Habe, wie bereits in früheren Beiträgen erwähnt Nachzuchten von Chamaeleo calyptratus. Die Tiere sind erst geschlüpft und wiegen lediglich 1 Gramm. Ich habe nun die Dosis der Vitamine ausgerechnet um auf 100 I.E./kg/Woche D3zu kommen (beim 200g Vater kein Problem). Die Dosis von Korvimin wäre so marginal, dass es auf keinen Fall zu realisieren ist und selbst bei Nekton kam ich auf 0,01g (enthält nur 1/5 der Menge an D3 von Korvimin). Mir wurde von einem Tierernährer gesagt Chamäleons hätten sowieso eine schlechte bis kaum vorhandene D3 Resorption. Dann frage ich mich aber warum der Grenzwert bei 100 IE liegt! Wie kann man also bei derart winzigen Tieren die Vitamine verabreichen ohne eine D3 Hyervitaminose mit ihren möglichen schlimmen Folgen zu riskieren?!?
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Vitamine für die "Babies"
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Du kannst -und solltest- für die Babies auf jeden Fall alle Futtertiere mit Korvimin (oder ähnlichem), evtl mit Ca-Zitrat gemischt, einstäuben.
Vor D3 Überdosierungen brauchst Du dabei definitiv keine Angst zu haben.
Ich bin zwar immer noch vergeblich auf der Suche nach diesbezüglichen Publikationen, aber nach allem, was ich aus der Literatur über ADME von D3 bei Säugern und Geflügel weiss, würde es mich extrem wundern, wenn das aus den Pülverchen zu über 10% bioverfügbar wäre.
Ausserdem solltest Du die Futtertiere (Drosophila, Terflies, Mikrogrillen) gut anfüttern.
Im geschilderten Falle hat sich dafür folgende Mischung bewährt: Milchpulver mit ca 1/4 Kalziumzitrat mischen und mit Multisanostol zu einem dicklichen Brei vermengen.
Vermeide eine zu ausgedehnte ausschliessliche Drosophila Fütterung-das kann zu Mangelsymptomen führen. Terflies schaffen die kleinen früh und Grillen sollten auch von Anfang an dabei sein. Auch Buffaloes passender Größe oder ganz kleine Zophobas aus eigfener Zucht habe ich immer von Anfang angereicht.
Gruß
Ingo
P.S. O,01g= 10 mg...das ist ne ganze Menge PulverZuletzt geändert von Ingo; 02.02.2007, 07:27.Kober? Ach der mit den Viechern!
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mehr wie 0,01g wird auf einer Grille ohnehin nicht haften bleiben.
Was andres: wenn die Reptilien keine gute D3 Resorption haben bzw die Bioverfügbarkeit der Pulver so schlecht ist, frage ich mich, ob der Weg hin zu immer niedriger dosierten Präparaten der richtige ist?
Bei Rotkehlanolis hatten wir mit AminoRep z.B. schon zwei Rachitis-Fälle trotz ausreichender Bestäubung mit Calcium und AminoRep. Ob das daran liegt, weiß ich nicht, passt aber gut zusammn.Zuletzt geändert von MrCus; 02.02.2007, 09:35.
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Zitat von MrCus Beitrag anzeigenWas andres: wenn die Reptilien keine gute D3 Resorption haben bzw die Bioverfügbarkeit der Pulver so schlecht ist, frage ich mich, ob der Weg hin zu immer niedriger dosierten Präparaten der richtige ist?
Manche sagen zu viel.
Ich habe mich dabei letztlich mangels prägnant belegter Literaturaussagen vor allem nach meinen persönlichen Erfahrungen gerichtet.
D3 braucht bei Säugern und Vögeln um aufgenommen zu werden die gleichzeitige Anwesenheit von Fettsäuren im Darm, wobei nicht alle Fettsäuren und Fettsäurekomplexe gleichermassen nützlich sind. Erheblich gefördert wird die Aufnahme durch die Gegenwart von Gallensalzen, deren Auschüttung ja auch wieder abhängig von aufgenommenen Fetten ist.
Hinzu kommt, dass D3 in Magensäure sehr schlecht löslich ist.
Beim Menschen sind D3 Tabletten und Pulver allerdings definitiv bioverfügbar, obwohl exakte Daten zum Vergleich verschiedener Darreichungsformen schwer zu bekommen sind. Mittleuropäer neigen aber auch zu fettreicher Nahrung. Zur Zeit setzt man im übrigen auch gerade die für Mitteleuropäer empfohlene Dosis wieder herauf oder diskutiert das zumindest.
Zu Reptilien finde ich leider keine diesbezüglich explizit werdende Primärliteratur (wer was hat, her damit!) und berufe mich immer wieder auf Gunther Köhler, der sagt, D3 aus Pulvern werde praktisch gar nicht resorbiert.
Rein mechanistisch kann ich mir zwar auch keine gute Verfügbarkeit vorstellen, es wird jedoch IMHO definitv zumindest zum Teil aufgenommen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass bei mir viele Tagaktive Echsen ohne Tages- oder UV-B Licht allein mit Hilfe pulverförmiger Supplemente gesund groß werden.
Zur Toxizität pulverförmigen D3s fällt mir immer wieder ein länmger zurückliegendes kurzes Gespräch mit einer Egernia Halterin ein, die ihren Tieren seit Jahren immer wieder halbe Vigantoletten verfütterte. Herbere Überdosierungen kann man sich wohl kaum vorstellen und die betroffenen Tiere überstanden das offenbar problemlos.
Ich neige daher dazu, hohe D3 Konzentrationen in Pulvern als unschädlich und sinnvoll zu betrachten und wo machbar trotz solcher Gaben regelmäßig D3 Flüssigmixe in niedriger Dosierung zusätzlich zu verabreichen.
Ich hatte in meinem Bestand auch nach meiner einsteigerphase noch durchaus schon den einen oder anderen Rachitisfall -stets bei Gruppenaufzucht und letztlich Stress/Suppressionsinduziert, aber immerhin.
Aber ich hatte noch keinen einzigen Fall von Vitamin D Hypervitaminose oder Verdacht darauf.
Flüssigpräparate dosiere ich allerdings auch mit viel Bedacht.
Ich frage mich auch manchmal, ob die eine oder andere vom Tierarzt diagnostizierte D3 Hypervitaminose nicht doch genau das Gegenteil war...die Symptome sehen sich sehr ähnlich und Harnsäureablagerungen kann man auch schonmal versehentlich für Verkalkungen halten. Aber das ist zugegebenermassen nahe an einer gemeinen Unterstellung und sicher bei den Herp-erfahrenen Vets eher nicht relevant.
Gruß
IngoZuletzt geändert von Ingo; 02.02.2007, 13:54.Kober? Ach der mit den Viechern!
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ja, das mit Herpetal is mir auch aufgefallen und in der Tat hab ich mich schon gefragt warum die Dosierung so gewählt wurde.
das erinnert mich daran daß ich nochmal meinen bekannten fragn wollte bezüglich der neuen Studie bezüglich bioverfügbarkeit von Pulvern und UVB-Lampen...
bzgl deines Postings: Harnsärekristalle deuten auf D3 Unterversorgung hin? Oder habich dich da jetz falsch verstanden?
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Ne, man kann Harnsäurekristalle aber mit Kalkabalgerungen verwechseln und an D3 Hypervitmainose denken, wo in der Tat eine Hypovitaminose (dei natürlich nix mit den Harnsäureablagerungen zu tun hat, aber oft sidn dei Viecher halt derart fehlernährt, dass...) vorliegt.
So ein bsisken vor mich hin gesponnen halt.
Gruß
IngoKober? Ach der mit den Viechern!
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