Gekko grossmanni Haltung

[Bullit83]

Hallo,

ich habe jetzt schon einiges gesucht zur Haltung des genannten Tieres, doch ich steh jetzt irgendwie auf dem Schlauch.

Hier im Forum wird gesagt das Gecko grossmanni ein Felsbewohnendes Tier ist,
bei www.reptilica.de heißt es widerum das es Waldbewohner sind.

Von daher meine Frage, ist das bei den Tieren egal?
Passen sie sich an ihre Umgebung an?
Welcher Lebensraum ist denn nur der Richtige?

Verwirrte Grüße

Sebastian

[Ingo]

Reptilica ist nicht gerade eine kompetente Quelle -die lesen "Vietnam" bei der Herkunftsangabe des Importeurs und übersetzen das in "Lebensraum Regenwald". So läuft das....
Fakt ist dennoch, dass man ausser der Herkunftsregion auch ein Jahrdutzend nach der Erstbeschreibung (anhand importierter Tiere) immer noch nichts über das Freileben von G. grossmanni, die genaue Verbreitung und geographische oder taxonomsche Bezüge zwischen den mindestens 2 unterscheidbaren Formen weiss.
Ich hoffe diesbezüglich seit langem auf eine Urlaubsreise von Peter Harbig, um diese Wissenslücken zu schliessen -aber nun hat er sich doch wieder eher G. petricolus angesehen.....
In mittlerweile 13 Jahren Haltung von Marmorgeckos hat sich bei mir herausgestellt, dass die Tiere, wenn sie die Wahl haben, ihre Gelege ausschliesslich unter eine Felswand bedeckende und dort flach anliegende Blätter von Rankpflanzen entlang der Mittelrippe positionieren. Nachfolgende Gelege in der Regel jeweils auch unter benachbarte Blätter.
Fehlt ihnen diese Ablagemöglichkeit werden viele Gelege direkt nach der Ablage wieder gefressen und die NZ Ausbeute ist recht gering. Dabei ist die Art eine der produktivsten Geckoarten.
NZten sind bei der Akzeptanz von Eiablagweplätzen zwar etwas weniger strikt, aber die starke Vorliebe der Importtiere werte ich mangels Freilandberichten als deutlichen Hinweis auf den natürlichen Lebensraum.
Natürlich schliesst sich Wald und Fels nicht gegenseitig aus (s. auch G. siamensis, G. gecko...). G. grossmanni sitzt durchaus auch mal länger auf Rindenoberflächen oder klettert an Ästen-bei Anwesenheit einer Felswand (Sandsteinähnlich, nicht zu rauh, nicht zu spaltenreich) findet man die Tiere aber tatsächlich vorwiegend dort.
Da sich nächste Verwandte (G. petricolus, G. badenii) bezüglich Habitatwahl im Freiland ähnlich verhalten, halte ich meine Rückschlüsse für verhältnismäßig relevant.
Jungtiere des Marmorgeckos halten sich bei mir im übrigen auffallend öfter an dünneren Ästen auf -vielleicht eine Strategie , um der Prädation durch die Eltern zu entgehen.

Soweit meine Sicht der Dinge.
Alles in allem übrigens sehr empfehlenswerte, hübsche und interessante Pfleglinge. Erstaunlicherweise sind Nzten dennoch nur in Kleinstmengen an den Mann zu bringen. Die Leute kaufen lieber für nen Appel und nen Ei parasitentragende Wildfänge, die zudem zu 99% männlich sind.

Gruß

Ingo

[Bullit83]

Danke für die schnelle Antwort!!!

Ich hätte nämlich gerne Waldbewohner als Pfleglinge, da ich nebenbei auch gerne Pflanzen pflege, und es eine gute Kombination wäre
Reptilien sollten es sein weil ich mehr oder weniger mit vielen aufgewachsen bin.
Ich selber stehe vor meinem ersten Schritt in die Terraristik!

Es ist für mich verständlich das ich Fels und Wald mischen kann, aber in welchem Rahmen? Sollten die Rück- und Seitenwände eine Felslandschaft darstellen, und der Rest einen Wald mit Badebereich? Oder wäre der Badebereich nur für den Betrachter? Sollte man einen Wasserfall integrieren, zur regulierung der Luftfeuchtigkeit.

Viele Fragen auf einmal. Aber das kennt man ja bestimmt schon?

Bedankende Grüße

Sebastian

[Ingo]

Es ist für mich verständlich das ich Fels und Wald mischen kann, aber in welchem Rahmen? Sollten die Rück- und Seitenwände eine Felslandschaft darstellen, und der Rest einen Wald ...

Zum Beispiel. So lange die Felswand nicht völlig im Schatten liegt, wäre das für Marmorgeckos vollkommen OK.

...

mit Badebereich? Oder wäre der Badebereich nur für den Betrachter? Sollte man einen Wasserfall integrieren, zur regulierung der Luftfeuchtigkeit....

Das wäre dann tatsächlich mehr für den Betrachter-die Geckos nutzen kein offenes Wasser, wengleich sie lernen können, daraus zu trinken. Die in die Rückwand ausstrahlenden Vibrationen einer Springbrunnenpunmpe wären allerdings ein potentieller Stressfaktor für die Geckos.
Am besten erzeugt man hier die benötigte Luftfeuchte durch entsprechendes Sprühen.

Gruß

Ingo

[Bullit83]

Hab Dank das du dein Wissen mit mir teilst!

Kannst du mir dann ein Buch über Geckos empfehlen, ich dann wird es einfacher für mich mir erstmal den Überblick zu schaffen.

Ich habe selbst schon mal bei amazon geschaut und das ein oder andere gefunden, aber welches vermittelt gutes wissen.
Bei sowas greif ich gern auf die Erfahrungen anderer zurück dei mehr wissen als ich.


Gruß

Sebastian

[Ingo]

Alle Geckobücher von Henkel und Schmidt wären da was. Auch die Geckobücher von Rösler sind empfehlenswert.
Zur Haltung von G. grossmanni wirst Du aber in allen nichts finden. Hier sind mir tatsächlich vor allem meine eigenen diesbezüglichen Artikel in Salamandra, Reptilia und DATZ sowie ein Kreuzer/Grossmann Artikel in der Sauria 2003 bewusst.

Gruß

Ingo

[Bullit83]

Danke dir für die reichliche Hilfe!

Werd mal gleich anfangen die Bücher zu suchen!

Sonnige Grüße

Sebastian

[PeRXeRs]

hallo,

ich bin noch ein relativer Anfänger was Terraristik angeht.


Ich habe 2 Geckos, nehme mal an das es Gekko grossmanni sind.

Mein problem ist, ich weiss nicht welches Geschlecht sie haben, kann mir jemand dabei helfen?

Das hier ist einer meiner geckos.

Danke im vorraus

http://img389.imageshack.us/img389/4...enannt1lt5.jpg

[Bücherskorpion]

Hallo,

hallo,

Mein problem ist, ich weiss nicht welches Geschlecht sie haben, kann mir jemand dabei helfen?

http://img389.imageshack.us/img389/4...enannt1lt5.jpg

zunächst ist es vielleicht erst einmal von größerer Bedeutung, die Tiere einer Art korrekt zuzuordnen.
Ich gehe auf Grund der Fehlbestimmung davon aus, dass es sich um Wildfänge handelt, von denen zudem die Herkunft unbekannt ist. Man möge mich bitte korrigieren, wenn ich irre. Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass es sich nicht um Gekko grossmanni handelt. Ich würde das Exemplar als Ptyodactylus (hasselquistii?) definieren, wobei mich wiederum interessieren würde, welche signifikanten Unterschiede zu Ptyodactylus guttatus existieren. Die Größe wäre in dem Zusammenhang auch interessant.
Wie sind die Tiere denn momentan untergebracht?
Bei dem Geschlecht möchte ich mich nicht festlegen, da ich diesbezüglich keine Erfahrung habe, tippen würde ich jedoch auf ein Weibchen. Eine bessere Aufnahme der Kloakenregion beider Tiere wäre in dem Fall sicherlich auch hilfreich.

Liebe Grüße,
Dani

[Ingo]

Ja, eindeutig ein Ptyodactylus. Hasselquistii würde ich nicct sagen...aber ich bin da kein Experte und verwirre besser nicht weiter. Ich halte das Tier für weiblich.

Gruß


Ingo

[PeRXeRs]

Danke erst mal für die schnelle Antwort.

Ich werde morgen einige Bilder machen, die euch evtl. mehr verraten können.


Die Tiere sind in einem Terrarium 100x50x50cm

mit Pflanzen, 2 verschiedene Sandarten, UV-lampe, Wärmestrahler und Kokosrückwand.

Werde morgen auch ein Bild des Terrariums hinzufügen.


Aufgrund der Aktivität der Tiere, geh ich mal davon aus, dass ihnen nix fehlt.

Danke für eure hilfe leute

[PeRXeRs]

Hallo nochmal.

Hab hier ein Foto wie verlangt gemacht.
Von 20 gemachten Fotos ist das, dass beste welches ich machen konnte.
Ich hoffe ich muss das nicht wiederholen, da es für den Gecko auch sehr stressig ist.
Ich hoffe das Foto kann euch helfen das Geschlecht auszumachen.
http://img528.imageshack.us/img528/8...nannt41ju4.jpg

Der andere Gecko ist im allgemeinem ein bisschen zierlicher gebaut und hat eine viel dünnere Schwanzwurzel.

Hier ist ein foto des halbfertigen Terrariums.
Die Maße kommen nicht so richtig rüber, es hat aber folgende Maße :

100x50x50 cm

Hab noch einige Pflanzen bestellt und halte die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges sprühen relativ hoch.
http://img132.imageshack.us/img132/4789/pict0023hz0.jpg



Wie erwähnt, ich bin noch Anfänger. Bin für jeden Tipp sehr dankbar!


mfg

[Bücherskorpion]

Hoy,

die Maße sind so nicht optimal. Geeigneter wäre ein Terrarium mit einer Grundfläche von 50x50 cm und einer Höhe von 100 cm.
Ptyodactyli sind nordafrikanische Felsbewohner, weshalb ich die Rückwand vielseitiger strukturieren würde. Optimal wären da z.B. Kalkstein- oder Schieferplatten. Einige Felsaufbauten, sowie teilweise Korkstücke, sollten für ausreichend Versteckmöglichkeiten sorgen.
Die Beleuchtung ist da eher zweitrangig. Man muss beachten, dass ein gewisser Tag-Nacht-Rhythmus eingehalten wird und die nötigen Temperaturen erreicht werden. Diese sollten am Tag zwischen 25 bis 35°C, punktuell auch über 40°C, damit für die Tiere die Möglichkeit besteht, sich auf ihre Vorzugstemperatur aufzuwärmen. Nachts reicht eine Absenkung auf Zimmertemperatus aus (~20°C). Viel wichtiger ist eine gute Supplementierung. Als Bodengrung eignet sich Sand oder feiner Kies. Die Luftfeuchtigkeit muss nicht besonders hoch gehalten werden, es reicht aus, wenn in den Verstecken etwas feuchtere Bedingungen gegeben sind. Dementsprechend solltest du vielleicht auch noch einmal die Bepflanzung überdenken
Wie gesagt, beim Geschlecht möchte ich mich eigentlich nie festlegen, es sieht jedoch sehr nach einem weiblichen Tier aus. Bei den Männchen sind die Hemipenistaschen in der Regel stärker ausgeprägt.
Wurde denn schon eine Kotprobe untersucht? Da es sich ja scheinbar um Wildfänge handelt, sollte das selbstverständlich sein.
Hilfreich wären vielleicht die zwei Artikel von M. Rickert über Ptyodactylus hasselquistii ssp., die man unter http://www.sauria.de/ bestellen kann.
Hoffe, etwas weitergeholfen zu haben.

Gruß
Dani

[PeRXeRs]

vielen Dank für deine Hilfe.

Ich werd mal gucken wie ich das Terrarium Einrichten kann, um es den Geckos angenehmer zu machen.
die artikel werde ich auf alle fälle bestellen.

Danke nochmal, wenn ich weitere Fragen habe, werde ich sie hier stellen


mfG

[PeRXeRs]

Hallo nochmal.

Habe heute beobachtet, dass mein Gecko im Sand "rumgeleckt" hat, ist das normal?

Er bekommt genung zu Trinken und Essen. Es ist ein Weißer Sand der evtl. Kalk enthält. Könnte das der Grund sein?