Hallo liebes Forum, habe für meine Mutter (ein lang ersehnter Wunsch, nachdem sie früher erwachsene Tiere hatte) 2 Testudo hermanni boettgeri NZ 07/03 von zwei verschiedenen "Hobbyzüchtern" erworben. Die 1. hat sie im Dez.03 erhalten, die 2. vor ein paar Tagen. Nun sind beide gleich alt, aber die 1.te ist kleiner und hat meiner Meinung jetzt schon eine Höckerbildung. Habe mich jetzt bei Euch(+Links)weiter schlau gemacht.Ist dies schon ein Zeichen von Rachitis oder zu trockener Haltung,oder variiert die Panzerbeschaffenheit von Tier zu Tier bei der gleichen Gattung sowieso? Sollte das Tier schnell zum Arzt ?
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NZ T.h. boett. 7/03, Höckerbildung
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Re: NZ T.h. boett. 7/03, Höckerbildung
Hallo Krabat! Sollte die Höckerbildung durch zu trockene Haltung verursacht worden sein, bliebe abzuklären ob weitere Schädigungen, beispielsweise der Niere, aufgetreten sind. Bei Höckerbildung aufgrund von rachitischer Erkrankung - Symptome: Lethargie, Panzerweiche, Nahrungsverweigerung- wäre sofort ein reptilienerfahrener Tierarzt aufzusuchen. Auf alle Fälle solltest Deine Mutter die Haltungsbedingungen, Ernährung. Feuchtigkeit, UV-Licht etc. überprüfen und ggf. ändern. In der Regel ist der Panzer glatt gewachsen, Variationen der Panzerbeschaffenheit gibt es nicht. Kommen diese dennoch auch in der Natur vor, dann wohl auch durch suboptimale Bedingungen. Auf www.t-f-o.de, sowie www.schroete.de.vu findest Du noch einiges zum Thema Krankheiten. Gruß Paule
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Re: NZ T.h. boett. 7/03, Höckerbildung
Hi Krabat08,
Natürlich gibt es je nach Schlupfgewicht/Eltern des Schlüpflings und auch abhängig von der bisherigen Haltung recht große Unterschiede bezüglich Aussehen des Carapax, Größe und Gewicht der Tiere.
Eine Höckerbildung zu diesem frühen Zeitpunkt ist nicht normal und kann auf verschiedene Haltungsfehler hinweisen:
zu trockene Haltung, nicht artgerechtes Futter, mangelnde Beleuchtung.
In jedem Fall solltest Du die Haltungsbedingungen diesbezüglich überprüfen und ggf. optimieren.
Weißt Du etwas über die Haltungsbedingungen VOR Euerer Zeit? Futter, Bodensubstrat, waren die Tiere in der Hibernation...??
Hier könnte man bereits Hinweise auf eine mögliche suboptimale Haltung und die entspr. Negativfolgen für die Tiere finden.
Wie ist das Gewicht der beiden jetzt?
Wie sind jetzt Euere Haltungsbedingungen, schreib mal mehr zu Licht/Wärme/Futter/Bodensubstrat/Ausstattung des Terrariums....
Wie sind die Ausscheidungen der Tiere, Uratebeschaffenheit?
Eine Untersuchung beim schildkrötenkundigen Tierarzt kann eine Orientierung über den Gesundheitszustand der beiden Schildkrötchen bringen, jedoch wäre eine Untersuchung der Kotproben beider Tiere anzuraten, um einen Befall mit Darmparasiten auszuschließen, der leider häufig vorliegt, jedoch von einigen Züchterin nicht ausreichend beachtet wird.
Wenn nicht aktuell ein Anlass für den Besuch beim Fachtierarzt besteht, wäre es evtl. günstig, einige Wochen abzuwarten, um das Verhalten/Fressverhalten usw. der beiden Tierchen genau zu studieren, um evtl. Besonderheiten/Probleme herauszufinden und dann gezielt das eine oder andere Problem ansprechen zu können.
Die beiden brauchen auch eine Zeit, um sich aneinander und an die neue Umgebung zu gewöhnen.
Servus Barbara
[Editiert von bawi am 24-02-2004 um 11:00 GMT]
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Re: Re: NZ T.h. boett. 7/03, Höckerbildung
Danke liebe Paule und Barbara für die schnellen und kompetenten Antworten. Ich bin z.Zt. sehr mit der Aufzucht eines Homo Sapiens Eigen-Neuzüchtung 10/03 beschäftigt -da ist mir glücklicherweise zumindest etwas mehr über die artgerechte Haltung bekannt ~l Werde die kleinen Schildkröten aber genau im Auge behalten u. habe meine Mutter mit guter Internet-Literatur versorgt (beginners guide) u. telefonisch gewarnt. Werde auch Eure Antworten weitergeben. Melde mich erneut, da ich die Tiere höchstwahrscheinlich später übernehme (Mutter Jg. 1938 LG aus Köln ~h
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Re: Re: NZ T.h. boett. 7/03, Höckerbildung
Hy Barbara, also nach genauerem Studieren lagen folgende Fehler von unserer Seite /vom Züchter vor: 1. zu trockene Haltung mit falschem Bodensubstrat (Buchenholzspäne, wurde vom "Züchter" angeraten) 2. Viel zu wenig Licht (habe nur auf die gemessene Wärme geachtet u. nicht die Lux-Stärke / Lichtquelle) 3. kein Winterschlaf (beide Tiere). Meine Mutter wird hoffentlich sofort die Bedingungen optimieren u. wir beobachten die Tiere 2-3 Wochen dann evtl. Tierarzt (in Essen bzw. Mülheim a.d.Ruhr, kennst Du eine/einen Guten ??) Die Tiere sind aber beide agil und fressen gut. Kann der Panzer der kleinen wieder glätter werden bei optimalen Bedingungen? (fühle mich sehr verantortlich für das Dilemma, da meiner Mutter der wissenschaftliche Zugang zur Pflege (eher mit viel Liebe und Gefühl)etwas fehlt? Liebe Grüße Steffi
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Re: Re: Re: NZ T.h. boett. 7/03, Höckerbildung
Hey Steffi,
Dann sind also die Gründe für den höckerigen Panzer schon klar.
Besonders gesundheitsschädlich ist für Jungtiere bzw. Schlüpflinge (zu) trockenes Substrat, sie reagieren schnell mit Nierenproblemen. Die Urate müssen cremig-weißlich sein, nicht krümelig oder gar körnig.
Ich würde daher vorschlagen, die Kleinen alle 2 Tage für ca. 10min. in lauwarmem Wasser zu baden (Achtung: nicht zu tief! einfüllen). Gesunde Tiere müssen i.d.R. nicht gebadet werden, bei Schlüpflingen bzw. Jungtieren muss daher sehr genau darauf geachtet werden, dass sie genügend Feuchtigkeit aufnehmen.
Meine NZ02 bade ich z.B. nicht mehr, da ich ganz genau weiß, dass sie regelmäßig in die Trinkschale gehen, dafür ist aber eine sehr gute Kontrolle der Tiere erforderlich. Im Freigehege kann man das noch weniger überprüfen, außer, man sitzt (so wie ich)stundenlang dort und beobachtet die Tiere.
Das Bodensubstrat, das ist ja wohl jetzt feuchtes Kokosfasersubstrat, oder ?? sollte besonders am Schlafplatz feucht sein, unter der HQL/HQI wird es ja schneller trocken.
Die Buchenholzspäne sofort entsorgen, es besteht Lebensgefahr!!!bei Verschlucken.
Licht/Wärme: Welche Beleuchtung habt Ihr derzeit?
nicht durchgeführte Hibernation: o.k., das ist jetzt nicht lebensbedrohlich, sollte aber auf jeden Fall für den nächsten Winter eingeplant werden.
Freigehege: Ihr habt doch ein Freigehege für die beiden, mit Frühbeet versteht sich, oder??
Es ist ja schön, dass DU Dich so genau informierst, aber es wäre wichtig, dass Deine Mutter selbst auch genau Bescheid weiß, damit sie die beiden Tierchen bzw. deren Gesundheitszustand einschätzen kann, schließlich leben die beiden doch bei ihr, oder?
Abschließend muss ich aber auch noch einmal einen Tadel aussprechen, denn es sollte so sein, dass man sich VOR dem Kauf der Tiere entspr. informiert, dann die richtigen Bedingungen schafft und dann erst die Tiere kauft.
Und diese "Ich wünsche mir eine Schildkröte-Geschichten" sehen wir auch sehr kritisch, naja, wenigstens bleibst Du jetzt dran und versuchst, den Schildkrötchen ab sofort eine artgerechte Haltung zu bieten.
Den Fehler hast Du ja schon selbst erkannt (fühle mich mitverantwortlich......).
Sind einmal Höcker entstanden, so bleiben diese an sich bestehen, da das Tier aber noch wächst, werden die Höcker bei optimaler Haltung nicht größer werden und somit auf die Dauer gesehen, weniger auffallen.
Ich kenne keinen schildkrötenkundigen Tierarzt in dem genannten Umkreis, hier findest Du aber eine Liste mit entspr. Tierärzten und alles, was Du über die richtige Haltung wissen musst:
http://www.t-hermanni.de/griech/index2.htm
http://wald.heim.at/urwald/542304/menue.html
Hier ein Link zum Thema: "Todesursache Buchenholzspäne"
http://www.schildkroetenforum.com/viewtopic.php?t=1265
Servus Barbara
[Editiert von bawi am 25-02-2004 um 19:25 GMT]
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