Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #16
    Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

    Hi curtus, das sich waldbewohnende Schildkröten im hellen Licht einer OVL, wohl fühlen, selbst wenn diese nur eine begrenzte Zeit brennen, bezweifel ich noch mehr. Auch wird der UV-Anteil am Boden des Regenwaldes sicher geringer sein als in einer Savanne o.Wüste. Vieleicht meldet sich da ja noch ein Tropenschildkrötenhalter. Für europ. Landschildkröten, die einen großteil des Jahres im Freiland sind, reicht eine UV-Versorgung mittels HQI aus. Gruß Paule

    [Editiert von Paule am 19-12-2003 um 16:27 GMT]

    Kommentar


    • #17
      Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

      Hi Curtus,

      > und reicht der UV Gehalt der HQI aus...

      Tja, das ist die große Frage. An der Antwort arbeite ich seit anderthalb Jahren. Weder Osram noch Philips noch ein paar andere Stellen beantworten einem Fragen nach der UV-B Emssion von Halogen-Metalldampflampen. Auch in den diversen Terraristikforen habe ich noch keine belegten Fakten gefunden, nur Vermutungen. Jetzt habe ich gerade eine Anfrage beim Bundesamt für Strahlenschutz gestellt, mal sehen, was dabei rauskommt.

      Wohl gemerkt, ob die UV-Strahlung für Schildkröten ausreicht, werden wir nicht so leicht klären. Es würde aber schon helfen, wenn man wenigstens wüßte, wieviel die Lampe abstrahlt. Im Vergleich zum Sonnenlicht könnte man dann abschätzen, ob es eher zu wenig oder vielleicht auch gefährlich viel ist.

      Gruß, Editha

      Kommentar


      • #18
        Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

        Danke, mache also alles richtig!!

        Gibt es eigentlich Literatur über G. crbonaria's oder überhaupt tropische Landschildkröten, da ich schon viele Missverständnisse gehört habe!!
        Z.B Jemand der seine D.dendiculata's nur mit Gras und Heu füttert.

        Ein anderer der mich zusammen stauchte weill ich meinen G. crbonarias mal ein paar tote Heuschrecken gegeben habe und und und...


        Kommentar


        • #19
          Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

          http://www.kundert.ch/schildkroete/ Einfach mal einen Link den ich auf die Schnelle -30 Sekunden- gefunden hab. wenn man googelt gibts sicher mehr Paule

          Kommentar


          • #20
            Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

            Hallo ihr beiden,

            da ich selber Köhlerschildkröten halte, werde ich euch mal berichten, wie sich meine verhalten:-)

            Meine Carbonarias lieben den Halbschatten. Das heisst bei mir so viel dass ich bei denen zwar eine Grundbeleuchtung drin habe, aber diese mit vielen Pflanzen (Ampelpflanzen) wieder "verdunkle".
            Und jetzt kommts .. ich habe bei meinen Köhlern als Grundbeleuchtung sechs Röhren der Lichtfarbe 11 (daylight) und eine HQL Lampe in einer Ecke drin .. ausserdem logo für jedes Tier eine Wärmelampe (60W Reflektorbirne).
            Die helle Zone in der die HQL Lampe scheint, wird nur sehr sehr ungerne "betreten" und da gehen sie dann auch schnell wieder in die "sicheren Gefilde". Die Wärmestrahler sind zwischen den Ampelpflanzen integriert so dass das einfach "Lichtflecke" mit hoher Wärme darstellt und die werden auch sehr gerne aufgesucht und darunter lassen sie sich brutzeln. Eine Ultravitalux ist auch integriert und die ist jeden Tag für 15 Minuten an .. wird allerdings so gut wie nie aufgesucht aber ich habe sie zur Beruhigung für mich einfach drin:-)

            Auch im Sommer sehe ich meine Köhlerschildkröten eigentlich nur im Halbschatten liegen. Die richtig hellen Bereiche durchlaufen sie höchstens mal schnell, halten sich aber nicht drin auf. Gesonnt wird NUR in Bereichen in denen eine Deckung ganz schnell aufgesucht werden kann und wo auch ein Halbschatten vorhanden ist.

            Meine Erfahrung mit diesen Tieren (und ich kann NUR über meine eigenen Tiere und Erfahrungen berichten, kann sein, dass das bei anderen anders läuft)und der Helligkeit
            die hellen Bereiche werden komplett gemieden sofern es anders geht, bewegt man sich lieber im Halbschattenbereich.

            Meine Konsequenz für die Terrarienhaltung meiner Carbonarias:
            KEINE HQI weil die viel zu grell ist für meine Tiere!

            Und wenn wir schon dabei sind ... die HQI habe ich auch aus den Terrarien meiner Sternschildkröten wieder entfernt und seitdem sind die VIEL aktiver und munterer.

            Viele Grüße
            Marion
            Gruß

            Marion

            Kommentar


            • #21
              Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

              Hi curtus,

              die Fütterung der Carbonarias nur mit Heu und Gras sehe ich persönlich als fatal an ...
              Carbonarias sind "Allesfresser" und die brauchen nun auch ab und an mal etwas "zwischen die Hornschneiden" :-)

              Meine bekommen da:

              Babyratten, auch mal einen Fisch, mal ein paar Heuschrecken, Eintagsküken und ab und an auch etwas Hühnchenklein

              Ebenso wie Fleisch, bekommen meine auch Obst.Allerdings ist das Obst bei mir auf die tropischen Arten festgelegt wie
              Mango, Guave, Papaya, Ananas und ab und an auch mal ein kleines Stückchen Banane.

              Logo bekommen sie auch Grünfutter *gg*.

              Dass jetzt kein Missverständnis aufkommt ..meine Köhlerschildkröten bekommen fleischliches nur in kleinen Mengen und so alle vier Wochen nur ein Mal (es sind ja keine Raubtiere *gg*).
              Obst steht so alle zwei bis drei Tage auf dem Speiseplan und gerade die Mangos bringen einen wunderbar geformten und klasse Kot hervor (ganz anders wie das bei den europäischen Arten der Fall wäre ...)

              Grünfutter und Blüten stehen jeden Tag auf dem Speiseplan. Blüten im Moment eher alle drei bis vier tage weil ich zwar viele Hibiskus und Schönmalven im Haus habe, aber soo viele Blüten für den täglichen Bedarf da leider nicht anfallen .. ganz zum Leidwesen meiner Tiere.
              Heu wird zwar angeboten aber eher verächtlich betrachtet ..ab und an verirt sich mal eine darin und frisst auch was davon. Agrobs mische ich immer wieder unter das Frischfutter drunter und das wird dann auch mitgefuttert.

              Wir sollten dieses Thema wohl wohl besser in einen anderen Therad umleiten .. so langsam schweifen wir immer weiter vom Thema ab:-)
              Kannst mich auch gerne privat anmailen, dann können wir das Thema dort weiterführen:-)

              Viele Grüße
              Marion
              Gruß

              Marion

              Kommentar


              • #22
                Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                Hallo Marion! Ich weis nicht inwieweit Du diese Diskussion verfolgt hast. Eingangs ging es um das richtige Licht u. UV-Bestrahlung europ. Landschildkröten. Also HQI, HQL o. Osram Vitalux. Angesprochen wurde in dieser Diskussion die negativen Einflüsse von Osram Vitalux, da UV- Strahlen, wenn man hineinschaut, Schädigungen des Augenlichts bis zur Erblindung bei Mensch u. Tier, verursachen können.Da es mir schwer erscheint meine Tiere davor zu schützen, plädiere ich für die HQI-Leuchte, die zwar weniger UV-Licht abgibt, was aber -hoffe ich- durch permanenter Beleuchtung kompensiert wird u. sich nicht negativ auf die Augen auswirken. Die HQI scheint europ. Schildkröten, die überwiegend im Freiland leben zu genügen. Das trop. Schildkröten den direkten Sonnenschein meiden, leuchtet mir als nicht Tropenhalter ein, entspricht dies doch in keinster Weise ihrem natürlichen Habitat. Doch auch im Halbschatten u. Schatten, den Deine Tiere im Freiland aufsuchen, sind UV-Strahlen. Ebenso wird es sich in deinem Terrarium denk ich verhalten. Wenn auf der einen Seite die UV-Lampe brennt werden die Tiere auch wenn sie sich nicht direkt darunter befinden UV_Strahlen aufnehmen können. Da in dem Habitat deiner trop. Waldbewohner, weniger UV-Belastrung vorhanden ist als in beispielsweise Wüsten u. Savannehabitaten, bestärkt mich dieses eher in der Annahme das eine HQI Beleuchtung für tropische Waldbewohner ausreichend sein könnte. Gruß Paule

                Kommentar


                • #23
                  Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                  Ich habe die Beiträge in diesem Thread verfolgt, und bin jetzt wieder im Zweifel welche Kombination denn nun die bessere ist (HQL + Vitalux oder HQI + Wärmestrahler).

                  - Geben HQI-Lampen denn weniger UV-Strahlen (v.a. im schädlichen Spektrenbereich) ab, als die OVL?

                  - Kann eine HQI durch die permanente Bestrahlung mit extrem hellem Licht nicht eher noch größere Augenschäden verursachen?

                  - Und in welchem Abstand sollte denn eine HQI-Lampe bzw. eine OVL-Lampe hängen? Vielleicht kann man ja durch einen etwas größeren Abstand Augenschäden (zumindest) reduzieren?

                  Kommentar


                  • #24
                    Re: Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                    bawi schrieb:
                    Das mit den Augenreizungen kann ich bestätigen:
                    In der ersten Zeit, als ich die OVL neu hatte, habe ich mich immer während der Bestrahlung neben das T. gesetzt, um die Reaktionen meiner Tiere zu beobachten. Aber schon nach 1-2x haben meine Augen gebrannt, Sonnenbrille aufgesetzt, alles o.k.
                    Was meinst Du, wie steht das mit den Augenreizungen bei den Tieren?
                    Hallo Barbara

                    Wenn man die Osram Ultra Vitalux nch Vorschrift verwendet, dann kann den Augen nichts passieren. Bei einem Abstand von einem Meter hat die OUVL eine geringere UV-Einwirkung auf die Schildkröten, als die natürliche Sommersonne. Wenn Du als Mensch neben der hängenden Lampe stehst oder gar sitzt und Deine Augen dadurch näher als 1 Meter an der Lampe sind, dann kommt es u. U. zu Augenreizungen. Wenn die Augen die UV-Strahlung besser gewöhnt sind, dann gibt es auch da keine Reaktionen mehr, ausser Du guckst bei einem sehr nahen Abstand direkt in die Lampe. Das steht aber auch in der Gebrauchsanweisung, dass man dann eine Sonnenbrille tragen sollte, bzw, die Augen schützen sollte. Meine Tiere haben mit der Vitalux keinerlei Probleme. Ich kenne Halter, die bestrahlen sogar 1 oder 2 Stunden am Tag mit diesem Strahler ohne negative Folgen.

                    Schöne Grüsse

                    eva

                    Kommentar


                    • #25
                      Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                      Hi Paule.

                      > die HQI-Leuchte, die zwar weniger UV-Licht abgibt


                      Was macht dich da so sicher? Ich bin, wie gesagt, seit langem auf der Suche nach harten Fakten diesbezüglich. Bislang konnte ich weder herausfinden, ob überhaupt UV-B emitiert wird, noch ob es nicht gar des Guten zuviel ist, insbesondere wenn die HQI gleichzeitig als Wärmequelle in nur 20-30cm Abstand eingesetzt wird.

                      Das läßt sich nicht an den Schildkröten ablesen, leider gibt es wohl auch keine einfache Meßmethode dafür, sondern es ist nur aus dem UV-Spektrum der Lampe ersichtlich.


                      @ Christian

                      > Geben HQI-Lampen denn weniger UV-Strahlen (v.a. im schädlichen Spektrenbereich) ab, als die OVL?

                      Diese Frage kann ich nicht beantworten, da ich trotz intensiver Recherche noch nicht herausgefunden habe, wieviel UV-Strahlung HQI abgeben. Leider scheint das auf alle anderen in den Foren auch zuzutreffen. Wer was Genaues weiß, bitte melden...


                      > Kann eine HQI durch die permanente Bestrahlung mit extrem hellem Licht nicht eher noch größere Augenschäden verursachen?

                      Wenn, dann aber nur, wenn sie in extrem kurzem Abstand von 20-30cm eingesetzt wird. Bei größeren Abständen halte ich das für ziemlich unwahrscheinlich.


                      > Und in welchem Abstand sollte denn eine HQI-Lampe bzw. eine OVL-Lampe hängen?

                      Die OVL, die ja keine Beleuchtung sondern nur eine Bestrahlungslampe ist, wird in der Terraristik üblicherweise in 70 cm- 1m Abstand eingesetzt. Man muß aber ganz klar sehen, daß das reine Erfahrungswerte sind. Vom Hersteller gibt es dazu keinerlei Angaben, denn es ist eine Lampe aus der Humanmedizin. Dort wird sie übrigens ab 50cm Abstand eingesetzt. Aber man hat bei der Bestrahlung die Augen geschlossen und teilweise sogar noch Watte vor den Augen.



                      Gruß, Editha



                      Kommentar


                      • #26
                        Re: Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                        kacchua schrieb:
                        Nur damit mich keiner falsch versteht, ich plädiere nicht für schwache Beleuchtung. Ich halte nur die extrem spotförmige Beleuchtung von Sonnenplätzen mit 150W HQI in 30cm Abstand für diskussionswürdig.
                        Hallo Editha

                        Auch das ist ein Grund, warum ich Punktstrahler (Schaufensterstrahler) für Schildkröten für wenig geeignet halte. Bei Strahlern mit einem hohen Reflektor wird das Licht viel gleichmässiger auf eine sehr große Fläche verteilt.

                        Andererseits: wenn man seine Schildkröten eimal beobachtet: die sitzen eigentlich selten mit offenen Augen in der Nähe einer Lichtquelle. Besonders beim Sonnenbaden, wo sie in Lampennähe liegen, liegen sie immer (auch in der natürlichen Sonne) mit dem Po zur Lichtquelle und sie schliessen genüsslich zum Dösen die Augen. Also sticht Dein Argument von wegen gefährlichen Netzhautablösungen keineswegs! Ganz anders ist es, wenn Arbeiter ständig unter so einem Strahler in geringem Abstand arbeiten müssten, obwohl ich mir da nicht sicher wäre, ob das überhaupt zu Schäden führt. Ein Glasbläser oder Hochofenarbeiter ist doch sicher noch einmal ganz anderen Belastungen ausgesetzt, als jemand, der nur unter hellem künstlichem Licht arbeitet.

                        Solche hellen Lichtquellen sind übrigens keineswegs neu, wie Du vielleicht denkst. Schon vor 15/20 Jahren wurden die damals neuen Mischlichtstrahler (MLR 160 von Philips oder HWL 160 W von Osram) eingesetzt. Ich habe selbst aus damaliger Zeit noch eine HWL zu Hause liegen, bin aber dann aus Stromersparnisgründen auf HQL und später auf hqi umgestiegen. Bei vielen Echsenhaltern werden diese ML-Strahler heute noch eingesetzt. Nur bei den Schildkrötenhaltern scheint es ausgesprochen schwer zu sein, gute, lichtstarke Strahler "gesellschaftsfähig" zu machen und eine negative Nachricht über solche Lichtquellen jagt die nächste Eigentlich schade, denn ich sehe an der Reaktion der Tiere, wie gut es ihnen tut, wenn sie vernünftige Lichtverhältnisse auch im Terrarium haben.

                        Schöne Grüsse

                        eva

                        Kommentar


                        • #27
                          Re: Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                          kacchua schrieb:
                          Tja, das ist die große Frage. An der Antwort arbeite ich seit anderthalb Jahren.
                          Meine Tunesischen LS sitzen seit fast 5 Jahren unter hqi-Strahlern, allerdings ohne Schutzglas und kein einziges Tier hatte je rachitische Probleme. Ich denke, das ist der beste Beweis dafür, dass die UV-B-Emission (die UV-A-Strahlung ist dabei uninteressant) ausreichend ist. Bei HQL dagegen sollte man laut einiger Tierärzte zusätzlich mit der Ultra Vitalux bestrahlen, weil die HQL zumindest für manche Tiere zu wenig UV abgibt.

                          Der einfachste Weg, die UV-Emission einer Lichtquelle festzustellen, wäre einfach: messen. Leider sind gute Messgeräte sehr teuer.

                          Schöne Grüsse

                          eva



                          [Editiert von eva1 am 19-12-2003 um 19:49 GMT]

                          Kommentar


                          • #28
                            Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                            Hi Eva,

                            > sie schliessen genüsslich zum Dösen die Augen

                            Ich halte das für den eigentlichen Gewöhnungseffekt. Die Augenreizung am Anfang einer Bestrahlungperiode rührt daher, daß die Tiere noch zu oft mit offenen Augen in das grelle Licht blicken. Im Laufe der Zeit lernen sie das zu vermeiden. Wenn du aber einen echten Gewöhnungsmechanismus der Schildkröte an UV kennst, würde mich das sehr interessieren.


                            > mit dem Po zur Lichtquelle

                            Das ist das zweite Argument gegen den Einsatz von HQI in geringem Abstand. Wenn die Tiere die Augen geschlossen haben und sich nur die Wärme auf den Po brennen lassen, braucht man ihnen auch nur Wärme auf den Po zu brennen. Man setzt die HQI oder eine andere helle Lichtquelle lieber so ein, daß das ganze Terrarium hell erleuchtet wird und die Tiere wirklich etwas davon haben, z.B. beim Fressen, wo sie ja die Augen auf haben. Die Schildkröten profitieren davon m.E. mehr als von einem ultrahellen Sonnenplatz bei sonst mäßig beleuchtetem Rest.


                            > allerdings ohne Schutzglas

                            Ohne Schutzglas würde ich nie arbeiten, dazu sind mir Quecksilber Hochdruck-Entladungslampen zu gefährlich.



                            > Bei HQL dagegen sollte man laut einiger Tierärzte zusätzlich mit der Ultra Vitalux bestrahlen, weil die HQL zumindest für manche Tiere zu wenig UV abgibt.

                            Die HQL gibt so gut wie gar kein UV-B ab, selbstverständlich ist da eine zusätzliche Bestrahlung notwendig oder sie wäre überhaupt nie nötig. Philips hat ein UV-Spektrum seiner Quecksilberdampflampen online.


                            Gruß, Editha

                            Kommentar


                            • #29
                              Re: Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                              kacchua schrieb:
                              Ich halte das für den eigentlichen Gewöhnungseffekt. Die Augenreizung am Anfang einer Bestrahlungperiode rührt daher, daß die Tiere noch zu oft mit offenen Augen in das grelle Licht blicken. Im Laufe der Zeit lernen sie das zu vermeiden. Wenn du aber einen echten Gewöhnungsmechanismus der Schildkröte an UV kennst, würde mich das sehr interessieren.
                              Hallo Editha

                              Du solltest vielleicht Deine Schildkröten mal gut beobachten. Die sitzen nämlich auch im Freiland mit geschlossenen Augen und mit dem Po zur Sonne beim Sonnenbaden, allenfalls seitlich ausgerichtet, aber in den seltensten Fällen lassen sie sich die Sonne auf den Kopf scheinen. Wenn sie mit dem Kopf Richtung Sonne sitzen, dann ist der Kopf meist eingezogen. Das ist zumindest meine Erfahrung. Nicht anders als terrariengewöhnte Schildkröten verhalten sich frisch importierte Wildfänge! Ich sehe dieses Verhalten also nicht als eine Anpassung an vermeintlich ungeeignete Lichtquellen an, sondern als eine generelle Anpassung an das Leben mit und in der Sonne.
                              Das ist das zweite Argument gegen den Einsatz von HQI in geringem Abstand. Wenn die Tiere die Augen geschlossen haben und sich nur die Wärme auf den Po brennen lassen, braucht man ihnen auch nur Wärme auf den Po zu brennen. Man setzt die HQI oder eine andere helle Lichtquelle lieber so ein, daß das ganze Terrarium hell erleuchtet wird und die Tiere wirklich etwas davon haben,
                              Die Wirkung von Licht allgemein (also nicht nur von UV-Strahlung) funktioniert ausschliesslich über das geöffnete und ungeschützte Auge. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass die Reptilien sich durchaus gerne einer hohen Lichtmenge aussetzen, um genau diese wichtigen Vorgänge im Körper in Gang zu setzen, die für alle Lebewesen wichtig sind. Wir machen es ja auch, in dem wir z. B. im Frühjahr verstärkt ins Freie wollen, sobald die Sonneneinstrahlung wieder stärker ist. Du kannst Dich sicher auch daran erinnern, was eine helle Frühjahrssonne in einem Menschen bewirkt: Die Hausfrauen packen den Staubwedel aus, die Hausmänner die Bohrmaschine (oder auch ungekehrt, je nach Interessenslage). Helles Licht aktiviert ungemein, das ist bei allen Lebewesen so. Dazu sind aber ganz bestimmte Lichtmengen erforderlich, dass diese Vorgänge überhaupt in Gang gesetzt werden. Ich meine, so lange man die natürlichen Lichtstärken im Freiland mit einer künstlichen Lichtquelle im Terrarium nicht weit übersteigen lässt, ist das für die Reptilien alles andere als schädlich. Hängt eine hqi aber einen Meter oder höher über einem Terrarium, wo sie die gesamte Fläche gut ausleuchtet, dann kommt am Boden gerade noch ein Bruchteil der urspünglichen Luxzahl an Helligkeit an. Bei meinen Messungen sah ich sehr gut, dass schon ein 10 cm größerer Abstand von einer Lichtquelle eine Verringerung der Lichtmenge um 30 bis 50% ausmacht!!!
                              Die Schildkröten setzen sich natürlich auch in der Natur nicht ständig an den hellsten Sonnenpunkt, sondern nur dann, wenn sie sich unmittelbar aufwärmen wollen. An meinen horsfieldiis sehe ich sehr gut, dass sie nach dem Aufwärmen Plätze im Halbschattenbereich aufsuchen, wo die Sonne z. B. durch das lockere Bambuslaub hindurchblinzelt, aber im Hochsommer nicht mehr mit der vollen Kraft auf die Schildkröten einwirkt. Ganz anders wieder im Herbst oder im Frühjahr! Das hat nicht nur zur Wirkung, dass sie nicht überhitzen können, sondern auch, dass sie dann etwas dunkler sitzen. Nicht anders verhalten sie sich im Terrarium. Das machen auch Wildfänge so. Daher halte ich es für wichtiger, wirklich helle Sonnenpunkte, aber auch dunklere Bereiche in einem Terrarium anzubieten, als ein Terrarium komplett auszuleuchten. So haben die Tiere die Auswahl. Ich habe übrigens gemessen, dass meine tunesischen LS sich beim Dösen in Strahlernähe meist bei einer Lichtstärke von rund 16.000 bis 21.500 Lux aufhalten, egal von welcher Seite sie sich gerade "besonnen" lassen. Das würde in etwa der Mindestlichtmenge beim Menschen entsprechen, die bei rund 20.000 Lux liegt.
                              z.B. beim Fressen, wo sie ja die Augen auf haben. Die Schildkröten profitieren davon m.E. mehr als von einem ultrahellen Sonnenplatz bei sonst mäßig beleuchtetem Rest.
                              Das sehe ich anders, siehe oben.

                              Ohne Schutzglas würde ich nie arbeiten, dazu sind mir Quecksilber Hochdruck-Entladungslampen zu gefährlich.
                              Ich denke, Du meinst Halogen-Hochdruck-Entladungslampen (hqi), denn die von Dir genannten wären die HQL. Wenn man mit hqi wenig Erfahrung hat, dann ist diese Vorsicht erklärbar. Wenn man, wie ich, z. T. bis zu 18 Strahler gleichzeitig in Betrieb hat und das über einen Zeitraum von rund 16 Jahren, dann denkt man anders darüber.

                              Die HQL gibt so gut wie gar kein UV-B ab, selbstverständlich ist da eine zusätzliche Bestrahlung notwendig oder sie wäre überhaupt nie nötig. Philips hat ein UV-Spektrum seiner Quecksilberdampflampen online.
                              Siehst Du, das ist genau der Punkt, wo ich mir wirklich die Frage stelle, ob es sinnvoll ist, sich immer nur nach _veröffentlichten_ Messdaten zu richten. Die Hersteller der UV-Leuchtstoffröhren prahlen mit der UV-B-Emission ihrer Leuchtmittel, die Terrarianer glauben es und die Tierärzte behandeln dann die Rachitis. Bei HQL-Beleuchtung habe ich in all den Jahren weit weniger rachitische Tiere erlebt, als bei der Verwendung dieser speziellen "UV-Leuchtstoffröhren". Mir haben hierzu mittlerweile einige Kunden ihre traurigen Erfahrungen dazu erzählt, wo z. B. Chamäleons mit verbogenen Gliedmaßen, "umgekippten" Helmen oder Taggekkos mit weichem Unterkiefer eingeschläfert werden mussten, nur weil die Kunden der Verpackungsaufschrift geglaubt hatten
                              Um bei den Schildkröten zu bleiben:
                              Ein Bekannter von mir hält seit mittlerweile über 20 Jahren seine kleinmannis unter 160 W-MLR-Strahlern, zieht seine Jungtiere davon unter 50W-HQL-Lampen auf, die ca. 15 cm über den Tieren befestigt sind, füttert keine Vitaminpräparate zu und hat kein einziges Tier mit Rachitis großgezogen, obwohl die Jungtiere nur im Hochsommer für sehr kurze Zeit im Freiland untergebracht sind. Seine ältetesten Jungtiere davon sind nun schon an die 10 Jahre alt. Wenn also unter HQL rachitische Tiere vorkommen, dann ist m. E. entweder die Birne schon zu alt (Lichtverluste bei Alterung der Birne) oder der Bestrahlungsabstand viel zu groß.

                              Schöne Grüsse

                              Eva

                              Kommentar


                              • #30
                                Re: Optimale Beleuchtung für meine Schildkröten

                                Hi Eva,

                                > Ich sehe dieses Verhalten also nicht als eine Anpassung an vermeintlich ungeeignete Lichtquellen an,

                                Ich auch nicht, sondern daß sie lernen, diese Meidehaltung auch richtig unter der künstlichen Lichtquelle anzuwenden, die ihnen viel näher liegt als die natürliche Sonne und einen deutlich größeren Prozentsatz des "Himmels" einnimmt.


                                > Die Wirkung von Licht allgemein (also nicht nur von UV-Strahlung) funktioniert ausschliesslich über das geöffnete und ungeschützte Auge.

                                Daß das bei UV nicht stimmt, weiß jeder selber. Bei Licht stimmt es übrigens auch nicht, aber ich vermute, hier hast du dich nur verschrieben.



                                > als ein Terrarium komplett auszuleuchten.

                                Ein gut strukturiertes Terrarium wird immer Schattenplätze bieten, auch wenn die Lampe in einem Meter Höhe hängt.



                                > Bei meinen Messungen sah ich sehr gut, dass schon ein 10 cm größerer Abstand von einer Lichtquelle eine Verringerung der Lichtmenge um 30 bis 50% ausmacht!!!

                                Du hälst dich doch immer für den Praktiker und mich für den Theoretiker. Deswegen mißt du und ich denke an das photometrische Entfernungsgesetz...

                                Spaß beiseite, selbstverständlich sinkt die Beleuchtungsstärke, aber die Wahrscheinlichkeit, daß die Schilkrötennetzhaut wirklich getroffen wird, steigt in gleichem Maße.



                                > Das würde in etwa der Mindestlichtmenge beim Menschen entsprechen, die bei rund 20.000 Lux liegt.

                                Was meinst du mit Mindestlichtmenge beim Menschen ???


                                > Ich denke, Du meinst Halogen-Hochdruck-Entladungslampen (hqi), denn die von Dir genannten wären die HQL

                                Beide, HQI und HQL sind Hochdruck-Entladungslampen und enthalten Quecksilber.



                                > Die Hersteller der UV-Leuchtstoffröhren prahlen mit der UV-B-Emission ihrer Leuchtmittel,die Terrarianer glauben es

                                Es ist ein Unterschied, ob jemand auf Prozentangaben ohne Bezugsgröße hereinfällt oder ob man ein Spektrum vor sich hat.



                                > Ein Bekannter von mir hält seit mittlerweile über 20 Jahren seine kleinmannis unter 160 W-MLR-Strahlern, zieht seine Jungtiere davon unter 50W-HQL-Lampen auf,(...) und hat kein einziges Tier mit Rachitis großgezogen


                                Wenn das so ist, warum plädierst du dann für 150W HQI?



                                Gruß, Editha

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X