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Blinder Gecko

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  • Blinder Gecko

    Hi,

    ich habe in Hamm einen Gecko (0,1 Gekko smithii; WF) erworben, der -bzw die- sich als offensichtlich blind herausgestellt hat (auch das noch!). Ein Auge wurde wohl früher einmal verletzt, ist aber inzwischen völlig abgeheilt. Es fehlt dort aber nun jede Spur von einer Iris.
    In der Box sah das zweite Auge normal aus, bei genauem Betrachten zeigt es aber eine fast in den Augenhintergrund verlagerte Pupille
    Nichts weist dabei auf eine akute Verletzung hin.
    Das Tier weicht bei Bewegungen in seiner Nähe nicht aus und reagiert auch nicht auf Lichtreize.
    Es findet sich aber im Quarantäneterrarium zurecht und ist auch nicht auffallend hell oder dunkel gefärbt.
    Das seltsame dabei: Das Exemplar ist wohlgenährt und in besserem Allgemeinzustand als viele anndere Gekko Importtiere. Ich kann zwar nicht ausschliessen, dass der kleine sichtbare Pupillenrest einen Rest an Sehfähigkeit bedingt, doll kann das aber nicht sein.
    Klar kann ich das Tierchen notfalls bis an sein Lebensende zwangsfüttern, möchte aber ihm und mir den Stress eigentlich ersparen.
    Aufgrund des Ernährungszustandes und der offenbar schon länger bestehenden Augenprobleme frage ich mich, wie das Tier sein Futter fängt.
    Ich werde das auf jeden Fall mal beobachten. Immerhin hat es schon einmal normal abgekotet (erstauinlicherweise scheinbar wurm- und wurmeierfrei), muss also in nicht allzu ferner Vergangenheit auch gefressen haben.
    Meine Frage nun an die Allgemeinheit: Hat jemand Erfahrungswerte zu blinden Geckos?
    Kennt jemand einen, der trotzdem aktiv Futter fängt?
    Und: Ist die seltsame Verdrehung des noch vorhandenen Auges auf jeden Fall verletzungsbedingt (keinerlei Narben zu sehen)oder kennt jemand eine andere potentielle Ursache?

    Gruß

    Ingo

    P.S.: Sorry, habe immer noch keine Digitalkamera
    Kober? Ach der mit den Viechern!





  • #2
    Re: Blinder Gecko

    Hi

    Nun eins meiner ROtkehlanolisweibchen war ja vor kurzem auch vorrübergehend Sehbehindert (siehe Thread irgendwo im Leguanforum, war nur ne kleine Bindehautentzündung und mittlerweile geht es ihr wieder gut).

    Sie war dadurch allerdings sehr sehr eingeschränkt und äußert schreckhaft. Das Tier sah überhaupt nichtsmehr, konnte keine entfernungen mehr abschätzen und sprang bei Gefahr ziellos durch Quarantäneterrarium. Als ich sie aus dem großen Becker herausfing reagierte sie auch unglaublich erschreckt als ich sie packte (hatte meine Hand ja nicht gesehen) und eine erfolgreiche Jagd konnte ich nicht beobachten.

    Von daher versteh ich auch nicht, wie dein Gecko das macht. Allerdings kann es natürlich sein, dass das Tier auf die dauer sich daran gewöhnt hat kaum wa szu sehen und deswegen irgendwie es trotzdem schafft Entfernungen richtig abzuschätzen und so halt auch zu jagen. Ich jedenfalls habe andere Erfahrungen gemacht.

    Gruß
    Thorsten

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    • #3
      Re: Blinder Gecko

      Hallo Ingo,

      da das Tier Deinen Beschreibungen nach in einem sehr gutes Zustand ist und die Verletzung nicht ganz frisch zu sein scheint, macht es doch den Anschein dass das Tier trotz der Behinderung zurecht kommt. Nur weil es auf eine vermeindliche Störung nicht reagiert, würde ich nicht ausschließen wollen, dass es gar nichts mehr sieht.
      Und selbst dann muss es nicht zwangsläufig mit einer umständlichen, dauerhaften Zwangsfütterung enden.
      Ich hatte vor Jahren ein einzelnes Tarentola ephippiata senegambiae Weibchen, welches als erwachsenens Tier von Wolfgang Böhme gefangen worden war und ca 12 Jahre bei ihm lebte. Als ich das Tier vom ihm erhalten habe war auf einem Auge schon ein deutlicher Grauschleicher zu erkennen und im Laufe der nächsten 1-2 Jahre erblindete es auf diesem Auge vollkommen. Im Laufe dieser Zeit begann das zweite Auge sich ebenfalls trüb zu färben und auch auf diesem Auge schien sie nach ca. 3 Jahren Haltung blind zu sein. Die folgenen zwei Jahre gestaltete sich die Fütterung dermaßen, dass das Tier sobald die Terrarienscheibe geöffnet wurde sich Richtung Scheibe bewegte und dort verharrte. Mit der Pinzette angebotene Grillen wurden selbst in 2cm Entfernung nicht erkannt, aber die leichteste Berührung veranlasste sie sofort danach zu schnappen und zu fressen. Dies funktionierte die folgenden 2 Jahre problemlos und erst zum Ende hin, waren die Vergreisungserscheinungen so stark, dass das Tier eingeschläfert werden musste.

      Da sich Dein smithii offensichtlich auch im Terrarium schnell zurecht findet und wohlgenährt ist, scheint es wohl nicht ganz so schlimm um sie zu stehen. Zumindest muss die Fütterung eines fast blinden, bzw. blinden Geckos nicht zwangsläufig umständlich sein.

      Gruß
      Felix

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      • #4
        Re: Blinder Gecko

        Ja, das hoffe ich auch.
        Ich hatte selber auch schon mal einen Tarentola annularis der nach 21 Jahren Pflege ebenfalls zwei komplett graue Glaskörper hatte. Der frass dann nach wie vor aus einer Futterschale, in der er mit dem Maul den Boden abtastete und bei jeder Berührug zuschnappte.
        Nach 22 Jahren Pflege starb er dann aber auch.
        Ich lass das smithii Weibchen also erstmal in Ruhe.
        Das Weibchen, was ich von Dir bekommen habe hat sich übrigens nach zögerlicher Eingewöhnung und einer notwendigen Welpan Kur prächtig entwickelt.

        Gruß

        Ingo
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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