Hallo zusammen...
!
Über die Erfahrungen bei der Vergesellschaftung verschiedener in einem gemeinsamen Terrarium gehaltener Tiere liest man relativ wenig, nicht nur in den einschlägigen Foren…
…warum eigentlich…!?
Meine Recherchen in den deutschsprachigen Foren zum Thema „Gesellschaftsterrarium“, bzw. „Vergesellschaftung von Terrarientieren“ führten zu den nachfolgend genannten und von mir festgestellten Fakten :
Fragesteller zum Thema „Vergesellschaftung von Terrarientieren“ dieser oder jener Art werden fast ausnahmslos und gnadenlos mit immer den gleichen, fast immer falschen, plakativen Aussagen auf äußerst provokante Art…ja, man muss es so sagen… niedergemacht.
Die „Angriffe“ gegen den Fragesteller werden so heftig geführt, dass dieser schon nicht mehr wagt dieses Thema auch nur anzusprechen/anzuschreiben.
Eine sachliche / fachliche Diskussion wird fast immer im Keim erstickt.
Aber auch Halter ( und es gibt nicht wenige ) die äußerst erfolgreich verschiedene Tierarten gemeinsam in einem Terrarium pflegen äußern sich, von seltenen Ausnahmen abgesehen, kaum öffentlich, bzw. geben ihre Erfahrungen nicht oder nur zögerlich weiter.
Letzteres ist umso unverständlicher, da erwiesenermaßen diese Art der Haltung auf nicht wenige Tierarten eine äußerst positive Wirkung hat, bzw. natürliche und positive Verhaltensweisen fördert und hervorruft, welche bei Einzelhaltung verkümmern oder gar nicht erst zutage treten.
Woran liegt dieses so zurückhaltende Verhalten ?
Nun, zum einen denke ich, dass es an den Forenteilnehmern liegt, die auf den jeweiligen Plattformen zu allem und jedem etwas abwertendes/negatives sagen/schreiben müssen, auch wenn ihre Sachkenntnis in vielen Fällen mangelhaft ist.
Gerne wird auf einen/eine Bekannte/n des Bruders/der Schwester eines Freundes/einer Freundin verwiesen, von der man weis, dass dies oder jenes so oder anders sein soll.
Auch wird gerne auf irgendwelche Zeitschriften und Bücher verwiesen in denen etwas gelesen wurde, ob es zu dem Thema/der Tierart passt oder nicht…Hauptsache man kann die Vergesellschaftung negativ darstellen.
Eigenes Wissen, fundierte Erfahrungen oder Erfahrungswerte, eigene Recherchen und Beobachtungen sind meist nicht vorhanden.
Aber auch verschiedene durchaus erfahrene Halter lehnen die Vergesellschaftung, insbesondere „ihres“ Lieblingstieres, auch wenn es für eine Vergesellschaftung durchaus geeignet wäre, gleich einem Dogma ab.
Nur die eigenen Anschauungen und Meinungen gelten zu lassen, die Erfahrungen und Beobachtungen anderer mit den einhergehenden Fakten nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen beschreibt eine mittelalterliche Verhaltensweise.
Das ein Gesellschaftsterrarium höhere und besondere Anforderungen an den Tierhalter stellt ist fraglos richtig, auch, dass nicht alle Tierarten für ein Gesellschaftsterrarium geeignet sind.
Aber die Vergesellschaftung von Terrarientieren grundsätzlich zu verteufeln und abzulehnen halte ich für kurzsichtig und falsch.
Wieso komme ich nun auf dieses Thema…?
Wie ich schon in meinem Chamäleon-Forenbeitrag „Es geht nicht ohne…“ schrieb, wollte ich schon seit meiner Jugend Chamäleons halten und beobachten, schloss jedoch im Laufe meiner terraristischen Aktivitäten (auch) die wunderschönen Taggeckos in mein Herz, von denen ich bereits mehrere Arten gepflegt und erfolgreich nachgezüchtet habe, phelsuma grandis wurde jedoch noch nicht von mir gehalten und gepflegt.
Nicht zuletzt durch ein Terrarium im Aquarium des Kölner Zoo, in welchem ein Männchen von furcifer pardalis und ( nach meiner Meinung – die Unterseite des Tieres konnte ich nie sehen - ebenfalls ein männliches Tier ) phelsuma grandis gemeinsam gehalten werden, kam ich auf die Idee diese beiden Tierarten ( insbesondere auch im Hinblick auf die gleichen Habitatansprüche ) gemeinsam in einem Terrarium zu pflegen.
Ich verbrachte an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Tageszeiten mehrere Stunden damit die beiden Tierarten in dem vorgenannten Terrarium zu beobachten. Mein Ziel war es durch das Beobachten spezifische Verhaltensweisen erkennen und beurteilen zu können.
Hilfreich hierbei war, dass direkt rechts neben dem Terrarium mit dem Pantherchamäleon und dem Großen Madagaskartaggecko ein Terrarium mit einer Gruppe des Großen Madagaskartaggecko war und ich so das Verhalten des Großen Madagaskartaggecko ohne „Fremdgesellschaft“ beobachten konnte.
Übrigens, links neben dem besagten Terrarium befindet sich ein Terrarium welches mit einer Gruppe Jemenchamäleons besetzt ist. Ein wunderschöner, großer Mann mit mehreren Weibchen. Beim beiläufigen Beobachten dieser Gruppe meinte ich festgestellt zu haben, dass man mit der Zeit sozialisierendes Verhalten der Weibchen untereinander in Bezug auf ihre Stellung / ihren Rang innerhalb der Gruppe durchaus erkennen kann…aber ich schweife ab…
Vor und während meiner Terrarienplanungs – und Bauphase suchte ich nach Berichten, Erfahrungen und Beobachtungen von Tierhaltern, die diese beiden Tierarten bereits gemeinsam pflegen, bzw. gepflegt hatten, um deren Erfahrungen mit meinen Beobachtungen zu vergleichen. Hierbei stieß ich auf die eingangs erwähnten Fakten, sachliches und fachliches zum Thema selbst fand ich jedoch traurigerweise nur wenig.
Das ich die greifbare Fachliteratur zu beiden Tierarten durcharbeitete versteht sich von selbst…aber…auch in der Fachliteratur, wieder einmal von wenigen Ausnahmen abgesehen, wird das Thema der Vergesellschaftung nebulös und sparsam, wenn überhaupt, behandelt.
Selbst hier gibt es Autoren die statt fundierter Sach – oder Fachbeiträge zu publizieren, plakative Bilder die z.B. das schreckliche Reptil Chamäleon beim Verzehr des süßen, kleinen Gecko zeigen (ein entsprechend böser, schrecklicher und großer Waran würde dann beide fressen – Foto wäre dann aber vermutlich zu teuer…).
Das solche, in meinen Augen mangelhafte Fachliteratur, mit Bildern, die lediglich geeignet sind den „Katastrophenhunger“ einiger unbedarfter Leser zu decken, der Terraristik förderlich sind, wage ich zu bezweifeln. Die Tatsache das verschiedene Echsen – und Geckoarten ( aber auch Artgenossen ) in freier Wildbahn auf dem Speiseplan größerer Chamäleons stehen dürfte unzweifelhaft sein und ist nicht widernatürlich.
Hier erinnere mich, dass ich als Jugendlicher mit erschrecken feststellen musste, dass es Zoofachgeschäfte gab, in denen verschiedene Echsen, insbesondere aber der Asiatische Hausgecko, als Futtertiere angeboten wurden.
Ich richtete damals für 6 oder 7 dieser Geckos ein Terrarium ein, um sie vor dem „Gefressenwerden“ zu retten. Sie dankten es mir mit einer Vielzahl von Nachkommen…schweife schon wieder ab…
Sollte man einem Interessierten sagen müssen, dass man bei der Vergesellschaftung von Terrarientieren nur Tiere gemeinsam pflegt, die nicht ins gegenseitige Beuteschema passen, dass das Terrarium eine ausreichende Größe haben muss oder die Habitatansprüche annähernd identisch sein müssen usw., dann sollte dieser Interessierte die Finger gänzlich von der Terraristik oder Tierhaltung lassen.
Auch muss klar sein, dass ein Gemeinschaftsterrarium kein „Sammelsurium“ von Tieren darstellen soll, ebenso muss dem erhöhten „Aufmerksamkeitsbedarf“ bei der gemeinsamen Haltung verschiedener Tierarten Rechnung getragen werden können.
Das man sich im Vorfeld und bei der Planung eines solchen Vorhaben bestmöglich über die zu haltenden Tierarten informiert und sich als Halter auf diese vorbereitet ist unabdingbar.
Ich möchte nun aber zu meinen eigenen bisherigen Erfahrungen und Beobachtungen kommen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das formulierte Ziel :
Ein Terrarium zur Haltung eines männlichen furcifer pardalis mit der Möglichkeit der Vergesellschaftung eines Paares phelsuma grandis.
Sollte aufgrund der individuellen Charaktereigenschaften der Tiere eine gemeinsame Haltung nicht möglich sein ( hohe agressivität usw. ), so hätte die Haltung von furcifer pardalis Priorität, soll heißen, das Paar phelsuma grandis hätte wieder abgegeben werden müssen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ein 3 Monate altes Männchen von furcifer pardalis –ambanja- erhielt ich im September letzten Jahres. Es bezog zunächst ein Terrarium mit den Maßen 50 cm X 40 cm
X 80 cm ( l-b-h ).
Das Tier war sehr agil, neugierig und wenig scheu. Bei dem Tier soll es sich um eine F1 Nachzucht handeln.
Es gewöhnte sich sehr schnell ein und zeigte wenig aggressives Verhalten.
Bei meinen Beobachtungen der Tiere im Kölner Zoo hatte ich bemerkt, dass das Pantherchamäleon gegenüber dem Großen Madagaskartaggecko das dominante Tier war.
Der Gecko wirkte gegenüber seinen nicht vergesellschafteten Artgenossen weniger lebhaft und scheu. Er führte ein eher verstecktes Leben und hielt immer entsprechenden Abstand zum Chamäleon.
Geschätzt besitzt das Chamäleon gegenüber dem Gecko die zwei - bis dreifache Körpermasse.
Das Chamäleon beachtete den Gecko nicht weiter, schien unbeeindruckt von dessen Anwesenheit, hatte ihn jedoch, wenn er für ihn sichtbar war, immer im Blick.
Zusammenfassend schien es so, als hätte der Gecko einen gesunden Respekt vor dem Chamäleon. Das Chamäleon hingegen wirkte unbeeindruckt von der Anwesenheit des Gecko.
Aggressives Verhalten konnte ich bei keinem der beiden Tiere beobachten.
Aufgrund der gemachten Beobachtungen keimte in mir der Gedanke, dass ich spätestens, wenn unser furcifer pardalis die Größe eines ausgewachsenen phelsuma grandis Männchen erreicht hat, das Chamäleon und ein Paar ausgewachsener phelsuma grandis zusammen zu bringen.
Dies aufgrund der Überlegung, dass ein juveniles Chamäleon gleichgroße Geckos eventuell schneller und einfacher als Mitbewohner akzeptiert. Ebenso ging ich von dem Gedanken aus, dass die Geckos gegenüber einem juvenilen Chamäleon keine extreme „Respektschranke“ aufbauen würden.
Das im Bau befindliche Gesellschaftsterrarium ( 120 cm X 80 cm X 240 cm ) stand kurz vor der Fertigstellung und ich suchte schon fleißig nach einem geeigneten Paar phelsuma grandis. Hier möchte ich noch bemerken, dass das von mir genannte Gesellschaftsterrarium im Kölner Zoo erheblich kleiner ist wie mein Terrarium, meines dürfte annähernd die doppelte Größe haben.
Das große Terrarium war nun endlich fertig und unser „Panther“ hielt Einzug. Er hatte zu diesem Zeitpunkt eine Gesamtgröße von ca. 28 - 30 cm. Nach dem Umsetzen fühlte er sich sofort wohl und erkundete jeden Winkel und jede Ecke des neuen Terrariums.
Ungefähr 10 Tage nach dem Umzug unseres Chamäleon-Mannes stieß ich auf eine private Kleinanzeige. Aus persönlichen Gründen war von Privat ein harmonisierendes 3 Jahre altes Paar phelsuma grandis gegen eine geringe Gebühr abzugeben.
Kurzentschlossen übernahm ich dieses Paar. Für meinen Geschmack waren die Tiere sehr, sehr gut genährt, machten aber ansonsten einen gesunden Eindruck und sahen auch sehr schön aus. Das Weibchen hatte ausgeprägte Kalksäckchen an den Seiten und sehr viele Rotanteile auf dem Rücken. Der kräftigere Mann strahlte im prächtigsten smaragdgrün, hatte jedoch weniger Rotzeichnungen.
Die Kotuntersuchungen meines Chamäleon waren unauffällig, ebenso wurde versichert, dass auch das Paar phelsuma grandis vollkommen gesund sei. Da ich keinen Grund hatte an den Angaben zu zweifeln, setzte ich das Paar, zu Hause angekommen, auch direkt in das große Terrarium.
Das Paar fühlte sich sofort sichtlich wohl, welches es mit einer beobachteten Paarung am nächsten Tag dokumentierte.
Von dem bereits im Terrarium vorhandenen Chamäleon nahmen die beiden Phelsumen keinerlei Notiz, sie beachteten das Chamäleon in keinster Weise.
----------

Über die Erfahrungen bei der Vergesellschaftung verschiedener in einem gemeinsamen Terrarium gehaltener Tiere liest man relativ wenig, nicht nur in den einschlägigen Foren…
…warum eigentlich…!?
Meine Recherchen in den deutschsprachigen Foren zum Thema „Gesellschaftsterrarium“, bzw. „Vergesellschaftung von Terrarientieren“ führten zu den nachfolgend genannten und von mir festgestellten Fakten :
Fragesteller zum Thema „Vergesellschaftung von Terrarientieren“ dieser oder jener Art werden fast ausnahmslos und gnadenlos mit immer den gleichen, fast immer falschen, plakativen Aussagen auf äußerst provokante Art…ja, man muss es so sagen… niedergemacht.
Die „Angriffe“ gegen den Fragesteller werden so heftig geführt, dass dieser schon nicht mehr wagt dieses Thema auch nur anzusprechen/anzuschreiben.
Eine sachliche / fachliche Diskussion wird fast immer im Keim erstickt.
Aber auch Halter ( und es gibt nicht wenige ) die äußerst erfolgreich verschiedene Tierarten gemeinsam in einem Terrarium pflegen äußern sich, von seltenen Ausnahmen abgesehen, kaum öffentlich, bzw. geben ihre Erfahrungen nicht oder nur zögerlich weiter.
Letzteres ist umso unverständlicher, da erwiesenermaßen diese Art der Haltung auf nicht wenige Tierarten eine äußerst positive Wirkung hat, bzw. natürliche und positive Verhaltensweisen fördert und hervorruft, welche bei Einzelhaltung verkümmern oder gar nicht erst zutage treten.
Woran liegt dieses so zurückhaltende Verhalten ?
Nun, zum einen denke ich, dass es an den Forenteilnehmern liegt, die auf den jeweiligen Plattformen zu allem und jedem etwas abwertendes/negatives sagen/schreiben müssen, auch wenn ihre Sachkenntnis in vielen Fällen mangelhaft ist.
Gerne wird auf einen/eine Bekannte/n des Bruders/der Schwester eines Freundes/einer Freundin verwiesen, von der man weis, dass dies oder jenes so oder anders sein soll.
Auch wird gerne auf irgendwelche Zeitschriften und Bücher verwiesen in denen etwas gelesen wurde, ob es zu dem Thema/der Tierart passt oder nicht…Hauptsache man kann die Vergesellschaftung negativ darstellen.
Eigenes Wissen, fundierte Erfahrungen oder Erfahrungswerte, eigene Recherchen und Beobachtungen sind meist nicht vorhanden.
Aber auch verschiedene durchaus erfahrene Halter lehnen die Vergesellschaftung, insbesondere „ihres“ Lieblingstieres, auch wenn es für eine Vergesellschaftung durchaus geeignet wäre, gleich einem Dogma ab.
Nur die eigenen Anschauungen und Meinungen gelten zu lassen, die Erfahrungen und Beobachtungen anderer mit den einhergehenden Fakten nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen beschreibt eine mittelalterliche Verhaltensweise.
Das ein Gesellschaftsterrarium höhere und besondere Anforderungen an den Tierhalter stellt ist fraglos richtig, auch, dass nicht alle Tierarten für ein Gesellschaftsterrarium geeignet sind.
Aber die Vergesellschaftung von Terrarientieren grundsätzlich zu verteufeln und abzulehnen halte ich für kurzsichtig und falsch.
Wieso komme ich nun auf dieses Thema…?
Wie ich schon in meinem Chamäleon-Forenbeitrag „Es geht nicht ohne…“ schrieb, wollte ich schon seit meiner Jugend Chamäleons halten und beobachten, schloss jedoch im Laufe meiner terraristischen Aktivitäten (auch) die wunderschönen Taggeckos in mein Herz, von denen ich bereits mehrere Arten gepflegt und erfolgreich nachgezüchtet habe, phelsuma grandis wurde jedoch noch nicht von mir gehalten und gepflegt.
Nicht zuletzt durch ein Terrarium im Aquarium des Kölner Zoo, in welchem ein Männchen von furcifer pardalis und ( nach meiner Meinung – die Unterseite des Tieres konnte ich nie sehen - ebenfalls ein männliches Tier ) phelsuma grandis gemeinsam gehalten werden, kam ich auf die Idee diese beiden Tierarten ( insbesondere auch im Hinblick auf die gleichen Habitatansprüche ) gemeinsam in einem Terrarium zu pflegen.
Ich verbrachte an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Tageszeiten mehrere Stunden damit die beiden Tierarten in dem vorgenannten Terrarium zu beobachten. Mein Ziel war es durch das Beobachten spezifische Verhaltensweisen erkennen und beurteilen zu können.
Hilfreich hierbei war, dass direkt rechts neben dem Terrarium mit dem Pantherchamäleon und dem Großen Madagaskartaggecko ein Terrarium mit einer Gruppe des Großen Madagaskartaggecko war und ich so das Verhalten des Großen Madagaskartaggecko ohne „Fremdgesellschaft“ beobachten konnte.
Übrigens, links neben dem besagten Terrarium befindet sich ein Terrarium welches mit einer Gruppe Jemenchamäleons besetzt ist. Ein wunderschöner, großer Mann mit mehreren Weibchen. Beim beiläufigen Beobachten dieser Gruppe meinte ich festgestellt zu haben, dass man mit der Zeit sozialisierendes Verhalten der Weibchen untereinander in Bezug auf ihre Stellung / ihren Rang innerhalb der Gruppe durchaus erkennen kann…aber ich schweife ab…
Vor und während meiner Terrarienplanungs – und Bauphase suchte ich nach Berichten, Erfahrungen und Beobachtungen von Tierhaltern, die diese beiden Tierarten bereits gemeinsam pflegen, bzw. gepflegt hatten, um deren Erfahrungen mit meinen Beobachtungen zu vergleichen. Hierbei stieß ich auf die eingangs erwähnten Fakten, sachliches und fachliches zum Thema selbst fand ich jedoch traurigerweise nur wenig.
Das ich die greifbare Fachliteratur zu beiden Tierarten durcharbeitete versteht sich von selbst…aber…auch in der Fachliteratur, wieder einmal von wenigen Ausnahmen abgesehen, wird das Thema der Vergesellschaftung nebulös und sparsam, wenn überhaupt, behandelt.
Selbst hier gibt es Autoren die statt fundierter Sach – oder Fachbeiträge zu publizieren, plakative Bilder die z.B. das schreckliche Reptil Chamäleon beim Verzehr des süßen, kleinen Gecko zeigen (ein entsprechend böser, schrecklicher und großer Waran würde dann beide fressen – Foto wäre dann aber vermutlich zu teuer…).
Das solche, in meinen Augen mangelhafte Fachliteratur, mit Bildern, die lediglich geeignet sind den „Katastrophenhunger“ einiger unbedarfter Leser zu decken, der Terraristik förderlich sind, wage ich zu bezweifeln. Die Tatsache das verschiedene Echsen – und Geckoarten ( aber auch Artgenossen ) in freier Wildbahn auf dem Speiseplan größerer Chamäleons stehen dürfte unzweifelhaft sein und ist nicht widernatürlich.
Hier erinnere mich, dass ich als Jugendlicher mit erschrecken feststellen musste, dass es Zoofachgeschäfte gab, in denen verschiedene Echsen, insbesondere aber der Asiatische Hausgecko, als Futtertiere angeboten wurden.
Ich richtete damals für 6 oder 7 dieser Geckos ein Terrarium ein, um sie vor dem „Gefressenwerden“ zu retten. Sie dankten es mir mit einer Vielzahl von Nachkommen…schweife schon wieder ab…
Sollte man einem Interessierten sagen müssen, dass man bei der Vergesellschaftung von Terrarientieren nur Tiere gemeinsam pflegt, die nicht ins gegenseitige Beuteschema passen, dass das Terrarium eine ausreichende Größe haben muss oder die Habitatansprüche annähernd identisch sein müssen usw., dann sollte dieser Interessierte die Finger gänzlich von der Terraristik oder Tierhaltung lassen.
Auch muss klar sein, dass ein Gemeinschaftsterrarium kein „Sammelsurium“ von Tieren darstellen soll, ebenso muss dem erhöhten „Aufmerksamkeitsbedarf“ bei der gemeinsamen Haltung verschiedener Tierarten Rechnung getragen werden können.
Das man sich im Vorfeld und bei der Planung eines solchen Vorhaben bestmöglich über die zu haltenden Tierarten informiert und sich als Halter auf diese vorbereitet ist unabdingbar.
Ich möchte nun aber zu meinen eigenen bisherigen Erfahrungen und Beobachtungen kommen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das formulierte Ziel :
Ein Terrarium zur Haltung eines männlichen furcifer pardalis mit der Möglichkeit der Vergesellschaftung eines Paares phelsuma grandis.
Sollte aufgrund der individuellen Charaktereigenschaften der Tiere eine gemeinsame Haltung nicht möglich sein ( hohe agressivität usw. ), so hätte die Haltung von furcifer pardalis Priorität, soll heißen, das Paar phelsuma grandis hätte wieder abgegeben werden müssen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ein 3 Monate altes Männchen von furcifer pardalis –ambanja- erhielt ich im September letzten Jahres. Es bezog zunächst ein Terrarium mit den Maßen 50 cm X 40 cm
X 80 cm ( l-b-h ).
Das Tier war sehr agil, neugierig und wenig scheu. Bei dem Tier soll es sich um eine F1 Nachzucht handeln.
Es gewöhnte sich sehr schnell ein und zeigte wenig aggressives Verhalten.
Bei meinen Beobachtungen der Tiere im Kölner Zoo hatte ich bemerkt, dass das Pantherchamäleon gegenüber dem Großen Madagaskartaggecko das dominante Tier war.
Der Gecko wirkte gegenüber seinen nicht vergesellschafteten Artgenossen weniger lebhaft und scheu. Er führte ein eher verstecktes Leben und hielt immer entsprechenden Abstand zum Chamäleon.
Geschätzt besitzt das Chamäleon gegenüber dem Gecko die zwei - bis dreifache Körpermasse.
Das Chamäleon beachtete den Gecko nicht weiter, schien unbeeindruckt von dessen Anwesenheit, hatte ihn jedoch, wenn er für ihn sichtbar war, immer im Blick.
Zusammenfassend schien es so, als hätte der Gecko einen gesunden Respekt vor dem Chamäleon. Das Chamäleon hingegen wirkte unbeeindruckt von der Anwesenheit des Gecko.
Aggressives Verhalten konnte ich bei keinem der beiden Tiere beobachten.
Aufgrund der gemachten Beobachtungen keimte in mir der Gedanke, dass ich spätestens, wenn unser furcifer pardalis die Größe eines ausgewachsenen phelsuma grandis Männchen erreicht hat, das Chamäleon und ein Paar ausgewachsener phelsuma grandis zusammen zu bringen.
Dies aufgrund der Überlegung, dass ein juveniles Chamäleon gleichgroße Geckos eventuell schneller und einfacher als Mitbewohner akzeptiert. Ebenso ging ich von dem Gedanken aus, dass die Geckos gegenüber einem juvenilen Chamäleon keine extreme „Respektschranke“ aufbauen würden.
Das im Bau befindliche Gesellschaftsterrarium ( 120 cm X 80 cm X 240 cm ) stand kurz vor der Fertigstellung und ich suchte schon fleißig nach einem geeigneten Paar phelsuma grandis. Hier möchte ich noch bemerken, dass das von mir genannte Gesellschaftsterrarium im Kölner Zoo erheblich kleiner ist wie mein Terrarium, meines dürfte annähernd die doppelte Größe haben.
Das große Terrarium war nun endlich fertig und unser „Panther“ hielt Einzug. Er hatte zu diesem Zeitpunkt eine Gesamtgröße von ca. 28 - 30 cm. Nach dem Umsetzen fühlte er sich sofort wohl und erkundete jeden Winkel und jede Ecke des neuen Terrariums.
Ungefähr 10 Tage nach dem Umzug unseres Chamäleon-Mannes stieß ich auf eine private Kleinanzeige. Aus persönlichen Gründen war von Privat ein harmonisierendes 3 Jahre altes Paar phelsuma grandis gegen eine geringe Gebühr abzugeben.
Kurzentschlossen übernahm ich dieses Paar. Für meinen Geschmack waren die Tiere sehr, sehr gut genährt, machten aber ansonsten einen gesunden Eindruck und sahen auch sehr schön aus. Das Weibchen hatte ausgeprägte Kalksäckchen an den Seiten und sehr viele Rotanteile auf dem Rücken. Der kräftigere Mann strahlte im prächtigsten smaragdgrün, hatte jedoch weniger Rotzeichnungen.
Die Kotuntersuchungen meines Chamäleon waren unauffällig, ebenso wurde versichert, dass auch das Paar phelsuma grandis vollkommen gesund sei. Da ich keinen Grund hatte an den Angaben zu zweifeln, setzte ich das Paar, zu Hause angekommen, auch direkt in das große Terrarium.
Das Paar fühlte sich sofort sichtlich wohl, welches es mit einer beobachteten Paarung am nächsten Tag dokumentierte.
Von dem bereits im Terrarium vorhandenen Chamäleon nahmen die beiden Phelsumen keinerlei Notiz, sie beachteten das Chamäleon in keinster Weise.
----------
Kommentar