Hallo zusammen…!,
nachdem ich mich schon länger mit dem Gedanken getragen hatte Furcifer pardalis nachzuzüchten mangelte es nur an einem entsprechenden Terrarium für ein ausgewachsenes weibliches Furcifer pardalis.
Wie ich bereits in einem anderen Thread dieses Forums beschrieb durfte dieses Terrarium die Größe von ( l-b-h) von 70 cm X 70 cm X 247 cm nicht überschreiten.
Anfragen bei mir bekannten Terrarienbauern brachten mich nicht weiter, entweder hatte man illusorische Kostenvorstellungen oder man wollte mir etwas verkaufen, was ich nicht haben wollte. Bemerkenswert war für mich auch, dass von verschiedenen Firmen höfliche Anfragen per E-Mail, bzw. auf Anrufbeantworter noch nicht einmal beantwortet wurden.
Ich entschloss mich also zum Selbstbau, wobei das neue Terrarium besser, schöner und funktionaler werden soll, wie das bereits vorhandene Terrarium für ein männliches Furcifer pardalis. Dieses männliche Pantherchamäleon lebt nun schon fast drei Jahre in wunderbarer Harmonie mit einem Paar Phelsuma grandis zusammen.
Das neue Terrarium soll direkt neben dem „alten“ Terrarium stehen, gleiches Aussehen und die gleichen Farben haben. Die beiden Terrarien sollen wie eine Schrankwand wirken.
Allerdings wird das neue Terrarium die Unzulänglichkeiten, die ich während des Betriebes des „alten“ Terrariums feststellte, nicht aufweisen. In der Hauptsache sind dies :
1. Mobilität
- da sich meine Terrarien im Wohnzimmer befinden sollten sie, u.a. auch im Hinblick auf Renovierungsarbeiten, ohne großen Aufwand versetzt werden können. Es werden sich unter
dem neuen Terrarium also Rollen befinden –
2. Ausgleich von Bodenunebenheiten
- da man in fast keiner Wohnung, auch nicht in meiner, einen absolut ebenen Fußboden vorfindet, sollten Terrarienfüße – oder Rollen höhenverstellbar sein, um das Terrarium waagerecht aufstellen zu können. Das Hantieren mit Keilen und sonstigen „Hölzchen“ ist unbefriedigend. Insbesondere muss man ein solches Terrarium, nachdem man es einmal bewegt hat, ausräumen und Teilabbauen um es wieder waagerecht aufzustellen.
Fast unmöglich wird das waagerechte Aufstellen, wenn das Terrarium auf unebenem Boden in einer Zimmerecke steht.
3. Mehrere Teile
- Wohnzimmerterrarien der hier zugrunde liegenden Art sollten aus mindestens drei Teilen bestehen : einem stabilen Unterschrank, dem Terrarium selbst und einem abnehmbaren Lichtkasten. Bei meinem „alten“ Terrarium sind Lichtkasten und Terrarium fest miteinander verbunden. Letzteres erschwert erheblich die Wartung, wie auch einen eventuell erforderlichen Transport -
4. Keine Glas-Vitrinentüren, sondern einfache Glas - Schiebescheiben
- so schön aufschwingende Glastüren für Vitrinen sind, so unzweckmäßig sind sie für Terrarien, in denen lebende Futtertiere verfüttert werden. Bauartbedingt bekommt man diese Vitrinentüren nicht terrariengerecht dicht. Futtertiere bis zur Größe ausgewachsener Heimchen und Grillen können entweichen. Selbst mehrere Wochen alte Phelsuma grandis büchsten aus. Von Fliegen und Wachsmotten will ich erst gar nicht reden.
Das war es dann auch schon so im Großen und Ganzen, was mich bei meinem „alten“ Terrarium stört, aber erst im Betrieb so richtig erkennbar wurde.
Soooo….nun aber mal zum ersten Bauabschnitt :
Noch eine kurze Repetition zum neuen Terrarium :
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Grunddaten
Größe : 70 cm Breite, 70 cm Tiefe, 247 cm Höhe
Aluminium – Verbundplatten – Glasbauweise – drei Siebdruckplatten
Aluminiumprofile schwarz glänzend pulverbeschichtet, sichtbares Glas und sichtbare Verbundplatten schwarz glänzend in RAL-Farbe
Unterschrank 70 cm b X 70 cm t X 31 cm h
Terrarium 70 cm b X 70 cm t X 186 cm h – davon entfallen ca. 35 cm h auf eine wasserdichte Bodenwanne
Lichtkasten 70 cm b X 70 cm t X 30 cm h – auf Anschraubzapfen gesteckt
Zeitschaltuhr gesteuerte Beregnung
Beleuchtung 70 W HQI- 70 W Flood Solar Raptor – 70 W Spot Solar Raptor oder 15 W LED Sun Spot
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Bei meinen Internetrecherchen stieß ich auf eine norddeutschen Firma, welche sich gemäß ihrer Internetpräsentation auch auf Zuschnitte von Aluminiumprofilen für Terrarien – und Aquarienbau spezialisiert hatte.
Unkompliziert und schnell trafen u.a. die von mir gewünschten Aluminium – Profil - Zuschnitte, Profilverbinder und Rollen ein, dies zu einem fairen Preis. Allerdings musste ich alle Teile vor der Weiterverarbeitung entgraten. Für einen privaten Endkunden, dem man diese Teile als Baukastenfertige Zuschnitte verkauft, gehört auch, das diese Teile entgratet sind. Die Grate waren teilweise so scharf, dass sich kleinere Reptilien durchaus daran verletzen können.
Zwei Stunden waren mein Sohn, ich, sowie drei Bögen feines Schleifpapier eins.
Insgesamt handelte es sich um 56 Aluminium Profil Zuschnitte, bestehend aus 25 Meter Aluminium vierkant Profilen und 8,5 Meter Aluminium E-Profilen für die Glasführungen, drei Alu-Dreiecksleisten und einem Alu-Lochblech.
Ich suchte nun eine Firma die mir die Teile schwarz – glänzend pulverbeschichtet. Diese fand ich dann im Kölner Stadtteil Ossendorf. Normalerweise baut diese Firma riesige Sonnenschirme mit denen man Häuser beschatten kann. Die riesigen Aluminiumbauteile für diese Schirme werden in einer eigenen Industrieanlage pulverbeschichtet.
Nach einem kurzen Telefonat nahm mich der Juniorchef der Firma überaus freundlich und zuvorkommend selbst in Empfang. Ich war sehr erstaunt über diese Freundlichkeit bezogen auf meinem „Großauftrag“.
Sprachlos war ich jedoch, als mir der Preis genannt wurde : 135,- Euro, wobei das Innere der E-Profile teilweise abgeklebt wurde um ein Eindringen von zu viel Farbe zu verhindern.
Wer weis, was ein guter RAL – Lack kostet, kann bei diesem Preis nur schmunzeln. Noch begeisterter war ich aber, als ich die Sachen nach wenigen Tagen wieder abholte. Jedes Teil so verpackt, dass es keinen Kontakt zu einem weiteren Teil hatte. Die Arbeit selbst – tadellos, keinerlei Fehler.
Zwischenzeitlich waren auch die Aluminium – Verbundplatten angekommen. Ich hatte zwei schwarze Platten in 3 mm Stärke und eine weiße Platte in 4 mm Stärke bestellt.
Die beiden schwarzen Platten bilden jeweils die rechte und die linke Seite des Terrariums, die weiße Platte für die Rückwand.
Diese Platten werden später komplett mit zwei Zentimeter dicken Korkrindenplatten beklebt.
Auch hier hatte ich bei drei Firmen angefragt. Die Preisunterschiede zu den drei Platten von je 65 cm X 142,5 cm waren enorm. Ich bestellte beim günstigsten Anbieter, ebenfalls eine norddeutsche Firma, und zahlte fast 300.- Euro weniger, wie beim teuersten Anbieter.
Als die Platten ankamen konnte ich mir aber auch hier ein schmunzeln nicht verkneifen. Die Verpackung der Platten war exorbitant, sie war schwerer wie die Platten selbst. Die Platten kamen natürlich in einem einwandfreien Zustand an.
Nun kam die Suche nach einer Firma, welche mir Ausschnitte für die Lüftung in die schwarzen Platten fräsen oder schneiden konnte.
Ich fand eine solche Firma im Städtchen Troisdorf. Da ich in Köln Porz wohne ist es ein Katzensprung zur größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises.
Diese Firma schneidet industriell riesige Metallplatten auf großen CNC gesteuerten Maschinen mit 6.000 Bar Wasserdruck. Dem Wasser wird staubfeiner Sand beigemischt.
Die Firma verfügt aber auch über Maschinen die ebenfalls mit Wasserdruck filigranste Gegenstände im zehntel Millimeterbereich schneiden können.
Meine E-Mail-Anfrage, ob aus meinen beiden schwarzen Verbundplatten zwei Ausschnitte je 45 cm X 15 cm gemacht werden könnten und die Frage nach dem Preis wurde vom Chef persönlich beantwortet :
„ Können wir, vorher anrufen, damit Sie nicht zweimal kommen müssen. Wir erwarten einen großzügigen Obolus in die Kaffeekasse.“
Auch hier : ganz tolle Leute, wunderbare, schnelle Arbeit, wobei auch noch mein bereits pulverbeschichtetes Lochgitter mittig durchgeschnitten wurde, ohne dass auch nur ein „Fitzelchen“ Lack abgesprungen ist.
Die Beregnungsanlage ist auch komplett. Da ich mit der Anlage im „alten“ Terrarium überaus zufrieden bin ( in fast drei Jahren keine einzige Störung ) habe ich die gleiche für das neue Terrarium gekauft. Allerdings habe ich einen größeren Wasserbehälter ( 25 l statt 12 l ) genommen.
Auf Teile der Elektrik warte ich noch. Ich hatte vor mir entweder einen Terrariencomputer oder eine Siemens Logo für die Steuerung zuzulegen.
Nach reiflicher Überlegung ( und obwohl mich eine Siemens Logo doch sehr reizen würde ) habe ich mich für eine Programmierbare Steckdosenleiste und ein 10 Meter langes, aktives, USB 2.0 Kabel entschieden. Preislich lag diese Lösung bei 40,- Euro, die beiden anderen um ein Vielfaches darüber.
Diese Steckdosenleisten gibt es mit USB, LAN oder WLAN – Anschluss. Nach dem Studium zahlreicher Produkt – Kommentare von Leuten die diese Steckdosenleisten bereits benutzen, kam ich zu dem Schluss, dass die günstigste Leiste ( USB-Anschluss ) auch die zuverlässigste ist. LAN – und WLAN Leisten hängen sich nach Angaben zahlreicher Kunden häufig auf und müssen neu gestartet werden. Mit der USB-Leiste waren die meisten Nutzer überaus zufrieden.
Da ich meinen Rechner in einem anderen Raum habe und die Entfernung Rechner – Terrarium laut Verlängerungskabel der Kabelrolle 9 Meter beträgt, kann ich mit einem aktiven USB 2.0 Kabel von 10 Metern Länge die Leiste Programmieren, ohne sie zum Rechner zu schleppen.
Sorgen machten mir auch die Rollen des Unterschrankes. In den Datenblättern dieser Rollen wird die Tragkraft pro Rolle mit 40 kg bis 50 kg angegeben. Da ich aber in der wasserdichten Bodenwanne des Terrariums einen ca. 35 Zentimeter hohen Bodengrund haben werde ( ca. 3 -4 cm Seramis / ca. 0,5 cm Flies / 30 cm Gemisch aus Walderde / Torf / Blumenerde / Palmenerde / Anzuchterde / Sand ) könnte es mit dem Gewicht eng werden ( ca. 170 Liter Bodengrund ).
Ich werde deshalb noch zwei Schwerlastrollen ( Tragkraft 100 kg je Rolle ) mittig unter dem Unterschrank montieren. Hierzu klebe ich mit Silikon eine 8mm Starke, 65 cm lange und 12 cm breite Alu-Schiene ( bereits bestellt ) mittig-längs von außen unter den Unterschrank. Die Enden der Aluschiene liegen auf den Stegen der Alu-Profile, auf welchen auch die 16 mm starke Bodenplatte aus Siebdruck von innen aufliegt. Auf die Aluschiene werden dann die Schwerlastrollen geschraubt ( Bohrung durch Alu-Schiene und Siebdruckplatte ). Die Bauhöhe der Schwerlastrollen ist geringer wie die der normalen Rollen. Dies wird durch die 8mm starke Alu-Leiste ausgeglichen. Foto nach Montage reiche ich nach.
Mit ca. 400 kgTragkraft sollte ich auf der sicheren Seite sein.
Auf einem Foto sieht man einen kleinen Metallstift mit einem Ring in der Mitte. Dieser Stift wird normalerweise zur Auflage von Regalbrettern in Schränken benötigt. Ich verwende ihn zur Stabilisierung des Terrariums, wenn ich es auf den Unterschrank stelle. Hierzu bringe ich 4 Bohrungen im Durchmesser des Metallstiftes auf der Alu-Profiloberseite des Unterschrankes an, dann 4 Bohrungen gespiegelt auf der Alu-Profilunterseite des Terrarium ( praktisch an jeder Ecke eine Bohrung ). Die Bohrlöcher werden mit einem Senkbohrer vorsichtig soweit bearbeitet, dass der Ring des Metallstiftes nicht über die Oberfläche der Profile ragt – und schon hat man eine relativ scheerstabile, unsichtbare jedoch schnell lösbare Verbindung zwischen Terrarium und Unterschrank.
Auch werde ich wieder rechts und links auf den Lochblechen zwei Lüfter anbringen, welche im stündlichen Wechsel laufen. Ich habe mich hier für Computerlüfter mit den Maßen
50 mm l x 50 mm b x 10 mm h entschieden, welche ich über eine Zeitschaltuhr und einem Steckernetzteil mit verstellbarer Voltzahl betreiben werde.
Ob ich wieder einen Temperaturgesteuerten Lüfter in den Lichtkasten einbauen werde entscheide ich im Laufe des Betriebes.
Ab dem nächsten Montag ( ab Donnerstag – Vatertag – findet hier in Porz das weltbekannte Inselfest statt, welches am Sonntag mit einem bombastischen Feuerwerk endet ) beginnt dann der Zusammenbau.
Mein derzeit bester Freund Heiko, seines Zeichens Glaser, weis schon bescheid und steht in den Startlöchern. Werden auf dem Inselfest, bei einem Gläschen Kölsch, dann sicher noch mal über Restglas, kostenfreie Entsorgung usw. redenooh:…
…bis dann…
Foto 1 - Beregnungsanlage und Profile
Foto 2 - der kleine Stahlstift
Foto 3 - ein Baukasten
Foto 4 - Schwerlastrollen
Foto 5 - aufschraubbare Steckpfosten für den Lichtkasten
Foto 6 - Beleuchtung
nachdem ich mich schon länger mit dem Gedanken getragen hatte Furcifer pardalis nachzuzüchten mangelte es nur an einem entsprechenden Terrarium für ein ausgewachsenes weibliches Furcifer pardalis.
Wie ich bereits in einem anderen Thread dieses Forums beschrieb durfte dieses Terrarium die Größe von ( l-b-h) von 70 cm X 70 cm X 247 cm nicht überschreiten.
Anfragen bei mir bekannten Terrarienbauern brachten mich nicht weiter, entweder hatte man illusorische Kostenvorstellungen oder man wollte mir etwas verkaufen, was ich nicht haben wollte. Bemerkenswert war für mich auch, dass von verschiedenen Firmen höfliche Anfragen per E-Mail, bzw. auf Anrufbeantworter noch nicht einmal beantwortet wurden.
Ich entschloss mich also zum Selbstbau, wobei das neue Terrarium besser, schöner und funktionaler werden soll, wie das bereits vorhandene Terrarium für ein männliches Furcifer pardalis. Dieses männliche Pantherchamäleon lebt nun schon fast drei Jahre in wunderbarer Harmonie mit einem Paar Phelsuma grandis zusammen.
Das neue Terrarium soll direkt neben dem „alten“ Terrarium stehen, gleiches Aussehen und die gleichen Farben haben. Die beiden Terrarien sollen wie eine Schrankwand wirken.
Allerdings wird das neue Terrarium die Unzulänglichkeiten, die ich während des Betriebes des „alten“ Terrariums feststellte, nicht aufweisen. In der Hauptsache sind dies :
1. Mobilität
- da sich meine Terrarien im Wohnzimmer befinden sollten sie, u.a. auch im Hinblick auf Renovierungsarbeiten, ohne großen Aufwand versetzt werden können. Es werden sich unter
dem neuen Terrarium also Rollen befinden –
2. Ausgleich von Bodenunebenheiten
- da man in fast keiner Wohnung, auch nicht in meiner, einen absolut ebenen Fußboden vorfindet, sollten Terrarienfüße – oder Rollen höhenverstellbar sein, um das Terrarium waagerecht aufstellen zu können. Das Hantieren mit Keilen und sonstigen „Hölzchen“ ist unbefriedigend. Insbesondere muss man ein solches Terrarium, nachdem man es einmal bewegt hat, ausräumen und Teilabbauen um es wieder waagerecht aufzustellen.
Fast unmöglich wird das waagerechte Aufstellen, wenn das Terrarium auf unebenem Boden in einer Zimmerecke steht.
3. Mehrere Teile
- Wohnzimmerterrarien der hier zugrunde liegenden Art sollten aus mindestens drei Teilen bestehen : einem stabilen Unterschrank, dem Terrarium selbst und einem abnehmbaren Lichtkasten. Bei meinem „alten“ Terrarium sind Lichtkasten und Terrarium fest miteinander verbunden. Letzteres erschwert erheblich die Wartung, wie auch einen eventuell erforderlichen Transport -
4. Keine Glas-Vitrinentüren, sondern einfache Glas - Schiebescheiben
- so schön aufschwingende Glastüren für Vitrinen sind, so unzweckmäßig sind sie für Terrarien, in denen lebende Futtertiere verfüttert werden. Bauartbedingt bekommt man diese Vitrinentüren nicht terrariengerecht dicht. Futtertiere bis zur Größe ausgewachsener Heimchen und Grillen können entweichen. Selbst mehrere Wochen alte Phelsuma grandis büchsten aus. Von Fliegen und Wachsmotten will ich erst gar nicht reden.
Das war es dann auch schon so im Großen und Ganzen, was mich bei meinem „alten“ Terrarium stört, aber erst im Betrieb so richtig erkennbar wurde.
Soooo….nun aber mal zum ersten Bauabschnitt :
Noch eine kurze Repetition zum neuen Terrarium :
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Grunddaten
Größe : 70 cm Breite, 70 cm Tiefe, 247 cm Höhe
Aluminium – Verbundplatten – Glasbauweise – drei Siebdruckplatten
Aluminiumprofile schwarz glänzend pulverbeschichtet, sichtbares Glas und sichtbare Verbundplatten schwarz glänzend in RAL-Farbe
Unterschrank 70 cm b X 70 cm t X 31 cm h
Terrarium 70 cm b X 70 cm t X 186 cm h – davon entfallen ca. 35 cm h auf eine wasserdichte Bodenwanne
Lichtkasten 70 cm b X 70 cm t X 30 cm h – auf Anschraubzapfen gesteckt
Zeitschaltuhr gesteuerte Beregnung
Beleuchtung 70 W HQI- 70 W Flood Solar Raptor – 70 W Spot Solar Raptor oder 15 W LED Sun Spot
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Bei meinen Internetrecherchen stieß ich auf eine norddeutschen Firma, welche sich gemäß ihrer Internetpräsentation auch auf Zuschnitte von Aluminiumprofilen für Terrarien – und Aquarienbau spezialisiert hatte.
Unkompliziert und schnell trafen u.a. die von mir gewünschten Aluminium – Profil - Zuschnitte, Profilverbinder und Rollen ein, dies zu einem fairen Preis. Allerdings musste ich alle Teile vor der Weiterverarbeitung entgraten. Für einen privaten Endkunden, dem man diese Teile als Baukastenfertige Zuschnitte verkauft, gehört auch, das diese Teile entgratet sind. Die Grate waren teilweise so scharf, dass sich kleinere Reptilien durchaus daran verletzen können.
Zwei Stunden waren mein Sohn, ich, sowie drei Bögen feines Schleifpapier eins.
Insgesamt handelte es sich um 56 Aluminium Profil Zuschnitte, bestehend aus 25 Meter Aluminium vierkant Profilen und 8,5 Meter Aluminium E-Profilen für die Glasführungen, drei Alu-Dreiecksleisten und einem Alu-Lochblech.
Ich suchte nun eine Firma die mir die Teile schwarz – glänzend pulverbeschichtet. Diese fand ich dann im Kölner Stadtteil Ossendorf. Normalerweise baut diese Firma riesige Sonnenschirme mit denen man Häuser beschatten kann. Die riesigen Aluminiumbauteile für diese Schirme werden in einer eigenen Industrieanlage pulverbeschichtet.
Nach einem kurzen Telefonat nahm mich der Juniorchef der Firma überaus freundlich und zuvorkommend selbst in Empfang. Ich war sehr erstaunt über diese Freundlichkeit bezogen auf meinem „Großauftrag“.
Sprachlos war ich jedoch, als mir der Preis genannt wurde : 135,- Euro, wobei das Innere der E-Profile teilweise abgeklebt wurde um ein Eindringen von zu viel Farbe zu verhindern.
Wer weis, was ein guter RAL – Lack kostet, kann bei diesem Preis nur schmunzeln. Noch begeisterter war ich aber, als ich die Sachen nach wenigen Tagen wieder abholte. Jedes Teil so verpackt, dass es keinen Kontakt zu einem weiteren Teil hatte. Die Arbeit selbst – tadellos, keinerlei Fehler.
Zwischenzeitlich waren auch die Aluminium – Verbundplatten angekommen. Ich hatte zwei schwarze Platten in 3 mm Stärke und eine weiße Platte in 4 mm Stärke bestellt.
Die beiden schwarzen Platten bilden jeweils die rechte und die linke Seite des Terrariums, die weiße Platte für die Rückwand.
Diese Platten werden später komplett mit zwei Zentimeter dicken Korkrindenplatten beklebt.
Auch hier hatte ich bei drei Firmen angefragt. Die Preisunterschiede zu den drei Platten von je 65 cm X 142,5 cm waren enorm. Ich bestellte beim günstigsten Anbieter, ebenfalls eine norddeutsche Firma, und zahlte fast 300.- Euro weniger, wie beim teuersten Anbieter.
Als die Platten ankamen konnte ich mir aber auch hier ein schmunzeln nicht verkneifen. Die Verpackung der Platten war exorbitant, sie war schwerer wie die Platten selbst. Die Platten kamen natürlich in einem einwandfreien Zustand an.
Nun kam die Suche nach einer Firma, welche mir Ausschnitte für die Lüftung in die schwarzen Platten fräsen oder schneiden konnte.
Ich fand eine solche Firma im Städtchen Troisdorf. Da ich in Köln Porz wohne ist es ein Katzensprung zur größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises.
Diese Firma schneidet industriell riesige Metallplatten auf großen CNC gesteuerten Maschinen mit 6.000 Bar Wasserdruck. Dem Wasser wird staubfeiner Sand beigemischt.
Die Firma verfügt aber auch über Maschinen die ebenfalls mit Wasserdruck filigranste Gegenstände im zehntel Millimeterbereich schneiden können.
Meine E-Mail-Anfrage, ob aus meinen beiden schwarzen Verbundplatten zwei Ausschnitte je 45 cm X 15 cm gemacht werden könnten und die Frage nach dem Preis wurde vom Chef persönlich beantwortet :
„ Können wir, vorher anrufen, damit Sie nicht zweimal kommen müssen. Wir erwarten einen großzügigen Obolus in die Kaffeekasse.“
Auch hier : ganz tolle Leute, wunderbare, schnelle Arbeit, wobei auch noch mein bereits pulverbeschichtetes Lochgitter mittig durchgeschnitten wurde, ohne dass auch nur ein „Fitzelchen“ Lack abgesprungen ist.
Die Beregnungsanlage ist auch komplett. Da ich mit der Anlage im „alten“ Terrarium überaus zufrieden bin ( in fast drei Jahren keine einzige Störung ) habe ich die gleiche für das neue Terrarium gekauft. Allerdings habe ich einen größeren Wasserbehälter ( 25 l statt 12 l ) genommen.
Auf Teile der Elektrik warte ich noch. Ich hatte vor mir entweder einen Terrariencomputer oder eine Siemens Logo für die Steuerung zuzulegen.
Nach reiflicher Überlegung ( und obwohl mich eine Siemens Logo doch sehr reizen würde ) habe ich mich für eine Programmierbare Steckdosenleiste und ein 10 Meter langes, aktives, USB 2.0 Kabel entschieden. Preislich lag diese Lösung bei 40,- Euro, die beiden anderen um ein Vielfaches darüber.
Diese Steckdosenleisten gibt es mit USB, LAN oder WLAN – Anschluss. Nach dem Studium zahlreicher Produkt – Kommentare von Leuten die diese Steckdosenleisten bereits benutzen, kam ich zu dem Schluss, dass die günstigste Leiste ( USB-Anschluss ) auch die zuverlässigste ist. LAN – und WLAN Leisten hängen sich nach Angaben zahlreicher Kunden häufig auf und müssen neu gestartet werden. Mit der USB-Leiste waren die meisten Nutzer überaus zufrieden.
Da ich meinen Rechner in einem anderen Raum habe und die Entfernung Rechner – Terrarium laut Verlängerungskabel der Kabelrolle 9 Meter beträgt, kann ich mit einem aktiven USB 2.0 Kabel von 10 Metern Länge die Leiste Programmieren, ohne sie zum Rechner zu schleppen.
Sorgen machten mir auch die Rollen des Unterschrankes. In den Datenblättern dieser Rollen wird die Tragkraft pro Rolle mit 40 kg bis 50 kg angegeben. Da ich aber in der wasserdichten Bodenwanne des Terrariums einen ca. 35 Zentimeter hohen Bodengrund haben werde ( ca. 3 -4 cm Seramis / ca. 0,5 cm Flies / 30 cm Gemisch aus Walderde / Torf / Blumenerde / Palmenerde / Anzuchterde / Sand ) könnte es mit dem Gewicht eng werden ( ca. 170 Liter Bodengrund ).
Ich werde deshalb noch zwei Schwerlastrollen ( Tragkraft 100 kg je Rolle ) mittig unter dem Unterschrank montieren. Hierzu klebe ich mit Silikon eine 8mm Starke, 65 cm lange und 12 cm breite Alu-Schiene ( bereits bestellt ) mittig-längs von außen unter den Unterschrank. Die Enden der Aluschiene liegen auf den Stegen der Alu-Profile, auf welchen auch die 16 mm starke Bodenplatte aus Siebdruck von innen aufliegt. Auf die Aluschiene werden dann die Schwerlastrollen geschraubt ( Bohrung durch Alu-Schiene und Siebdruckplatte ). Die Bauhöhe der Schwerlastrollen ist geringer wie die der normalen Rollen. Dies wird durch die 8mm starke Alu-Leiste ausgeglichen. Foto nach Montage reiche ich nach.
Mit ca. 400 kgTragkraft sollte ich auf der sicheren Seite sein.
Auf einem Foto sieht man einen kleinen Metallstift mit einem Ring in der Mitte. Dieser Stift wird normalerweise zur Auflage von Regalbrettern in Schränken benötigt. Ich verwende ihn zur Stabilisierung des Terrariums, wenn ich es auf den Unterschrank stelle. Hierzu bringe ich 4 Bohrungen im Durchmesser des Metallstiftes auf der Alu-Profiloberseite des Unterschrankes an, dann 4 Bohrungen gespiegelt auf der Alu-Profilunterseite des Terrarium ( praktisch an jeder Ecke eine Bohrung ). Die Bohrlöcher werden mit einem Senkbohrer vorsichtig soweit bearbeitet, dass der Ring des Metallstiftes nicht über die Oberfläche der Profile ragt – und schon hat man eine relativ scheerstabile, unsichtbare jedoch schnell lösbare Verbindung zwischen Terrarium und Unterschrank.
Auch werde ich wieder rechts und links auf den Lochblechen zwei Lüfter anbringen, welche im stündlichen Wechsel laufen. Ich habe mich hier für Computerlüfter mit den Maßen
50 mm l x 50 mm b x 10 mm h entschieden, welche ich über eine Zeitschaltuhr und einem Steckernetzteil mit verstellbarer Voltzahl betreiben werde.
Ob ich wieder einen Temperaturgesteuerten Lüfter in den Lichtkasten einbauen werde entscheide ich im Laufe des Betriebes.
Ab dem nächsten Montag ( ab Donnerstag – Vatertag – findet hier in Porz das weltbekannte Inselfest statt, welches am Sonntag mit einem bombastischen Feuerwerk endet ) beginnt dann der Zusammenbau.
Mein derzeit bester Freund Heiko, seines Zeichens Glaser, weis schon bescheid und steht in den Startlöchern. Werden auf dem Inselfest, bei einem Gläschen Kölsch, dann sicher noch mal über Restglas, kostenfreie Entsorgung usw. redenooh:…
…bis dann…
Foto 1 - Beregnungsanlage und Profile
Foto 2 - der kleine Stahlstift
Foto 3 - ein Baukasten
Foto 4 - Schwerlastrollen
Foto 5 - aufschraubbare Steckpfosten für den Lichtkasten
Foto 6 - Beleuchtung
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