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Der Charakter?

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  • Der Charakter?

    Hallo alle zusammen,

    Ich hab jetzt schon echt viel über Chamäleons gelesen und geforscht aber leider liest man zu wenig über typische Charaktereigenschaften.
    Welches Verhalten bzw. welche Farben zeigt das Tier bei guter *Laune* und welche bei schlechter? Ich weiß...dunkel ist nicht gut aber da gibt es doch sicher Unterschiede oder? Dieses aufblähen und Geräusche machen, oft stundenlang in einer Position verharren und dann mit einmal stundenlang das Terrarium erkunden...ist das alles *Normal* oder muss ich mir gedanken machen? Mal ist er ganz zutraulich und springt mir regelrecht auf den Arm und mal will er auf keinen Fall aus seinem Terrarium (zwecks sauber machen).

    Ich wollte einfach mal wissen was für unsere Chamäleons typisch ist und was nicht. Woran erkennt man das es ihm wirklich gut geht und was sind Anzeichen für evtl. Krankheiten?

    Vielen Dank

    Kevin

  • #2
    Hallo Admiral,

    eine schwierige Frage - aber ich versuch mich mal.

    Im Buch von Wolfgang Schmidt (Chamaeleo calyptratus - Das Jemenchamäleon) gibt es eine von Necas entliehene Farbtafel, die die Färbungen adulter weiblicher und männlicher Tiere ihrer 'Stimmung' zuordnet.
    Das ist sicher ein guter Anhaltspunkt für eigene Betrachtungen.

    Persönlich denke ich, dass Chamäleons als Einzelgänger 'Individualisten' sind, wenn man das so vermenschlicht sagen kann.

    Unser eigenes Tier (1,0 Chamaeleo calyptratus, ca. 6 1/2 Monate alt) ist z.B. zur Zeit noch sehr neugierig und überhaupt nicht scheu. Es reagiert zwar bei - versehendlich - schneller Annäherung an das Terrarium mit etwas unsicherem Wackeln auf seinem Zweig, flieht aber nicht und droht auch nur sehr selten. Wenn es nicht gerade jagt, hockt es auf einem seiner Lauerplätze oder unter dem Spot, meistens schön grün - morgens auch mal braungrün, wenns im noch kühl ist.
    Sieht er uns mit den Futterutensilien hantieren, wird er sehr lebendig, turnt an die Terrarientür und wenn man nicht aufpasst, versucht er zur Faunabox mit dem Futter zu gelangen. Dann ist er für seine Verhältnisse schön bunt: er befindet sich gerade in der Umfärbung und hat die Tage erstmals türkisfarbene Punkte in den Querstreifen gezeigt - die zur Zeit aber noch grau sind.

    Wenn man hier so mitliest, lernt man natürlich auch Tiere mit ganz anderen Verhaltensmustern kennen - die Bandbreite scheint also sehr groß zu sein.

    Ein Aspekt ist sicher auch die Gewöhnung an Störungen durch den Halter. Ingo schrieb z.B. mal von einem sehr scheuen Tier, dass er in einem Zimmer mit wenig 'Puplikumsverkehr' hält und das immer gleich in Deckung geht, wenn jemand herein kommt. Ein weiteres Tier (ich meine, auch ein Jemenchamäleonweibchen), dass er in einem belebteren Raum hält, läßt sich hingegen durch normalen Umgang nicht aus der Ruhe bringen.

    Aber alles mit Vorsicht zu geniessen! Ich denke, gerade wenn es um den Charakter und das Verhalten geht, neigen alle Tierhalter gerne zu einer gewissen Vermenschlichung ihrer Pfleglinge. Dabei mag die Gefahr bestehen, dass man unnatürliches - z.B. aus Haltungsfehlern resultierendes - Verhalten übersieht und fehlinterpretiert. Gerade wenn man so wie ich ein Anfänger ist

    Gruß
    Jörg

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    • #3
      Vielen dank für deine Beschreibung, das beruhigt mich schon einmal. Mein Chamäleon ist ungefähr gleich wie du es schon beschrieben hast und so wie ich es auch hier im Forum und im WWW gelesen habe, somit denke ich dass alles ok ist und es ihm gut geht.

      Also vielen Dank nochmal...

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      • #4
        Ich glaube nicht, dass es Artenspezifisch sagen kann wie sich Chamäleons verhalten.

        Mein Jemenweibchen war bis zum zweiten Gelege sehr zutraulich und kam immer an die Scheibe und wollte raus, wenn ich den Raum betreten habe. Seit Sie ihr zweites Gelege abgelegt hat hat sie Ihr Verhalten komplett geändert und versteckt sich sobald man sich dem Terrarium nähert. Erst dachte ich sie sei vielleicht krank oder ähnliches, aber eine Kotprobe und ein Besuch beim Tierarzt konnten dies nicht bestätigen.

        Ganz anders der Herr im Hause. Seit er eingezogen ist ist verteidigt er sein Reich. Wenn man ihn anguckt oder am Terraium steht verhält er sich ganz normal. Aber sobald man das Terraium öffnet bläht er sich auf und versucht den "Angreifer" zu vertreiben. Außer es geht um Futter. Dann ist er handzahm!

        Grade die Veränderung bei meinem Weibchen sagen mir, dass wirklich jedes Tier anders ist und es sich jeder Zeit von heute auf morgen ändern kann.

        Bei kleinen Babys kann man denke ich sagen, dass sie fast immer gleich sind. Freitag sind bei mir grade wieder 22 Babys geschlüpft und sie sind so wie die anderen vor Ihnen. neugierig, tollpatschig und niedlich ohne Ende. Außerdem kommt es mir so vor als wenn sie vor nichts Angst hätten.

        #Ben

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        • #5
          Hallo Admiral,

          ich hoffe ja, es melden sich noch ein paar andere Stimmen mit ihren Erfahrungen.

          Ich finde das Thema nämlich sehr interesant. Insbesondere, welchen Einfluß man als Halter auf die Entwicklung seines Tieres nimmt (z.B. auch durch die unterschiedlichen Möglichkeiten zum Gewöhnen an die Hand etc.).

          Ein Beispiel sind auch die unterschiedlichen Haltungsgrundsätze in Deutschland und Amerika (gabs hier auch schon mal zu lesen ... war glaub' ich auch von Ingo):
          Auf der anderen Seite des Atlantiks werden Glasterrarien nicht so gerne gesehen (Streß wegen Spiegelung), dafür werden die Tiere häufiger herausgenommen und herumgetragen (was bei uns eher als unnötige Tierquälerei betrachtet wird).

          Gruß
          Jörg

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          • #6
            Das jedes Tier sein eigenen Charakter hat, ist ja normal und auch gut so. Mir geht es hauptsächlich darum ob man auf den ersten Blick erkennen kann ob es dem Tier gut oder schlecht geht.

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            • #7
              Hallo Admiral,

              allgemein und von aussen, für Viecher, von denen man nur die Art kennt und eine kurze Beschreibung des Aussehens / Verhaltens hat - sicher nicht.

              Bei seinen eigenen Tieren und mit entsprechender Erfahrung denke ich aber schon, dass man auf einen Blick aussergewöhnliche Situationen erkennen kann. Das Bewerten wird gerade bei Reptilien wohl immer was länger dauern

              Bei unserem Kater (es ist unsere erste Katze und wir haben ihn jetzt drei Jahre) behaupte ich, aus dem Augenwinkel zu erkennen, wie er drauf ist

              Gruß
              Jörg

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              • #8
                ...ja und wie du es mit deiner Katze beschrieben hast, so gehts mir auch mit meinem Hund. Das wäre super wenn ich bei meinem Chamäleon auch mit der Zeit erkenne ob alles ok ist oder etwas nicht passt.

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                • #9
                  ... leider sind Reptilien nicht so extrovertiert wie Hunde und Katzen

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                  • #10
                    Ich denke (fast) jedes Tier ist auf seine weise interessant, natürlich hast du recht...Hunde und Katzen sind da schon etwas aufgeschlossener und dadurch für den *normalen* Haustierbesitzer sehr interessant.
                    Hab aber auch schon viel gelesen, dass Chamäleons ziemlich zutraulich und anhänglich werden können, wenn man sie so erzieht. Weiß nicht was ich persöhnlich davon halte aber ich denke Reptilien/Chamäleons sollte man in gewisser Weise in Ruhe lassen weil es doch extreme Einzellgänger sind.

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                    • #11
                      Dass wir uns da nicht missverstehen: mit weniger extrovertiert meinte ich nicht weniger interessant - sonst würde ich sicher kein Chamäleon halten

                      Einem Hund oder einer Katze sieht man halt recht einfach an, wie es ihnen geht, zumal sie selbst ein Interesse haben, mit ihrem Rudelführer oder Dosenöffner/Ohrenkrauler zu kommunizieren.
                      Am deutlichsten wird das sicher beim 'Lächeln' der Hunde, das diese sich ganz klar bei Herrchen abgeguckt haben.

                      Reptilien haben es da schwerer - für die ist es schon ein riesen Schritt, im Pfleger keine Bedrohung mehr zu sehen.
                      Und da die meisten keine sozialen Tiere sind, verfügen sie auch in der Regel nicht über Ausdrucksformen, ihren Artgenossen ihr Befinden mitzuteilen, an die Mensch anknüpfen könnte.
                      Im Gegenteil: bei Begegnungen geht es oft nur darum Stärke oder Unterwerfung zu zeigen (bei Revierkämpfen) oder Gesundheit zu demonstrieren (bei der Paarung).
                      Das sieht man glaub' ich auch ganz gut an den beiden Videos aus dem Filme- Thread, der gerade aktuell ist.

                      Wenn man seinem Tier ansieht, dass was nicht OK ist, ists dann meistens schon was ernster.

                      Gruß
                      Jörg

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                      • #12
                        Hallo Fahrenheit,

                        wir haben uns da schon richtig verstanden, ich sehe das gleich wie du...die meisten Reptilien sind nicht sehr aufgeschlossen und handzahm. Ich denke das ist auch gut so. Gerade diese verschiedenen Charaktereigenschaften der verschiedenen Tiere macht sie so interessant. Extrovertiert wie Hunde bzw. Katzen oder (verschlossene) Einzellgänger wie die meisten Reptilien...ich find beides interessant. Mein Hund (Sanchez) ist halt mein *Kumpel* der immer an meiner Seite ist und mein Chamäleon (Alfred) ist der Stubenhocker der zu Hause alles unter Kontrolle hat. Beide Tiere bereiten mir gleich viel Freude, gleich viel Arbeit und das jeder auf seine Art.

                        Gruß
                        Kevin

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                        • #13
                          So.Ich hab den passenden Thread gefunden :-) . Ich wollte nämlich auch mal frage, was Chamäleons eigentlich so über den Tag lang machen.Meistens wenn ich meins sehe, hockt es auf dem selben Zwei und sonnt sich. Durchs Terrarium hetzten tut es nur wenn es Futter gibt.
                          Das es die Tiere nicht in Handzahm gibt, weiss ich auch...Aber was ist, wenn das Tier größer ist ( meins ist jetzt 4 Monate) ?
                          Wenn es dann immernoch nicht zahm ist, und sich garnicht rausnehmen lässt ohne zu beißen oder fauchen,weil es jetzt schon ziemlich damit loslegt.Auch würde ich es gern öfters rausnehmen um es auf meinen Zimmerficus zu legen.

                          Werden die mit dem Alter eher ruhiger,sprich "zu faul zum beißen und knurren" oder eher aggressiver?
                          lg
                          tine

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                          • #14
                            Hi
                            also mein F.Pardalis ist "zahm" geworden als er die Geschlechtsreife hinter sich hatte. Vorher hat er sich auch immer versteckt aber jetzt will er immer sofort auf meine Hand wenn ich dicht an sein Terrarium rangehe. Er ist jetzt fast 1,5 Jahre alt. Mein kleiner neuzugang, ein F.Pardalis weibchen, ist jetzt 7 Wochen alt und ist jetzt schon sehr zutraulich nur wenn man zuschnell ans Terrarium rangeht schreckt sie ab und zu zurück.
                            mfg Torsten

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                            • #15
                              Hallo Wateva,

                              unser Jemenchamäleon hat eigendlich einen recht festen Tagesverlauf wie man ihn für ein Reptil Marke Lauerjäger erwarten würde:

                              Aufwärmen, Terrarium durchkämmen, Ansitz suchen und lauern, zwischendrinn immer mal wieder unter die Lampe. Gegen Mittag im Sommer etwas in Deckung bleiben, dann wieder Ansitz suchen und lauern, noch mal eine Aktivitätsphase, wieder wärmen und dann ab auf den Schlafplatz. Natürlich nur generell - nicht dass man seine Uhr danach stellen könnte

                              Für mich interessant: öffnen wir während der Terrarienerkundung die Tür, ist unser Tier sofort da und will raus, egal ob über die Hand, die Pinzette oder die Sprühflasche.
                              Wenn es seinen Lauerast gefunden hat, muß es schon die Futterdose sein, sonst tut sich in der Regel nichts.
                              Wenn es Fliegen gibt - die geben wir direkt ins Terrarium - ist es mit dem Rumsitzen auch vorbei, die werden bis in die letzte Ecke gejagt und abgeschossen.

                              Zum Drohen und Beissen: das haben wir bei unserem Jemenchamäleon - übrigens ein männliches Tier und jetzt ca. 14 Monate alt - nie beobachtet. Da gibt es gegenüber meinen früheren Beschreibungen hier im Thread keine Änderung.

                              Gruß
                              Fahrenheit

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