Tokeh frisst offenbar regelmässig Urin

[Nixel]

Hallo

Ich halte zwei jung-erwachsene Tokeh-Damen. Ein Verdacht, den ich seit längerem hege, erhärtet sich zusehends: Die Tiere, bzw. eine der beiden, fressen ihren Urin! Sprich die weissen kleinen Ausscheidungen, die jedesmal dabei sind.

Ist dieses Verhalten bekannt? Weiß man was es bedeutet? Weist es auf ein Problem hin?

Die Tiere werden zweimal wöchentlich mit eingestaubten Schrecken oder Zophobas gefüttert. Jeweils 3 adulte-Grillen-Äquvivalent. Das Terrarium hat eine Regenanlage die dreimal täglich eine Minute sprüht, dadurch gibt es genügend Wasser zum Schlecken.

[Sven Zeeb]

Hallo,
ich kann mir vorstellen, dass sie versuchen, Kalkkrümel zu fressen und sich irre leiten lassen. Wie ist denn die Mineralien- insbesondere die Calcium-Versorgung? Versuchen Sie doch mal, in einem Schälchen zerkrümelte Sepiaschale anzubieten, ob sich das Problem damit erledigt. Gruß
Sven

[Nixel]

Die Futtertiere werden fast immer mit "Vitakalk" bestäubt. Ich möchte nicht zu viel Kalk geben weil ich gelesen habe, dass das Probleme, v.a. bei Weibchen, machen kann.

[Klaus d.L.]

Hallo,

es schadet nicht, Geckos Kalkkrümel (zerstoßener Sepiaschulp oder zerstoßene enthäutete Eierschale) in einem Schälchen anzubieten. So können sie ihren Bedarf decken. Im Gegensatz zum Aufzwängen durch Einstäuben besteht keine Gefahr der Überdosierung. Gerade bei Weibchen ist es sinnvoll, ihnen den Kalk zur freien Verfügung zu geben, denn ihr Bedarf schwankt ja ziemlich stark.
Übrigens erscheint mir der Speiseplan ziemlich einseitig, wir ernähren uns ja auch nicht von Pommes-Currywurst und Vitamindrinks.

Gruß, Klaus

[Nixel]

Übrigens erscheint mir der Speiseplan ziemlich einseitig, wir ernähren uns ja auch nicht von Pommes-Currywurst und Vitamindrinks.
Gruß, Klaus

Ich werde Sepiaschale anbieten.

Was den Speiseplan betrifft: Habe mir erst jüngst den Kopf zerbrochen, was ich noch an Abwechslung bieten kann. Kleine Säuger fallen eher aus, Schaben sind so unpraktisch.
Bin aber für jeden Tip sehr dankbar!

[Ingo]

Mit der Kalkzufuhr muss man nur vorsichtig werden, wenn dei Klaksäckchen der Weibchen übermäßig wachsen. Dann trotz Vrhärtung, weitere Größenzunahme und behinderung der Bewegungsfreiheit.
Tokehs neigen allerdings nicht sehr dazu, haben zum anderen aber auch keinen hohen Kalziumbedarf. Die Weibhen recycel ja die Eischalen, indem siesie nach dem Schlupf fressen.
Das geschilderte Verhalten deutet jedoch in der Tat auf Kalziummangel hin und ich vermute zu phosphatreiche Nahrung als Ursache.
Sepiakrümel anzubieten ist in jedem Fall eine gute Idee.
Ich rate davon ab, den Tokehs Wirbeltiere zu geben.
Auch, wenn Du keine Schaben magst, gibt es doch viel im Handel, was Du geben kannst:
Alle Grillenarten, alle Heuschreckenarten, Zophobas, Mehlwürmer, Wachsmaden, Teboraupen, Rosenkäferlarven, Rosenkäfer etc.
Tokehs vertragen dabei auch problemlos einen höheren Anteil der fetthaltigen Insektenlarven-wahrscheinlich macht das halt auch in der Natur einen signifikanten Beuteanteil aus.

Gruß

Ingo

[Nixel]

Ich habe Sepiaschale gekauft, grob gerieben und in einer Futterschüssel ins Terrarium gestellt. Bei der nächsten Beregnung blieb ein weisser Matsch über. Das muss ich noch in den Griff kriegen.

Ich bestäube die Futtertiere mit Vitakalk. Calcium, Phosphor, Natrium, Magnesium ist drin. 10.000 IE Vitamin D3 ebenso. Nebst anderer Vitamine und sonstigem.

Meine Tokehs bekommen so gut wie kein UV-Licht. Jedenfalls keines, das nicht durch Glas geht. Ich habe viel recherchiert deswegen, die Meinungen gehen offenbar auseinander. Das Argument der Nachtaktivität hat mich vorerst überzeugt, dass Tokehs kein UV benötigen.

Die etwas jüngere hat glaube ich sichtbare Kalksäckchen. Die andere nicht. Es ist jedoch die jüngere, die den Urin frisst.

Die Beiden sind mittlerweile ja adult. Ist eigentlich damit zu rechnen, dass sie Eier auch in Abwesenheit eines Männchens legen werden?

[Ingo]

Nicht reiben, sondern in ca 0,2-0,5 cm große Bröckchen zerkrümeln.
Ja, sie legen Eier, man bekommt das aber kaum mit, da sie die unbefruchteten meist unmittelbar wieder fressen.

Ich habe viele Jahre Tokehs ganz genauso gefüttert. Vitakalk, dazu Sepiakrümel und kein UV. Dabei waren sei lebhaft, gesund und vermehrungsfreudig.
Einer aus der Zeit lebt heute noch.

Wie sieht Deine Unterbringung denn aus?


Gruß

Ingo

[Nixel]

Mit der groben Reibe bekommt man die Stückgröße ungefähr so hin.
Die beiden leben in einem 120x70x120 Terrarium. 75 - 90 % RLF, 23 - 29 °C.
Danke für die Auskunft, Ingo!

Nicht reiben, sondern in ca 0,2-0,5 cm große Bröckchen zerkrümeln.
Ja, sie legen Eier, man bekommt das aber kaum mit, da sie die unbefruchteten meist unmittelbar wieder fressen.

Ich habe viele Jahre Tokehs ganz genauso gefüttert. Vitakalk, dazu Sepiakrümel und kein UV. Dabei waren sei lebhaft, gesund und vermehrungsfreudig.
Einer aus der Zeit lebt heute noch.

Wie sieht Deine Unterbringung denn aus?


Gruß

Ingo

[Nixel]

Die Geckos nehmen die Kalk-Krümel sehr gut an. Hätte ich nicht gedacht, dass die etwas fressen, was sich nicht bewegt. Beziehungsweise, dass ihr Körper Kalkmangel derart interpretiert, dass die Tiere reinen, weißen Kalk fressen. Kommen Kalk-Krümel in deren natürlichen Lebensraum vor? Kann ich mir schwer vorstellen. Oder ist der natürliche Lebensraum eh schon das Terrarium.

Was mir jedenfalls noch Sorgen bereitet ist die Überversorgung und die Ausbildung irreversibler Kalktaschen. Wie soll ich also feststellen, dass sie genug haben?
Kann die vorläufige Haltung ohne Männchen und somit der Ablage von Wachseiern in dieser Hinsicht schaden?

Danke für Eure Antworten!

[Ingo]

Hi,

in der Natur finden sich durchaus auch Kalksteinchen , vor allem aber kleine ausgebleichte Schneckenhäuschen.
Keine Sorge, wenn dei Kalksäcke zu groß werden, gib einfach weniger Kalk.


Gruß

Ingo

[Nixel]

Die Urin-Bemmerln sind jetzt wieder größer geworden. Wenn sie Zophoba-Larven fressen, sogar so groß wie der frische Kot.

Ich werde mich auch daran orientieren. Bilder von verschieden ausgeprägten Kalktaschen wären aber doch hilfreich.

Ich habe mich jetzt übrigens auch mal an Schaben gewagt. Die Tokehs bekommen jetzt also Heimchen, verschiedene andere Grillenarten, versch. Heuschrecken, Zophoba-Larven und Schaben. Die Schrecken züchte ich selbst, funktioniert mittlerweile sehr gut. Vielleicht fange ich das mit Schaben auch noch an. Die Futterzuchten haben bei mir jedenfalls genug Abwechslung. Direkt vor der Verfütterung bekommen sie noch spezielles Schrecken-Futter, damit sie was gutes im Magen haben.

[Ingo]

Das, was ich im Anhang zeige ist langsam grenzwertig. Mehr sollte es nicht werden.


Gruß

Ingo

[Nixel]

Danke! Da sind wir noch weit entfernt. Super, du hast mir da sehr geholfen.

[Ingo]

Gern geschehen. Die abgebildete Dame hat übrigens wahrscheinlich so dicke Kalksäcke, weil sie aus irgendwelchen Gründen nur ein Gelege pro Jahr produziert. Immer im April, seit sieben Jahren. Mehr will sie irgendwie nicht. Zudem verhält sie sich ziemlich männlich und hat auch schon einen Partner getötet.


Gruß


Ingo