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Jemenchamäleon gestorben

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  • Jemenchamäleon gestorben

    Hallo an alle Chamäleon-Liebhaber,
    heute Nacht ist mein 4-jähriges Jemenchamäleon Leon gestorben.
    Alles begann mit einer mehrtägigen Futterverweigerung. Er sah die Futtertiere noch nicht einmal mehr an. Nach vier Tagen hielt ich es vor Sorge nicht mehr aus und brachte ihn zum Tierarzt, was sich als gut herausstellte, denn der Kleine hatte eine üble Verstopfung. Außerdem sagte mir der Tierazt, dass die Nieren etwas vergrößert wären, was mir anfangs noch keine so großen Sorgen bereitete wie sein voller Darm. Eine Nährlösung (wegen der Fressverweigerung) und die Anweisung Öl mit einer Spritze zu verabreichen brachten schließlich dann den Erfolg. Noch am gleichen Tag setzte er sehr viel Kot ab und war von dieser Last befreit.
    Leider wollte Leon noch immer nicht fressen und ich gab dem Tierarzt am nächsten Tag telefonisch Rückmeldung und fragte was zu tun sei, denn er wurde immer apathischer.
    Nach zwei Tagen intensiver Pflege und Sorgen begann sich Leon nach der Nährlösung regelmäßig zu übergeben, um sich am nächsten Tag dann nicht mehr von seinem Ast zu bewegen, nicht mal mehr zum Sonnen. Gestern abend war er dann so schwach, dass ich erneut Kontakt zum Tierarzt aufnahm, der mir dann sagte, dass seine Nieren aufhören zu arbeiten. Ich träufelte ihm wie verordnet tröpfchenweise Wasser und Nährlösung ein, jedoch erbrach er auch diese nach ungefähr zwei Stunden. Über Nacht ist er dann gestorben.
    Die Erfahrung lehrt uns einmal mehr, dass ein frühzeitiger Besuch beim Tierarzt nötig ist!!!
    Wäre die Nierenerkrankung nicht gewesen hätte er die Verstopfung leicht hinter sich gebracht.
    Ich bin unendlich traurig.

  • #2
    Hallo,

    mein Beilied.

    Aber wie ist die Verstopfung denn zu Stande gekommen? Und was könnten mögliche Ursachen für die Nierenerkrankung gewesen sein? Diese Fragen sollten sicherlich geklärt werden um, falls durch Haltungsfehler verursacht, dies bei einem zukünftigen weiteren Chamäleon vorzubeugen.

    Grüße

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    • #3
      Hallo,

      die Nierenerkrankung (Gicht) ist in solchen Fällen meist der Grund der Verstopfung.

      Zu dem Thema Gicht und zu den Gründen weshalb sie auftritt, gibt es sehr viele Beiträge in diesem Forum. Diese Erkrankung gehört mit zu den Haupttodesursachen von im Terrarium gehaltenen Jemen- und Pantherchamäleons. Sie entsteht, und das muss man leider so sagen, durch Haltungsfehler, was die Fütterung und Flüssigkeitsgabe angeht.

      Gruß
      Zuletzt geändert von Marc-N.; 26.03.2011, 22:47.

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      • #4
        Die Nierenerkrankung sowie die Verstopfung könnte verursacht sein durch Flüssigkeitsmangel.

        Das Tier trank nicht regelmäßig und vertrocknete allmählich. Man hätte dem Tier tröpfchenweise
        Wasser mit der Pimpette anbieten sollen, auch wenn ein Wasserschälchen vorhanden ist.

        Wo hängt das Wasserschälchen ?

        Man sollte auch eine Vogeltränke oben des Behälters anbringen.

        LG, Sabo

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        • #5
          Hallo,

          in vielen Fällen wird die Gicht noch nicht mal durch einen Flüssikeitsmangel ausgelöst, sondern durch eine zu intensive Fütterung der Chamäleons über die Jahre.

          Auch bei der Aufzucht der Jungtiere können bereits erste Vorschäden entstehen (z.B. durch das "pushen" der Tiere durch ein überreichliches Nahrungsangebot), die später die Ausbildung einer Nierengicht begünstigen.

          Viele solcher Patienten sind sogar immer gut mit Wasser versorgt gewesen (ein Flüssigkeitsmangel verschlimmert die Sache natürlich, das ist richtig). Es waren Tropftränken (Vogeltränken oder aufgehängte Wasserschalen eignen sich für Chamäleons nicht) installiert, die Tiere haben teils sogar von der Pipette getrunken und gesprüht wurde zudem regelmäßig.
          Das nützt jedoch nicht viel, wenn dann andererseits das Chamäleon im Extremfall (der jedoch nicht selten auftritt) täglich 4- 5 adulte Heimchen, Heuschrecken oder Zophobas bekommt. Dann ist die Anflutung von Endprodukten des Eiweißstoffwechsels in bestimmten Bereichen der Nieren so hoch, daß eine irreversible Schädigung des Nierengewebes stattfindet.
          Natürlich haben diese Nierenschäden auch Folgen für den Flüssigkeitshaushalt, welche sich durch Austrocknung des Tieres bemerkbar machen.

          Gruß
          Zuletzt geändert von Marc-N.; 27.03.2011, 09:26.

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          • #6
            Vielen Dank, genau darauf wollte ich raus.
            Wäre schön, wenn nicpick seine Haltungsparameter hier posten würde oder zumindest mal für sich einen Abgleich macht. Dann sollte das nächste länger leben dürfen.

            Grüße

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            • #7
              Hallo,
              also zu den Haltungsbedingungen:
              Das Terrarium ist 100x100x50 cm groß, dazu kommt eine für ihn immer zugängliche Klettergelgenheit (mehrere Seile, Äste, Lianen etc.), die an der Zimmerdecke befestigt ist und durch die Hälfte des Raumes reicht.
              Die Beleuchtung ist eine Lucky Reptile Bright Sun jungle mit 70W.
              Die Temperaturen liegen zwischen 25 - 30°.
              Die Luftfeutigkeit wird durch einen Nebler von Lucky Reptile (Super fog) und durch 3-4maliges Sprühen gewährleistet und durch einen Hygrostat von Lucky Reptile ziemlich konstant zwischen 60- 75 % tagsüber und ungefähr 85% nachts gehalten.
              Zum Bestäuben der Futtertiere verwende ich Nektron rep und Nektron MSA.
              Als Trinkgelegenheit hat er einen Brunnen (ich weiß, dass viele Brunnen nicht empfehlen wegen den Bakterien, aber er war von kleinauf daran gewöhnt und hat es in den letzten 3 Jahren auch immer genutzt...) und nach dem Sprühen eben noch die Tropfen auf den Blättern.
              Als Futtertiere gibt es Heimchen, Steppengrillen, Wanderheuschrecken und Wüstenheuschrecken, zudem das, was in der Luft so im Zimmer rumfliegt im Sommer und (er fraß sehr gerne Pflanzen) es steht immer ein Golliwog im Terrarium.
              Im Terrarium waren Efeutute, Ficus benjamini, zwei Palmenarten (ohne Dornen) und zwei ungiftige Pflanzen, deren Namen mir im Moment nicht einfallen (Sorry)
              Zum Klettern außer den Pflanzen sind Lianen befestigt und eine Korkplatte an der Wand. Die Wände sind mit Kokosfasermatten verkleidet.
              Wie gesagt war er 4 Jahre alt, eine Nachzucht und extrem zahm (kam freiwillig auf die Hand, trinkt aus der Handinnenfläche, und wollte mich des Öfteren begatten...)
              Der Tierarzt meinte, dass er kerngesund und frei von Parasiten und Ähnlichem ist. Das Röntgenbild zeigte dann die etwas vergrößerte Niere und die Verstopfung. Wodurch die Verstopfung zustande kam konnte er mir auch nicht sagen, nur so viel, dass er eine stattliche Größe und ein stattliches Alter hat.
              Von Gicht hat er nichts gesagt, aber ich könnte mich auf jeden Fall mit ihm in Verbindung setzen und ihn darauf ansprechen.
              Gruß
              nicpick

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              • #8
                Hallo

                Ausser WAS gefüttert wurde, solltest du auch angeben wie oft, wie viel und wie grosse Futtertiere du gefüttert hast. Und wie viele du davon mit den beiden Präparaten eingestäubt hast.

                Nebler und Brunnen haben wie schon erwähnt nichts in einem Chamäleonterrarium verloren, Gewöhnung spielt da keine Rolle.

                Was für ein Bodengrund war im Terrarium? Dieser könnte ein Grund für die Verstopfung sein. Von Kokosmatten wird übrigens auch immer abgeraten, weil die Fasern zu Verletzungen führen können. Z.B. am Auge oder im Magen-Darm-Bereich wenn sie verschluckt werden.

                Dass das Tier NICHT kerngesund war, zeigt ja die Nierenerkrankung.

                4 Jahre sind für ein Jemenchamäleon alles andere als stattlich. Bei guter Haltung können die locker 8-9 Jahre alt werden.

                Gruss
                cham-sitter
                Zuletzt geändert von cham-sitter; 27.03.2011, 20:27.

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                • #9
                  Zitat von nicpick Beitrag anzeigen
                  Von Gicht hat er nichts gesagt, aber ich könnte mich auf jeden Fall mit ihm in Verbindung setzen und ihn darauf ansprechen.
                  Wenn die Tiere vergrößerte Nieren haben, so daß man sie deutlich fühlen kann oder man sie auf einem Röntgenbild als vergrößert wahrnimmt, spricht das für eine Nierenerkrankung und hier lautet erfahrungsgemäß in ca. 90 % der Fälle die Diagnose Gicht. Die restlichen 10 % sind Nierenentzündungen (Bakterien und Flagellaten) sowie Vergiftungen.
                  Wenn man Veränderungen an den Nieren diagnostiziert, sollte auch Blut abgenommen und die Nierenwerte ermittelt werden. Diese sind dann meist deutlich erhöht.

                  Und nein, 4 Jahre sind für Ch. calyptratus definitiv kein stattliches Alter, sondern das ist das typische Alter, in dem derartige Erkrankungen durch entsprechende Symptome sichtbar werden, an denen dann im Folgenden leider auch viele Chamäleons letztendlich sterben.
                  Es wurde ja schon gesagt, diese Chamäleons können bei richtiger Fütterung und guter Pflege erheblich älter werden. Und das sind keine Ausnahmen.

                  Es wäre in der Tat noch wichtig zu wissen, wie viele Insekten das Chamäleon pro Woche durchschnittlich als Futter bekommen hat.

                  Gruß
                  Zuletzt geändert von Marc-N.; 28.03.2011, 07:06.

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