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Atemwegserkrankung bei Chamaeleo sternfeldi

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  • Atemwegserkrankung bei Chamaeleo sternfeldi

    Hallo!

    Mein Chamaeleo sternfeldi-Weibchen hat sich wohl einen Infekt des oberen Respirationstrakts eingefangen. Einige Tage lang war wahrscheinlich die Umgebungstemperatur zu gering (16-19°C) und das Tier hat Probleme beim Atmen, öffnet häufig das Maul und man kann "Schnief-Laute" vernehmen.
    Haltungsparamter: Gaze-Terrarien mit Leuchtstoffröhren mit UV-Anteil, 40-Watt-Strahler und ab und zu Orsram-Vitalux. Normalerweise liegen die Temperaturen bei 20-22 °C und unter dem Strahler bis 30°C.
    Jetzt zu meiner Frage: Natürlich habe ich die Temperaturen sofort wieder erhöht, man liest oft, dass sich diese Infekte dann von selbst wieder geben. Ich würde aber gerne auf Nummer sicher gehen und eventuell ein Antibiotikum verabreichen, um eine Lungenentzündung zu vermeiden. Tierarzt-Termin ist am Montag, aber hat vielleicht jemand hier schon Erfahrungen/Daten zur Verabreichung von Antibiotika? Mengen pro kgKG? Applikation? Einfach nur zum Vergleich, weil ich mich mit der Gabe anhand von irgendwelchen auf Menschen zugeschnittenen Gewichtsformeln schwer tue...

    Grüße Thomas
    www.terragraphie.de

  • #2
    Hallo,

    Antibiotikum auf Verdacht zu verabreichen ist nicht sinnvoll, weil dein Chamaeleon auch etwas anderes haben könnte, das Antibiotikum nicht das richtige ist, oder die Gabe von Antibiotikum die Krankheit noch verschlimmern könnte.
    Es ist übrigens recht unwahrscheinlich, das die Temperaturen von 16°-19° Grad Auslöser für eine Krankheit sind; Chamaeleo sternfeldi ist eine Hochlandart und verträgt solche Temperaturen.

    MfG.
    Uwe Starke Huber
    Zuletzt geändert von Uwe Starke Huber; 27.10.2007, 10:03.

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    • #3
      Hallo!

      Naja, die Symptome sind mehr als eindeutig. Was sollte man tun? Einen Abstrich machen lassen, um zu klären, ob tatsächlich Bakterien und welche genau beteiligt sind? Wie verhält es sich mit Rhinoviren bei Reptilien? Ist ein Breitbandantibiotikum in der richtigen Dosierung so schlimm?
      Zu den Temperaturen: Es könnte sein, dass zu diesen niedrigen Temperaturen noch etwas Luftzug hinzugekommen ist, weil teilweise das Fenster offen steht. Chamaeleo sternfeldi mag zwar eine Hochlandart sein, aber im Vergleich zu Chamaeleo j. merumontanus scheint sie es schonmal deutlich wärmer zu brauchen, jedenfalls ist das mein Eindruck aus diesem Sommer.
      Noch was: Wie sicher ist die Angabe "Chamaeleo sternfeldi"? Nach der Auflistung in der Reptilia Nr. 37 kommt C. sternfeldi nur am Mount Meru und am Kilimandscharo vor. Andere ähnliche Arten sind jedoch weit verbreitet und kommen auch in tieferen Lagen vor (z.B. Chamaeleo bitaeniatus, ellioti...). Aber da C. j. merumontanus ja auch für den Mount Meru endemisch ist, wird das schon stimmen oder? Ist halt dann das Hauptfanggebiet für die Tansaner?

      Grüße Thomas
      www.terragraphie.de

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      • #4
        Hi Thomas,

        wie lange ist das Tier denn schon bei dir?

        Es können zwar Bakterien sein, möglich wären aber auch Lungenwürmer (oder andere Parasiten).

        Ansonsten:
        Auch Montanarten können wenige Tage, komplett ohne Strahlungswärme, arg zu schaffen machen. Durch chromatische Anpassung wird ja vor allem im Hochland aktiv Thermoregulation betrieben. Von daher finde ich den Rückschluss von Thomas nachvollziehbar.

        Sollte die Wärmelampe zugeschaltet gewesen sein, dann würde ich jedoch eher andere Gründe in Betracht ziehen. Die Zugluft könnte dann eine/ die Erklärung sein.

        Gruß

        Marco

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        • #5
          Hallo

          um ein Antibiotika zu verabreichen würde ich erstmal sichergehen welcher Keim vorliegt. Antibiotika "auf graderaus" und prophylaktisch verabreichen würde ich nicht. Das kann, wie Uwe schon erwähnte, schnell in die Hose gehen. Ein Antibiogramm würde da evt. weiterhelfen. Da Du eigentlich nicht weiss ob tatsächlich eine Pneumonie vorliegt würde ich entweder nach Erhöhung der Temperatur den Verlauf abwarten, oder das fachgerecht abklären lassen.

          Als Montanart halte ich es persönlich auch eher für unwahrscheinlich sich durch kühlere Temperaturen einen Infekt zugezogen zu haben. Dann eher schon die Zugluft.

          Wie Du auch schon erwähntest ist das bei Ch.T.J.Merumontanum etwas anderes, aber bei denen hatte ich seiner Zéit auch mal im Winter mehrere Tage das Fenster auf und die Beleuchtung war ausgefallen. Und es war wirklich kalt. Hab da leider keine Messwerte. Was ich damit sagen will ist, dass ich denke, dass die von Dir angegeben Temperaturen für Deine Sternfeldii keine Auswirkung gehabt haben sollten und dies nicht der Grund für einen Infekt (wenn es denn einer ist) sein sollte. Das heisst natürlich nicht, dass es nicht evt. doch der Fall ist.

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          • #6
            Zitat von Bex Beitrag anzeigen
            Hi Thomas,

            wie lange ist das Tier denn schon bei dir?

            Es können zwar Bakterien sein, möglich wären aber auch Lungenwürmer (oder andere Parasiten).

            Ansonsten:
            Auch Montanarten können wenige Tage, komplett ohne Strahlungswärme, arg zu schaffen machen. Durch chromatische Anpassung wird ja vor allem im Hochland aktiv Thermoregulation betrieben. Von daher finde ich den Rückschluss von Thomas nachvollziehbar.

            Sollte die Wärmelampe zugeschaltet gewesen sein, dann würde ich jedoch eher andere Gründe in Betracht ziehen. Die Zugluft könnte dann eine/ die Erklärung sein.

            Gruß

            Marco
            Hallo Marco,

            die Tiere sind Nachzuchten von letztem Jahr und etwa seit sechs Monaten bei mir, deswegen sollten Lungenwürmer ausscheiden.
            Ein Strahler war zwar zugeschaltet, brachte die Temperatur aber nur punktuell auf 22 °C. Kann gut sein, dass es an der Zugluft lag.
            Mal schauen wie es morgen aussieht, ich möchte eben nicht zu lange mit einer eventuell nötigen Behandlung warten, denn es ist ja nicht selten so, dass es, wenn man schon äußerliche Anzeichen in Färbung, Verhalten, Allgemeinzustand sieht, schon zu spät ist. So weit würde ich es gerne erst garnicht kommen lassen.

            Grüße Thomas
            www.terragraphie.de

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            • #7
              Sternfeldis können "pfeifen".
              Als ich das das erste Mal bemerkte, dachte ich auch an eine Atemwegserkrankung und bin mit dem Tier zum Tierarzt. Er wollte sie zunächst mit einem Antibiotikum behandeln. Dann pfiff sie im Behandlungszimmer. Der Arzt erklärte, dass dies ein Zeichen der Erregung ist. Es kann auch beim Fressen passieren. Sie bekam dann keine Medikamente.
              Inzwischen pfeift sie nur noch gelegentlich, wenn ich sie von draußen zurück in ihr Terrarium gesetzt habe. Ansonsten sitzt sie entspannt auf ihren Ästen und schaut munter umher.

              Ob das Schniefen Deines Chamäleons nun aber das Pfeifen ist, kann ich nicht sagen. Ich würde den Tierarzt auf diese Möglichkeit hinweisen.

              Eine Atemwegserkrankung wegen ein paar Tagen rel. niedriger Umgebungstemperatur würde mich wundern. Da sind die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum extremeren Bedingungen ausgesetzt.

              Wie auch immer, auch ein häufiges Pfeifen ist ein Hinweis, dass etwas nicht passt. In jedem Fall könntest Du noch prüfen, ob Dein Chamäleon zu viel Aufregung hat. Ist es denn unruhig oder schreckhaft? Vielleicht fühlt es sich in seinem Terrarium nicht wohl oder es hat nicht genügend Ruhe.

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              • #8
                Hallo Osta!

                Das ist jetzt interessant! Daran hatte ich nämlich auch schon gedacht! Ich habe mein Weibchen vor ungefähr einem Monat verpaart, es ist also höchstwahrscheinlich trächtig, außerdem ist es schon ein recht schüchternes Tier, das auch nur ungerne von der Pinzette frisst. Ich weiß natürlich nicht, ob das Weibchen auch Laute von sich gibt, wenn ich nicht da bin, aber es tut dies vermehrt, wenn ich sie rausnehme.
                Wie lässt sich das jetzt genau unterscheiden?
                Auf die Tierärztin brauche ich da wahrscheinlich nicht zu hoffen.

                Grüße Thomas
                www.terragraphie.de

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                • #9
                  Wie Du die Laute unterscheiden kannst, kann ich Dir nicht sagen. Ich weiß ja nicht, wie sich eine Atemwegserkrankung anhört oder welche anderen Symtome auftreten. Da kann schon ein Tierarzt weiterhelfen.

                  Aber Deine letzte Bemerkung deutet für mich doch darauf hin, dass Dein Chamäleon eher aufgeregt als krank ist.
                  Macht sie denn sonst einen gesunden Eindruck? Wenn ja, würde ich erst einmal nicht zum Tierarzt gehen, zumal das Weibchen trächtig ist und ich nicht weiß, welche Auswirkungen Antibiotika auf die Entwicklung der Jungtiere hat.
                  Zunächst würde ich jetzt die Haltungsbedingungen überprüfen und ggf. so ändern, dass das Tier möglichst wenig Aufregung hat. Bietet das Terrarium ausreichend Verstecke und Sichtschutz vor Artgenossen und Fressfeinden? Ich trete nur dicht an das Terrarium heran oder berühre das Tier, wenn es nötig ist. Dazu gehört das gelegentliche Tränken mit der Pipette. Das Füttern mit der Pinzette finde ich nicht notwendig. Schaben, die sich in der Erde vergraben und dort über die Maulgröße des Chamäleons hinauswachsen, stelle ich in einem Behälter ins Terrarium. Alle anderen Insekten, die ich füttere, sind tagaktiv und bieten eine gute Möglichkeit, dass meine Sternfeldis ihre Fähigkeit zu jagen trainieren können. Selbst ein trächtiges Weibchen ist eine hervorragende Jägerin. Wenn sie mal nicht schnell hinter dem Futter her ist, hat sie keinen großen Hunger. Dann würde ich ihr das Futter nicht noch vor das Maul halten, sondern weniger füttern.

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                  • #10
                    Hallo,

                    bei einem Chamaeleon mit Atemwegserkrankungen ist öfters der Kopf nach oben geneigt, das Maul leicht geöffnet und der Kehlsack aufgebläht, als normal üblich.

                    MfG.
                    Uwe Starke Huber

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                    • #11
                      Oft ist auch der Körper gebläht, die Atemfrequenz ist herabgesetzt und man sieht beim Atmen ungewöhnlich starke Bewegungen an den Flanken.

                      Was ich aber hier einmal gerne zur Diskussion stellen möchte: Warum soll Zugluft schädlich sein (sofern immer ein Spot vorhanden ist, der Wärmeverluste ausgleichen kann)?
                      Zugluft ist etwas typisch deutsches. Amis und andere reissen gerne alle Fenster auf und freuen sich, wenn es ordentlich zieht. Egal, ob in Auto, Wohnugn oder Terrarium. Wir aber vermuten in gleicher Situation immer gleich Gefahr für Leib und Leben und übertragen das auch auf unsere Herps.
                      Realitätsbezogen, realitätsfern?

                      Gruß

                      Ingo
                      Kober? Ach der mit den Viechern!




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                      • #12
                        Hallo,

                        es sollte vielleicht noch erwähnt werden, das die geschilderten Symptome zu Beginn der Erkrankung nur zeitweise auftauchen und erst zum Schluss ständig.

                        MfG.
                        Uwe Starke Huber

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                        • #13
                          [QUOTE=Uwe Starke Huber;491879]

                          "ist ... der Kopf nach oben geneigt, das Maul leicht geöffnet und der Kehlsack aufgebläht ...

                          So würde ich auch mein pfeifendes Sternfeldi beschreiben.

                          Lässt sich das noch spezifizieren?

                          Ingos Beschreibung finde ich da schon eindeutiger.
                          Bedenklich fände ich es, wenn sich der Körper bläht und wieder entspannt wobei ungewöhnlich starke Bewegungen an den Flanken zu sehen sind.
                          An solche rhythmischen Bewegungen erinnere ich mich bei meinem pfeifenden Sternfeldi nicht. Das wäre mir aber sicher aufgefallen.

                          Eine Atemwegserkrankung würde ich auch eher dann vermuten, wenn das Tier dauerhaft in feuchter Stauluft sitzt. In einem Gazeterrarium ist das ja nicht der Fall.

                          Was die Zugluft angeht, denke ich, Sternfeldis sind in der Natur auch Wind und Wetter ausgesetzt. Bis zu einem gewissen Grad ist das Training für ihr Immunsystem.
                          Bei Zimmerhaltung ist permanente und starke Zugluft sicher nicht gut.
                          Gelegentliches Lüften des Raumes und offene Fenster im Sommer finde ich bei gesunden Tieren unproblematisch. Ich würde aber darauf achten, dass es "windgeschützte" Bereiche im Terrarium gibt, in die sich das Tier zurückziehen kann.

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                          • #14
                            Hallo!

                            Erstmal danke für die zahlreichen Antworten!

                            Es ist in der Tat so, dass das Chamäleon den Kopf leicht nach oben geneigt hat, allerdings nicht ständig. Auch das Öffnen des Maules, sowie das Aufblähen der Flanken ist zu beobachten, jedoch auch nur wenn das Tier seine "Fieps"-Laute von sich gibt, die sich, das möchte ich nochmals betonen, aber deutlich vom normalen Fauchen eines Chamäleons unterscheiden.
                            Ich habe mich mal heute eine halbe Stunde ruhig in das Chamäleonzimmer gesetzt und gewartet, ob diese Laute auch bei Ungestörtheit auftreten: Erst passierte ca. 10 Minuten nichts, dann jedoch hörte ich zweimal innerhalb fünf Minuten ein Fiepsen, schwierig zu entscheiden, ob das Tier mich jetzt bemerkt hatte oder ob die Atembeschwerden eben unregelmäßig sind.
                            Ich werde wohl trotzdem den Weg zur Ärtzin einschlagen, die Trächtigkeit ist ja noch nicht weit vorangeschritten und vielleicht kann sie ja doch differenzieren zwischen Krankheit und Abwehr...
                            Zur Zugluft: Ich denke auch, dass ständiger Zug ohne Rückzugsmöglichkeit den Tieren ziemlich schnell schaden kann, da dürfte auch eine Wärmequelle nichts nutzen.
                            Zur Fütterung: Wachsmaden und Fliegenlarven gebe ich von der Pinzette, damit diese sich nicht gleich vergraben und ich außerdem sicher gehen kann, dass die Tiere fressen und ihren Proteinbedarf decken können. Alles andere wird "frei" ins Terrarium gegeben, wobei ich anmerken muss, dass Heimchen, Grillen und Schaben nur sehr ungerne gefressen werden.
                            Zum Rest: Einrichtung besteht aus einem sehr dichten Ficus benjamini, der genügend Rückzugsmöglichkeiten bietet. Tränken von der Pipette mache ich nicht, dazu ist das Tier zu schüchtern, ich sprühe jedoch 2-3-mal täglich. Neben dem Becken steht das des Männchens, Sichtkontakt ist aber eigentlich durch den Ficus unmöglich, werde aber vielleicht doch eine Holzplatte o.ä. dazwischen anbringen. Wie sieht's da mit Geruchsstoffen aus, die vom Männchen ausgehen könnten? Muss ja nicht unbedingt nur Augenkontakt sein...

                            Grüße Thomas
                            www.terragraphie.de

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                            • #15
                              Pfeiflaute bei sternfeldis. Klingt jedenfalls sehr interessant.

                              Die Weibchen von C.parsonii haben regelmäßig bei Störungen gequietscht wie kleine Meerschweinchen.

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