Stummelschwanzchamäleon tot HILFE !!

[owambo]

Hallo allerseits, ich bin neu hier und brauche dringend Eure Hilfe !

Seit November 2011 wohnten im 100x70x70cm Wald-Terrarium drei zuckersüße Stummelschwanzchamäleons (ein MÄNNCHEN und zwei Damen) und fühlten sich
anscheinend echt wohl.
Kein Nebler oder ähnliches "Spielzeug", sondern wirklich viele Versteckmöglichkeiten,
vier verschiedene Bodengründe, ausreichend mineralisiertes Lebendfutter,
Regen morgens und abends, Kletterwald pur, echte Bepflanzung und ausreichend
"Putztierchen". Luftfeuchte, große Lüftungsflächen, Nachtabsenkung u. Klimazonen selbstverständlich auch. Kein Schimmel oder Ungezieferbefall mit einem Wort : GUT

Alle Tiere wuchsen prima auf und haben sich super gehäutet.

Nachdem nun die Haltungsbedingungen von den Süßen angenommen wurden, haben sie sich allesamt gepaart und meine Damen sind kurz vor der Eiablage gestorben !!!
Ich bin zutiefst traurig, möchte aber dennoch wissen, was los war.

Vielleicht kann mir jemand mit seiner eigenen Erfahrung helfen.... ?

Das eine Weibchen hat ein "tic-tac" großes Ei seitlich aus ihrem Körper hälftig herausschauen gehabt und weitere zwei Eier noch im Leib. Mit aufgerissenem Maul
habe ich sie morgens gefunden. Loch war von ihr gegraben und er hat sie die ganze
Zeit beäugt. Eigentlich dachte ich jetzt nur nicht stören, dann müsste alles gut gehen....

So schade !!!

Jetzt ist die andere Lebenspartnerin von meinem Owambo auch tot !!!
Sie hat sich mit dem Hinterteil voraus unter eine Rebenwurzel gegraben und weil
man ja die Tiere nicht stören darf, habe ich das auch nicht getan.
Die Stelle ist für mich fast unzugänglich, also habe ich nach vier Tagen mit einem Kosmetikspiegel ums Eck geschaut und gesehen, dass sie auch mit offenem Maul
in der selben Stellung ist, wie vor vier Tagen. Also leider auch nicht geschafft.....

Owambo scheint beide zu suchen, denn normalerweise kommt er nicht nach vorne.

Und was mache ich jetzt ???? Kann mir jemand irgend einen Tip geben ?? Habe ich vielleicht doch irgend etwas Wichtiges vergessen oder ist die Natur wirklich so grausam ??

Schon mal ganz herzlichen Dank für Eure Hilfe,

liebe, wenn auch sehr traurige Grüße,

Sandra

[InvisibleFreakProject]

Hi
Erstens glaube kaum das du ein Huftier im Terrarium haltest xD is ein Männchen bbzw. 1.0.
Was weisst du über die Lebenserwartung von Stummelschwänzen?
Wenn es die Rieppeleon Brevicaudatus sind und du die Tiere seit 2011 hast, kann das auch ganz normal sein.
Weiters hast du Nachzuchten oder Wildfänge?
Bitte sag noch mehr zu den Haltungsbedinnungen(Temperatur, Luftfeuchte, etz) vielleicht sogar ein Bild deines Beckens.
Dann kann man sicher mehr sagen.

Lg

[owambo]

Hallo und danke für Deine erste Info, werd's in Zukunft beachten. Die drei sind aus zwei verschiedenen Stämmen, wobei das Männchen aus einem anderen Stamm (?) stammt, als die beiden Mädchen. Alles Nachzuchten, die ich aus der Nähe meines Wohnortes bekommen habe.
Ich weiß, dass die Lebenserwartung um die zwei Jahre beträgt und war mir ja auch bei der Anschaffung (hatte vorher Jemenchamäleon-Terrarium) über die kurze Lebenszeit dieser Tiere bewusst, jedoch dass die Weibchen VOR ihrer ersten Eiablage lt. Tierarzt an Legenot sterben, war mir nicht bewusst.
Deshalb habe ich mich ja vorher (sogar vom Tierarzt) beraten lassen und alle möglichen
Infos aus Literatur und Foren beachtet.
Ich habe extra das "große" Terrarium für die drei eingerichtet, damit sie ihre zwei Klimazonen (links tags 20-23 °C nachts ca. 16-20°C, rechts tags 25-28 °C und nachts ca. 18-23 °C) haben und sich aussuchen können, wo sie klettern... eine 35 Watt Lampe rechts (Sonnenlampe) und eine UVA/UVB Leuchtröhre sind außen befestigt, die Seiten und der hälftige hintere Teil sind am Boden durch den "Waldbewuchs" bis auf kleine "Strahlen" komplett schattig, vorne kommt auch Licht bis zum Boden. Die Seitenwände, der Boden, die Rückwand und eine Schiebetür sind aus Glas, der Rest ist mit Alu-Gaze ausgestattet (wegen der allseits bekannten, wichtigen Belüftung). Der Bodengrund ist mit weißen Asseln geimpft und ich "beregne" selbst.
Wenn ich was vergessen habe, bitte Bescheid sagen.

Liebe Grüße aus dem Odenwald,

Sandra

[Karin Manns]

Hallo,

Welche Art pflegst Du denn? Weißt Du, ob die Tiere aus Madagaskar oder Kontinentalafrika stammen. Im Sommer ist es für letztere oft sehr prolematisch angemessene Temperaturen zu garantieren. Die gehen oftmals weit runter in den einstelligen Bereich. Im südlichen Afrika ist jetzt Winter. Da Du das Männchen Owambo nennst, denke ich an Nordnamibia. Vielleicht war das Weibchen wegen der anzunehmenden partiellen Legenot und eventuellem klimatischen Stress überfordert. Es ist sehr schwer zu beurteilen, ohne zu wissen, woher die Tiere genau stammen. Es tut mir sehr leid für Dich. Versuche doch mal, den lateinischen Namen zu ermitteln.

LG Karin

[owambo]

Hallo Karin,

die Elterntiere beider Stämme waren schon Nachzuchten, die auch bei diesen (meinen) Temperaturen gehalten wurden, ach ja noch ganz wichtig, meine Luftfeuchte ist schwankend zwischen 60 und 70 % und in der Nacht erhöhe ich auf so ca. 95 %.
Der Züchter hat damals gesagt, diese Art stamme ursprünglich aus Tansania, jedoch habe er bereits alle vier Elterntiere schon aus einer deutschen Nachzucht erhalten. Den letzten "Sommer" haben sie auch bei den gleichen Bedingungen gut überstanden, aber jetzt überlege ich wirklich, ob's daran gelegen hat, dass sie noch keine Eier hatten....

Liebe Grüße aus dem Odenwald,

Sandra

[owambo]

Ach so, der lateinische Name ist "rampholeon brevicaudatus", habe ich ganz vergessen zu schreiben...

Was mache ich denn jetzt mit Owambo ? Kann er auch alleine bleiben ? Oder vielleicht noch einen zweiten Mann dazu, groß genug wäre das Terrarium ja oder ?

Liebe Grüße,

Sandra

[InvisibleFreakProject]

Also eh mein Tip der Art
Bei der Gattung kann es sein das sich die Lokalformen (das was ich denke du mit Stamm meinst) auch von der Größe unterscheiden und da kann bei den Zwegen ein unterschied von nem halben cm und. weniger eine Legenot oder nicht ausmachen. Wobei das jz auch nur eine wage Vermutung ist, da ich echt Altersschwäche mit der Eiablage verbundenen Energieverbrauch nicht ausschliessen möcht. Mein Stummelschwänzchen verendete auch bei der 2 Ablage auch an alter und Strapazen.

Natürlich kannst du es mit neuen Weibchen versuchen, 2tes Männchen würd ich mir wie bei den meisten Reptilien sparen. Dein Männchen allein sollte kein Problem sein.

Was auch sein kann ist das sie vom 1.0 zu sehr unter Paarungsdruck standen was auch das "suchen" erklären würde.

Lg

[Thedarkside]

Ach so, der lateinische Name ist "rampholeon brevicaudatus", habe ich ganz vergessen zu schreiben...

Das Tier ist wohl ein ''rieppeleon brevicaudatus'' ! Wenn die Tiere an Legenot
gestorben sind, hat etwas nicht gestimmt. Wie sah es denn genau mit der Supplementierung aus ?

Frank

[owambo]

Hallo Frank,
also ich füttere Terflys, Essigfliegen und Micro-Heimchen. Weil das Terrarium über gute Versteckmöglichkeiten (auch für diese Tiere) verfügt, sehe ich immer zu, dass genügend Nahrung "sichtbar" ist. Habe auch alle immer regelmäßig beim Schießen beobachten können. Tränke oder Brunnen habe ich nicht integriert, wurde mir von abgeraten wegen den Bakterien. Auf den Blättern sammelt sich das gesprühte (einmal die Woche mit Vitaminen versetztes) Leitungswasser und sie waren nicht dehydriert (Augen nicht eingefallen). Wenn's wirklich an so etwas gelegen haben könnte, benötige ich noch einige Tips, damit mein Owambo noch die nächste Zeit glücklich überlebt (auch ohne Damen). Habe ihm ja extra zwei gekauft, damit es nicht zur Überforderung eines Weibchens kommt und jetzt hätte ich sechs Eier und zwei Mütter gehabt, statt dessen ist der Süße jetzt alleine....
Also, wenn's etwas gibt, was ich besser machen kann, bitte Tips, Tips, Tips....

Vielen vielen Dank schonmal...

Liebe Grüße aus dem Odenwald,
Sandra

Und noch eine Frage : War das mit dem Rampholeon und Rieppeleon nicht nur eine "neue" Namensgebung oder steckt da mehr hinter ?

LG's ,

Sandra

[azor]

Und noch eine Frage : War das mit dem Rampholeon und Rieppeleon nicht nur eine "neue" Namensgebung oder steckt da mehr hinter ?

LG's ,

Sandra

Der Gattungsname hat sich geändert.
Chamaeleon (Brookesia) brevicaudatus MATSCHIE 1892: 107
Rhampholeo Boettgeri PFEFFER 1893: 76
Rhampholeon brevicaudatus — WERNER 1911: 46
Rhampholeon brevicaudatus — NECAS 1999: 284
Rhampholeon brevicaudatus — SPAWLS et al. 2001
Rieppeleon brevicaudatus — MATTHEE et al. 2004
Rieppeleon brevicaudatus — TILBURY 2010: 213
siehe:
http://reptile-database.reptarium.cz...datus%27%29%29

[InvisibleFreakProject]

Hi
. Meine wurden wesentlich sparsamer gefüttert, wie ich es bei all meinen Chamäleons mache und bei jeder Fütterung mit herpetal und calziumlactat bestäubt.

Welches Produkt verwendest du genau?

Und ja der Name wurde anhand von Genetischen Untersuchungen umbenannt.

Lg

[raikampf]

Hallo Sandra,
ich halte meine Brevicudatus ähnlich wie du, Terraium jedoch als Hochterrarium (1m Länge, wie bei dir, ist besser, jedoch nicht unbedingt nötig). Habe ebenfalls 2.1 darin, vorher jedoch noch ein drittes Weibchen, das starb, ähnlich wie bei dir. Vielleicht waren 3 Weibchen und ein Männchen doch zuviel und es starb an Stress. Ein drittes habe ich jetzt alleine.
Deine Haltungsbedingungen finde ich gut. Daran kann es also nicht liegen. Das einzige was mir auffällt ist die Fütterung. Terflys mögen meine Tiere nicht, sie sind zu schnell und zu aktiv und gehen meinen Tieren eher auf den Keks. Drosophilas und Mikroheimchen sind ihnen zu klein. Ich füttere überwiegend Grillen und Heimchen (small). Grüne Raupen, die man gelegentlich in Rosengewächsen findet, sind bei ihnen der Renner. Leider finde ich zu wenige davon.
Das ist natürlich nicht der Grund für Legenot. Vielleicht sollte man das Männchen herausnehmen (Ich denke, das ist die Ursache). Ich werde dies morgen ebenfalls machen und lieber die drei Weibchen zusammen halten. sie sind ohnehin trächtig und werden sicher bald wieder Eier legen. Momentan habe ich 0.0.6 und noch ein weiteres Gelege mit ebenfalls 6 Eiern. Die Tiere fühlen sich offensichtlich wohl, obwohl gelegentlich das ein oder andere Tier stirbt.
Gruß Rainer

[Terramann]

Jetzt wo du das erwähnst, fällt mir da was ein...derjenige, von dem ich meine Bradypodion thamnobates habe -keine Pygmy-Chams, aber immerhin Chams-, hatte da was ähnliches. 2 trächtige Weibchen. Das eine wollte und wollte die Jungtiere einfach nicht rausrücken, da hat er irgendwann das Männchen herausgenommen. Siehe da, am nächsten Tag kamen die Jungen. Leider zu spät...alle tot. Da das zweite Weibchen noch nicht ganz so lange trächtig war hat er da sofort reagiert und ebenfalls das Männchen separiert. Ergebnis: 2 Wochen später wurden 11 kleine Chamäleons geboren.
Bei Chamäleons allgemein so, dass sie mit der Eiablage bzw. dem Schlupf warten, bis sie 100% ihre Ruhe haben. Vielleicht bereiten andere Tiere unter Umständen aber Stress. Wer weiß, würde jedenfalls zu beiden Stories passen...

[InvisibleFreakProject]

Mich würde interessieren welche Untersuchungen gemacht wurden um bei dem verstorbenen Tier die Legenot zudiagnostizieren? Wurde das Tier geöffnet?

Gruss

[Karin Manns]

Hi,

Also an den Haltungsbedingungen kann es eigentlich nicht liegen, wenn sie aus Tanzania stammen. Ich kann nur meine Vermutung "Legenot" wiederholen. Wahrscheinlich war irgendein Stressor der Auslöser. Ich kann von meinen Geckos, selbst den erfahrenen Weibchen nur sagen, dass schon mal bei 100% richtiger Haltung und guter Konstitution ein Weibchen ohne ersichtlichen Grund Legenot hatte. Allerdings hat der Tierarzt ihr dann eine Spritze gegeben, und dann klappte es mühelos. Da ich die Tiere jährlich untersuchen lasse und alle Zusatzstoffe gebe, abwechslungsreich mit hochwertigen selbstgezüchteten Insekten füttere, konnte auch er nicht sagen, weswegen sie Legenot hatte. Jedenfalls würde ich versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen. Das Männchen kommt auch alleine klar.

LG Karin