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Warum ist F. pardalis auf Dauer robuster als Ch. calyptratus?

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  • Warum ist F. pardalis auf Dauer robuster als Ch. calyptratus?

    Hallo.

    Vor geraumer Zeit habe ich mal gelesen, dass das Pantherchamäleon auf Dauer robuster ist als das Jemenchamäleon. Bisher war ich immer der Ansicht, dass es genau umgekehrt wäre. Auch liest man es öfter, dass gerade das Jemenchamäleon für Chamäleon-Anfänger geeignet ist.

    Mich würden nun die Gründe interessieren, welshalb Furcifer pardalis robuster ist als Chamaeleo calyptratus?

    LG,
    Aaron

  • #2
    Meine Meinung dazu: Jemenchamäleons würde ich innerhalb der Chamaeleonidae als eine der empfindlicheren Arten betreffs metabolischer Erkrankungen einstufen. IMHO ist die Art zB sehr empfindlich gegenüber Gicht, Nieren- und Lebererkrankungen.
    Das gilt allerdings erst für voll adulte nicht mehr wachsende Tiere von mehr als ca anderthalb Jahren.
    Die ersten anderthalb Lebensjahre sind Jemenchamäleons fast unkaputtbar (wenngleich dabei meist schon die Grundlagen für spätere Schäden gelegt werden), später sieht das anders aus.
    Da sich die Tiere bis dahin schon reichlich fortgepflanzt haben können, schadet das der Bestandssicherung in der Terraristik kaum und wegen der leichten Aufzucht gelten sie generell als einfach.
    Aber die Zahl derer, die Jemenchamäleons länger als 2-3 Jahre gesund am Leben erhalten ist auch heute noch erschreckend gering und die Leute, die das tun, sind in der Regel welche, die auch mit als schweiriger geltenden Chamäleonarten keine Probleme hätten ode rhaben.
    Pantherchamäleons sind nicht so einfach zur Vermehrung zu bringen wie Jemenchamäleons aber IMHO längst nicht so empfindlich gegenüber suboptimaler Ernährung und auch vielen wenig aufmerksamen Einsteigern gelingt eine mehrjährige Haltung.

    Soweit mein Senf zu diesem Thema, der natürlich seine Würze zu einem gut Teil aus eigenen Erfahrungen - und Umfragen unter Abnehmern von NZten!!- erhält. Mag sein, dass andere anderes erfahren haben. Ich jedenfalls halte das Jemenchamäleon nach der Adoleszenzphase nicht für eine Art, die robuster ist als die meisten anderen Chamäleonarten.


    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Hallo Ingo.

      Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
      Das alles ist ja schon ziemlich besorgniserregend. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich mich sicherlich für Furcifer pardalis entschieden. Bis jetzt habe ich in den zwei Jahren mit meinem Jemenchamäleon, bis auf die Sache mit dem Abszess, echt Glück gehabt. Bei dem Thread mit dem Abzess habe ich mich verschrieben. Mein Tier ist erst zwei Jahre alt (Schlupf: 01.2008). Ich bekam ihn im Alter von ca. neun Monaten. Er ist jetzt genau zwei Jahre alt.

      Kann man denn gegen Gicht und diese Nieren- und Lebererkrankungen vorbeugen? Es wäre echt schade wenn mein Jemenchamäleon an sowas erkranken würde. Bis jetzt macht er sich echt 1a und das sollte auch so bleiben.

      Gruss,
      Aaron
      Zuletzt geändert von Lord Helmchen; 02.02.2010, 18:10.

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      • #4
        Viel tränken, wenig füttern, viel Freiland, kühle Winter und nicht zuviel supplementieren. Das in Kürze ist IMHO das Haupterfolgsrezept für langjährige Jemenchamäleonhaltung.
        Ach ja...und noch weniger füttern.

        Soweit zumindest meine Meinung...vielleicht denken andere anders.

        Gruß

        Ingo
        Zuletzt geändert von Ingo; 02.02.2010, 19:37.
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #5
          Hallo,

          dann mache ich ja im Grunde nichts verkehrt. Zumindest nicht viel hoffe ich.
          Gefüttert wird nur alle 2-3 Tage mit 2 mittleren Heuschrecken oder 3 grosse Heimchen. Korvimin ZVT bekommt er nur jede 2. Fütterung. Also abwechelnd. Die erste Fütterung mit Sepiakalk bestäubt, dann 2-3 Tage später wieder Korvimin ZVT, dann wieder Kalk usw. Ist die Supplementierung so ok, oder sollte ich Fütterung + Supplementierung noch weiter runterfahren? Er wird auf jeden Fall öfter getränkt als gefüttert. Da achte ich schon stark drauf. Im Winter ist es in meinem Chamäleon-Zimmer (ja, es hat ein eigenes Zimmer ) auf jeden Fall kühler als sonst. Im Sommer werde ich auch mal das Thema Freiland in Angriff nehmen.

          Ich bin mit meinem Jemenchamäleon bis jetzt sehr zufrieden und ich bereue auch nach zwei Jahren Haltung die Anschaffung nicht im geringsten. Wenn mir eine erfolgreiche Haltung über viele Jahre gelingt, dann kann ich mich wenigstens mit gutem Gewissen auch an Furcifer pardalis trauen, wenn diese langfrisik eh robuster sind. Gut zu wissen. Wieder was gelernt.

          LG
          Aaron

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          • #6
            Hallo,

            Ich hab da auch mal ne Frage, speziell an Ingo.

            In anbetracht der Massen an Jemenchamäleons, die jedes Jahr auf den Markt geworfen werden, ist es denn da nicht prinzipiell möglich, dass die Art schon so überzüchtet ist, dass die Ursachen für die kurze Lebensdauer teilweise, durch Inzucht, schon im Erbgut verankert sind.

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            • #7
              Zum Teil trifft das sicher zu. rekordalter von 12-13 Jharen für Männchen sind IMHO schon von einer entsprechenden genetischen Disposition abhängig.
              Es fällt aber auf, dass bei manchen Personen die Männchen regelmäßig 7-8 und die Weibchen 4-6 Jahre alt werden.
              Dieses Alter ist denke ich auch heute noch für die meisten NZten erreichbar.
              Damals in Recherche für mein Buch, habe ich verschiedene Abnehmer meiner Jemenchamäleons angerufen und nach der Lebensdauer der Tiere gefragt. Das waren dann wohlgemerkt alles Leute, denen ich jeweils das wichtigste zur Haltung persönlich übermittelt hatte.
              Trotzdem wurde die Mehrzahl der überprfügten Tiere kaum älter als zwei Jahre. Immerhin gab es aber auch einige hlter, deren Tiere -natürlich aus der gleiche Linie- deutlich älter wurden, bzw auch bei dem Anruf 5,6,7 Jahre nach dem Kauf noch lebten.
              Dabei war damals auch ein jungfräuliches sieben Jahre altes Weibchen.
              Meine Conclusio aus vielen Jahren Hltung und Vermehrung dieser Art ist die, dass jeder, bei dem ein befruchtete Eier legendes Weibchen seinen dritten Geburtstag um mehr als 6 Monate überlebt und jeder, bei dem ein Männchen seinen siebten Geburtstag feiern kann bei der Haltung weitgehend vorbildlich vorgegangen ist. Noch höhere Lebensalter sind zwar nicht selten möglich, aber das Todesfallrisiko steigt ab den genannten Lebenszeiten deutlich.
              Das ist wohlgemerkt meine ganz persönliche Meinugn und Erfahrung ohne Anspruch auf allgemeien Gültigkeit.
              Es gibt zB auch Halter, bei denen Weibchen regelmäßig 4 Jahre und deutlich älter wwerden. Ich habe das nie wirklich als Normalzustand bei mir etablieren können, obgleich auch bei mir ein Weibchen sechs Jahre alt wurde.
              Woran sowas liegt? Genetik? Besonders grüner Daumen bei der Fütterung? Ich weiss es nicht.

              Gruß

              Ingo
              Zuletzt geändert von Ingo; 04.02.2010, 07:10.
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #8
                Danke für die ausführliche Antwort.

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