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Endoparasiten - was hilft?

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  • Endoparasiten - was hilft?

    Seit einem Dreivierteljahr hielt ich 1.4 Agamura persica. Es schien allen gut zu gehen. Dann legte ein Weibchen vorzeitig an suboptimalen Stellen Eier, ein anderes atmete schwer. Ich isolierte die beiden. Eine Woche später wurde das Erstgenannte über Nacht schlecht und zeigte eine Art Halbseitenlähmung. Ich ging mit den beiden auffälligen Tieren zum Arzt, das sehr kranke behielt er dort, es starb über Nacht und am Folgetag bracht ich es zu Obduktion. Der Tierarzt röntgte das andere Tier, konnte nichts nennenswertes feststellen und gab mir ein Antibiotikum mit. Damit habe ich alle restlichen Tiere für eine Woche behandelt, wie angeraten. Die gesund wirkenden Tiere waren nach jeder Medikation für ein paar Stunden platt, die Kur ist nun vorüber, und sie verhalten sich wieder wie gewohnt. Das kränklich Tier zeigt wenig Veränderungen.
    Heute kam der Befund vom verendetet Gecko:
    "Abmagerung, Exsikkose, Endoparasitenbefall." Im Einzelnen wurden Pfriemenschwanzeier, Saugwürmer und Flagellaten nachgewiesen. Das betreffende Tier wurde mir als entwurmt verkauft und hat sich ein hablbes Jahr gut gehalten, vielleicht habe ich die Parasiten mit Futtertieren eingeschleppt. Jedefalls gehe ich davonaus, das die restlichen Tiere auch infiziert sind. Ich könnte morgen den Tierarzt anrufen und für weitere 25 € eine Empfehlung bekommen.
    Oder es kann mir hier jemand raten, welches sinnvolle Antihelminthikum ich wie bekommen?

  • #2
    Problem dürften die Flagellaten gewesen sein. Ich kann nur zu einer Behandlung durch den Tierarzt raten.

    Viele Grüsse

    Dr. H. Behncke

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    • #3
      Zitat von Helge behncke Beitrag anzeigen
      Problem dürften die Flagellaten gewesen sein. Ich kann nur zu einer Behandlung durch den Tierarzt raten.

      Viele Grüsse

      Dr. H. Behncke
      Danke für die Antwort.
      Der Tierarzt verschreibt oder verkauft ein Antihelminthikum, so weit war ich schon. Mich interessiert, welches.

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      • #4
        Das Vorhandensein von Saugwürmern/Trematoden, Pfriemschwänzen/Oxyuren und Flagellaten sagt noch lange nichts über deren Mitwirkung am Tode des Tieres aus. So sind z. B. die meisten Flagellaten apathogene Darmkommensalen (Mittesser) bzw. Oxyuren werden von vielen Autoren nicht unbedingt als pathogen/krankheitserregend angesehen, höchstens bei einem Massenbefall oder während der Winterruhe. Wichtig sind die pathologischen Organveränderungen! Frage daher nochmal bei deinem Tierarzt nach.

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        • #5
          Ok.
          "pathologisch-anatomisch: Exsikkose. Haut o.p.B. Herz: ohne Fettreserven. Lunge: beidseits gesunde Farbe, keine Verdichtung, nur sehr geringes alveoläres Ödem. Leber: sehr brüchig, mürbe, hell. Magen: leer. Darn: vorderer Teoil vollständig mit schleimigem Inhalt gefüllt, im mittleren Bereich eine Anschoppung von Kot. Nieren: Auffällig hell. Ovarien: o.p.B.
          histologisch: Gehirn: geringgradige Hyperämie. Herz: diffus vereinzelt Entzündungszellen. Lunge: o. p. B. Leber: stark vakuolär und diffuse Ansammlung von Entzündungszellen, außerdem diffuse Kalkablagerungen. Niere: starke Hyperämie und Zersetzungserscheinungen. Ovar: o.p.B. Darm: Zersetzungserscheinungen.
          bakteriologisch: Nachweis von Morganella morganii in Leber, Niere und Darm."

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          • #6
            Tut mir leid,
            natürlich kenne ich den Fall nicht, nur kann ich nur empfehlen (betrifft auch den einen oder anderen Kollegen) die Flagellaten als nicht nur Kommensalen zu betrachten. Meine regelmässige Beobachtung in der Praxis ist: mittel bis hochgradig Flagellaten = Durchfall = sehr schnell einsetzende Exsikkose (Austrocknung) = weitere Organschäden - und bezüglich der Pathogenität sind sie in meinen Augen Oxyuren bei weitem überlegen. Ausserdem sei sehr allgemein gesagt, entsprechend wirksame Medikamente sind verschreibungspflichtig und die gibt es (leider) nur beim Tierarzt und sollten auch nur unter Aufsicht eines fachkundigen TA eingesetzt werden. Aber wie gesagt den Fall kenne ich nicht, nur würde ich mich von einer recht einseitigen beseitigtdiewürmerundalleswirdgut Menthalität verabschieden.

            Viele Grüsse

            Helge Behncke

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            • #7
              Hallo zusammen!

              Also ob die Flagellaten oder die Würmer Primärziel der Behandlung sein sollten ist eine Frage die einerseits vom quantitativen Befall der Parasiten abhängt und andererseits schon fast zu weit führt!

              Um mal noch auf die ursprünglichen Fragen mit einzugehen: Die Parasiten sind im Regelfall nicht über das Futter eingeschleppt! Gerade die Trematoden (war doch ein Befall da oder?) brauchen einen Zwischenwirt (der im Terrarium meist fehlt) und sind was Antihelmithika angeht oft sehr robust. Deine Tiere haben den Befall sicher schon mitgebracht als Du sie bekamst. Oft reicht nur geringfügiger Stress aus und die Parasiteninfektionen kommen zum tragen. Grundsätzlich sind Flagellaten meist als Kommensalen anzusehen (!). Wenn deren Befall jedoch ausufert (was nicht selten sekundär mit Wurminfektionen zusammenhängt), dann sind auch diese Einzeller behandlungswürdig. Wenn der Befall sehr gering ist, dann würde ich zu Ruhe raten und regelmäßig kontrollieren.
              Die Würmer sollten in jedem Fall behandelt werden (meine ich persönlich), da die Reinfektionsrate in Terrarien gigantisch ist.


              Viele Grüße

              SHzac
              Zuletzt geändert von SHzac; 04.05.2008, 18:44.

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              • #8
                Tut mir leid, wenn ich nicht jedermanns Meinung vertrete, und auch nur seit 9 Jahren nur noch Reptilien und Vögel als Tierarzt behandel. Meiner Erfahrung nach sind Flagellaten zumindest derzeit ein wesentlich heisseres Thema als weithin angenommen wird. Sie wären bei mir definitiv das erste was behandelt würde.
                Da ich diesen Einzelfall nicht kenne, kann ich nicht es nicht verallgemeinern, aber zumindest habe ich ausreichend Agamuras gesehen um hier die aufmerksamkeit auf die Protozoen zu lenken.

                Mit Freundlichen Grüssen

                Dr. Helge Behncke

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                • #9
                  Hallo nochmal!

                  @ Helge: Hab mir schon gedacht, dass Du TA bist... Ich habe Dir auch nicht wirklich widersprochen! Wenn der Befall der Protozoen groß ist muss behandelt werden. Keine Frage.
                  Das Du nicht jedermanns Meinung bist ist ja sicher berechtigt, aber behandelst Du tatsächlich jeden noch so kleinen Befall von Flagellaten? Mich würde einfach nur eine Begründung interessieren!

                  Grüße

                  Sacha Hanig (oder auch Jedermann ;o) )

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