Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Furcifer pardalis - Nierengicht

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Furcifer pardalis - Nierengicht

    Leider ist das ca 1 Jahr alte Pantherchamäleon- Männchen trotz Tierarztbehandlung, in Laufe einer Woche, gestorben.

    Der Sektionsbefund lautet: mittelgradige Nierengicht
    Eine Kotuntersuchung ergab: mittelgradig Oxyuren

    behandelt wurde er mit Antibiotikum Injektionen intramuskulär und mit Ringer Lac/ Amynin Injektionen subcutan
    2 x wurde er mit der Sonde gefüttert

    Jetzt stellen sich mir einige Fragen und ich hoffe jemand von Ihnen kann mir weiter helfen.

    Was sind die möglichen Ursachen dieser Erkrankung und in was für einen Zeitraum kann sich eine Nierengicht entwickeln?

    Kann eine falsche Haltung (ca. 2 Monate), Auslöser der Erkrankung sein, oder ist eine Vorschädigung der Niere wahrscheinlich?

    Wie schnell kann eine solche Krankheit auftreten wenn Haltungsfehler (Klima + Licht) in eben diesem Zeitraum begangen werden?

    Wie kann Nierengicht behandelt werden?

    Kann die mittelgradige Nierengicht als Todesursache gesehen werden?

    Ich habe erfahren das ein Oxyurenbefall das Tier zwar schwächt, aber nicht zum Tod führt.
    Könnte die Verbindung beider Erkrankungen zum Tode geführt haben?

    Vielleicht kann mir jemand einige dieser Fragen beantworten.
    Dafür wäre ich sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen

    Gitti



  • #2
    Re: Furcifer pardalis - Nierengicht

    Hallo,
    die Hauptursachen der Nierengicht bei Reptilien sind vor allem eine zu reichliche Fütterung (es fallen so vermehrt die Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels in der Niere an) in Verbindung mit einer unzureichenden Flüssigkeitzufuhr bzw. einer zu trockenen Haltung, außerdem wird ein Vitamin A- Mangel diskutiert. Meistens spielen alle drei Faktoren eine Rolle. Eine Nierengicht kann aber auch die sekundäre Folge einer Vitamin D3- Vergiftung sein. Hierbei fallen, durch den erhöhten Ca- Spiegel im Blutplasma, vermehrt Ca- Salze in der Niere aus, wodurch diese geschädigt wird (Calcinose). Diese geschädigte Niere ist nun nicht mehr in der Lage die Endprodukte des Eiweißstoffwechsels in ausreichender Weise zu eliminieren. Es kommt dann sekundär zu einer Nierengicht.
    Die Gicht kann durchaus durch eine suboptimale Haltung des Tieres, auch wenn diese nur während eines relativ kurzen Zeitraums stattfand, ausgelöst werden.
    Eine Vorschädigung spielt natürlich auch eine Rolle und wirkt sich hierbei begünstigend aus. Was in diesem Fall der primäre Auslöser war, läst sich nun nachträglich nicht mehr genau sagen.
    Wie gesagt, es braucht i.d.R. erstaunlich wenig Zeit, um diese Erkrankung auszulösen und sie kann dann recht schnell voranschreiten.
    Auch wenn die Nierengicht "nur" mittelgradig ausgeprägt war, so kann sie trotzdem die Todesursache des Tieres darstellen. Die Oxyuriasis wirkt sich da natürlich begünstigend aus. Oft entstehen aber infolge des durch die Gicht beeinträchtigten Immunsystems noch andere (meist bakterielle) Infektionskrankheiten oder es lagern sich Urate im Herzbeutel oder entlang von Gefäßen ab, was das Herz- Kreislaufsystem mitunter stark beeinträchtigen kann.
    Wird die Erkrankung früh genug vom Tierarzt erkannt, so kann sie durchaus gestoppt werden. Ein bewährter Wirkstoff ist Allopurinol. Er greift in den Purinabbau ein und hemmt die Harnsäurebildung. Die Vorstufen der Harnsäure (Xanthin / Hypoxanthin) können wesentlich leichter über die Niere ausgeschieden werden, was eine weitere Schädigung der Niere verhindert.
    Frage bitte dazu auch nochmal Deinen Tierarzt.
    Gruß

    [Edited by Marc-N. on 25-06-2003 at 10:29 GMT]

    Kommentar


    • #3
      Re: Furcifer pardalis - Nierengicht



      @Marc-N.

      Herzlichen Dank für die umfassende Antwort.

      Mit freundlichen Grüßen

      Gitti

      Kommentar


      • #4
        Re: Furcifer pardalis - Nierengicht

        der thread is zwar schon etwas
        älter, mich würde aber trotzdem interessieren wie denn die Symptome einer Nierenerkrankung aussehen.
        Kann man die durch Kotuntersuchung frühzeitig erkennen?

        Kommentar


        • #5
          Re: Furcifer pardalis - Nierengicht

          stimmt. würde mich auch interessieren. weiss da jemand bescheid?

          Kommentar


          • #6
            Re: Furcifer pardalis - Nierengicht

            Einige Symptome einer hochgradigen Nierengicht:
            Klinische Symptome: Anorexie, Apathie, unter Umständen Unterhautödeme und Bauchwassersucht (Ascites). Oft ist die Nierengicht auch mit einer Gelenksgicht vergesellschaftet, sowie mit dem Auftreten sog. Gichttophi im Bereich der Maulschleimhaut (weiße Knötchen).

            Röntgenologisch stellen sich die Nieren als mehr oder weniger deutlich verschattet dar.
            Die Diagnose kann durch die labordiagnostische Blutuntersuchung sicher gestellt werden. Hier ist ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut ein eindeutiger Hinweis auf das Vorliegen einer Visceralgicht.
            Gruß

            Kommentar

            Lädt...
            X