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Jemenchamäleon

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  • Jemenchamäleon

    Erstmal ein herzliches Hallo an alle Reptilien-Liebhaber.

    Ich möchte mir bald ein Jemenchamäleon zulegen und hätte da noch ein paar Fragen, die ich selbst nach studenlangem durchsuchen des Forums nicht gefunden habe:

    1. Für den Anfang möchte ich die Kleine im Terrarium halten und später auf Freiraumhaltung umsteigen. Nun würde ich gerne wissen, ab welchem Alter man die Tiere langsam an eine Freiraumhaltung gewöhnen kann. So klein wie die Süße noch ist, wäre es mir für die ersten paar Monate schon noch lieber im Terrarium.
    2. Später soll Sie dann (vorausgesetzt es gefällt ihr - wenn nicht muss ich eben mein drittes Zimmer ausräumen und ein großes Terrarium bauen) auf einem Benjamini wohnen. Jetzt redet jeder davon, man solle den Baum "ausbruchsicher" machen. Aber wie? Ich hab mir überlegt, dass ich einfach einen riesigen Blumenkübel nehme und dort hinein den Baum pflanze - die Erde wäre dann aber jedoch noch gute 30 cm vom oberen Rand des Kübels entfernt.
    Was meint ihr? Würde das funktionieren?

    Vielen Dank für eure Antworten. Ich hoffe, dass ich mich hier bald öfter mit Erfahrungsberichten der Jemenchamäleons eintragen kann.

    Liebe Grüße
    Sandra

  • #2
    Re: Jemenchamäleon

    Hallo,

    ich wollte kurz von meinen Erfahrungen mit der Freihaltung berichten....

    Ich habe mein Jemen-Chamäleon jetzt seit ca. 5 Monaten in Freihaltung, und werde demnächst wieder auf Terrarienhaltung umsteigen.

    Der Grund hierfür ist die (vielleicht auch nur bei mir?) nicht zu realisierende Luftfeuchtigkeit. Dies hat dazu geführt, dass mein Chamäleon sich am Helm nicht richtig gehäutet hat. Durch die Hautreste hat sich bei seinem weiteren Wachstum der Helm gebogen und ist jetzt krumm. Ich bin auch erstmal nicht drauf gekommen, dass es an der Hätung liegen könnte und habe weiter beobachtet... hier im Forum meinte jemand es könnte auch Rachitis sein, das allerdings halte ich für ausgeschlossen, da ich ausreichend supplementiere und meines Wissen nach Rachitis zuerst an den Beinen auftritt.

    Ich werde meinem Chamäleon auch weiterhin Auslauf gewähren, aber inzwischen bin ich davon überzeugt, dass ein Terrarium die bessere Lösung ist. Auch die Temperatur und Helligkeit ist in einem Terrarium besser zu regeln.

    Ein Züchter sagte mir dass er die Zimmerhaltung für nicht empfehlenswert hält, ich habe mich davon aber nicht abhalten lassen und musste mich eines besseren belehren lassen.
    er meinte ebenfalls, dass es Arten gäbe die für Zimmerhaltung besser geeignet seien....

    Ich will dich nicht schocken und auch niemand zu nahe treten, ich wollte dir dies nur mitteilen, das du dir mal Gedanken machen kannst...es gibt in diesem Forum auch genug Leute die von der Zimmerhaltung überzeugt sind.

    [Editiert von Tobias ha. am 17-10-2003 um 14:07 GMT]

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    • #3
      Re: Jemenchamäleon

      Meiner Meinung nach sollte man erst Tiere so ab gut 20 cm GL frei im Zimmer halten.
      Wegen der geringen ANsprüche an dei relative Luftfeuchte eignen sich gerade Jemenchamäleons serh gut dazu.
      Hauptnachteil sind u.U Kotabgabe, Ausbruchsfreudigkeit und die Tatsache, daß die Weibchen zur Eiablage tiefe Gänge in die Blumentöpfe graben, aus denen die Eier oft nur schwer zu bergen sind.

      DEeine Idee wird leider kaum ein Chamäleon am abwandern hindern.

      Ausbruchsicher (ist NIE 100%, also IMMER Vorsicht beim betreten des Zimmers, Chamäleons lassen sich auch mal einfach aus 150 cm oder merh Höhe zu Boden fallen)macht man so einen Zimmerlebensraum eher wie folgt:
      Sicherste Variante: Alle Pflanzen, Ranken und Äste ohne Bodenkontakt an der Decke aufhängen. Minimalabstand zum Boden 1 M.
      Zweite Variante: Blumentopf ringsum in 1 Chamäelongesamtlänge Abstand mit einer glatten senktrechten Barriere (Plexiglas, beschichtete Spanplatte oder am einfachsten die recht dünne Plexiglasfolie für das Bespannen von Pergolas etc aus dem Baumarkt) von 1 x Chamäelongesamtlänge umgeben. Darauf achten, daß kein Ast/Ranke etc dichter als 1 M über dem Boden über die Barriere hinaus hängt.
      Je besser das Setup geeignet ist, umso seltener wird das Chamäleon versuchen, zu fliehen.
      Je heller der SOnneplatz, umso weniger wird das Chamäleon zum Fenster und vom Baum weg streben (ich habe da 150 W HQI NDL)
      Trotzdem gibt es standortreue Exemplare ebenso wie Ausbruchskünstler.
      Wichtig beim Zimmerfreilauf ist ein Verbrennungssicheres Anbringen der Lampen (Am besten frei hängend). Ein tägliches Sprühen (bei Parkett heißt das Bodenwanne nötig, sonst gibts bald Schäden), ein Tropfer, eine Schale mit innen überhängendem Rand für Futtertiere, auf halber Höhe im Baum aufgehängt.
      Kaum eine Zimmerpflanze hat per se genug passend dicke Äste, um einem Chamäleon ausreichend Lauffläche zu bieten. Also auf jden Fall reichlich zusätzliches Astwerk anbringen.
      Die Fütterung per Pinzette ist sehr umständlich.
      Meine Freilauftiere sind/waren es jeweils gewöhnt, das Umsetzen in einen Gazekasten mit Futter zu verbinden.
      Zweimal pro Woche ein bis zwei Stunden in so einem Kasten erleichtern die Fütterung ungemein und man kann dann auch kleinere und Fluginsekten bieten.

      Hoffe, das hilft weiter

      Gruß

      Ingo

      [Editiert von Ingo am 17-10-2003 um 15:14 GMT]
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Re: Jemenchamäleon

        Es gibt in diesem Forum auch genug Leute die von Zimmerhaltung überzeugt sind....

        und die tippen ziemlich schnell....:-)

        Gruß Tobias

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        • #5
          Re: Jemenchamäleon

          Vielen Dank Ingo,

          ja, wie gesagt, ich muss das dann eben alles erst einmal noch herausfinden, welche Vorlieben bezüglich der Fütterung die kleine dann hat.
          Das mit dem Plexiglas habe ich mir auch schon überlegt. Die Frage ist nur, wenn ich das Plexiglas ringsherum aufstelle, muss ich dann den Boden innerhalb des "Plexiglasburg" mit Sand oder ähnlichem Füllen. Ich hab gelesen, dass die Chamäleons immer zum kack.... zur selben Stelle gehen. Oder kann es auch sein, dass Sie sich irgendein Blatt von dem Baum aussuchen und da ihr Geschäft machen?

          Das sind sicherlich blöde Fragen, aber ich möchte halt gut informiert sein bevor ich mir ein Tier anschaffe.

          Außerdem, bezüglich der Lufttemperatur, habe ich einen ziemlich großen Nebler zu Hause. Den wollte ich dann in die Nähe des Baumes stellen. Was meinst Du?

          @tobias: das ist sehr Schade, dass sich der Höcker Deines Chamäleons gekrümmt hat. Aber obwohl Du immer reichlich Vitamine gegeben hast, ist Rachitis nicht auszuschliessen, da viele Reptilien diese Krankheit auch aus einigen anderen Gründen bekommen können.
          Trotzdem viel Glück beim "Umzug" Deine Pfleglings

          Liebe Grüße
          Sandra

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          • #6
            Re: Jemenchamäleon

            Substrat brauchste nicht-wohl aber ein Schälchen mit Grit für die Ca versorgung. Es stimmt, daß die meisten Jemenchamäleons Latrinentiere sind, die imemr am selben Ort ihres Territoriums defäkieren.
            Meist ist das aber ein stabiler Ast , unter dem man dann die Häufchen findet.
            Leider halten sich nicht alle Exemplare an diese Regel.
            Meine Jemenchamäleons gediehen und gedeihen bisher problemlos bei 50-60% relativer Feuchte im Raum und einmal täglichem eher sparsamen Absprühen (+vorhandenen 2 Tropfern).

            Gruß

            Ingo
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #7
              Re: Jemenchamäleon

              Hallo nochmal Ingo,

              wie es mir scheint, kennst Du Dich ja richtig gut aus mit der "Materie".
              Würde es Dir was ausmachen, mir Deine email Adresse zu geben, falls ich noch fragen habe?
              Danke und Gruß
              Sandra

              Kommentar


              • #8
                Re: Jemenchamäleon

                Hi Sandra,

                brauchst nur auf den gelben Briefumschlag links unter "Ingo" zu klicken, um ihm ne Mail zu schreiben...

                Liebe Grüsse
                Miss Meyer

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                • #9
                  Re: Jemenchamäleon

                  Oh, danke Miss Meyer.
                  Bin neu hier und wusste das deshalb nicht!
                  Vielen Dank!

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Jemenchamäleon

                    Hallo Sandra,

                    da du neu bist, hier noch ein Tipp: Wenn du bei "Suchen" den Begriff 'Freihaltung' eingibst, und dann im Chamäleon-Forum suchen lässt, kommen auch eine Menge Beiträge. Vielleicht beantwortet das auch die ein oder andere Frage, wenn du dir diese Threads mal durchliest.

                    Liebe Grüße, Flocke
                    DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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                    • #11
                      Re: Re: Jemenchamäleon

                      Hi Kasjopeia,

                      ja, man könnte sagen, daß Ingo sich mit Viechern leidlich gut auskennt - immerhin erscheint diesen Monat ein Buch von ihm über das Jemenchamäleon. Ist das eigentlich schon raus??

                      Ich habe auch eine seiner Calyptratus-NZen. Ingo, den solltest Du mal sehen - ein Prachtkerlchen!

                      Ich kann ja mal ein Bild schicken, fahre aber morgen erst ma in Urlaub...

                      Gruß, /\lex


                      kasjopaja schrieb:
                      Hallo nochmal Ingo,

                      wie es mir scheint, kennst Du Dich ja richtig gut aus mit der "Materie".
                      Würde es Dir was ausmachen, mir Deine email Adresse zu geben, falls ich noch fragen habe?
                      Danke und Gruß
                      Sandra

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                      • #12
                        Re: Re: Jemenchamäleon

                        Hallo

                        @Claudia: Dieser Umstand ist mir bekannt, ich kann in diesem Fall Rachitis als Ursache jedoch nicht erkennen.

                        @Ingo:
                        Ich wollte dass auch nie anzweifeln...

                        Ingo schrieb:

                        Meine Jemenchamäleons gediehen und gedeihen bisher problemlos bei 50-60% relativer Feuchte im Raum und einmal täglichem eher sparsamen Absprühen (+vorhandenen 2 Tropfern).
                        Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass die Zimmerhaltung, wie alles im Leben zwei Seiten hat.
                        Du vertrittst Deine, ich meine, deswegen ist es ja ein Disskussionsforum. Deswegen würde es mich auch freuen wenn du auf diesen Post eingehst...

                        Freundliche Grüße Tobias
                        P.S.: Ich bin nicht der einzige der Kritik an der Zimmerhaltung übt.
                        http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=15929#105445


                        [Editiert von Tobias ha. am 20-10-2003 um 05:53 GMT]

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                        • #13
                          Re: Jemenchamäleon

                          Hi Tobias,

                          ich kann nur sagen, daß nach meinen Erfahrungen gerade bei C. calyptratus eher eine zu hohe luftfeuchte für Häutungsprobleme verantwortlich sein kann, als eine zu geringe.
                          Ihr könnt mich schlagen wegen dieses Statements, aber bei mir haben eher die zeitweise mal feuchter lebenden Exemplare Probleme.
                          Und wenn mal was vorlag, half trocken und warm setzen immer am besten.
                          Dieser Sommer war bekanntlich sehr warm und trocken und meine Jemenchamäleons haben sich auch dann im freien problemlos gehäutet, wenn es knochentrocken war.
                          Wenn man nun bei Problemen mit erhöhter Sprühfrequenz reagiert, hilft das nach meinen Erfahrungen meist nicht.
                          Außerdem ist unangepaßte Luftfeuchte m.E. nach zwar eine gerne herbeigezogene erklärung für Häutungsschwierigkeiten, in Wirklichkeit liegen aber meist schwerweigendere Probleme zu Grunde.
                          Was die Kritik der Zimmerhaltung angeht, bleibt auf jeden Fall klar festzuhalten, daß Vorsicht durchaus sinnvoll ist: Gerade bei der Zimmerhaltung ist auf ausrechednes Tränken sehr zu achten. Die Fütterung ist nicht immer unproblematiusch, die Unfallgefahr ist im Vergleich zum Terrarium deutlich erhöht und Eiablagen können zu Problemen führen.
                          Früher hatte ich die freilaufenden Tiere im Wohnzimmer. Seit ich Freihaltung nur noch im Terrarienzimmer praktiziere bin ich deutlich entspannter (Rduzierte Unfallgefahr).
                          Die Tiere sind aber in Freihaltung zumindest bei mir deutlich agiler (Kletterranken gehen zB über mindestesn 3 M Abstände)und ich sehe keine Häutungsprobleme (außer unattraktive Hautfetzen auf dem Teppichboden) oder andere Schwierigkeiten. Auch Paarhaltung klappt so eher (aber das ist ein anderes vorsichtig anzugehendes Thema).
                          C. calyptratus bewohnt ja nicht nur die feuchten Westhänge des Asir Gebirges, sondern geht auch weit ins Landesinnere und ist da stellenweise auch in sehr ariden Regionen zu finden, deren rel. Luftfeuchte meist deutlich unter der unserer Wohnzimmer liegen dürfte.
                          Bei dem trotzdem kleinen Verbreitungsgebiet glaube ich dabei eher an eine generell euryöke Art als an genetische Sonderanpassungen der Inlandsbewohner. Daher finde ich, daß gerade C. calyptratus besonders gut für Freihaltung prädestiniert ist.
                          Alle deutlich kleineren Arten scheiden für mich wegen der größeren Unfallgefahr sowieso aus.
                          Fast alle anderen großen mögens dann doch deutlich feuchter.
                          Mit viel manuellem Tränken dürfte C. melleri und C. parsonii noch ganz gut im Zimmer haltbar sein, zumal man so den Platzbedürfnissen der großen Brummer entgegen kommt. Aber beides sind weiß Gott keine Einsteigerarten.
                          C. verrucosus wäre sicher gut geeignet, da es groß ist und auch kein so hohes Feuchtigkeitsbedürfnis hat. Diese Art ist aber nach wie vor nur als WF erhältlich.
                          Welches sind denn die erwähnten angeblich besser geeigneten Arten?


                          Mein Fazit: Freihaltung vo Chamäleons ist machbar, die Tiere können vom großen Platzangebot deutlich profitieren. Wenn sie aber nicht anderweitig leiden sollen, ist ein im Vergleich zur Terrarienhaltung deutlich höherer täglicher Aufwand für den Pfleger einzurechnen.
                          Ein Grund, warum bei mir der Baum nur noch im Winter belegt ist (der zweite Grund ist, daß die tiere von April bis Ende September Anfang Oktobe rim freien stehen).
                          Ich hatte die Tiere aber auch schon mehrere Jahre ganzjährig frei im Zimemr.

                          Gruß

                          Ingo

                          PS: Das Erscheinen des Buches wird sich wohl doch bis Dez/Januar hinziehen...wie das ja immer so ist-leider.

                          [Editiert von Ingo am 20-10-2003 um 09:00 GMT]
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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