Zwangsfütterung Phelsuma grandis

[Samson]

Hallo Zusammen.

Ich musste leider vor ca. einer Woche mit der Zwangsfütterung eines meiner Phelsuma grandis - Weibchen anfangen, da sie gar nichts mehr gefressen und daher abgenommen hat.

Zum Glück ist meine Nachbarin Tierarzthelferin, die hat uns dann täglich geholfen, die Heimchen / Grillen bis in den Magen zu schieben. Das Weibchen bekam zusätzlich noch Korvimin. Ergänzt wird die Zwangsfütterung jetzt durch Babybrei, damit sie schnell wieder an Gewicht zunimmt.

Nun meine Frage: Wie lange muss ich mein Weibchen zwangsfüttern? Bis sie wieder von alleine frisst? Sind Grillen und Babybrei ausreichend bei der Zwangsfütterung?

Das Weibchen hat schon immer schlecht bzw. wenig gefressen, im Terrarium ist nun auch eine neue UV-Lampe (obwohl die alte nur ein halbes Jahr alt war) und das Weibchen darf bei dem tollen Wetter auch im Flexarium auf den Balkon.
Was kann ich unterstützend noch tun?

Vielen Dank schon mal.

LG Samson

[Schneeflocke]

Hallo Samson,

ein gesundes Tier braucht normalerweise nicht zwangsgefüttert zu werden. Und Phelsuma grandis wie sie zwischenzeitlich heißen schon mal gar nicht - die haben so gut wie immer Hunger.

Wenn den Tier tatsächlich nicht frisst solltest du vor allem mal abklären weshalb - sonst nützt das alles nicht - also zuerst mal die Ursache herausfinden und abstellen.

Dazu solltest du einen reptilienkundigen Tierarzt aufsuchen.

Genaue Haltungsparameter erläutern wären vielleicht auch hilfreich, damit man sich mal ein Bild machen kann. Also wie ist das Tier untergebracht (Terrariengröße), welche Art von Beleuchtung wie lange, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Einrichtung des Terrariums, Fütterungsintervalle - welches Futter wird angeboten.
Dann - ist das Tier alleine untergebracht oder sitzt sie mit anderen Weibchen zusammen (Thema Unterdrückung)

Aber nochmal: Tierarzt aufsuchen!!! Der kann am ehesten herausfinden, was los ist.

Gruß, Flocke

[Samson]

Hallo Schneeflocke.

Zunächst einmal: Das "gesunde" Phelsuma grandis immer gerne fressen bzw. Hunger haben ist mir auch klar, ich bin ja nicht blöd.
Außerdem ist das Weibchen nicht mein einziger Gecko. :wall:

Zu den Haltungsparameter:
Sie bewohnt von Anfang an alleine ein Terrarium (100x50x130). Sie ist ca. 2 Jahre alt, die Beleuchtung besteht aus einer UV-Röhre (ist ca. 10 Stunden an) und einem Halogenstrahler als Wärmequelle (je nach Wetterlage an-> bei schönem Wetter ist sie eh auf dem Balkon).
Das Terrarium ist mit verschiedenen Pflanzen und mehreren Bambusrohren ausgestattet.
Die Luftfeuchtigkeit liegt bei ca. 50-60%, es wird morgens und je nach Bedarf Wasser gesprüht.
Mein Weibchen wird momentan täglich zwangsgefüttert, da sie keine Nahrung von sich aus aufnimmt (trinken klappt aber wunderbar alleine).

Zum Thema Tierarzt: Kotproben werden gesammelt und sollen dann eingeschickt werden.

Das Weibchen hat anfangs verstärkt Heimchen bzw. Grillen angeboten bekommen. Hinzu kamen ab und zu Mehlwürmer bzw. Honig oder Babybrei.

Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich hoffe, dass solche "Ratschläge" wie "ein gesundes Tier hat normalerweise immer Hunger" in Zukunft unterlassen werden, da sie keinerlei Hilfestellung bieten.

Gruß Samson

[Sven Zeeb]

Guten Abend,
warum so aggressiv? Die Frage, ob überhaupt und wie lange Ihr Tier zwangsgefüttert werden muss, kann nur ein Tierarzt entscheiden. Diesen aufzusuchen ist der einzige vernünftige Rat, der hier gegeben werden konnte. Den haben Sie bekommen und den kann ich nur wiederholen. Waren Sie beim Tierarzt? Offensichtlich nicht. Eine Zwangsfütterung erfolgt grundsätzlich nur auf Anweisung eines Tierarztes, der ordnet auch den Umfang und die Dauer an. Wenn Sie jetzt andere Antworten erwartet haben, muss ich Sie enttäuschen. Haben Sie im Übrigen schon mal in Erwägung gezogen, dass bei den derzeit herrschenden Temperaturen und Freilufthaltung Hitzestress auftreten kann? Gruß
S. Zeeb

[Klaus d.L.]

Hallo zusammen,

auch die Zwangsfütterung und der häufige Umzug zwischen draußen und drinnen ist mit Stress verbunden, der der Wiederaufnahme des selbständigen Fressens eher hinderlich ist. Dazu kommt die Sättigung durch die tägliche Zwangsfütterung.

Wird ganzjährig nur 10 Stunden täglich beleuchtet? Oder simuliert das gerade den "madegassischen Winter"? Wie hoch ist die Temperatur tagsüber?

Kann es sein, dass einfach zu wenig Abwechslung beim Futter geboten wird? Wenn man bedenkt, dass Heimchen Grillen sind, gibt es ja wohl nur eine Insektensorte zu fressen! Wie wäre es mit
Fliegen
Schwebfliegen
Ofenfischen
Wachsraupen und -motten
Spinnen
Bohnenkäfern
Heuschrecken
Fruchtfliegen
... ?
(natürlich keine geschützten Arten)

Wer nach meinen Erfahrungen nicht an Wachsraupen geht, ist so gut wie tot.

Gruß, Klaus

[Samson]

Hallo Klaus.

Danke für deine Antwort.

Das beschriebene Weibchen hat bisher noch keine Heuschrecken bekommen (ich habe gehört, dass die Flügel/Beine/Kopf schnell zu Verstopfung führen sollen -> hat jemnd eigene Erfahrung damit gemacht?) allerdings verschiedene Fliegen bzw. ab und zu Bienen.
Die Temperaturen im Terrarium sind unterschiedlich. So kann das Weibchen tagsüber zwischen Temperatur von 43 Grad bis ca. 25 Grad wählen. Nachts sinkt die Temperatur auf ca. 20 Grad.
Die Beleuchtungsdauer ist ebenfalls jahreszeitenabhängig (zwischen 10 und 12 Stunden).
Ich glaube eigentlich nicht, dass das Nicht-Fressen von falschen Haltungsbedingungen kommt, da sie ja auch schon mehrmals Wachseier gelegt hat... .
Ich bzw. das Tier hat morgen einen Termin beim Tierarzt... !

LG Samson

[wohnzoo]

ab und zu Bienen.

Frage 1: Wie ist das mit Verletzungsgefahr durch Stiche?

Frage 2: Steht die Honigbiene nicht unter Naturschutz?!

Gruß

[Klaus d.L.]

Hallo Samson

Bienen.

Alle heimischen Bienenarten, auch die Honigbiene, stehen bundesweit unter Artenschutz!

Die Beleuchtungsdauer ist ebenfalls jahreszeitenabhängig (zwischen 10 und 12 Stunden).

Die durchschnittliche Tageslänge ist aber 12 und nicht 11 Stunden, d.h., wenn der Winter im Minimum 10 Stunden hat, muss der Sommer im Maximum 14 haben. Wieso hast Du bei hohen Sommertemperaturen Kurztag?

Ich glaube eigentlich nicht, dass das Nicht-Fressen von falschen Haltungsbedingungen kommt, da sie ja auch schon mehrmals Wachseier gelegt hat... .

Glaube und Wissen ist etwas grundsätzlich verschiedenes. Ich gehe davon aus, dass schon allein der häufige Wechsel zwischen Balkon und Zimmer so stressig ist, dass damit die unzureichende Nahrungsaufnahme erklärt werden kann. Und wenn dann noch die Tageslänge Winter simuliert ...

Ich bzw. das Tier hat morgen einen Termin beim Tierarzt...

Hoffentlich kennt der sich mit Taggeckos aus.

Gute Besserung
Klaus

[Samson]

Guten Abend.

Ich habe mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt.:ups:

1. Das Weibchen ist erst seit kurzem auf dem Balkon (die Futterverweigerung besteht schon länger) und bleibt über Nacht meist im Flexarium, das dann allerdings im Zimmer steht.
2. Die UV-Lampe ist im Durchschnitt 13-15 Stunden an, die Wärmelampe wird aber meist nach 10-12 Stunden abgeschaltet.
3. Meine anderen Geckos weisen die gleichen Haltungsbedingungen auf und es geht allen gut. Daher war ich der Meinung, dass die Futterverweigerung wohl eher nicht von den Haltungsbedingungen kommen kann.
4. Um den Stress für das Tier zu reduzieren habe ich heute nur die Kotproben zur Tierärztin gebracht. (Sie war auch der Meinung, dass das für eine erste Untersuchung ausreicht, möchte aber gerne noch weitere Kotproben haben).
5. Zum Thema Bienen: Wenn mein Gecko alle 1-2 Wochen eine Biene frisst, dann werden die schon nicht aussterben, vorallem dann nicht, wenn die Bienen bereits geschwächt in meiner Giesskanne schwimmen und am Ertrinken sind. Natürlich mache ich sonst nichts, was gegen den Artenschutz verstösst!
Ich war zunächst auch skeptisch wegen dem Gift bzw. dem Stachel, aber laut Literatur bzw. Tierärztin kommt die Biene gar nicht mehr zum stechen, weil sie vorher tot ist. Und durch die Pollen an den Bienen wäre diese eher förderlich und nicht schädlich für Geckos.


So, ich hoffe, ich habe euch mit meinem kleinen Roman nicht erschlagen und wünsche euch noch einen schönen -und vorallem kühlen- Abend.
P.S.: Babybrei schlabbert sie mittlerweile freiwillig von der Pipette, das ist doch ein gutes Zeichen, oder?

[Klaus d.L.]

Hallo!

5. Zum Thema Bienen: Wenn mein Gecko alle 1-2 Wochen eine Biene frisst, dann werden die schon nicht aussterben,

Ein reicher Mensch verhungert auch nicht, wenn Du ihm einen Zehner aus der Tasche ziehst, verboten ist es dennoch. Und im Artenschutz ist selbst das Sammeln leerer Puppenhülle verboten. Aber schreib doch gleich an den Staatsanwalt, wenn Du es nicht schlimm findest und im www an die große Glocke hängst. :wall:

Gruß, Klaus

[Samson]

Ich hänge hier gar nichts an die große Glocke.
Du hast mich gefragt, ich habe dir geantwortet. Und ich bin hier (in den DGHT-Foren) nicht der Einzige, der das schreibt....

Aber gut. Ich weiß nun, was ich von solchen Foren zu halten habe.
Ich bedanke bei mich allen, die mir wirklich und kompetent helfen konnten und wünsche allen anderen noch viel spaß mit ihren Geckos.
Es kann hier bestimmt vielen geholfen werden, aber ich werde meine Konsequenzen hieraus ziehen und in Zukunft nur noch wirklich kompetentes Fachpersonal um Rat fragen.

Alles Gute

Samson

[Klaus d.L.]

Hallo,

Ich hänge hier gar nichts an die große Glocke.

Na, wenn das Internet keine große Glocke ist, was dann?

Gruß, Klaus

[Scarlett]

Hallo,

mich wundert, dass noch niemand die unzureichende Beleuchtung und UV-Versorgung (Röhre bei 1,30 Höhe) des eigentlichen Terrariums bemerkt hat.

Aber Röhre plus einzelner Wärmespot ist zu wenig bei so lichthungrigen Arten. 6 Monate sind bei UV-Röhren absolutes Maximum bis zum notwendigen Austausch, besser alle drei Monate.

Das Tier braucht meines erachtens mehr Licht und mehr UV (Bright Sun oder Vitalux, die reichen tiefer als Röhren), mehr Abwechslung in der Nahrung und weniger Stress durch Umsetzen oder Zwangsfütterung.

Gruß

[Schneeflocke]

Da der User mit den ihm gegebenen Antworten unzufrieden war und sich abgemeldet hat schließe ich den Thread.