Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Temperatur bei Gelegen in der Natur

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Temperatur bei Gelegen in der Natur

    Ich wollte mal so in die Runde fragen, ob Ihr eine Antwort auf die Frage wisst, warum in der Natur (z.B. auf Madagaskar) die Temperatur des Erdreichs in ca 20-30 cm Tiefe, in der die Chamäleonweibchen ihre Eier ablegen, nicht über 20°C ansteigt*, die normalen Zeitigungstemperaturen die bsp. für F. pardalis empfohlen werden, bei durchschnittlich 23°C anfangen und bis 28°C hoch gehen können? Sollte man nicht mit dem Inkubator möglichst die Gegebenheiten in der Natur nachstellen, um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen? Woher dann diese Abweichung allein schon in der Temperatur?

    *ich meinte, einmal hier im Forum etwas darüber gelesen zu haben: Langzeitstudien auf Madagaskar mit regelmässigen Temperaturmessungen kamen zu diesem Ergebnis. Vielleicht kann Nicolá noch was dazu sagen...

  • #2
    Hallo,

    die Gelegetemperatur ist nicht gleich die Bodentemperatur. Die Bodentemperatur ist natürlich Ortsabhängig; es ist ein Unterschied, ob die Messungen im Norden, Süden, Westen, Osten, in der Mitte, am Rand des Regenwaldes, im Wald, in einer Schlucht, am Gebirge, etc., etc., durchgeführt wurden und für welche Art bzw. Lokalform.

    MfG.
    Uwe Starke Huber
    Zuletzt geändert von Uwe Starke Huber; 12.09.2008, 12:04.

    Kommentar


    • #3
      Wenn das Gelege im Boden liegt, sollte die Bodentemperatur doch gleich der Gelegetemperatur sein. Ich spreche von Messungen, die z.b. im Masoala-Gebiet an der Nordostküste durchgeführt wurden... also u.A. dem Verbreitungsgebiet von F.pardalis

      Kommentar


      • #4
        Hallo,

        ich persönlich mache zwar erst meine ersten F. pardalis-Inkubationserfahrungen, habe mich aber auch schon länger mit genau dieser Frage beschäftigt und bin auf jeden Fall der Meinung, daß die bisher "geläufigsten" Inkubationstemperaturen definitiv zu hoch angesetzt sind.

        Allein, wenn man man bedenkt, wo die Tiere die Eier meist vergraben (bevorzugt in der Nähe von dichterem Wurzelwerk, Stämmen etc), spricht allein das doch eigentlich schon gegen eine Temperatur von 26-28°.

        Ich persönlich glaube auch, daß die Temperatur in diesen Bereichen eher bei 18 - max. 23° anzusiedeln ist, aber ich war noch nicht auf Madagaskar und habe dort auch noch nicht gebuddelt.

        Ich werde das demnächst zu erwartende Gelege meines Weibchens jedenfalls aufteilen, einen Teil werde ich nach gängiger Anleitung zwischen 23° und ca 26° - 27° inkubieren, und den anderen Teil werde ich ansteigend bei 21 - 25° inkubieren, mit Nachtabsenkung auf 18°.

        Ich habe bei anderen Chamäleonarten die Erfahrung gemacht, daß kühler inkubierte Tiere (nicht zu kalt, Achtung!) meist vitaler, größer und widerstandsfähiger waren als wärmer inkubierte.

        Ob bei sich bei F. pardalis ähnliches zeigt, oder ob die Zeitigung "nur" einfach länger dauert, wird sich ja zeigen.

        Naja, wir werden mal schauen, was passiert :-)

        Grüße

        Kommentar


        • #5
          ich habe mir zu dem Thema mal Nicolàs Dissertation angeschaut und auf Seite 136 folgendes gefunden: "Die durchschnittliche Temperatur bei Gelege I betrug 22,8 °C mit einem Maximum von 26,1 °C am 4.1.04 und einem Minimum von 19,2 °C am 4.8.03. Gelege II war durchschnittlichen Temperaturen von 24,1 °C ausgesetzt. Das Minimum von 19,2 °C wurde auch hier Anfang August (3.8.03) erreicht. Das Maximum von 33 °C am 5.9.03. Die Temperaturen von Gelege III lagen durchschnittlich bei 22,9 °C. Hier wurde das Maximum am 27./28.12.03 mit 29,4 °C und das Minimum von 17,4 °C wieder am 3.8.03 erreicht."

          Die gesamte Arbeit kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
          http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_onli...a/lutzmann.htm

          Nun werfen sich für mich folgende Fragen auf: Wieso inkubiert man in der Zucht mit ganz anderen, nämlich höheren Temperaturen? Will man die Inkubationszeit damit verkürzen - auch wenn sich dadurch Risiken ergeben? Wieso hält man sich nicht an die Vorgaben, die die Natur liefert? Hat dazu jemand Antworten oder Ideen?
          Zuletzt geändert von masoala; 22.09.2008, 11:57.

          Kommentar


          • #6
            Hallo,

            auf welche Temperaturangabe beziehst du dich; auf die Durchschnittstemperatur, oder auf die Einzeltemperaturen?

            MfG.
            UWe Starke Huber

            Kommentar


            • #7
              Die Einzeltemperaturen sind wohl eher als Ausreißer während einer Hitze- oder Kälteperiode zu werten. Ich beziehe mich eher auf die Durchschnittstemperaturen, die in Madagaskar während der Langzeitstudie von den Datenloggern errechnet wurden. Sie liegen um einiges tiefer, als die Durchschnittstemperaturen, die man normalerweise bei der Inkubation von Nachzuchten ansetzt. Es werden Starttemperaturen von ca 23°C bis am Schluss ca. 27/28°C empfohlen. Das liegt weit über den errechneten Durchschnittwerten von 23-24°C aus der Natur!

              Kommentar

              Lädt...
              X