch das ist gesund-selbst bis zur Kondensation..
Meine Freilandchamäleons sind an Herbstmorgen (meine oustaletis waren zB noch letzte Woche nachts draussen) nicht selten taubedeckt und das hat noch nie geschadet-wichtig ist dann aber, dass sie sich morgens auch aufwärmen können.

Gruß

Ingo

[Habibi]

Das war irgendeine Homepage im Internet. Werd versuchen, sie wiederzufinden. Könnte aber etwas dauern ... jetzt auf die Schnelle hab ich´s nicht gefunden!