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Rötlicher Urin

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  • Rötlicher Urin

    Bei meinen T.h.h. Nachzuchten (2 Wochen alt) habe ich beim Baden das Absetzen von leicht rötlich-braunem Urin beobachtet. Der Kot ist normal, Harnstoffabgabe konnte ich noch nicht beobachten, weiss daher nicht ob er normal gefärbt ist. Ich halte sie auf einem Kokoserde-Sandgemisch, bade sie täglich und füttere sie ausschließlich mit Grünfutter (Löwenzahn, Vogelmiere, Klee, Spitzwegerich, Malve usw.) Sie haben zur freien Aufnahme Sepiaschale in der Kiste, ich gebe keine zusätzlichen Vitamin- odder Kalkpräparate.Außerdem stehen sie die meiste Zeit geschützt im Garten.
    Kennt jemand eine mögliche Ursache?

  • #2
    Re: Rötlicher Urin

    Wieso badest du die Tiere denn täglich ?
    Das ist nicht nur überflüssig, sondern kann im Extremfall auch Schäden anrichten.
    Rötlicher Urin kann auf einen Infektion des Harnsystems/der Nieren hindeuten. Es können aber auch harmlose Farbrückstände vom Futter sein. Eventuell sind aber auch durch das exzessive Baden schon diverse kleine Blutgefäße in den Nieren geplatzt.
    Das Kokos-Sandgemisch würde ich an deiner Stelle gegen Gartenerde austauschen. Die Kokosfaser kommt immer mehr in Verruf und wird inzwischen des öfteren für Augenerkrankungen verantwortlich gemacht.

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    • #3
      Re: Rötlicher Urin

      "Eventuell sind aber auch durch das exzessive Baden schon diverse kleine Blutgefäße in den Nieren geplatzt."

      Hallo,

      wie sollte das denn gehen ???

      MfG Ralf



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      • #4
        Re: Rötlicher Urin

        Ich bade die Tiere täglich weil sie reichlich trinken und ich momentan noch kein Schälchen reinstelle damit mir kein Tier absäuft. Die Sache mit den geplatzen Nierengefäßen habe ich ehrlichgesagt auch noch nicht gehört (es sei denn ich schütte Kochsalz rein oder benutze heißes Wasser)

        Kommentar


        • #5
          Re: Rötlicher Urin

          Wenn die Tiere seit 2 Wochen täglich trinken, dann stimmt etwas nicht. Eventuell sind die Nieren schon geschädigt oder infiziert.
          Die Tieren nehmen nicht nur über den Mund, sondern auch über die Kloake Wasser auf. Ein Tier, das nun täglich seine Blase durchspült und noch gleichzeitig Wasser über die Nieren abgeben muss, überlastet schlichtweg das ganze System und schwemmt große Mengen an Mineralien aus dem Körper. Die Nieren sind durch die große Menge an Wasser, das durch sie läuft dabei überfordert und es kann zu Problemen mit den feinen Kapillaren kommen. Und wenn diese reißen, gelangt Blut in den Urin. Gleichzeitig bietet das aufgeschwemmte Gewebe ein Tor für Bakterien und andere Keime. Und die Gefahr einer Infektion ist groß.
          Bringe die Tiere auf jeden Fall zum erfahrenen Tierarzt. Er kann mit entsprechenden Tests Blut im Urin nachweisen. Bade sie nicht mehr täglich (ein- bis zweimaliges baden nach dem sich nach dem Schlupf der Nabel geschlossen hat reicht vollkommen um eventuelle Defizite durchd ie künstliche Bebrütung auszugleichen. Ansonsten sollten nur kranke Tiere bei Bedarf zwangsgebadet werden) und lasse ihnen die Wahl. Stelle einen flache Schale mit entsprechend geringem wasserstand ins Gehege. Darin können sie dann auch nicht ertrinken.

          Kommentar


          • #6
            Re: Re: Rötlicher Urin

            anja34 schrieb:
            Ich bade die Tiere täglich weil sie reichlich trinken und ich momentan noch kein Schälchen reinstelle damit mir kein Tier absäuft.
            Hallo Anja,

            nimm eine möglichst flache Schale und lege einige kleine Kieselsteine rein (Durchmesser ca. 2 cm). Nehme genug, sodass der Boden komplett bedeckt ist und einige oben aus dem Wasser herausragen, dann hast du eine Oberfläche, die so strukturiert ist, dass die Tiere sich selbstständig umdrehen können aber genug Wasser, dass sie trinken können.

            Liebe Grüße
            Thomas & Sabine
            (Benachrichtigung abgestellt)

            [[ggg]Editiert von Vinke am 16-08-2004 um 13:25 GMT[/ggg]]

            Kommentar


            • #7
              Re: Re: Rötlicher Urin

              ((( Ralf ))) schrieb:
              wie sollte das denn gehen ???
              Hallo Ralf

              Geht gar nicht! Also keine Panik

              Bei zu häufigem Baden bekommen die Tiere vielleicht Schwimmhäute, aber keine geplatzten Äderchen in den Nieren

              Schöne Grüße

              Eva

              Kommentar


              • #8
                Re: Rötlicher Urin

                anja34 schrieb:
                Bei meinen T.h.h. Nachzuchten (2 Wochen alt) habe ich beim Baden das Absetzen von leicht rötlich-braunem Urin beobachtet.
                Hallo Anja

                Deine Fütterung ist in Ordnung. Da die Tiere erst 2 Wochen alt sind, müssten sie schon angeborene Nierenfunktionsstörungen haben, wenn sie jetzt schon Nierenprobleme haben sollten.

                Wenn Du aber Löwenzahn fütterst, dann ist der Urin meist etwas bräunlich (weniger rötlich) gefärbt. Das ist der Farbstoff vom Löwenzahn. Mach Dir also keine Sorgen deshalb.

                Wasserschälchen im Gehege für so kleine Tiere trocknen bei dieser heißen Witterung sehr leicht aus, denn viel Wasser ist da ja nicht drin. Deshalb würde ich die Tiere schon gelegentlich baden. So 2 - 3 mal die Woche ist ausreichend, da sie ja im Freiland Frischfutter fressen, das sie frisch abzupfen können. Da ist auch Wasser enthalten. So viel Arbeit brauchst Du Dir also nicht zu machen.

                Schöne Grüße und viel Erfolg bei der Aufzucht

                Eva

                Kommentar


                • #9
                  Re: Re: Rötlicher Urin

                  Hallo GerhardW,

                  die "geplatzten Nierengefäße" haben mir keine Ruhe gelassen, deshalb habe ich beim schildkrötenerfahrene Tierarzt nachgefragt.

                  Also: Bei Schildkröten aus extremen Trockengebieten könnte es tatsächlich zu einer Überlastung durch zu viel Flüssigkeit kommen, weil die wohl keinen sehr fein austarierten Regulationsmechanismus haben. Wenn's bei denen Wasser gibt, trinken sie so viel sie können. Man kann also z.B. bei Pyxis einen enormen Gewichtszuwachs nach dem Trinken feststellen. Ob es nicht doch eine "Trinkbremse" gibt, ist aber wohl noch nicht geklärt.

                  Bloß: Griechische Landschildkröten sind ja keine Bewohner wirklich extremer Trockengebiete. Am Mittelmeer regenet es öfter mal (warum bloß immer dann, wenn ich gerade dort Urlaub mache ?!). Diese Schildkröten trinken nur, bis sie genug haben - und hören lange bevor es zum Platzen von Nierengefäßen kommen könnte, von selber auf. Das Problem in Menschenobhut ist bei ihnen eher, dass sie zu selten Wasser bekommen, und dann kann sich wo möglich Harngrieß bilden. Gerade Jungtiere sollten so viel Wasser angeboten bekommen, wie sie trinken wollen. Es stimmt zwar, dass Schildkröten beim Baden nicht nur trinken, sondern auch am anderen Ende Wasser aufnehmen können, aber auch dies ist geregelt.

                  Dein Ratschlag, den Tieren ständig eine Wasserschale anzubieten, ist also auch aus meiner Sicht genau richtig. Allerdings sehe ich's eher im Zusammenhang mit dem Stress, den ein Zwangsbad ja unweigerlich verursacht, und den man den Tieren ersparen sollte.

                  Aus den Angaben von Anja gleich auf eine Niereninfektion zu tippen und sie mit ihren Tieren als Notfall zum Tierarzt zu schicken ist in meinen Augen, gelinde gesagt, übervorsichtig. Eva1 hat schon recht, nach Löwenzahnfütterung ist der Urin manchmal nicht schneeweiß. Wir sollten bitte darauf achten, "Neulinge" nicht unnötig zu verängstigen, okay?

                  @Anja: Beobachte am besten mal, ob Deine Schildkröten freiwillig mehrmals am Tag ans Wasser gehen und zügig trinken, und zwar nicht nur dann, wenn Du's gerade frisch reingestellt hast. Wenn ja, melde Dich nochmal.

                  Viele Grüße Beate

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Rötlicher Urin

                    Erst mal Danke für die vielen Antworten!
                    Ich bin übrigens kein "Neuling" sondern habe seit 12 Jahren Schildkröten und bin seit mehreren Jahren Mitglied im DGHT.(Inkl. Sachkundenachweis)
                    Ich habe einen Urin-Stix gemacht, es war wie zu erwarten kein Blut darin. Ich habe jetzt auch ein Schälchen mit Wasser reingestellt, kann aber natürlich nicht den ganzen Tag davorsitzen um zu sehen wer wann wieviel trinkt.Nach dem Kot im Wasser zu urteilen wird es wohl rege frequentiert.Ich habe sie natürlich auch nicht stundenlang "zwangsgebadet" sondern immer nur ein paar Minuten am Tag.
                    Gruß an alle!

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Rötlicher Urin

                      Und ich bleibe dabei, wenn die Tiere tatsächlich täglich ausgiebig trinken, dann stimmt etwas nicht. Überprüfe auf jeden Fall noch einmal kritisch die Haltungsbedingungen.

                      Kommentar


                      • #12
                        Re: Re: Rötlicher Urin

                        ----[quote]anja34 schrieb: Ich bade die Tiere täglich weil sie reichlich trinken und ich momentan noch kein Schälchen reinstelle damit mir kein Tier absäuft. ---

                        Hallo,
                        was für ein Stress für die armen Kleinen.
                        Tägliches hochheben --- Täglich ins Wasser müssen. Egal ob Gefäße platzen o. nicht, ist das tägliche Baden nicht nötig. Wer macht das in Griechenland ???
                        Die Tiere holen sich ihr Wasser selber wenn sie es benötigen. Wichtig ist: eine feuchte Ecke, (und natürlich auch eine trockene Ecke), eine Waserschale so wie es Vinke beschrieben hat mit den Steinchen.
                        Und wenn man doch nicht die Finger von den Kleinen lassen kann, sollte sich das Baden (bzw. Hochheben) auf einmal pro Woche beschränken.
                        Ich bade nie ein Tier und habe bis jetzt keine Ausfälle. Auch nicht bei den 7 gr. Tieren und bei der Hitze z.Zt.
                        Manchmal sehe ich die Kleinen mehrere Tage nicht, da sie irgendwo im Substrat vergraben sind wenn ich gerade hinschaue. Dann mache ich mir Notizen, wen ich so täglich rumlaufen sehe und siehe da, meistens habe ich alle irgendwann in einer Woche gesehen.
                        Funktioniert seit Jahren.
                        Gruß Petra

                        Kommentar


                        • #13
                          Re: Re: Re: Rötlicher Urin

                          Petra1 schrieb:
                          was für ein Stress für die armen Kleinen.
                          Tägliches hochheben --- Täglich ins Wasser müssen. Egal ob Gefäße platzen o. nicht, ist das tägliche Baden nicht nötig. Wer macht das in Griechenland?

                          Hallo Petra

                          Es gibt eine Dissertation über Harnwegserkrankungen der Landschildkröten (Susanne Keunecke, "Vergleich klinischer und pathomorphologischer Befunde bei Nephropathien der Schildkröten", Tierärztliche Hochschule Hannover, 1999) Daraus geht hervor, daß sehr häufig der Grund für eine Nierenerkrankung darin liegt, daß die Tiere im Verhältnis zu einer hohen Eiweißaufnahme viel zu wenig gebadet werden, also Wasser aufnehmen. Nicht alle Tiere trinken aus Schälchen. In der Arbeit wurde neben eiweißarmer Ernährung, adäquater Haltung (Terrarium und nicht am Fußboden), ganzjährig ausreichend hohen Temperaturverhältnissen und UV-Versorgung auch zu regelmäßigen Zwangsbädern geraten. Sinngemäß äusserte sich auch Frau Elke Spengler in ihrer Arbeit über diagnostische Methoden zur Harnuntersuchung bei Schildkröten, Uni München, 1999.

                          In der Heimat der Schildkröten nehmen die Tiere viel weniger Eiweiß auf und profitieren vom nächtlichen Tau der ja bei uns in einem Frühbeet nur wenig zur Wirkung kommt. Die höheren Mengen an Eiweißabbauprodukten bei unserer Gefangenschaftshaltung können aber nur mit vermehrter Wasseraufnahme wieder ausgeschieden werden.


                          Und wenn man doch nicht die Finger von den Kleinen lassen kann, sollte sich das Baden (bzw. Hochheben) auf einmal pro Woche beschränken.
                          Da sind viele Tierärzte ganz anderer Meinung, vor allem bei den Jungtieren. Eine Ärztin erwähnte sogar, daß es von Vorteil ist, wenn die Tiere regelmäßig hochgehoben,kontrolliert und gebadet werden, weil sich die Tiere durchaus an den Händekontakt gewöhnen, so aber Erkrankungen, wie z. B. Fliegenmadenbefall und dessen schlimme Folgen frühzeitig erkannt werden können und Nierenerkrankungen vorgebeugt wird. (Frau Doris Dühr, Vortrag Landau 2002, "Nothilfe für Schildkröten, -Möglichkeiten und Grenzen für den Halter-" und 2003 "die häufigsten Schildkrötenkrankheiten". Auch Frau Dr. Petra Kölle erwähnte in einem Interwiew mit der Zeitschrift Vet-MedReport 26 ( 2002 ) , Sonderausgabe VI: zum Thema "Nierenerkrankungen bei Reptilien" die Wichtigkeit von regelmäßigen Bädern bei Schildkröten, um Nierenerkrankungen vorzubeugen, die leider mittlerweile Krankheit Nr. 1 bei den Tieren geworden sind.


                          Tiere, die regelmäßig kontrolliert und gebadet werden, sind auch im Fall des Falles wesentlich streßfreier zu behandeln (Medikamenteneingaben). Ich selbst machte die traurige Erfahrung mit einer meiner Tunesischen Landschildkröten, die zur Kotprobenkontrolle beim Tierarzt war. Das ohnehin schon kranke Tier stellte daraufhin wochenlang das Fressen ein. Ich dachte schon, der verhungert mir. Seit dem werden meine Tunesischen LS allesamt regelmäßig hochgehoben, kontrolliert und gebadet, was sichtlich dazu führte, daß die Tiere ein Handling wesentlich gelassener über sich ergehen lassen. Dabei sind aber nordafrikanische LS von ihrem Wesen her mit Sicherheit sensibler als europäische Landschildkröten.

                          Daher halte ich das Baden als Prophylaxe gegen die häufigen Nierenprobleme für äußerst wichtig. Und nicht nur ich....

                          Schöne Grüße

                          Eva



                          [[ggg]Editiert von eva1 am 09-08-2004 um 18:10 GMT[/ggg]]

                          [[ggg]Editiert von Fachmoderator am 10-08-2004 um 08:17 GMT[/ggg]]

                          Kommentar


                          • #14
                            Re: Re: Re: Re: Rötlicher Urin

                            Hallo,
                            wäre dann eine artgerechte Ernährung mit viel Heu nicht die bessere Prophylaxe als das tägliche Baden.??

                            Eiweißreiche Kost belastet nicht nur die Nieren sondern auch die Leber und das gesamte Kreislaufsystem, und die kann man nicht mit Baden kurieren. Denn bevor die Proteine in die Nieren gelangen und dort ausgespült werden, haben sie schon Leber, Herz, Gefäßsysteme usw. geschädigt.
                            Also ist das tägliche Baden doch nur eine Beruhigung des Gewissens für eine schlechte Ernährung/Haltung.

                            Sollten wir dann nicht lieber hier Tips zur besseren Haltung geben, als zu raten: tägliches Bad und tägliches Hochheben und kontrollieren.?

                            Okay wer baden will, soll es tun. Aber doch nicht täglich. Das ist und bleibt Stress pur für die Tiere.
                            Ich habe das auch mal ausprobiert. Was haben meine Kleinen immer gezappelt. Klar hätte ich sie dann zwingen können in der Schale sitzen zu bleiben. Wenn man sie oft genug hintereinander rein setzt, bleiben sie irgendwann drinnen.

                            Klar wenn man sie daran gewöhnt hat, immer dann zu trinken, wenn sie in die Badeschale gesetzt werden, dann trinken sie auch. Aber was ist das wiederum für eine psychische Zwangprogrammierung für die SK.
                            Jedes Tier kann sich an alles gewöhnen, was ihnen Arbeit abnimmt.
                            z.B. Fledermäuse, die regelmäßig gefüttert werden verlieren schon nach 3-5 Tagen ihr Flugverhalten und laufen auf den Boden zum
                            Futterlieferanten (und laufen dabei den Ellenbogen wund). Die wieder zum Fliegen zu bekommen heißt Stress und viel Arbeit für beide Seiten.

                            Alle meine Tiere watscheln ab und zu durch die Trinkschale. Manche trinken daraus, manche nicht. Aber alle betreten sieirgendwann am Tag - freiwillig. Meine Aufgabe ist, die Trinkschale regelmäßig mehrmals am Tag zu säubern. Mehr nicht!!!

                            Wenn man den Tieren ihre Bedürfnisse frei läßt, verhalten sie sich auch instinktiv richtig. Nicht umsonst trinken Tiere mit einem Nierenschaden freiwillig mehr Wasser.

                            Für mich bleibt das Baden ein Mutter/Vaterinstinkt von uns Menschen. Wir müssen ja irgendetwas "beduddeln." Und die Kleinen sind ja soooo hilflos und süß. Müssen wir sie da nicht bemuttern, füttern und baden wie Menschenbabys??? Fehlt nur noch das wickeln.

                            Keiner meiner Tiere ist Handscheu. Alle lernen mit der Zeit, dass die Hand positiv ist. Schon alleine wenn ich Futter o. Heu ins Kindergehege lege. Und oft lasse ich einfach die Hand im Gehege und die Kleinen schnuppern interessiert daran o. laufen darüber. Auch in diesem Alter sind sie schon äußerst neugierig. Und es reicht, sie einmal in der Woche zu kontrollieren (und das ist schon viel). So empfindlich sind die SK auch wieder nicht.

                            Und was heißt Fliegen/Madenbefall?
                            Da muß ja eine Wunde vorhanden sein. Wie sollen die Jungtiere in "guter Gefangenschaft" so etwas erhalten??? Sie beißen sich noch nicht so stark wie Adulte. Sie kopulieren nicht wirklich mit ihrem Schwanz, so dass dieser auch nicht wund werden kann.
                            Ich hatte so etwas noch nie bei einem Jungtier in guter Haltung gesehen. Entweder sind sie von einem anderen Tier verletzt worden und das sieht man gleich oder es würde doch auch nur von schlechter Haltung herrühren.
                            Also ist doch hier wieder die Prophylaxe, eine ordnungsgemäße Haltung einzuhalten, und nicht tägliches baden und hochheben.

                            Auf Madenbefall achte ich bei den Erwachsenen wenn die Kopulationszeit ist. Da kommt schon mal eine Wunde am Schwanzteil vor. Und dann ist es wiederum ein Haltungsfehler, weil die Geschlechter nicht früh genug getrennt wurden.

                            Sorry, natürlich werden die Tierärzte sagen, tägliches kontrollieren ist wichtig. Aber ich denke, sie meinen mehr: Optimierung der Haltungsbedingungen und nicht tägliches beduddeln.

                            Ich habe so viel schon mit den SK erlebt. Habe selbst früher viele Fehler gemacht, so dass ich heute aus Erfahrung sagen kann:
                            Umso besser die Haltungsbedingung bzw Futter ist, umso weniger muß man sich um die Tiere kümmern. (Was dann schnell langweilig werden kann, weil man ja nicht mehr gebraucht wird). Und beduddeln ist und bleibt eine Säugetier-Verhalten und hat nichts bei den Reptilien zu suchen.

                            Dissertation darüber ist bestimmt interessant. Wenn die Haltung schlecht ist, ist tägliches kontrollieren wichtig. !!!!! Und wenn dies nicht im Schlußwort bei dem Ergebnis steht, hat die Dissertation eigentlich ihren Wert und Ziel verloren.

                            Ich werde mir die Dissertation besorgen und hoffe, dass die Dame besser recherchiert hat, als eine Dame aus Wien, die eine Dis. auf 45 gefangene SK aufgebaut hatte und daraus ein feststehendes Ergebnis erzielt hat.

                            Gruß Petra

                            Kommentar


                            • #15
                              Re: Re: Re: Re: Re: Rötlicher Urin

                              Hallo Petra

                              Petra1 schrieb:
                              wäre dann eine artgerechte Ernährung mit viel Heu nicht die bessere Prophylaxe als das tägliche Baden.??
                              Wie kommst Du auf Heu? Heu hat nicht weniger Eiweiß, als das Frischfutter, aus dem es besteht?
                              Ich sehe das Problem eher darin, daß die Tiere bei uns generell zu eiweißreiche Pflanzen gefüttert bekommen. Gerade Löwenzahn und Klee sind Eiweißbomben. Und was füttert Lieschen Müller? Löwenzahn und Klee.... Woher soll sie erst mal wissen, daß das nicht das super-geeignete Futter ist? Sie ist doch den Salatfütterern schon mal einen sehr guten Schritt voraus...!

                              Bekommen die Tiere dagegen verstärkt Heu, dann würde ihnen ja noch mehr Wassserzufuhr fehlen.


                              Eiweißreiche Kost belastet nicht nur die Nieren sondern auch die Leber und das gesamte Kreislaufsystem, und die kann man nicht mit Baden kurieren. Denn bevor die Proteine in die Nieren gelangen und dort ausgespült werden, haben sie schon Leber, Herz, Gefäßsysteme usw. geschädigt.
                              Dein Argument gilt sicher viel eher für den Menschen, der als Mischköstler weitaus mehr Eiweiß aufnimmt und auch verarbeiten kann. Trotzdem hinterläßt ein Zuviel seine Spuren (Gelenkgicht). Bei den Europäischen Landschildkröten haben wir eine ganz andere Problematik. Den Urin selbst können sie nicht konzentrieren. Allenfalls können sie Wasser über die Blasenwand in den Organismus rückführen. Aber dadurch, daß sie die Endprodukte des Eiweißabbaus aus "Wassserspargründen" quasi verdicken, also als wasserunlösliche Harnsäuresalze konzentrieren und als Urate ausscheiden, dadurch sind sie auch weitaus gefährdeter, an Nierenproblemen zu erkranken. Bekommen die Tiere nämlich einerseits eine größere Menge Eiweiß und andererseits in Relation dazu nicht genügend Wasser, dann können diese Harnsäuresalze nicht mehr ausreichend ausgespült werden und sie verstopfen die feinen Nierenröhrchen. Diese Problematik haben speziell alle Urate-bildenden Arten und darauf müssen wir bei der Haltung halt auch Rücksicht nehmen.


                              Also ist das tägliche Baden doch nur eine Beruhigung des Gewissens für eine schlechte Ernährung/Haltung.
                              Nein, das sehe ich ganz und gar nicht so, denn unsere Wiesenpflanzen haben im Schnitt einen höheren Eiweißgehalt, als eine Naturwiese in Griechenland. Unsere Böden sind fetter, und auch fester. Auf lockeren, sandigen Böden werden Nährstoffe, vor allem Stickstoff, leichter durch Regen ausgespült, steht also den Pflanzen als Nährstoff nicht mehr zur Verfügung. Deshalb haben unsere Futterpflanzen einen höheren Eiweißgehalt. Zudem neigt eigentlich jeder von uns dazu, seine Tiere mit den Pflanzen zu füttern, die er kennt.... Das hat mit schlechter Haltung rein gar nichts zu tun. Diesem Umstand muß man aber mit vermehrter Wasserzufuhr entgegentreten, sonst gehören solche Tiere zu diesem hohen Prozentsatz an Nierenpatienten.


                              Okay wer baden will, soll es tun. Aber doch nicht täglich. Das ist und bleibt Stress pur für die Tiere.
                              Ich habe das auch mal ausprobiert. Was haben meine Kleinen immer gezappelt. Klar hätte ich sie dann zwingen können in der Schale sitzen zu bleiben. Wenn man sie oft genug hintereinander rein setzt, bleiben sie irgendwann drinnen.
                              Petra, hast Du einen Schlüpfling mal wirklich beobachtet? Der hat instinktiv Angst vor allem, was sich bewegt. Also zieht er sich sehr schnell ein, rennt davon oder und vergräbt sich die meiste Zeit. Bis er lernt, daß ihm in seiner Umgebung nichts passiert. Dann wird er munterer, unternehmungslustiger. In 1 g Schildkrötenhirn hat nämlich nicht mehr Platz, als der Instinkt sich vor Feinden zu verbergen. Würdest Du deshalb einen Schlüpfling in einen abgeschlossenen Behälter setzen, nur damit er von den äußeren Umwelteinflüssen nichts mitbekommt und nicht gestresst wird? Das Kerlchen ist doch lernfähig, wie andere Tiere auch. Natürlich stresst ihn das, wenn wir Riesen, egal ob im Freien oder im Zimmer, auf so einen Schildkrötenbehälter zugehen, aber er lernt daraus. Er lernt auch beim Baden, daß ihm nichts passiert.



                              Klar wenn man sie daran gewöhnt hat, immer dann zu trinken, wenn sie in die Badeschale gesetzt werden, dann trinken sie auch. Aber was ist das wiederum für eine psychische Zwangprogrammierung für die SK.
                              Jedes Tier kann sich an alles gewöhnen, was ihnen Arbeit abnimmt.
                              Ich denke, Hunger und Durst sind so elementare Dinge im Leben einer Schildkröte. Sie wird ganz sicher nicht nur beim Baden trinken, wenn sie Durst hat. Andererseits hat sie beim Baden vermehrt Möglichkeit Wasser aufzunehmen.



                              z.B. Fledermäuse, die regelmäßig gefüttert werden verlieren schon nach 3-5 Tagen ihr Flugverhalten und laufen auf den Boden zum Futterlieferanten (und laufen dabei den Ellenbogen wund). Die wieder zum Fliegen zu bekommen heißt Stress und viel Arbeit für beide Seiten.
                              Was sind das für Fledermäuse? Wo sind diese Tiere her? Ganz sicher nicht aus freilebenden Beständen, denn so eine wildgefangene Fledermaus nimmt die ersten Tage in Gefangenschaft freiwillig gar kein Futter auf. Vor Angst! Ein freilebendes Tier würde aus Angst niemals auf den Boden gehen, es kann nämlich vom Boden aus nicht mehr starten. Also stammen solche am Boden laufenden Fledermäuse doch aus Gefangenschaftsbeständen. Ich bin der Meinung, eine Fledermaus kann man in Gefangenschaft noch weitaus weniger artgerecht halten, als eine Schildkröte. Also sind m. E. diese Tiere von vornherein fehlgeprägt...



                              Alle meine Tiere watscheln ab und zu durch die Trinkschale. Manche trinken daraus, manche nicht. Aber alle betreten sie irgendwann am Tag - freiwillig. Meine Aufgabe ist, die Trinkschale regelmäßig mehrmals am Tag zu säubern. Mehr nicht!!!
                              Da sehe ich dann gleich das nächste Problem: Otto-Normalverbraucher und Schildkrötenhalter ist berufstätig (Du doch auch, oder nicht?). Wann also kann er das Wassergefäß tagsüber mehrmals reinigen? Am Morgen das erste Mal. Tagsüber ist er nicht zu Hause und am Abend schlafen die Tiere bereits. Wenn Schildkröte badet, dann uriniert oder kotet sie häufig ins Wassergefäß. Die nächste setzt sich dann auch hier rein und so profitiert die ganze Schar von den Keimen und Wurmeiern ihrer Kollegen. Noch dazu erwärmt so ein Wassergefäß im Sommer auch noch die Sonne. Keimexplosion.... Kein sehr verlockender Gedanke...


                              Wenn man den Tieren ihre Bedürfnisse frei läßt, verhalten sie sich auch instinktiv richtig. Nicht umsonst trinken Tiere mit einem Nierenschaden freiwillig mehr Wasser.
                              Aber Petra, das machen sie doch aus keiner (freiwilligen) Überlegung heraus, daß sie dann mehr trinken, sondern sie trinken verstärkt, weil durch das Nierenproblem der Flüssigkeitshaushalt durcheinander ist. Sie haben dann einfach mehr Durst! Wenn es aber mal so weit ist, dann ist das Kind längst in den Brunnen gefallen....



                              So empfindlich sind die SK auch wieder nicht.
                              Richtig, Du sagst es! Es sind Wildtiere, die in der Natur weitaus mehr Risiken und Gefahren ausgesetzt sind, als in unseren lauschigen Gartengehegen!


                              Du würdest also andersherum behaupten, wir "werden schlecht gehalten" wenn wir uns an der Haut aufkratzen? Das passiert doch beinahe täglich irgendwo. Meist ist es oberflächlich und gleich wieder verschlossen. Tiefere Verletzungen bedecken wir mit einem Pflaster oder einem Verband. Warum wohl?


                              Frau Doris Dühr hatte auf ihrem vorletztjährigen Vortragsmanuskript folgendes stehen:
                              ""Viele Notfallsituationen würden sich sehr oft verhindern lassen, wenn die Tierbesitzer

                              -die Haltungsbedingungen so optimal wie möglich gestalten würden (Licht,
                              Wärme, UV-Versorgung, genügend Verstecke, weiträumige Gehege/Terrarien)

                              -die Tiere regelmässig kontrollieren würden

                              -die Tiere regelmässig wiegen würden

                              -rechtzeitig einen schildkrötenerfahrenen Tierarzt aufsuchen würden.""

                              Das beinhaltet eigentlich alles das, wofür ich plädiere: gute Bedingungen, aber auch ein regelmäßiges Handling mit den Tieren. Gleichzeitig sorgt ein regelmäßiges Bad (muß ganz sicher nicht täglich sein) für eine ausreichende Wasserversorgung. Es reicht nicht, die Tiere in ein Gehege zu setzen, sie "in Ruhe zu lassen" und dann abzuwarten was passiert. Denn dann müsssten wir als Konsequenz daraus auch dazu bereit sein, kranke Tiere nicht zu behandeln, sondern sich selbst zu überlassen. So würde die Natur entscheiden, was weiter passiert. Aber genau das wollen wir doch alle nicht, oder?

                              Ist Deine Haltung besser, als die der anderen? Seit wann ist das so? Oder hast Du vor 10 oder 15 Jahren Schildkröten nicht auch so gehalten, wie man sie halt damals gehalten hat?

                              Ein Anfänger fängt eben jatzt an und nicht schon vor 10 oder 15 Jahren. Er hat genauso das Recht wie Du damals, Fehler zu machen und daraus seine Schlußfolgerungen zu ziehen. Daß die Fehlerquote gering bleibt, dafür gibt es Schildkrötenforen. Verhindern wirst auch Du sie nicht können.

                              Aber als Prophylaxe die Tiere öfters baden, damit wenigstens dieses eine Hauptproblem "Nierenprobleme" schon mal weniger zum Tragen kommt. Damit haben wir schon seeehr viel gewonnen.

                              Schöne Grüße

                              Eva

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