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Rhacodactylus ciliatus - weitere Fragen

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  • Rhacodactylus ciliatus - weitere Fragen

    Hallo zusammen!

    Nachdem die Sache mit dem Terrarium und der Innengestaltung ja dank eurer Hilfe geklärt ist (und momentan die erste Schicht Fliesenkleber trocknet ), gibt es jetzt ein paar Fragen zu den Geckos selber, die mich beschäftigen und zu denen ich bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe.

    Zum ersten bin ja durch die Bartagamenhaltung literaturtechnisch sehr verwöhnt , das einzige Buch, welches ich bisher über Rhayodactylus habe, ist das Standardwerk von Seipp & Henkel. Bei Amazon gibt es noch ein englischsprachiges Buch "Crested Geckos and Relatives von Richard D. Bartlett". Nun bin ich aber bei den Amis immer etwas vorsichtig, da sie doch bei Haltung und Pflege aus meiner Sicht oft merkwürdige Wege gehen. Daher die Frage ob jemand dieses Buch kennt und für den Inhalt für empfehlenswert hält. Gleichzeitig natürlich die Frage nach weiterer Literatur, die sich vorzugsweise mit Rhacodactylus ciliatus und deren Terrarienhaltung beschäftigt.

    Der nächste Teil beschäftigt sich mit Fütterung und Supplementierung. R. ciliatus ernährt sich lt Seipp & Henkel überwiegend pflanzlich. Nun reicht die Spanne "überwiegend" ja von 51-99%, wie haltet ihr dass bei der Fütterung. Da vor allem bei der Jungtieraufzucht ja langsam vorgegangen werden soll, um zu schnelles Wachstum zu unterbinden, wäre ein Anhaltspunkt über die Fütterungsmenge und Häufigkeit auch lieb.
    Weiterhin kann ja bei nachtaktiven Geckos auf eine UV-Bestrahlung verzichtet werden und die D3-Versorgung über die Supplementierung sichergestellt werden. Damit habe ich bisher keine Erfahrung, aber schon oft große Augen gemacht, wenn bei Leopardgeckos oder Chameläons der Streit über eben dies losging. Seipp&Henkel zählen zig verschiedene Vitaminpräperate auf, die sie verwenden. Ich nutze momentan für meine Tiere Korvimin, Nekton MSA und die Jungtiere erhalten einmal die Woche die Futtertiere mit einem reinem Kalzium/Vit D3-Präperat bestäubt, dazu natürlich die obligatorische Sepia. Wie und mit was wertet ihr euer Futter auf, oder ist es sinnvoller den Sonnenplatz mit einer UV-Lampe zu bestrahlen, um auf Nummer sicher zu gehen, bzw können die Geckos diese UV-Strahlung überhaupt sinnvoll umsetzen?

    Letzter Teil: Fortpflanzungszeit.
    Ich bin im Moment etwas verwirrt. Im allgemeinen Teil wird ausgeführt, dass die Paarungszeit bei Rhacodactylus auch bei Terrarienhaltung einer inneren Uhr folgend im Herbst beginnt. Gleichzeitig wird im speziellen Teil, und auch in verschiedenen Forenbeiträgen auf die Wichtigkeit der Winterruhe hingewiesen. Nun ist es ja in unseren Breitengraden sinnvoll die Winterruhe auch im Winter stattfinden zu lassen und ich habe bisher auch nichts Gegenteiliges lesen können. Liege ich dann richtig in der Annahme, dass die Paarungszeit durch die Winterruhe zwangsweise abgekürzt und auf diese Weise auch eine Schonung der Weibchen erreicht wird?

    Vielen Dank schonmal!
    Christina

  • #2
    Re: Rhacodactylus ciliatus - weitere Fragen

    Hi Christina,

    das einzige Buch das ich sonst noch kenne ist "Rhacodactylus: The Complete Guide to their Selection and Care" von Vosjoli/Fast/Repashy. Es ist eigentlich recht empfehlenswert, bis auf die Sache mit der Crested Gecko Diet, die in dem Buch "vermarktet" wird. Meiner Meinung nach ist es allein schon aufgrund der wunderschönen Fotos die Anschaffung wert.

    Was die Ernährung betrifft, so hat meiner Meinung nach jeder Gecko seine unterschiedlichen Vorlieben. Manche haben lieber Fruchtbrei, andere wieder Insekten. Ich würde mich da einfach nach den Tieren richten.
    Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade Jungtiere eher die proteinreiche Ernährung mit Insekten bevorzugen. Was aber nicht heisst, dass man nicht auch Fruchtbrei anbieten kann.

    Was Präparate betrifft, so habe ich gerade wieder Kontakt mit jemanden gehabt, der Probleme mit rachitischen Tieren hatte. Verwendet wurden Nekton MSA, Reptivit und Sepia. Ich habe geraten auf ein Krovimin ZVT+Reptil und Calciumcitrat umzusteigen. Kann aber noch nicht sagen ob es geholfen hat.
    Bei gesunden Tieren bestäube ich Futtertiere bei jeder Fütterung mit einem 1:1 Gemisch aus Korvimin und Calciumcitrat. Meiner Meinung nach bleibt da ohnehin nie so viel auf den Insekten hängen, dass eine akute Gefahr der Überdosierung besteht. Ich hatte einmal ein Jungtier das wohl ca 2 Wochen wenig bis gar nichts gefressen hat, dieses Tier wurde schon nach dieser kurzen Zeit rachitisch. Es wurde dann mit Fruchtbrei der abwechselnd mit Korvimin und Calciumcitrat angereichert wurde gefüttert. Zusätzlich folgte noch eine Bestrahlung mit einer UV-Lampe, und dem Tier ging es langsam immer besser.

    Ich würde bei Kronengeckos trotz ihrer Dämmerungs und Nachtaktivität immer zumindest eine UV-Röhre empfehlen. Ich denke durch ihren arboralen Lebensstil, sind sie in der Natur deutlich mehr UV-Strahlen ausgesetzt, als bodenbewohnende, nachtaktive Geckos.
    Ich habe bei allen meinen erwachsenen und juvenilen Tieren UV-Röhren in den Terrarien, auch wenn ich sie nicht alle 3 Monate wechsle, glaube ich doch, dass sie eher helfen als schaden.

    Was den Fortpflanzungzyklus betrifft, so ist der bei mir einfach durch die normalen Jahreszeiten bestimmt. Letztes Jahr konnte ich ab dem Herbst keine Paarungsversuche mehr beobachten, habe das Männchen aber sicherheitshalber trotzdem getrennt. Da es die erste Legesaison für die Weibchen war und ich sie auf keinen Fall zu sehr belasten wollte. Normal sollte es aber auch ohne Trennung gehen, wenn die Temperaturen genügend absinken. Trotz Trennung im späten Herbst wurden Februar noch befruchtete Eier gelegt.
    Mit den steigenden Temperaturen im Frühling, gekoppelt mit einer längeren Beleuchtungsdauer sollten sich die Paarungen wieder einstellen. Was bei mir leider durch eine Gruppenumstellung nicht der Fall war. Das andere Männchen ist scheinbar noch nicht für Paarungen bereit.

    lg

    Ingo

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    • #3
      Re: Rhacodactylus ciliatus - weitere Fragen

      Morgen Ingo,

      vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dann werde ich mich nach dem Büchlein mal umschauen. Mit dem Futter werde ich es dann wohl halten wie bisher und Korvimin verwenden und den Jungtieren im Aufzuchtbecken auch die Vitalux angedeihen lassen, wenn auch etwas weniger intensiv als den Bartagamen und den Sonnenplatz im späteren Becken mit einem UV-Leuchtmittel ausstatten, in der Beziehung gehe ich lieber auf Nummer sicher.
      Was die Winterruhe angeht, wäre es sinnvoll den Kerl schon gegen Ende des Sommers aus dem Terrarium zu verbannen? Auch ohne Paarungsversuche zehrt die Eibalage ja an der Substanz und wenn du im Februar noch Gelege hattest, ist die Erholungsrate bis die Paarungszeit wieder losgeht ja eher kurz. In welchem Zeitraum schraubst du die Temperaturen runter?

      Gruß
      Christina

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      • #4
        Re: Rhacodactylus ciliatus - weitere Fragen

        Hi Christina,

        mit der Vitalux wär ich aber wirklich vorsichtig, und würde sie nur kurz und aus einer grossen Entfernung bestrahlen.
        Was die Winterruhe angeht, so habe ich das andere Männchen dann im Mai? dazu gesetzt. Also hätten sie zumindest 3 Monate Ruhe gehabt, schlussendlich wars ja jetzt bis heute, und noch immer keine Paarung in Sicht.
        Mit der Temperatur ist das so eine Sache, da das Haus nicht besonders gut isoliert ist, und wir nicht allzu viel heizen, hängen die Temperaturen immer sehr stark von den Aussentemperaturen ab. Sprich ich verkürze lediglich die Beleuchtungsdauer.
        Nachts im Winter hatte es dadurch teilweise nur 14°C.

        Wenn du die Temperatur aber ganz genau steuern willst, würde ich mich einfach an einer Tabelle von Neu Kaledonien orientieren, mit der Abänderung, dass du die kühlste Zeit auf unseren Winter verschiebst.

        lg

        Ingo

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