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Bin ich der richtige für ein Chamäleon?!

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  • Bin ich der richtige für ein Chamäleon?!

    Liebe Experten und Halter,

    Reptilien faszinieren mich schon immer, deshalb spiele ich seit längerem mit dem Gedanken mir selbst eins anzuschaffen...

    Bevor ich meine Frage stelle solltet ihr aber ein paar Dinge über mich wissen.
    Ich bin angehender Flugbegleiter bei einer deutschen Fluggesellschaft auf Kurz- und Mittelstrecke -> höchstens fünf Tage am Stück abwesend (d. h. ich suche nach einem "Mitbewohner" der zwar natürlich von mir die höchstmögliche Aufmerksamkeit bekommt, aber auch ganz gut auf sich selbst aufpassen kann), wohne in einer WG (Mitbewohner kann auch mal einspringen) in einem Berliner Altbau mit einer Außenwand und suche ganz bewusst nicht nach einem Kuscheltier.

    Ich informiere mich nun schon seit einer Weile welches Tier für mich in Frage käme.
    Von meinem ersten Gedanken an eine Schildkröte bin ich ziemlich schnell wieder abgekommen und bin jetzt bei Chamäleons (als erste Wahl) und Geckos oder Bartagamen.

    Nach ein wenig Recherche im Inet würde ich mich spontan für ein Furcifer Lateralis (wegen der vielfältigen Lebensräume kann ich mir vorstellen, dass die "ziemlich" anpassungfähig sind) oder ein Chamaeleo Calyptratus (was oft als "Anfängerchamäleon" beschrieben wird) entscheiden. Da mir aber bewusst ist, dass man sowas nicht einfach spontan entscheidet, bitte ich euch um Rat.

    Nun zu meinen Fragen:

    -kann man ein Chamäleon bei außreichender Verpflegung und großem Terrarium (hatte an eine umgebaute Vitrine z. B. Rückwand als Gazer gedacht), also mit genügend Vorbereitung, auch mal ein paar Tage alleine lassen?
    -Wie Lärmempfindlich sind Chamäleons? Sprich kann ich so ein Tier in meinem Zimmer halten und trotzdem noch Musik hören?
    -Wie füttere ich falls ich wirklich mal 5 Tage am Stück durch die Weltgeschichte fliege? Kann ein Chamäleon sich überfressen?
    -Muss der Raum in den ich das Terrarium stelle regelmäßig gelüftet werden? Wenn ja wie oft? Ist es schlimm, dass ich raucher bin?

    Ich bin ein Laie, gerade deshalb würde ich mich über fachkundige Beratung sehr freuen, will ja schließlich nicht zum Tierquäler mutieren nur um Besitzer eines so wunderschönen Tieres zu sein!

    Vielen Dank schonmal für eure Antworten!

    LG

  • #2
    ...

    p. S.:

    Mir ist auch bewusst, dass sowas erstmal ins Budget geht, daran soll's nicht scheitern....

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    • #3
      Hi

      1: es ist zwar möglich, aber es sollte sich dennoch jemand finden, der alle zwei Tage nachschaut.
      Lampen können ausfallen, Luftfeuchte könnte durch austrocknendes Substrat stark fallen, die Tropftränke leerlaufen, ect.

      2: das kommt auf die Musik an. Meine Reptilien mögen es alle nicht sonderlich, wenn es laut wird. Grad tiefer, wummernder Bass ist definitiv zu vermeiden. Ansonsten entweder Zimmerlautstärke, den Bass runterdrehen und bei lautem Musikhörenwollen Kopfhörer.

      3: erwachsene Tiere sind häufig eh zu gut im Futter. Fütteruzng 1-2x wöchentlich genügt vollauf, somit wären zB alle fünf Tage durchaus kein Problem.
      Ja, sie können sich überfressen, und das sollte man vermeiden.
      Also nicht auf Vorrat Futterinsekten zugeben.

      4: natürlich sollte der Raum regelmäßig gelüftet werden, wie alle Räume grundsätzlich auch.
      Als Raucher würde ich an deiner Stelle auf das Rauchen in dem Zimmer, wo das Tier stehen soll, definitiv verzichten.
      Durch die großen Lüftungsflächen muss das Tier allen Dreck von der Zigarette einatmen.
      Bei Kindern ist bekannt, dass sie in zugequalmten Zimmern häufig an Lungenproblemen leiden, bei Säugetieren an sich (Hund, Katze ect) ist es ebenfalls bekannt, und da denke ich nicht, dass ein Frischluftfanatiker wie ein Chamäleon es vorzieht, zum Raucher mutieren zu müssen.
      Zuletzt geändert von Rhouwn; 12.01.2014, 17:18.
      lg Dagmar

      Nominat= taxonomischer Begriff = keine Farbe
      Bock = männliches Huftier, Haltung im Terrarium nicht artgerecht

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      • #4
        Danke für die schnelle Antwort Dagmar!

        Das hört sich ja erstmal positiv an...

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        • #5
          Nach meiner Erfahrung sind Chamäleons die Reptilien, für die auch kurzzeitige Abwesenheit des Pflegers das größte Risiko darstellt. Kein anderes Reptil kann gesundheitlich so rasch "kippen".
          Bei Deinem Berufsbild würde ich daher von der Chamäleonhaltung generell Abstand nehmen. Es gibt genug besser geeignete Arten.


          Viele Grüße

          Ingo
          Kober? Ach der mit den Viechern!




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          • #6
            Hast du Vorschläge Ingo? Geckos?
            Woher hast du die Erfahrung? (Blöde Frage... :ups

            Danke für die Antwort!

            Kommentar


            • #7
              Hi,

              ich habe über mehr als 10 Jahre Chamäleons gehalten und vermehrt. So lange ich am Stück anwesend war, ging das auch prima. Ich hatte viele Nachzuchten und einige Tiere wurden auch sehr alt. Ich habe aber auch öfter als mir lieb war, nach Abwesenheiten schlimmes vorgefunden. Auch, wenn kundige Pfleger nach den Tieren sahen (leider wohnte kein kundiger Pfleger in meiner Nähe und so war einmal pro Woche das Maximum).
              Unter anderem darum - und auch, weil die Vermittlung von Nachzuchten in wirklich verantwortungsvolle Hände immer schwieriger wurde- pflege ich inzwischen keine Chamäleons mehr.

              Vorschläge? Die Auswahl ist riesig...Geckos, Agamen, Leguane, Warane, Eidechsen...etc. Was erwartest Du von Deinen Tieren? Wenn Du weisst, was Du willst, wird die Auswahl natürlich enger.

              Viele Grüße

              Ingo
              Zuletzt geändert von Ingo; 12.01.2014, 17:55.
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #8
                Als grobe Richtung würde ich Wüstenbewohner vorschlagen, da die auch in der Natur öfter Hungerstrecken haben. Allerdings sollten dann auch ausgewachsene Tiere angeschafft werden, da Mangelernährung vor allem beim Wachstum gefährlich ist. Meine erwachsene P. Vitticeps kommt gut ein paar Tage ohne mich aus bei entsprechender Vorbereitung. Wobei eine Technikkontrolle auch bei Abwesenheit wichtig ist.
                Gruß,
                Kassandros

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                • #9
                  Hallo nochmal,

                  dass selbst Experten wie du bei Chamäleons vor einer Herausforderung stehen ist natürlich schonmal ein Grund zum Zweifeln.
                  Kann man denn als Laie bei einem Chamäleon, wenn man es kennen lernt und sich damit beschäftigt, offensichtlich erkennen (z. B. an der Farbe, Verhalten) ob es ihm gut geht? Beispielsweise wenn wir uns in der WG gemeinsam kümmern? Also wenn man aufmerksam bleibt...

                  Um die Auswahl einzugrenzen, bei meinem Lebenswandel ist die Selbstständigkeit natürlich vorrangig. Ansonsten wären mir Einzelgänger (wie ich selbst auch ) am liebsten.
                  Wie bereits erwähnt suche ich kein Kuscheltier, allerdings würde ich das Tier schon gerne mal rausnehmen ohne es zu verschrecken, sobald es mir das erlaubt.

                  Der Tipp mit den Wüstenbewohnern ist sehr hilfreich, vielen Dank!

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                  • #10
                    Hi,

                    als Laie wage ich zu bezweifeln, dass man schnell erkennt, wie es dem Tier geht. Zu schnell kriegt man Panik nur weil das Tier mal schwarz ist und richtige Krankheitsanzeichen übersieht man schnell. Und bei Chamäleons ists kein Problem, wenn man mal 5 Tage weg ist...aber nicht immer wieder. Soll heißen wenn du 1x im Monat 5 Tage keinen hast, der guckt, ists grenzwertig, aber ok, solange ansonsten alle 2 Tage mindestens nachgesehen wird...aber trotzdem würd ichs nicht empfehlen, geh statt Chamäleons lieber in Richtung Wüstenbewohner was dir vorgeschlagen wurde.
                    Ach zur lauten Musik kann ich noch was beitragen: wenn man mit einer Teufel 5.1 Anlage auf 80% Lautstärke Motörhead hört (80% heißt obwohl das im 3. Stock bei geschlossenen Fenstern war konnte man draußen auf der Straße den Songtext deutlich verstehen...), dann lassen sich zumindest Bradypodion thamnobates regungslos zu Boden fallen, stehen nachher aber wieder auf...also wie schon gesagt wurde lieber Kopfhörer anschaffen wenns laut sein soll :-)

                    Viele Grüße,
                    Dennis

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                    • #11
                      Hallo Astro,

                      was heißt denn du würdest es schon gerne mal rausnehmen?

                      Reptilien gewöhnen sich zwar an den Halter, aber so richtig zutraulich werden sie doch eigtl nicht.
                      Will heißen sie lassen es sich zwar gefallen angefasst zu werden finden, aber doch eher kein Gefallen daran.
                      Zumal außerhalb des Terrariums ja auch andere klimatische Bedingungen herrschen.
                      Es wird sie zwar nicht gleich umbringen, aber ich denke man sollte es trotzdem unterlassen wenn es nicht sein muss
                      (z.b. bei Krankheitsbehandlung, Tierarztbesuch oder umsetzen falls sie in ein neues Terrarium sollen).

                      Also wirkliche "Anfasstiere" werden Reptilien eigtl nicht. Am ehesten vllt noch eine ruhige Schlange und selbst bei denen wäre ich skeptisch.

                      Gruß Alex
                      Zuletzt geändert von Dobal; 12.01.2014, 23:49.

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                      • #12
                        Ich hoffe mal auch, dass das mit dem "mal rausnehmen" eher in Richtung "leicht handlebar, wenn notwendig" geht. Mir fallen da vor allem die verschiedenen Pogonae (vor allem vitticeps) und Leopardgeckos. Die ja auch das Wüstenbewohnerkriterium erfüllen. Aber natürlich sind das auch keine Schmusetiere, können aber auch allein gelassen werden (vor allem, wenn eh Winterruhe dran ist)
                        Gruß,
                        Kassandros

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                        • #13
                          OK, irgendwann muss man mal anfangen. Aber es hilft, Erfahrung mit etwas empfimndlicheren Echsen aus anderen Gruppen zu haben. Sonst ist das Risiko groß -und es passiert ständig- dass man es mit der Sorge übertreibt und durch zu häufiges Stören des Tieres dann selber Probleme verursacht. Desungeachtet kann man trotzdem echte Probleme übersehen.
                          Wenn Du Tiere aus ariden Gegenden bevorzugst, wären - je nach Vorliebe, Platz und Geld- die bekannten Leopardgeckos und Bartagamen, aber auch Schildechsen und Tüpfel- sowie Berberskinke an vorderer Front zu nennen. Anspruchsvollere Tiere wären zB Dornschwanzagamen, Kragenechsen oder Agama Arten.
                          Am "unkaputtbarsten" sind davon wohl einige Schildechsenarten. Dazu sind die hübsch und zeigen interessantes Verhalten.

                          Viele Grüße

                          Ingo
                          Zuletzt geändert von Ingo; 13.01.2014, 07:09.
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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                          • #14
                            Da möchte aus reinem Interesse (und wegen eines leeren Terrariums) mal nachfragen. Sind Schildechsen (wenn auch "robust") nicht in der Tendenz recht scheu? Ein Bekannter hat welche (weiß aber nicht, was genau) und auch wenn sie sich in der Regel oft zeigen ist das herausfanden für den jährlichen Tierarztbesuch nicht ganz so leicht. Ansonsten sind es aber wirklich schöne Tiere.
                            Grüße,
                            Kassandros

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                            • #15
                              Manche ja, manche nicht. Sie sind aber fressgierig und daher meist recht bald "futterzahm". Da sie einige Jahrzehnte alt werden können, sind ein paar scheue Monate zu verschmerzen.

                              Viele Grüße

                              Ingo
                              Kober? Ach der mit den Viechern!




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