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Frage zu Parasiten

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  • Frage zu Parasiten

    Hallo Forenteilnehmer,

    mir ist ein schwerwiegender Anfängerfehler unterlaufen!
    Ich habe mir am 22.08.08 noch ein 1,0 Jemenchamäleon ("Harry") gekauft, welches ich künftig auf einem fast 2m hohen Ficus frei im Zimmer halten möchte.
    Auf die Idee kam ich u.a. deshalb, weil ich ständig Futtertiere töten muss, die für meine kleine F. lateralis Dame ("Elli") -die sich übrigens prächtig entwickelt- zu groß geworden sind.
    Nun ja, ich hatte mich vor dem Kauf der Kleinen sehr intensiv belesen und las immer wieder den Hinweis in den Büchern, ein Chamäleon grundsätzlich erst einmal in ein Quarantäne-Terrarium zu setzen. So geschah es dann auch und nach der ersten negativ befundeten Kotprobe habe ich sie in das eigentliche Terrarium gesetzt.
    Als Harry dann kam, setzte ich ihn gleich in den Ficus. Beim Kauf hatte er noch sehr kleine Häutungsreste am Körper, die er auch an den folgenden Tagen nicht los wurde. Deshalb kam mir der Gedanke, ihn in die andere Hälfte des Terrariums zu setzen (es besteht selbstverständlich kein Sichtkontakt zu Elli), da die Luftfeuchte dort natürlich höher ist. Die Quarantäne habe ich völlig vergessen! :wall::wall::wall:
    Allerdings war mir auch die Dringlichkeit dieser Maßnahme nicht wirklich bewußt, da in den Büchern nicht nachzulesen war, dass bei Parasitenbefall prinzipiell die ganze Einrichtung vernichtet werden muss. Das wäre mir garantiert im Gedächtnis geblieben!!! Erst beim Surfen gestern hier im Forum bin ich auf den Grund gestoßen und mir ist die Ernsthaftigkeit dieser Maßnahme eingeleuchtet.
    Jetzt ist das Kind jedenfalls/ möglicherweise in den Brunnen gefallen. Gestern habe ich die erste Kotprobe von Harry eingeschickt. Er frisst und trinkt gut und macht einen aufgeweckten Eindruck, aber das muss ja nicht viel zu sagen haben. Da ich ihn nicht von einem Züchter, sondern aus einem Zooladen habe, befürchte ich schon das Schlimmste.
    Sollten Parasiten gefunden werden, kann ich "gute Nacht" sagen. Mein Terrarium habe ich aus Aluminium-Profilen zusammengehämmert und die Siebruckplatten ordentlich mit Silikon eingeklebt. Das kriege ich im Leben nicht mehr auseinander! Außerdem ist es zu groß, als das ich es durch eine Tür durchgeschoben bekomme - sprich: auf dem Balkon desinfizieren würde nicht funktionieren. Ich hätte also ein richtiges Problem!
    Deshalb jetzt mal folgende Frage:
    Wie lange können Parasiten (Flagellaten, Kokzidien etc. ) eigentlich außerhalb eines Wirtstieres überleben? Um meine Frage zu veranschaulichen - wenn ich z.B. ein kontaminiertes Terrarium einfach 1 Jahr leerstehen lasse und meinen großen Ficus in einen anderen Raum stelle, würde das eventuell auch funktionieren und würden die Parasiten eingehen?

    Auch wenn bei Harry der Befund negativ sein sollte (und ich hoffe ihr drückt mir die Daumen:wub, aus dieser Dummheit habe ich gelernt!

    verschämte Grüße von der sorgenvollen
    Ines
    Zuletzt geändert von Ines; 29.08.2008, 11:04.

  • #2
    Tjo,

    Flagellaten sterben im Trockenen relativ schnell ab, Kokzidien-Oozysten können aber u.U. einige Jahre (!) überleben.

    Meines Erachtens nach ist es allerdings ziemlich unwahrscheinlich, daß Kokzidien-Oozysten oder Oxyuren-Eier irgendwie an die Wände des Terrariums gelangen und dort dann überdauern. Ist ja kein Gecko, das Viech, d.h. die Chancen, daß es senkrecht die Holzwand hochläuft dürften relativ gering sein

    Sollte tatsächlich was in Richtung Kokzidien festgestellt werden, würde ich alle Einrichtungsgegenstände entfernen, alle Äste, die ganze Erde und - wenn Du ganz sicher sein willst - die evtl. vorhandene Korkrückwand. Alles eben, womit das Tier direkt in Kontakt kommt.

    Grüße (von der anderen Ines )

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    • #3
      Hi Ines,

      bei meiner kleinen Elli habe ich schon hin und wieder das Gefühl, dass sie ein Gecko werden sollte! Sie klettert gern die Rückwand (Kork) und die Seitenwände (Kork und Kokosmatte) hoch und ab und zu hängt sie auch Kopf über vor der Decke runter (Drahtgaze)...
      Falls Harry was eingeschleppt hat, dann muss ich wohl beide Seiten des Terrariums neu machen. Die Zwischenwand steht nämlich unten auf dem Erdboden auf und die darin befindlichen Kellerasseln wuseln hin und her.
      Kann man denn eine prozentuale Wahrscheinlichkeit angeben, wie oft Tiere aus Zooläden von Kokzidien befallen sind? Falls ich Dich richtig verstanden habe, wäre nur in diesem Fall das Terrarium neu zu gestalten? Und mein Ficus wäre verloren?

      Schon mal vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

      Ines

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      • #4
        Hallo,

        erstmal Ruhe bewahren und den Befund abwarten. Es muß ja nicht sein, dass das Tier was hat. Vorher kannst du sowieso nichts machen, außer die Zwischenwand so abdichten, damit nichts mehr durchkommt.

        Gruß Michi

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        • #5
          Zitat von Ines Beitrag anzeigen
          bei meiner kleinen Elli habe ich schon hin und wieder das Gefühl, dass sie ein Gecko werden sollte! Sie klettert gern die Rückwand (Kork) und die Seitenwände (Kork und Kokosmatte) hoch und ab und zu hängt sie auch Kopf über vor der Decke runter (Drahtgaze)...
          Jau, aber Kork und Kokos kann man abreissen, die eigentliche Wand des Terrariums dagegen kommt ja nicht mit den Tieren in Kontakt.

          Zitat von Ines Beitrag anzeigen
          Falls Harry was eingeschleppt hat, dann muss ich wohl beide Seiten des Terrariums neu machen. Die Zwischenwand steht nämlich unten auf dem Erdboden auf und die darin befindlichen Kellerasseln wuseln hin und her.
          Naja, darüber, ob Kleinstlebewesen im Erdboden als Kokzidien- bzw. generell Parasitenüberträger eine Rolle spielen, kann man nur spekulieren.

          Wahrscheinlicher ist, daß die Tiere Oozysten oder Eier an ihren Pfötchen haben, und diese somit über das ganze Terrarium verteilen. Hauptsächlich betroffen sind Äste und Pflanzen.

          Zitat von Ines Beitrag anzeigen
          Kann man denn eine prozentuale Wahrscheinlichkeit angeben, wie oft Tiere aus Zooläden von Kokzidien befallen sind? Falls ich Dich richtig verstanden habe, wäre nur in diesem Fall das Terrarium neu zu gestalten? Und mein Ficus wäre verloren?
          Nein, also darüber kann man keine pauschale Aussage treffen. Kommt auf den Zoohandel und/oder den Züchter an.

          Aber ja, wenn Kokzidien festgestellt werden WÜRDEN, wäre der Ficus futsch. Bei Oxyuren, Flagellaten oder ähnlichen, "harmloseren" Einzellern, Würmern etc. liegt es in Deinem Ermessen.

          Ich habe aus Zoohandlungen noch nie ein Tier mit Kokzidien gehabt, wohl aber Bekannte von mir. Oxyuren sind da häufiger, muß aber nicht die Regel sein.

          Zitat von Ines Beitrag anzeigen
          Schon mal vielen Dank für Deine schnelle Antwort!
          Da nich für, wie man bei den Fischköppen so schön sagt

          Grüße

          Kommentar


          • #6
            Hallo zusammen,

            habe die Zwischenwand jetzt verstärkt, so dass die Kellerasseln hoffentlich jeweils in ihrer angestammten Seite bleiben.

            Trotz meiner angespannten Lage, musste ich eben herzhaft lachen!
            Hatte damals etwas Walderde ins Terrarium mit hineingegeben und siehe da, es wächst ein Pilz! So'n richtiger mit Schirm und Stiel....! Ich könnte mich totlachen!
            Kann ich ihn weiter wachsen lassen oder soll ich ihn entfernen? Was meint ihr? Die Frage, was es denn für einer ist, kann ich übrigens nicht beantworten. Sieht ein wenig nach Nelkenschwindling aus...

            Liebe Grüße von der sich vor Lachen krümmenden
            Ines

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            • #7
              Hallo an alle,

              so, ich habe eben den ersten Untersuchungsbericht bekommen. Darin steht, dass Isosporaoozysten (hochgradig) nachweisbar waren.
              Weiter stand: "Eine Behandlung ihres Tieres ist aufgrund dieses Befundes im Hinblick auf das Fehlen klinischer Symptome nicht zwingend notwendig. Eine eventuelle Therapie muss in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt erfolgen. Eine erhöhte Reinigungsfrequenz des Terrariums verhindert den Infektionsdruck deutlich, dies wird eine klinisch manifeste Infektion wahrscheinlich verhindern.".

              Das Ergebnis einer 2. Kotprobe steht noch aus (habe diese an ein anderes Labor geschickt).

              Mit der SuFu konnte ich zu "Isosporaoozysten" leider nichts finden. Kann mir jemand weiterhelfen??? Wie ist zu verfahren???

              die um dringende Hilfe ersuchende
              Ines

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              • #8
                Einfach mal "Isospora" in die Suchmaske eingeben. Es handelt sich um Kokzidien der Gattung Isospora. Die Oozysten dieses Parasiten wurden also in der Kotprobe nachgewiesen.

                Gruß

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                • #9
                  Dann ist das der absolute Supergau!
                  Ich kann noch überhaupt keinen klaren Gedanken fassen...

                  Marc-N, kann ich Dich Do oder Fr in Deiner Praxis aufsuchen? Welche Zeit wäre am günstigsten? Soll ich gleich beide Tiere mitbringen? Oder soll ich erst noch abwarten?
                  Sind ja bloß 284 km einfache Fahrstrecke.....

                  die mit Tränen in den Augen dasitzende
                  Ines

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                  • #10
                    Nu mal langsam... Sooo tragisch ist es auch nicht.

                    Wenn behandelt werden soll, dann kann das auch ein Tierarzt in Deiner Nähe machen. Für die Chamäleons ist es nicht gerde doll wegen so einer Sache derartig lange unterwegs zu sein.

                    Bei Dir in der Nähe gibt es doch bestimmt einen reptilienkundigen Kollegen.

                    Das einzige was ich niemals aber auch wirklich nie, niemals machen würde, ist eine Behandlung mit 2,5 %igen Baycox durchführen zu lassen...

                    Ich bin bei Chamäleons übrigens wieder auf die Sulfonamide umgestiegen.

                    Ist mir einfach lieber, weil ich dann ruhiger schlafen kann.

                    Gruß

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                    • #11
                      Bei mir in der Nähe von Magdeburg gibt es leider überhaupt keinen reptilienkundigen Tierarzt. Die nächsten wären in Berlin, Leipzig oder Hannover (jeweils auch gut 1,5 - 2 Std. mit dem PKW). Wäre denn aus diesen Bereichen jemand besonders zu empfehlen? Vielleicht mal 'ne PN.
                      Gibt es neuerliche Erfahrungen zur Desinfektion mit UVC-Licht?
                      In einem älteren Thread las ich, dass es nur auf glatten Oberflächen funktionieren würde.
                      Und in einem anderen Thread las ich etwas über einen Heißluftfön. Haben das mittlerweile schon mehrere ausprobiert? Wenn ja, ist das eventuell noch eine Option, vorausgesetzt es wird heiß genug und die Zeitdauer ist entsprechend?
                      (Ich habe leider keine Sauna oder eine große Tiefkühltruhe)

                      LG
                      Ines

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                      • #12
                        In Berlin kann ich unbedingt Dr. Mutschmann empfehlen, ein weit über Berlin hinaus bekannten guten Reptilien-Tierarzt. Exomed - das Labor gehört steht auch unter seiner Leitung...

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                        • #13
                          Danke jaybee!
                          Werde morgen gleich mal dort anrufen, wann ich mit meinen Tieren vorbeikommen kann.

                          alle@
                          Habe vorhin -wider Erwarten- eine Möglichkeit aufgetan, eventuell doch eine Sauna für die Desinfektion der Äste etc. nutzen zu können. Kann mir jemand verraten, wie lange die dann darin "schwitzen" müssen, bis die Parasiten abgetötet sind?
                          Und bitte nochmal oben auf meine Fragen schauen...
                          Danke!:wub:

                          Ines

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                          • #14
                            Zitat von Ines Beitrag anzeigen
                            Bei mir in der Nähe von Magdeburg gibt es leider überhaupt keinen reptilienkundigen Tierarzt. Die nächsten wären in Berlin, Leipzig oder Hannover (jeweils auch gut 1,5 - 2 Std. mit dem PKW). Wäre denn aus diesen Bereichen jemand besonders zu empfehlen?
                            Vielleicht findest Du ja jemanden in unserer virtuellen Tierarzt-Karte. Dort sind nur chamäleonkundige Reptilienärzte verzeichnet.

                            Zitat von Ines Beitrag anzeigen
                            Gibt es neuerliche Erfahrungen zur Desinfektion mit UVC-Licht?
                            In einem älteren Thread las ich, dass es nur auf glatten Oberflächen funktionieren würde.
                            Ziemlich unpraktisch.
                            Versteh auch nicht so recht, wozu?

                            Die Oozysten werden kaum flächendeckend in der Bodenwanne zu finden sein, und die Korkrückwände reißt Du halt raus und schmeißt sie weg.
                            Ebenso der Bodengrund, alle Äste, und alle Pflanzen, und dann dürfte Dein Terrarium "sauber" sein.
                            Ein größeres Problem hättest Du bei Terrarien mit Styropor-Wänden, die müsstest Du nämlich ganz entsorgen.
                            Mit der eigentlichen Wand haben die Tiere aufgrund der Korkrückwände bei Dir ja keinen Kontakt, also brauchst Du auch keine Experimente mit UV-C oder Heißluftföns machen.

                            Kokzidien sind keine Tierchen, die durch's Becken krabbeln und sich in Ritzen verstecken. Diese Dinger sind im Darm von befallenen Chamäleons zu finden, sie und ihre Dauerstadien - die Oozysten - sind also meist an den Stellen zu finden, die mit dem Chamäleonkot in Berührung kamen. Also an Ästen, Pflanzen.... Da sich Chamäleons beispielsweise beim Koten auch mal den "Hintern" an Ästen abreiben (kein Witz), könnten sie auch durch die Füßchen der Tiere durchs Becken getragen werden. All das, was das Chamäleon beklettern kann (oder wo Kot drauffallen könnte), muß also raus.

                            Zitat von Ines Beitrag anzeigen
                            Und in einem anderen Thread las ich etwas über einen Heißluftfön. Haben das mittlerweile schon mehrere ausprobiert? Wenn ja, ist das eventuell noch eine Option, vorausgesetzt es wird heiß genug und die Zeitdauer ist entsprechend?
                            (Ich habe leider keine Sauna oder eine große Tiefkühltruhe)
                            Nö, keine Option. Kokzidienoozysten vertragen - wenn ich mich recht erinnere - hohe Temperaturen ohnehin recht gut.

                            Zitat von Ines Beitrag anzeigen
                            Habe vorhin -wider Erwarten- eine Möglichkeit aufgetan, eventuell doch eine Sauna für die Desinfektion der Äste etc. nutzen zu können. Kann mir jemand verraten, wie lange die dann darin "schwitzen" müssen, bis die Parasiten abgetötet sind?
                            *lach* forget it. Ist zwar eine nette Idee, aber welche Sauna ist mehrere hundert Grad heiß?

                            Vergiß das mit der Desinfektion von Ästen. Schmeiß sie raus, geh in den Wald, hol Dir neue.
                            Die Mühen ist es nicht wert, denn Du hättest sonst ständig das Risiko, daß das Tier sich deswegen re-infizieren könnte.

                            Ich gehe mal davon aus, daß Dein Tier zwar einen Befall mit Kokzidien hat, aber keine akute Kokzidiose. Diesbezüglich kannst Du hier im Forum auch nochmal die Suchfunktion strapazieren, da findest Du noch weitere Beiträge dazu.

                            Ich würde heute bei einem Kokzidienfall nicht mehr unbedingt behandeln, wohl aber bei einer Kokzidiose.

                            Grüße,
                            die andere Ines

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                            • #15
                              Hi Ines,

                              super, in Deiner Liste ist ja sogar ein Tierarzt in Magdeburg verzeichnet! Dort werde ich zuerst hingehen und wenn's mir nicht zusagt, kann ich ja immer noch nach Berlin oder Hamburg fahren! Vielen Dank für den Tip!

                              Du schreibst, dass Du bei einem Kokzidienfall nicht mehr unbedingt behandeln (lassen) würdest, wohl aber bei einer Kokzidiose. Endet es nicht über kurz oder lang immer in einer Kokzidiose??? Es wäre dann doch nur ein hinauszögern, oder?

                              fragende und gleichzeitig unwissende Grüße
                              Ines

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