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eine Vitamin-A-Vergiftung, wie man es auch nennt, entsteht meist nur infolge einer Überdosierung eines Vitaminpräparates, welches sowieso einen hohen Vitamin-A-Anteil aufweist.
Eine Vergiftung kann zu Hauterkrankungen führen. Im besten Fall zu mehreren Häutungen kurz hintereinander. In schlechteren Fällen zu Leber- und Nierenschäden und bei Landschildkröten kommt es nicht selten, meist weil von einem reptilienunkundigen Tierarzt ein potentes Vitamin-A-Präparat injiziert wurde, zu großflächigen Hautablösungen, die oft tödlich enden.
Ein Mangel führt allerdings auch zu Hauterkrankungen und Häutungsschwierigkeiten.
Wenn man die Vitaminpräparate vernünftig nutzt und nach Anweisung des Tierarztes oder des Herstellers dosiert, kommt es zu keinen Problemen in dieser Hinsicht.
Eine Vitamin-A-Vergiftung spielt im Gegensatz zu einer Vitamin-D3-Vergiftung bei Chamäleons erfahrungsgemäß kaum eine Rolle.
Hallo.
Dazu hätt' ich auch noch gleich eine Frage: ist es möglich, eine Vit A-Überdosierung übers Futter (also mit Vit-Päparaten im Wasser und immer gut bestäubten und angefütterten Futtertieren) zu provozieren, oder wurde dies jeweils gespritzt oder sonstwie in den Körper forciert??? Bis jetzt habe ich von A-Hypervitaminosen bei Echsen, Schlangen und Schildkröten gelesen, aber wie es dazu kam, war nur bei etwa der Hälfte der Fälle beschrieben, und durch reine Fütterung hervorgerufen fand ich nichts, wobei ich nur google konsultiert habe.
Ich frage, weil in vielen Vitaminpulvern (Korvimin, Herpetal etc.) hohe Vit A Dosen enthalten sind und mir sogar schon Herpetologen von Korvimin abgeraten haben, weil es "für Vögel entwickelt worden ist, die mehr Vit A benötigen als Reptilien". Die Tierklinik, bei der ich mein Korvimin immer hole, meinte, es spiele keine Rolle...
Meine Überlegung ist, dass, wenn die Leber ihre Speicherkapazität ausgeschöpft hat, einfach kein Vit A mehr aufgenommen und der Überschuss wieder ausgeschieden wird, egal wieviel man verfüttert. Oder irre ich mich?
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Meine Überlegung ist, dass, wenn die Leber ihre Speicherkapazität ausgeschöpft hat, einfach kein Vit A mehr aufgenommen und der Überschuss wieder ausgeschieden wird, egal wieviel man verfüttert. Oder irre ich mich?
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Hallo,
du musst zwischen fett- und wasserlöslichen Vitaminen unterscheiden. Wasserlösliche werden bei einem Überschuss ausgeschieden und Fettlösliche werden abgelagert und erst langsam vom Organismus abgebaut. Die Vitamine A,D,E,K sind z.Bsp. fettlösliche Vitamine.
es gibt neuerdings, sprich seit ca. 5 - 6 Jahren, Korvimin ZVT & Reptil. Es wurde also für die Supplementierung an Reptilien optimiert. Es dauert natürlich immer ein wenig, bis sich so etwas herumgesprochen hat.
Interessant wäre es auch, zu erfahren, ob diese Herpetologen eine Vit. A-Hypervitaminose bei Echsen wirklich nachgewiesen haben, oder Vermutungen zu Grunde liegen.
Dramatische Vitamin-A-Vergiftungen bei Landschildkröten wurden oft durch das Injezieren eines vitamin-A-haltigen Präparates verursacht, aber durchaus auch durch das dauerhafte Supplementieren von Vitaminpräparaten mit einem hohen Vitamin-A-Gehalt. Mit solchen Präparaten sollte man generell bei herbivoren Reptilien sehr vorsichtig sein.
Eine Fütterung mit hochwertiger pflanzlicher Kost, welche Provitamine des Vitamin A enthält, ist hier der richtige Weg.
empirisch wurde von mir und anderen bei der Gabe von Vitaminmischungen mit eher hohem Vitamin A Anteil eine merkliche Erhöhung der Häutungsfrequenz bei diversen Echsen beobachtet und ich meine, besonders deutlich fällt das bei Chamäleons aus. Das geht bis zur Dauerhäutung über Monate und ich wundere mich echt, dass Marc solche Fälle nicht in der Praxis sieht. Das finde ich seltsam. Regt die Symptomatik vielleicht schlicht nicht zum Tierarztbesuch an?
Wenn ich mich recht entsinne -ich habe einiges an Primärliteratur dazu gelesen, es ist aber auch einige Zeit her- gibt es bei Reptilien leider keine so einfache Zugänglichkeit von zB Beta Karotin zum Vitamin A wie bei Säugern, was weniger an der Enzymatik als vielmehr vor allem daran liegt, dass beta Karotin vom Reptilienkörper kaum aufgenommen wird. Die Thematik ist zwar nicht völlig unumstritten, aber das war zumindest meine Schlussfolgerung nach einiger Lektüre. Die Idee, in Supplementen Vitamin A durch beta Karotin zuersetzen habe ich damals, obwohl initial so naheliegend, daher verworfen.
Die Vitamin A Problematik war für mich übrigens seinerzeit eines der stärkeren Argumente bei der Entwicklung der Herpetal Complete Mischung.
Ich bin überzeugt davon, dass die A/D=10/1=gut Daumenregel für die meisten Reptilien nicht zutrifft. Leider scheint es hier aber auch Taxonspezifische Unterschiede zu geben und zB einige Sumpfchildkröten scheinen einen ähnlich hohen Vitamin A Bedarf zu haben wie Vögel, wogegen viele Landschildkröten wenig davon brauchen, so dass man bei einem "Produkt für alle" durchaus vorsichtig sein muss.
Hi
Wie kann eine Vit. A-Hypervitaminose nachgewiesen werden?
Gruss Dieter
Hallo Dieter.
Einerseits kann eine Verdachtsdiagnose durch das klinische Bild gestellt werden (verkürztes Häutungsintervall, Dermatitis bis Schuppen abwerfen bei Schildkröten), andererseits kann man im Blut veränderte Leberwerte feststellen (die allerdings viele Gründe haben können), oder durch eine Biopsie/Autopsie eine nichtinfektiöse Hepatitis (die ebenfalls nicht spezifisch für Hypervitaminose A ist) diagnostizieren. Per Ultraschall kann evtl. auch eine Leberparenchymveränderung festgestellt werden, wobei auch hier eine Vit-A Vergiftung nur eine von mehreren möglichen Gründen dafür sein kann.
Vielleicht gibt's noch andere Nachweismethoden?
Aufgrund eigener Beobachtungen bei meinen karnivoren Geckos, die seit drei Jahren die Vit A-Schleuder Korvimin ohne Probleme erhalten, und Ingos und Marcs Aussagen, hege ich den Verdacht, dass Vit A bei herbivoren Reptilien ein viel grösseres Dosierungsproblem darstellt als bei insektivoren/karnivoren Reptilien.
Macht auch irgendwie Sinn: Säugetiere und Insekten reichern Vit A im Körper an, d.h bei deren sporadischer Aufnahme bekommt das Reptil eine hohe Dosis auf einmal, also sollten sie in gewissem Rahmen dafür gewappnet sein. Pflanzen und Früchte enthalten eher Beta-Karotin, das herbivore Reptilien kontinuierlich zu sich nehmen. Bei hoher, dem Körper sofort zur Verfügung stehenden Dosen von Vit A kommt es zur Vergiftung. Soweit meine Hypothese.
Okay, Chamäleons scheinen - wie so oft - auch sensibler drauf zu reagieren. Aber sind sie deswegen verstorben?
Und Marc: die Herpetologen, mit denen ich diskutiert habe, hegen Vermutungen und Befürchtungen. Keiner hat bis jetzt bei seinen Tieren eine Vitamin A-Vergiftung nachgewiesen (gell, Dieter?). Das mag daran liegen, dass sie schon seit Jahren auf herpetal complete umgestellt haben.
meines Erachtens braucht man keine zusätzliche Vitaminzufuhr, wenn die Futtertiere mindestens eine Woche vor der Fütterung ordentlich mit Karotten, Wildkräutern und Blüten gefüttert werden.
Das ist sicher im Einzelfall möglich, ich warne aber vor einer Verallgemeinerung sowohl alle Tierarten sowie alle Terrarienumstände betreffend.
Je nach Haltungsbedingungen können auch höhere Anforderungen an die Versorgung mit manchen Vitaminen entstehen als bei freilebenden Artgenossen.
Besonders häufig wird auch bei gut angefütterten Futtertieren eine zusätzliche Gabe von Vitamin D Vorläufern und B-Vitaminen sinnvoll bis essentiell sein.
meines Erachtens braucht man keine zusätzliche Vitaminzufuhr, wenn die Futtertiere mindestens eine Woche vor der Fütterung ordentlich mit Karotten, Wildkräutern und Blüten gefüttert werden.
Dann reichen Mineralstoffe aus.
Liebe Grüsse,
Nadine
Hallo,
das mag sein, wenn du die Möglichkeit hast, deinem Tier die gleiche Nahrung zu bieten, wie es in seinem Lebensraum vorfindet, was ich allerdings für unmöglich halte. Es gibt genug Beispiele, das sich in der Terrarienhaltung Aussehen und bestimmte Funktionen aufgrund von Nahrung verändern. Wir können in der Terrarienhaltung die Futtertiere über die Fütterung von Wildkräutern, Karotten und Blüten nicht so "loaden" wie es in ihrem Lebensraum möglich ist, weil wir hier weder die Insekten, noch die Nahrung derselben simulieren können.
Och, ich denke, wenn man da einfallsreich vorgeht, klappt auch das.
Ich füttere meiner Mäusezucht viele Obst-und Gemüsearten, hochwertiges Hundefutter, Sepia, Vitamin D3, Wildkräuter, Blüten und Körner.
Die Futtertiere bekommen selbiges und ich sammele auch Kellerasseln aus dem Garten (die ja vielfältig ernährt sind) Grillen, Rosenkäferlarven, selten Zophobas, Heimchen, Schrecken und natürlich die Babymäuse.
Ich glaube, da dürfte alles an wichtigen Vitaminen enthalten sein.
Aber es stimmt natürlich, wer sich um die Futtertiere nicht recht kümmert oder einseitig füttert, sollte wohl zu Vitaminpreparaten greifen.
Hallo Nadine.
Deine Aussage ist gefährlich und kannst Du bestenfalls auf die von Dir gehaltenen Tiere beziehen. Wenn Du Bäbymäuse oder andere Säugetiere verfütterst, bekommen die Reptilien gleich mal sämtliche Vitamine, die sie brauchen. Mineralstoffe übrigens auch.
Aber bei reiner Insektenfütterung, wie es z.B. bei kleinen Geckoarten der Fall ist, ist eine Vitaminisierung mit Pulver unbedingt notwendig, besonders im Winter.
letztendlich werden aber dann doch Vitaminpräparate eingesetzt (oder wahrscheinlich ebenfalls vitaminisiertes Hundefutter), wie du schreibst. Auch wenn hier die Gabe an die Tiere erfolgt, welche letztendlich verfüttert werden.
Zudem würde es mich interessieren, ob du mit den Chamäleons schon über einen längeren Zeitraum züchtest und die Nachzuchten problemlos aufwachsen.
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