Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Furcifer Pardalis - Anfängerfrage bzgl. Terrarien, etc.

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Furcifer Pardalis - Anfängerfrage bzgl. Terrarien, etc.

    Hallo zusammen,

    nach langer Überlegung und auch nach jahrelangem Interesse an der Terraristik soll es nun
    soweit sein. Ein Pantherchamäleon bzw. ein Pärchen soll bei uns einziehen.
    Nachdem ich mich vorab über diverse Echsen (Geckos, Chamäleons, Agame, etc.) informiert
    habe, soll es nun Furcifer Pardalis werden.

    Generell vorab, ist diese Art überhaupt für den Anfänger geeignet bei noch keiner Erfahrung in der Terraristik?

    Aktuell wurden mir Nachzuchten aus 09/13 bzw 10/13 angeboten. Mir wurde gesagt, dass ich
    zunächst für jedes der beiden Tiere ein Terrarium mit den Maßen 50x50x100 nehmen soll. Ist
    dies so korrekt oder welche Maße wären sinnvoll bei diesem Alter.

    Das Endterrarium soll für das Männchen 100x60x170 werden (nähere Erläuterungen zur
    Aufteilung später) und für das Weibchen 60x60x170.
    Wäre dies so in Ordnung für die beiden Tiere?

    Ich hatte mir gedacht, dass unten 30cm erstmal für das Substrat verwendet werden, dann
    eine 20cm hohe "Blende" wo über (80x10 bzw. 50x10) die untere Belüftung mit Lochblech
    oder Gaze eingebaut werden soll. Dann kommen die Türen mit 120cm Höhe und darüber der
    Lichtkasten mit 20cm. Als Dach soll Gaze verwendet werden, so dass darüber noch nach oben hin offen die Beleuchtung montiert werden kann.

    Ursprüngliche Planung bei der Beleuchtung waren jeweils vorne und hinten eine T5 Röhre,
    sowie eine UV Lampe (Bright Sun - 70 oder 150W??) sowie einen Spotstrahler. Reicht das bei
    der Terrariengröße insbesondere für die Höhe des Terrariums? Immerhin sind es 140cm Höhe
    wenn die Substrathöhe abgerechnet ist.
    Gleiche Beleuchtung dann bei dem Terrarium des Weibchens allerdings von den Wattzahlen
    her etwas geringer.

    Als Grundbaustoff wollte ich entweder Siebdruckplatten oder Kunststoffplatten verwenden.
    Welche Stärken haben sich da bewährt und macht Kunststoff oder Siebdruck mehr Sinn?
    Müssen es 15 oder 19mm sein oder geht auch geringer? Hat schon jemand Erfahrung bei dem
    Einsatz von Klemmprofilen? Wenn ja, welche wären da empfehlenswert?

    Beim Thema Bodengrund bin ich bisher leider ein wenig ratlos weil bisher jeder etwas anderes
    rät. Angefangen von irgendwelchen speziellen Präparaten, über Erde Gemische bishin zu
    Pinienrinde wurde mir nun schon alles genannt.

    So, das soll es nun erstmal gewesen sein. Ich hoffe auf zahlreiche Antworten und
    Hilfestellungen Eurerseits als erfahrene Chamäleonhalter.

    Grüße
    Chris

  • #2
    Hallo Chris,

    Ich denke Chamäleons sind nicht für den Einstieg in die Terraristik zu empfehlen, da sie sehr empfindlich sind. Hast du bisher noch überhaupt keine Erfahrung mit Terrarien, also auch nicht mit Insekten & Co? Prinzipiell ist aber natürlich fast jedes Tier für den Einsteiger geeignet, sofern sich dieser intensivst mit der Materie beschäftigt und interessiert und engagiert ran geht. Geh mal zu ner DGHT-Stadtgruppe, triff dich mit Chamäleonhaltern/Züchtern, schau dir ihre Becken an und so weiter.

    Ich kann dir ein gutes Buch empfehlen...teuer zwar, aber da steht wirklich alles drin, was man über Chamäleons wissen sollte...dieses hier. Kann man sich auch irgendwo ausleihen, wenn man wen kennt. Normal geht es aber über Fernleihe in der Bibo nicht, weil es zu teuer dazu ist. Der Kauf ist aber lohnenswert!

    Zum Bodengrund: Pinienrinde ist für Chamäleons gar nicht geeignet, da sie bei der Nahrungsaufnahme vom Boden mit aufgenommen werden kann und dann zu Verstopfung etc. führt. Nimm einfach stinknormale Laubwalderde, bisschen Sand rein und fertig.

    Zu Maßen kann ich dir nichts sagen, da ich von F. pardalis im speziellen keine Ahnung habe. Aber: bei so jungen Tieren wirds noch heikler, gerade für Anfänger, denn die sind natürlich besonders anfällig, gerade was Rachitis etc. angeht, also sollte eine gute Beleuchtung und gute Supplementierung schonmal da sein.
    Zur Beleuchtung: mit Leuchtstoffröhren etc kommt man bei Chamäleons m.E.n. nicht weit. Bei einem so großen Becken würde ich für die Grundausleuchtung einen 400W HCI-Einbaustrahler nehmen oder wenigstens 2x 150W, dazu noch für den Sonnplatz einen HCI Spot mit 70 oder 150W. Pro Terrarium sei gesagt. Warum so viel? Nunja ein Chamäleonbecken ist in der Regel seeehr dicht bewachsen, damit sich das Tier verstecken kann, und wenn du möchtest, dass es auch in mehr als nur den oberen 50cm hell ist, brauchst du eben so viel. 2x 54W T5 o.Ä. sind aber definitiv deutlich zu wenig. Gerade auch da F. pardalis ziemlich heliophil sind.
    Supplementieren kann man z.B. 2/3 Fütterungen mit Calciumpräparat (z.B. Calcamineral) und 1/3 mit Vitaminen (z.B. Korvimin, gibt da sehr viele). Und wenn du willst, dass es den Tieren gut geht und die auch schicke Farben zeigen, kommst du um ein Außengehege nicht drum herum, in welches die dann im Sommer gehen. Das ist dann entsprechend genauso groß wie das ganze Programm Innen.

    Zum Material: kommt drauf an, ob du das Terrarium fest an Ort und Stelle montierst oder ob es wie ein kleines Terrarium leicht transportabel sein soll. Letzteres geht sowieso nicht, da das mit Erde einige hundert Kilo wiegt, von daher musst du es beim Transport sowieso komplett ausräumen. Ich verwende PVC-Hartschaumplatten und denke, mit einer 24mm Bodenplatte und 16-18mm Wänden sollte alles mehr als genug aushalten. Geklebt (geschweißt) wird mit Tangit. Dann brauchst du auch kein Silikon, keine Bodenwanne usw, das hält besser dicht als alles andere.

    Und weil Chamäleons stickige Luft gar nicht toll finden, würde ich die Decke und wenigstens eine halbe Seite (die untere Hälfte natürlich wegen Kamin-Effekt) nur Gaze machen. F. pardalis brauchts meines Wissens nach nicht so zugig wie andere Arten, von daher könnte das auch ausreichen, da soll aber lieber jemand was zu sagen, der mehr Ahnung von denen im Speziellen hat. Ein kleiner Lochblechstreifen ist aber sehr knapp. Keine Sorge, wenn das Becken gut bewachsen ist, hält sich Luftfeuchte und Temperatur besser, als du denkst. Die Wand kannst du dann noch mit Naturkork verkleiden, das sieht hübsch aus und kann zum Klettern genutzt werden, hält außerdem auch Feuchtigkeit und Wärme.

    Viele Grüße,
    Dennis

    Kommentar


    • #3
      Hallo,

      ich sehe dein Vorhaben nicht ganz so kritisch wie "Terramann". Ich habe auch mit einem mänlichem Pantherchamäleon begonnen (jetzt1,1). Ich habe bevor ich mir das Tier geholt habe 7 verschiedene Bücher zu Pantherchamäleons gelesen und auch allgemeine Bücher zum Terrarienbau- und einrichtung, Futtertiere.
      Ich würde als Anfäger ein Tier kaufen das mindestens ein halbes Jahr alt ist. Da ist es einfach schon aus dem gröbsten raus. Für den Anfang evtl. auch nur ein Tier und nach 6-12 Monaten kannst du dir nochmal eins holen, so habs ich gemacht. Es kommt auch ganz schön was an Geld zusammen, was ein Becken kostet( Terrarium, Licht, evtl. Beregnungsanlage nur um die größen Posten zu nennen).
      Die Beckengröße für das Mänchen ist super, das für das Weibchen würde ich mindestens 80 cm breit machen, weil du es viel besser ausdekorieren und bepflanzen kannst. Wenn du ein schon älteres Tier kaufst kannst du es auch gleich in das End-Terrarium setzen.

      Mfg Florian

      Kommentar


      • #4
        Hi, werde mal versuchen auf möglichst viel einzugehen, halte seit einigen Jahren F. pardalis und F. lateralis und kann sagen, man muss es auch nicht übertreiben und hier übermäßig Respekt oder gar Scheu gegenüber der Materie aufbauen.

        Chamäleon als Einsteigertier:
        Jedes Tier braucht Vorbereitung und den Willen, alles richtig zu machen. Wenn man das hat und nichts überstürzt, ist wohl auch viel handelbar. Fakt ist aber, dass Chamäleons (auch wenn Teppiche/Panther/Jemen nicht so arg heikel sind) bedeutend weniger verzeihen als der klassische Leopardgecko oder die Bartagame und gerade dem Einsteiger ja der gewisse Blick fehlt, zu erkennen, ob was nicht passt.

        Männchen und Weibchen:
        Warum gleich 1.1? hast du schon mal gezüchtet? Das ist tierische Arbeit, Kleinstfutter besorgen, du musst die Jungtiere loswerden (an gute Adressen!), verdienen tut man auch nicht wirklich was etc.
        steig doch erst mal mit einem Männchen 1.0 ein, das ist bunter und "einfacher" zu halten, da zumindest die Legenotproblematik wegfällt.

        Maße:
        Finde die Maße knapp bemessen. Was du ihnen bietest, das nehmen sie auch gerne und dankend an.
        Höhe passt (wobei hier mehr auch nicht schadet), 60 Tiefe ist eng, aber in Kombination mit der geringen Länge wäre es mir persönlich definitiv zu wenig.
        schau doch, ob du vielleicht auf jeweils 100/120*70/80*170 kommst. Das geringere Maß für das Weibchen.

        Alternatives Chamäleon:
        Furcifer Lateralis, dieses ist ebenfalls schön bunt (hier wohlgemerkt die Weibchen), ähnlich wie ein Panther zu halten, aber bedeutend kleiner. Es würde dementsprechend besser zu deinen angestrebten Maßen passen. Wird allerdings nicht wirklich alt, meine Charlotte ist bereits mit drei Jahren verstorben, was auch nicht mal vor der Zeit ist.

        Bodengrund:
        Nimm schlichte Walderde mit allem was darin herumkrabbelt. Für das Weibchen mit Sand besser grabfähig machen. Substrathöhe muss beim Männchen keine 30cm sein, dieses buddelt schließlich keine Eier ein.

        Beleuchtung:
        Ich finde, Terraman haut ein bisschen arg auf den Putz, habe von derartigen Wattagen bei diesen Maßen noch nie gehört und es selber auch nicht im Einsatz. Ich würde 2x70w Lightstorm/Brightsun/SolarRaptor anbringen (evgs einfach in der Bucht kaufen, bedeutend günstiger!), eine Dimmbare 70w par38 (Baumarkt, nicht Lucky Reptile Bliblablub!) als zusätzliche Wärmequelle und zwei automatisch dimmende LSR als Sonnenaufgangs/Untergangssimulation. Wenn es dir dann wirklich zu düster vorkommt, dann baue doch noch eine 70w HCI für umme aus der Bucht ein.
        Restliches Geld in eine ordentliche Beregnungsanlage investieren

        Terrarienbau:
        Bau nicht aus Siebdruck, viel zu schwer. Ich baue seit Jahren alle meine Terrarien aus blanken 20x20mm Aluprofilen ohne Steg, in die ich dann zugeschnittene Styrodurplatten einklebe. Das ganze Terrarium wiegt am Ende keine 15kg, ist aber stabil genug, bedeutendst günstiger (1,8 euro pro Meter Alu, 70 Cent pro Ecke, 6 euro/m^2 Styrodur..), dämmt besser und du brauchst nichts versiegeln (was soll da verrotten..). Einkleben am besten mit PU-Konstruktionskleber, der hält! Innen dann schön was aus Hasendraht/Styropor/Fliesenkleber zusammenbasteln und ein naturnahes Habitat schaffen
        Verstehe nicht, warum alle immer 29Euro/m^2 in Siebdruck investieren, bei einem Tier, wo kein Wasser im Terrarium steht und sich ein 200kg Monstrum zimmern.
        Günstigste Bezugsquelle Für Alu und Verbinder m.E. momentan: http://www.volierenbau-ferwagner-shop.de . Auf Anfrage wird das Aluminium bereits zugeschnitten. Habe dort auch bereits bestellt.

        Aussengehege:
        Ist tatsächlich anzustreben, einige halten ihre Tiere auch einige Monate draussen. Allerdings ist dies sicherlich nicht die Norm und bei ausreichender! UV-Beleuchtung/Supplementation auch nicht lebensnotwendig. Die meisten setzen ihre Tiere wohl schlicht an einem schönen Sonnentag in einen Gazekäfig zu sich auf den Balkon.

        Belüftung:
        Spar dir das mit Belüftung unter der Frontscheibe. Standardaussage bei Chamäleons ist, die ganze Decke sowie mindestens die halbe Seite, Frischluftfanatiker, auch wenn ein Panther keine Montanaart ist. Alternativ kannst du auch eine der Schiebescheiben vorne durch Gaze ersetzen (durch schwarze Gaze sieht man fast so gut, wie durch Glas).

        Jungtier ins Endterrarium:
        Ich habe bisher jedes Tier direkt in das Endterrarium gesteckt, du übernimmst ja auch keine Zwerge, sondern zumindest einige Monate alte Tiere. Aber ich habe dabei stets dafür gesorgt, dass genügend Futter darin herumhüpft und relativ akribisch auf die Wasser/Nahrungsaufnahme geachtet.
        Habe nie Probleme gehabt, die Natur hat auch nicht einen Quadratmeter Fläche und eine gewisse Futterdichte samt damit einhergehendem Vollfuttern schadet einem Jungtier auch nicht, bis sich das Problem dann von selbst durch Wachstum erledigt hat.
        Du wirst es halt ordentlich suchen müssen

        Supplementation:
        Zerstoßene Sepiaschale immer frei anbieten sowie ab und an direkt bestäubte Futtertiere verfüttern (in einer Filmdose o.Ä.). Vitaminpräparat, vielfach erprobt: Korvimin ZVT + Reptil, gibts bei deinem Reptilienkundigen Tierarzt, zu dem du sowieso eine möglichst freundschaftliche Beziehung aufbauen solltest


        Gruß, Jan

        Bei Fragen am besten ne mail an jan.oltmer(at)st.ovgu.de

        Kommentar

        Lädt...
        X