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Jemenchamäleon aus Fehlhaltung krank?

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  • Jemenchamäleon aus Fehlhaltung krank?

    Guten Tag,

    als Neuling hier begrüße ich respektvoll die "Alten Hasen", deren Beiträge ich schon seit längerem still genieße und hoffe auf neue Erkenntnisse.

    Ich habe am 01.08.2011 ein (vorgebliches) Jemenchamäleon-Männchen aus einer schlimmen Fehlhaltung übernommen und mache mir nun Sorgen. Obwohl ein Chamäleon schon seit meiner Kindheit ein Traum war :wub: und ich in Reptilien- und Amphibienhaltung nicht unbeleckt bin, habe ich mich erst jetzt (mit 42 Jahren) dazu hinreißen lassen, mir eines anzuschaffen. Meine Hauptsorge war immer, den Ansprüchen eines solchen Tieres ggf. nicht gerecht werden zu können und am Ende seinen Tod verursacht zu haben - und das bräche mir das Herz.

    Als ich mein Chamäleon und seine Lebensumstände sah , habe ich es spontan mitgenommen, denn schlimmer, als es dort gehalten wurde, kann es ihm bei mir unmöglich gehen. Anders gesagt: Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, es da zu lassen.

    Ich komme in die Wohnung, in einem halbdunklen Zimmer steht ein Panorama-Terrarium mit Lichtkasten, darin brennen 2 Neonröhren, eine normale, eine 30 Watt Sun-Glow. Der Lichtkasten deckte die Belüftung oben ab. Weitere Belüftung nicht vorhanden. Im Becken hing eine Repti-Glow 5.0, das war's.

    Das Terrarium wies keinerlei Klettermöglichkeiten auf, lediglich eine glatte Aquarienwurzel (klein) lag drin. Entsprechend lange und scharfe Krallen hatte das Tier, das eine dunkeloliv-braune Färbung aufwies und versuchte, sich am Boden zwischen den Resten einer zerstörten und völlig verkoteten Bepflanzung zu verstecken. Im Raum hielten sich 5 Schäferhunde auf, die die Vorbesitzerin nur mir zuliebe in einen Nebenraum sperrte. Nach dem Öffnen des Terrariums breitete sich ein atemberaubender Gestank aus. Die Vorbesitzerin gab an, das Tier sei zwei Jahre alt und sie hätte es im Januar von einer Freundin übernommen. Meiner Einschätzung nach wurde an diesem Terrarium seit Januar nichts getan, geschweige gereinigt.

    An der Terrarienrückwand hing ultradünner Kork - befestigt mit schwarzem Aquariensilikon und doppelseitigem Klebeband, der sich gewellt und teils abgelöst hatte. Beim Ausschippen des Bodengrundes fanden sich in ca. 3 cm Tiefe ein Thermo- und ein Hygrometer in der Erde, die auch Kokosfasern enthielt. Daneben war Sand untergemischt, unten drin im Terrarium stand die Brühe, der Bodengrund war klatschnass...

    Die Reste der Pflanzen wiesen kaum noch Blätter auf, wenn, waren diese angefressen und kotverschmiert. Eine Tropftränke oder etwas ähnliches war nicht vorhanden. Die Vorbesitzerin gab an, das Tier nie aus dem Terrarium herausgeholt zu haben. Die erwähnten Korkplatten wurden offenbar eingeklebt, während das Tier im Terrarium saß, ich fand später Silikontropfen auf den Blättern der Pflanze...

    Die Papiere für das Tier seien gerade nicht zu finden, sie würde sie mir nachsenden. Dies ist bis heute nicht geschehen...

    Da ich eine zweieinhalbstündige Heimfahrt hatte, war das erste, was ich tat, am ersten Rastplatz rauszufahren und mich mit dem Tier eine Stunde in die pralle Sonne zu setzen, was das Chamäleon mit einer Verfärbung hin zu lindgrün belohnte. Als ein Mann mit seinem Hund vorbeikam, geriet das Chamäleon sichtlich in Panik...

    Mit Terrarium und Chamäleon bekam ich eine Transportbox, eine zu etwa einem Drittel verbrauchte Dose Herpetal Complete und eine Dose Mikrocalzium (JBL), die keinen Löffel enthielt und meiner Meinung nach voll war.

    Nach gründlichstem Schrubben und Neueinrichtung des Beckens stellte sich schnell heraus, daß es vollkommen ungeeignet war. Daraufhin zog das Chamäleon ("Augustus") in drei Ficus Benjamini um, über denen ich zwei Lampen angebracht habe und in den nächsten Tagen noch eine Osram Ultravitalux montiere. Bis dahin muss er sich bei Sonnenschein mit Klettern im Fliederbusch in Vorgärtchen begnügen.

    Meiner Meinung nach ist der Ernährungszustand des Tieres gut bis sehr gut (um nicht zu sagen, es ist fett? Siehe Helm und "Bäckchen"). Die Extremitäten weisen in meinen Augen keine Besonderheiten wie z. B. Verdickungen oder Verkrümmungen auf. Trotzdem habe ich das Tier die ersten Tage mit Kazium richtiggehend zugebombt, die Futtertiere wurden angefeuchtet und dann gepudert, bis sie komplett weiß waren .

    Die unvollständige Häutung, die das Tier bei Übernahme aufwies, war innerhab von drei Tagen nach Umsetzen in die Ficus-Bäume komplett abgeschlossen. Die Krallen haben sich nun etwas abgenutzt und meine Hand blutet nicht mehr, wenn er sich am Finger festhält.

    Offenbar hat das Tier seinen Flüssigkeitsbedarf komplett über das Fressen der Bepflanzung gedeckt. Sowohl ein Dripper als auch die Pipette wurden verschmäht. Dafür habe ich ihn beim Knabbern am Ficus beobachtet. Da Gurke ebenfalls verschmäht wurde, habe ich mein Glück mit Wassermelone versucht - diese wird gierigst gefressen und mehrfach täglich angesteuert. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was eventuelle Nebenwirkungen anbelangt (siehe unten).

    Das Tier frisst sehr gut, der Schuß ist zielsicher, gefressen wurden nachts gefangene Kreuzspinnen, Laufspinnen und Wüstenheuschrecken. Inzwischen habe ich das Füttern etwas reduziert, ich denke, "Augustus" ist auch so ausreichend wohlgenährt.

    Bis auf zwei mal in den letzten 16 Tagen wurde der Ficus nicht verlassen, das Chamäleon ist kein Wanderer. Beim Klettern wirkt das Tier zuweilen etwas unbeholfen, rast aber andererseits im Rekordtempo durch alle drei Büsche, wenn Futter winkt.

    Da das Tier in meinem Arbeitszimmer wohnt und ich als Online-Händler dort den größten Teil des Tages verbringe, entgeht mir nur wenig und das Tier ist nun schon deutlich weniger aggressiv als zu Beginn.

    Nun meine Sorge:
    Seit gestern ist der Stuhl nicht mehr fest sondern breiig. Beim Aufwischen gestern fanden sich darin etwas Schleim und etwas, was Blut gewesen sein könnte (aber auch Wassermelone hätte sein können). Zudem ist mir gestern an einem Nasenloch eine rote Substanz aufgefallen, die nun angetrocknet ist und ebenfalls sowohl Wassermelone als auch Blut sein könnte.

    Vor ein paar Tagen habe ich auch mehrfach ein Niesen oder Schnauben gehört, inzwischen jedoch nicht mehr.

    Meine Befürchtung ist, daß sich Augustus durch das Fressen verkoteter Blätter mit Parasiten infiziert haben könnte, jedoch gibt es für diese Vermutung außer dem vorher beschriebenen keine weiteren Hinweise. Insgesamt wirkt das Tier fitt und agil.

    Ich wollte sicherheitshalber mit ihm zu unserem Tierarzt, der gibt jedoch offen zu, von Chamäleons keine Ahnung zu haben. Dem Tier auf Verdacht dem Stress einer 150-km-Fahrt zu einem Fachtierarzt aus der Liste hier im DGHT-Forum zuzumuten, erscheint mir zweifelhaft.

    Ich habe gesehen, daß hier hochkompetente Tierärzte posten und hoffe auf Rat.

    P.S.: Wie problematisch sind die fehlenden Papiere? Ist ein Jemenchamäleon meldepflichtig und kann ich dies ggf. auch ohne Papiere tun?

    Nun noch ein paar Bilder. Die Lampenkabel habe ich nun anders verlegt, so daß sie nicht mehr beklettert werden können und keine Verbrennungsgefahr mehr besteht. Das Bild auf der Fensterbank entstand während einer der zwei "Wanderungen".
    Zuletzt geändert von Augustus; 19.08.2011, 16:13.

  • #2
    Bilder

    Hier noch die versprochenen Bilder
    Angehängte Dateien

    Kommentar


    • #3
      Hallo,

      ich versuch mal ein paar deiner Fragen zu beantworten.

      Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
      Ich habe am 01.08.2011 ein (vorgebliches) Jemenchamäleon-Männchen aus einer schlimmen Fehlhaltung übernommen und mache mir nun Sorgen.
      Sieht mir eher aus wie ein Weibchen. Fersensporn sehe ich auf den Fotos auch keinen. Wenn es sich um ein Weibchen handelt, benötigt das Tier ein Terrarium mit hohem Bodengrund (gute 20-30 cm) zur Eiablage. Weibchen können auch ohne das Vorhandensein von männlichen Tieren Eier anbilden und ablegen. Ansonsten sieht das Chamäleon von den Fotos her ganz gut aus, eher zu gut genährt als zu wenig.

      Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
      Da ich eine zweieinhalbstündige Heimfahrt hatte, war das erste, was ich tat, am ersten Rastplatz rauszufahren und mich mit dem Tier eine Stunde in die pralle Sonne zu setzen, was das Chamäleon mit einer Verfärbung hin zu lindgrün belohnte. Als ein Mann mit seinem Hund vorbeikam, geriet das Chamäleon sichtlich in Panik...
      Joa. Sonderlich geschickt war das nicht, hast du wohl schon selbst gemerkt. Die Tiere verschlafen Transporte auch über längere Strecken in abgedunkelten Boxen sehr gut und ohne Stress.

      Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
      Daraufhin zog das Chamäleon ("Augustus") in drei Ficus Benjamini um, über denen ich zwei Lampen angebracht habe und in den nächsten Tagen noch eine Osram Ultravitalux montiere. Bis dahin muss er sich bei Sonnenschein mit Klettern im Fliederbusch in Vorgärtchen begnügen.
      Da du Anfänger in der Haltung bist, würde ich dir ein Terrarium zur Haltung empfehlen und keine Haltung auf Pflanzen im Zimmer. Im Terrarium kannst du die Haltungsparameter viel leichter einhalten/anpassen, einen vernünftigen Bodengrund anbieten und das Tier kann auch nicht einfach auf Wanderschaft gehen. Auch im Vorgarten vorsichtig sein, die Tiere klettern schnell überall hin und sind dann vielleicht auch schneller verschwunden, als einem lieb ist. Unterschätz das Chamäleon nicht! Für draußen wäre auf die Schnelle ein großes Flexarium mit ordentlich Bepflanzung eine gute Unterbringung.

      Was für Lampen genau befinden sich außer der Vitalux aktuell über der Notbehelf-Unterbringung?

      Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
      Offenbar hat das Tier seinen Flüssigkeitsbedarf komplett über das Fressen der Bepflanzung gedeckt. Sowohl ein Dripper als auch die Pipette wurden verschmäht. Dafür habe ich ihn beim Knabbern am Ficus beobachtet. Da Gurke ebenfalls verschmäht wurde, habe ich mein Glück mit Wassermelone versucht - diese wird gierigst gefressen und mehrfach täglich angesteuert.
      Bitte trotzdem eine Tropftränke anbieten. Oft trinken die Tiere erst, wenn man nicht hinschaut. Obst ist wegen des Fruchtzuckers nicht sonderlich geeignet für Chamäleons (obwohl die Melone ganz genau genommen auchn Gemüse ist), der Zucker begünstigt das Wachstum von Hefepilzen im Darm. Auch wenn die Wassermelone zu über 90 % aus Wasser besteht, würde ich lieber andere Wege der Wasserversorgung wählen (essbare Pflanzen, Regenanlage und Tropftränke).

      Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
      Inzwischen habe ich das Füttern etwas reduziert, ich denke, "Augustus" ist auch so ausreichend wohlgenährt.
      Wieviel genau fütterst du noch? Benutzt du die alten Präparate zum Bestäuben? Wenn ja, sind die noch haltbar, wenn sie beim Vorbesitzer so lange herumstanden?

      Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
      Seit gestern ist der Stuhl nicht mehr fest sondern breiig.
      Du solltest, da es ein Neuzugang ist und auch noch aus nicht optimaler Haltung stammt, unbedingt Kotproben beim Tierarzt vor Ort abgeben oder bei entsprechenden Laboren wie z.B. Exomed auf Parasiten untersuchen lassen.

      Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
      P.S.: Wie problematisch sind die fehlenden Papiere? Ist ein Jemenchamäleon meldepflichtig und kann ich dies ggf. auch ohne Papiere tun?
      Die Tiere gehören zum Washingtoner Abschutzabkommen Anhang B und sind daher meldepflichtig. Dabei ist nachzuweisen, dass es sich bei dem Tier um einen legale Nachzucht handelt. Keine Papiere könnte bedeuten, dass das Chamäleon im schlechtesten Fall behördlich beschlagnahmt wird. Du wirst letztlich nicht drumherum kommen, deine zuständige Behörde ausführlich über den Fall zu informieren und deren Maßnahmen hinzunehmen. Alternativ würde ich allerdings, da dir der ehemalige Halter ja bekannt ist, dort nochmal nachbohren.

      Hast du dir schon passende Fachliteratur zugelegt? Diese beiden Bücher wären z.B. schonmal ein Anfang: http://www.amazon.de/Chamaeleo-calyp...3766606&sr=8-1 und http://www.amazon.de/Jemencham%C3%A4...3766606&sr=8-3. Außerdem kannst du dich hier http://chamaeleons-online.com/wiki/Hauptseite gut einlesen, insbesondere was den Terrarienbau anbelangt.

      Das "Niesen" bitte gut beobachten, sollte es erneut auftreten, ist ein reptilienkundiger Tierarzt aufzusuchen.

      Liebe Grüße
      Alex
      Zuletzt geändert von Alexl; 19.08.2011, 17:28.

      Kommentar


      • #4
        Zitat von Alexl Beitrag anzeigen
        Hallo,

        ich versuch mal ein paar deiner Fragen zu beantworten.

        Sieht mir eher aus wie ein Weibchen. Fersensporn sehe ich auf den Fotos auch keinen. Wenn es sich um ein Weibchen handelt, benötigt das Tier ein Terrarium mit hohem Bodengrund (gute 20-30 cm) zur Eiablage. Weibchen können auch ohne das Vorhandensein von männlichen Tieren Eier anbilden und ablegen. Ansonsten sieht das Chamäleon von den Fotos her ganz gut aus, eher zu gut genährt als zu wenig.

        Joa. Sonderlich geschickt war das nicht, hast du wohl schon selbst gemerkt. Die Tiere verschlafen Transporte auch über längere Strecken in abgedunkelten Boxen sehr gut und ohne Stress.

        Da du Anfänger in der Haltung bist, würde ich dir ein Terrarium zur Haltung empfehlen und keine Haltung auf Pflanzen im Zimmer. Im Terrarium kannst du die Haltungsparameter viel leichter einhalten/anpassen, einen vernünftigen Bodengrund anbieten und das Tier kann auch nicht einfach auf Wanderschaft gehen. Auch im Vorgarten vorsichtig sein, die Tiere klettern schnell überall hin und sind dann vielleicht auch schneller verschwunden, als einem lieb ist. Unterschätz das Chamäleon nicht! Für draußen wäre auf die Schnelle ein großes Flexarium mit ordentlich Bepflanzung eine gute Unterbringung.

        Was für Lampen genau befinden sich außer der Vitalux aktuell über der Notbehelf-Unterbringung?

        Bitte trotzdem eine Tropftränke anbieten. Oft trinken die Tiere erst, wenn man nicht hinschaut. Obst ist wegen des Fruchtzuckers nicht sonderlich geeignet für Chamäleons (obwohl die Melone ganz genau genommen auchn Gemüse ist), der Zucker begünstigt das Wachstum von Hefepilzen im Darm. Auch wenn die Wassermelone zu über 90 % aus Wasser besteht, würde ich lieber andere Wege der Wasserversorgung wählen (essbare Pflanzen, Regenanlage und Tropftränke).

        Wieviel genau fütterst du noch? Benutzt du die alten Präparate zum Bestäuben? Wenn ja, sind die noch haltbar, wenn sie beim Vorbesitzer so lange herumstanden?

        Du solltest, da es ein Neuzugang ist und auch noch aus nicht optimaler Haltung stammt, unbedingt Kotproben beim Tierarzt vor Ort abgeben oder bei entsprechenden Laboren wie z.B. Exomed auf Parasiten untersuchen lassen.

        Die Tiere gehören zum Washingtoner Abschutzabkommen Anhang B und sind daher meldepflichtig. Dabei ist nachzuweisen, dass es sich bei dem Tier um einen legale Nachzucht handelt. Keine Papiere könnte bedeuten, dass das Chamäleon im schlechtesten Fall behördlich beschlagnahmt wird. Du wirst letztlich nicht drumherum kommen, deine zuständige Behörde ausführlich über den Fall zu informieren und deren Maßnahmen hinzunehmen. Alternativ würde ich allerdings, da dir der ehemalige Halter ja bekannt ist, dort nochmal nachbohren.

        Hast du dir schon passende Fachliteratur zugelegt? Diese beiden Bücher wären z.B. schonmal ein Anfang: http://www.amazon.de/Chamaeleo-calyp...3766606&sr=8-1 und http://www.amazon.de/Jemencham%C3%A4...3766606&sr=8-3. Außerdem kannst du dich hier http://chamaeleons-online.com/wiki/Hauptseite gut einlesen, insbesondere was den Terrarienbau anbelangt.

        Das "Niesen" bitte gut beobachten, sollte es erneut auftreten, ist ein reptilienkundiger Tierarzt aufzusuchen.

        Liebe Grüße
        Alex

        Hallo Alexl,

        danke, daß du mir geantwortet hast, darauf hatte ich gehofft.

        Die stille Vermutung, daß es sich um ein Weibchen handeln könnte, hatte ich auch schon... Ist auch verlockend für einen Züchter bzw. Händler, sich da zu "irren" vermute ich, weil die Nachfrage nach Männchen wohl deutlich höher ist?!

        Das mit dem Bodengrund bekomme ich hin, ich hatte ja ziemlich unmittelbar nach dem Chamäleon ein umbaufägiges Terrarium (100 x 60 x 150 cm) gekauft (Bild 1), von dem ich denke, daß man es passend machen kann. Leider ist es beim Transport stark beschädigt worden, was mich zeitlich sehr zurückgeworfen hat. Es wurden beide Türen des Terrariums zerstört (eine hätte zwecks Belüftung eh raus gemusst) und es ist rechts und links unten gesprungen. Durch Superkleber habe ich verhindert, daß sich der Schaden ausweitet. Die Risse werde ich durch eine Silikonnaht entschärfen. Da ich handwerklich eher unbegabt bin und mir das Werkzeug fehlte, hat es etwas gedauert, aber den Rahmen für Oben habe ich nun fertig (Siehe Bild 2). Ich hoffe, ich schaffe den Rest über das Wochenende.

        Zur Heimfahrt: Ich dachte, daß Tier braucht nichts so dringend wie UV-A, -B und -C...

        Die Haltung im Ficus finde ich zwar interessant, ursprünglich war das jedoch nicht so geplant (siehe oben). Im Vorgarten habe ich natürlich dabeigesessen und das Tier keine Sekunde aus den Augen gelassen. Parallel hatte ich ein 70x70x183 cm-Flexarium von ExoTerra bestellt, allerdings hatte ich da schon beim Aufbau den ersten Reißverschluß in der Hand und beim Abbau ratschte bereits der Stoff, weswegen ich es umgehend zurückgeschickt habe. Ich spiele mit dem Gedanken, mir nach dem Terrarium-Umbau selbst eines zu bauen (Werkzeug habe ich jetzt ja) und schwanke noch, ob ich es mit Gaze- oder Volierendraht bespannen sollte und frage mich, ob der Bau Mitte/Ende August noch lohnt?

        Ich weiß, daß die Beleuchtung im Ist-Zustand suboptimal ist und arbeite dran:
        Aktuell befinden sich über den Ficus als Notlösung noch eine SunGlo 150 Watt und ein 220-Watt-Terrarienstrahler von Osram, jedoch werden diese durch 2 Stück Bright Sun Desert mit je 70 Watt ersetzt. Die erste Bright Sun wurde bereits geliefert, die zweite ist noch auf dem Postweg. Das EVG Bright Control kam gestern, taugt jedoch nur zum Anschluß einer Lampe statt zweier, wie ich dachte, da hätte ich wohl die PRO-Version nehmen müssen, was ich nun auch tue. Also keine Sorge, das ist alles im Werden und wird nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Eigentlich denke ich, da gehören auch noch zwei 40 Watt Leuchtröhren drüber, um wirklich annähernd Tageshelligkeit zu erreichen, am besten mit Dämmerungsphase und liebäugle mit einer Light Cycle Unit.
        Btw.: Was hat es mit den Bezeichnungen T5, T8 etc. auf sich?

        Der Dripper hat mir über Nacht den Blumentopf überschwemmt, davor und danach hat mein Jemenchamäleon Ficusblätter gefressen, was es seit der Melonenfütterung nicht mehr tut. Übrigens habe ich die Melone gestern weggelassen, dafür fraß sie heute morgen wieder Ficusblätter, weshalb ich ihr dann doch wieder ein Stück Melone in den Ficus geklemmt habe. Die Melone habe ich bewusst angesprochen, weil ich weiß, daß der Zucker nicht gut ist. Was empfiehlst du als Alternative? Gurke wurde nicht angenommen, Kopfsalat ist oft sehr nitratbelastet, was könnte ich Geeignetes anbieten?

        Ich füttere unterschiedlich, mal gibts ein Spinnchen oder zwei als Häppchen, von den subadulten Wüstenheuschrecken füttere ich 1-3 täglich (im Schnitt eher 1,8) und meist als Mittel zum Zweck, also als Calzium-Träger oder um sie zu locken. Heute gab es noch nichts. Vermutlich würde durchschnittlich 1 Heuschrecke täglich (mit Tagen ohne Futter) wohl ausreichen - oder ist das auch schon zu viel? Das das Tierchen zu dick ist, kam mir beim Lesen eines Threads, in dem du auf die Fettbäckchen hingewiesen hast.

        Das Herpetal Complete ist haltbar bis 5/2012, das JBL MicroCalzium bis 01.09.2013.

        Mal ganz dumm gefragt: Wie versende ich eine breiige Stuhlprobe, die ich mit Klopapier aufgewischt habe? Kriegt man in der Apotheke passende Röhrchen zu kaufen? Frage hat sich erledigt, steht auf der Website von Exomed

        Welche Behörde ist für die Meldung zuständig?

        Danke für die Buchtipps, habe mir ja hier im Forum schon einiges angelesen.

        Kannst du noch etwas zum Niesen sagen? Ich habe gerade eins gehört, glaube ich...

        Das Arbeitszimmer liegt im kühlsten Teil des Hauses, eine Nachtabkühlung ist doch wünschenswert? Und ab wann ist Belüftung Zug?

        Sowohl Oestrich-Winkel als auch Gießen wären gar nicht sooo weit weg von mir. Du schriebst zwar, du studierst noch, ich weiß aber nicht, aus welchem Jahr diese bemerkung war und ob das immer noch so ist oder ob eine Chance besteht, daß du dir das Tier mal ansiehst? Das am linken Nasenloch scheint doch getrocknetes Blut zu sein und somit wird Kotprobe einsenden vermutlich nicht ausreichen? Also müsste ich wohl doch einen geeigneten Tierarzt - möglichst in der "Nähe" von Runkel finden...

        Liebe Grüße
        Markus

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        • #5
          Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
          Btw.: Was hat es mit den Bezeichnungen T5, T8 etc. auf sich?
          Das sind Leuchtstoffröhren (Wikipedia hilft http://de.wikipedia.org/wiki/Leuchts...Lampen_mit_EVG ), die man alternativ zu HQIs zur Grundausleuchtung von Terrarien gut nehmen kann.

          Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
          Was empfiehlst du als Alternative? Gurke wurde nicht angenommen, Kopfsalat ist oft sehr nitratbelastet, was könnte ich Geeignetes anbieten?
          Beispielsweise Callisia repens, Kapuzinerkresse oder Hibiskus (Blüten v.a.) werden gerne genommen.

          Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
          Ich füttere unterschiedlich, mal gibts ein Spinnchen oder zwei als Häppchen, von den subadulten Wüstenheuschrecken füttere ich 1-3 täglich (im Schnitt eher 1,8) und meist als Mittel zum Zweck, also als Calzium-Träger oder um sie zu locken.
          Du kannst ruhig ein paar futterfreie Tage einführen, das Tier ist ja bereits ausgewachsen. Je knapper man Weibchen füttert, desto kleiner werden auch die Gelege. Kann auch sein, dass das Tier gar keine produziert.

          Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
          Welche Behörde ist für die Meldung zuständig?
          Untere oder obere Naturschutzbehörde in der Regel, also die, die für geschütze Arten zuständig sind. Muss man sich eventuell ein bißchen rumfragen.

          TA in deiner Nähe hab ich schon per PN geschickt .

          Liebe Grüße
          Alex
          Zuletzt geändert von Alexl; 19.08.2011, 20:39.

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          • #6
            Danke

            Hallo,

            Danke für die Antworten, ich dachte, die T-Bezeichnungen hätten vielleicht auch mit der Wellenlänge des emittierten Lichts zu tun.

            Nun noch die Bilder, die ich vorhin vergessen habe.

            LG
            Markus
            Angehängte Dateien

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            • #7
              Hallo,

              ich würde noch den Speiseplan ein wenig ausbauen, weil Heuschrecken und Spinnen auf Dauer sehr einseitig sind und dein Chamaeleon dadurch zu einem "Futterspezialist" werden kann. Heimchen, Grillen, Schaben, Fliegen, Wachsmaden, Soldatenfliegen, Rosenkäferlarven, etc. sollten ebenfalls verfüttert werden; den Rest hat Alex ja schon geschrieben. Ich würde übrigens das Tier auf jeden Fall von einem reptilienkundigen Tierarzt untersuchen lassen, weil es, wie du sagst, aus schlechter Haltung kommt, auf den Bildern viele Dinge wie z.Bsp. Entzündungen, Schleim im Maul, Blutreste, etc. nicht erkennbar sind und auf deinem letzten Bild die Gelenke und die Augen von deinem Chamaeleon etwas seltsam aussehen; das Vorderbein ist an den Gelenken sehr rund, bei dem Hinterbein sehr knubbelig und die Augen sehen schon etwas eingefallen aus.

              viele Grüße
              Uwe Starke Huber
              Zuletzt geändert von Uwe Starke Huber; 20.08.2011, 09:11.

              Kommentar


              • #8
                Wird gemacht

                Hallo Uwe,

                danke für deine Ratschläge, ich bringe das Tier nächste Woche zu einem Tierarzt.

                Die Futtertipps sind gut, Wiesenplankton wollte ich auch noch fangen. Da das Chamäleon aber sowieso etwas zu dick ist, ist bis Montag so wie so erst einmal Futterpause...

                Liebe Grüße
                Markus

                (der gerade vom Baumarkt kommt und jetzt sägen geht, damit das Terrarium endlich fertig wird)

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                • #9
                  Hallo
                  wie ich sehe wirst du die Lampen über dem Gitter/Gaze montieren das du im Terrarium eingebracht hast, um mehr Bewegungsraum (Höhe) dem Chamäleon zur Verfügung zu stellen wäre es doch besser das Gitter oben wo du das Glas heraus getrennt hast einzufügen.
                  mfg Klaus

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von Augustus Beitrag anzeigen
                    Trotzdem habe ich das Tier die ersten Tage mit Kazium richtiggehend zugebombt, die Futtertiere wurden angefeuchtet und dann gepudert, bis sie komplett weiß waren .

                    .
                    Wenn Du dazu die genannten Mineralstoff/Vitaminpräparate genommen hast, mach das bitte nie wieder.
                    Viel hilft nicht viel, sondern kann tödlich enden.
                    Sorry, für mehr ist gerade keine Zeit, aber das meiste wurde ja schon gesagt.
                    Tier sieht OK aus und scheint gerade paarungsbereit zu sein.
                    Das "Niesen" dient in aller Regel nur der Ausscheidung überschüssiger Salze.
                    Das allerbeste tust Du denm Tier an, wenn du rasch noch ein Gazeterrasrium kaufst und es bis die Nachttemperaturen unter ca 8 ° sinken ausschliesslich im Garten hältst (Mit sonnen- und regengeschützter Terrarienecke)

                    Viele Grüße

                    Ingo
                    Zuletzt geändert von Ingo; 20.08.2011, 12:10.
                    Kober? Ach der mit den Viechern!




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                    • #11
                      Der Rahmen steht auf dem Bild nur lose drin

                      Zitat von Dubia Beitrag anzeigen
                      Hallo
                      wie ich sehe wirst du die Lampen über dem Gitter/Gaze montieren das du im Terrarium eingebracht hast, um mehr Bewegungsraum (Höhe) dem Chamäleon zur Verfügung zu stellen wäre es doch besser das Gitter oben wo du das Glas heraus getrennt hast einzufügen.
                      mfg Klaus
                      Hallo,

                      genau das habe ich auch vor. Durch die beiden Risse an den Seiten ist das Terrarium nun etwas instabil, deshalb ist oben noch eine Scheibe drin, die ich erst herausnehme, wenn das Einfügen des Rahmens unmittelbar bevorsteht.

                      Auf dem Foto steht der Rahmen deshalb nur lose im Terrarium, damit man sieht, daß ich schon was gemacht habe und nicht ganz oben, wo er später mit Silikon eingeklebt wird.

                      LG
                      Markus

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                      • #12
                        Substitution

                        Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                        Wenn Du dazu die genannten Mineralstoff/Vitaminpräparate genommen hast, mach das bitte nie wieder.
                        Viel hilft nicht viel, sondern kann tödlich enden.
                        Sorry, für mehr ist gerade keine Zeit, aber das meiste wurde ja schon gesagt.
                        Tier sieht OK aus und scheint gerade paarungsbereit zu sein.
                        Das "Niesen" dient in aller Regel nur der Ausscheidung überschüssiger Salze.
                        Das allerbeste tust Du denm Tier an, wenn du rasch noch ein Gazeterrasrium kaufst und es bis die Nachttemperaturen unter ca 8 ° sinken ausschliesslich im Garten hältst (Mit sonnen- und regengeschützter Terrarienecke)

                        Viele Grüße

                        Ingo
                        Hallo Ingo,

                        mit dem Vitaminpräparat war ich sehr sparsam, dick gepudert habe ich nur mit dem MicroCalzium, weil ich der Meinung war, das könne man nicht überdosieren. Das ist doch richtig so, oder?

                        Hast du noch einen Tipp für mich, was die bestmögliche Substitution angeht?

                        LG
                        Markus

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                        • #13
                          Flexarium

                          Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                          Das allerbeste tust Du denm Tier an, wenn du rasch noch ein Gazeterrasrium kaufst und es bis die Nachttemperaturen unter ca 8 ° sinken ausschliesslich im Garten hältst (Mit sonnen- und regengeschützter Terrarienecke)

                          Viele Grüße

                          Ingo
                          P.S.: Das Flexarium (ExoTerra, 70x70x183), das ich vorletzte Woche gekauft hatte, war soooo mies verarbeitet, daß ich es zurückgesendet habe...

                          Ggf. baue ich selbst noch eins. Ist gegen eine Bespannung mit Volierendraht etwas Grundsätzliches einzuwenden?

                          LG
                          Markus

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                          • #14
                            Hallo Markus

                            Ein Tipp noch, um ein Chamäleon zum Trinken zu bringen:

                            Versuch mal sie zu "beregnen", wenn sie auf dem Flieder sitzt. Dazu kannst du einen Pumpsprüher benutzen. Stell die Düse so ein, dass sie nicht fein sprüht, sondern einen Strahl abgibt. Wenn du nun nur ganz wenig drückst, regnet es sozusagen. Diesen weichen Strahl richtest du nun auf Blätter oberhalb vom Chamäleon und lässt es regnen.

                            Die meisten beginnen dann zu trinken, es braucht aber meist ein paar Minuten, bis sie reagieren. Kann auch sein, dass sie erst mal abhaut, wenn sie das nicht kennt.

                            Das funktioniert sogar bei schlafenden Tieren.

                            Gruss
                            cham-sitter

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                            • #15
                              @Alexl - Geht das?

                              Hallo,

                              ich habe nach wie vor das Trinkproblem und bekomme es nicht gelöst.
                              Neben Tipps zum Trinken aus dem Forum, die ich bei der Suche gefunden und ausprobiert habe, habe ich es auch mit dem von Cham-Sitter vorgeschlagenen Sprühen über dem Chamäleon probiert...

                              Das einzige, was wirklich gut funktionierte, war die Melone und da ist der Zucker ein Problem.

                              Was, wenn ich ein Melonenstückchen vorab 2-3 Stunden in reichlich Wasser einlege? Die Flüssigkeiten streben doch nach Ausgleich, es müsste also zuckerloses Wasser aufgenommen werden und Zucker abgegeben werden, bis ein Ausgleich erreicht ist. Wer mal ein Würstchen ein paar Stunden im Wasser gelassen und dann probiert hat, wird wissen, was ich meine.

                              Wäre das eine akzeptable Möglichkeit?

                              Liebe Grüße
                              Markus

                              P.S.: Natürlich stehe ich jedes Mal, wenn ich sehe, daß an Blättern gefressen wird, sofort mit der Pipette parat, aber mehr als 2-3 Tröpfchen zu platzieren, wenn es gerade das Maul öffnet, ist mir noch nicht gelungen. Immerhin faucht es dabei nicht mehr, "trinken" kann man das aber noch nicht wirklich nennen... Oder bin ich nur zu ungeduldig? Andererseits habe ich Sorge, daß mir das Tier zu sehr dehydriert.

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