Also schön, muss wohl mal wieder sein...
Thema: Kokosfasersubstrat als Substrat bei Landschildkröten.
Zuerst einmal, was ist Kokossubstrat genau:
Es besteht aus Staub und kurzen Faserstücken, die bei der Herstellung von Kokosfasern als Nebenprodukt anfallen und ursprünglich als Torfersatz vermarktet wurden. Praktischer Weise wird es zu handlichen Blocks gepresst. Koksofasern bestehen aus einer Verbindung von Zellulose, Hemizellulosen und Ligninen. Die Hemizellulose und die Lignine stabilisieren die Fasern. Aufgrund ihres sehr hohen Gehaltes an Ligninen gelten die Kokosfasern als Hartfasern. Und sie sind deshalb auch schwer verrottbar und schwer verdaulich. Es handelt sich also NICHT um Humus, sondern um geckochte (ist zur Faserreinigung notwendig)und anschließend getrocknete (also NICHT kompostierte) Schalenfasern und andere Bestandteile der Kokosfruchtschale.
Kokosfasersubstrat wird z.T. für Terrarien empfohlen, weil es sehr viel Feuchtigkeit aufnimmt, kaum schimmelt, sehr locker bleibt, kaum am Tier haften bleibt und einen geringeren Arbeitsaufwand als andere Substrate verursacht.
Doch es hat auch viele Nachteile, die sehr gerne übersehen werden.
Kritikpunkt Nummer Eins sind die mangelnde Trittfestigkeit und die locker federnden Eigenschaften des Kokossubstrates. Diese eigenschaften entsprechen nicht den natürlichen Gegebenheiten in den Heimathabitaten von Landschildkröten. In der Regel leben diese auf festen (oft von der Sonne verbackenen) Böden, auf denen sie guten Halt finden und nicht oder kaum einsinken und auf denen der Erschütterungssinn, bei dem die Tiere über den Bauchpanzer Bodenerschütterungen wahrnehmen, gut funktioniert, weil der feste Boden Schall gut leitet. Auf dem lockeren Kokossubstrat fühlen die Tiere sich aber sichtlich unwohl, da sie mit den Füßen einsinken und ihr Erschütterungssinn quasi taub ist. Allein diese tatsachen reichen schon, um dea Kokossubstrat aus Landschildkrötenterrarien zu verbannen.
Aber es gibt noch mehr:
Die Hartfasern sind entgegen anderen Behauptungen kaum verdaulich, wenn sie aus Versehen mitgefressen werden. Und sie haben eine sehr rauhe Microstruktur. Deshalb können sich im Extremfall mehrere solche Fasern im Magen-Darmtrakt verhaken und zu Verschlüssen führen.
Ebenfalls aufgrund der rauhen Microstruktur können trockene Faserstückchen Augen, Nase und Lungen reizen, wo sie, eben aufgrund der rauhen Faserstruktur, nur schwer wieder entfernt werden oder abgebaut werden können (Im Gegensatz zu mineralischem Erdstaub).
Ein weiteres Problem ist die Huminsäure (Gerbsäure), die durch die langsamen Fäulnisprozesse der feuchten Faserpartikel ständig freigesetzt wird (das selbe Problem, wie bei Rindenmulch). Dadurch kann sich mit der Zeit ein sehr saures Millieu aufbauen, welches im Extremfall die obersten Hautschichten angreift udn so den Panzer stumpf wirken lässt oder sogar eingelagerte Farbpigmente zersetzt.
Wer selbst einmal Experimente machen will:
Experiment 1:
Ein Terrarium wid jeweils zur Hälfte mit Kokossubstrat und angedrückter Erde belegt. Und man achte anschließend darauf, wei sich die Schildkröten verhalten.
Experiment 2:
Ein Streifen Kokossubstrat wird so ins Terrarium eingebracht, dass die Schidlkröte ihn überqueren muss, um zum Futter oder der Wärmelampe zu gelangen. Man achet auf Verhalten und Tempo der Überquerung.
Experiment 3:
Man halte Kokossubstrat feucht und messe täglich den ph-Wert.
Thema: Kokosfasersubstrat als Substrat bei Landschildkröten.
Zuerst einmal, was ist Kokossubstrat genau:
Es besteht aus Staub und kurzen Faserstücken, die bei der Herstellung von Kokosfasern als Nebenprodukt anfallen und ursprünglich als Torfersatz vermarktet wurden. Praktischer Weise wird es zu handlichen Blocks gepresst. Koksofasern bestehen aus einer Verbindung von Zellulose, Hemizellulosen und Ligninen. Die Hemizellulose und die Lignine stabilisieren die Fasern. Aufgrund ihres sehr hohen Gehaltes an Ligninen gelten die Kokosfasern als Hartfasern. Und sie sind deshalb auch schwer verrottbar und schwer verdaulich. Es handelt sich also NICHT um Humus, sondern um geckochte (ist zur Faserreinigung notwendig)und anschließend getrocknete (also NICHT kompostierte) Schalenfasern und andere Bestandteile der Kokosfruchtschale.
Kokosfasersubstrat wird z.T. für Terrarien empfohlen, weil es sehr viel Feuchtigkeit aufnimmt, kaum schimmelt, sehr locker bleibt, kaum am Tier haften bleibt und einen geringeren Arbeitsaufwand als andere Substrate verursacht.
Doch es hat auch viele Nachteile, die sehr gerne übersehen werden.
Kritikpunkt Nummer Eins sind die mangelnde Trittfestigkeit und die locker federnden Eigenschaften des Kokossubstrates. Diese eigenschaften entsprechen nicht den natürlichen Gegebenheiten in den Heimathabitaten von Landschildkröten. In der Regel leben diese auf festen (oft von der Sonne verbackenen) Böden, auf denen sie guten Halt finden und nicht oder kaum einsinken und auf denen der Erschütterungssinn, bei dem die Tiere über den Bauchpanzer Bodenerschütterungen wahrnehmen, gut funktioniert, weil der feste Boden Schall gut leitet. Auf dem lockeren Kokossubstrat fühlen die Tiere sich aber sichtlich unwohl, da sie mit den Füßen einsinken und ihr Erschütterungssinn quasi taub ist. Allein diese tatsachen reichen schon, um dea Kokossubstrat aus Landschildkrötenterrarien zu verbannen.
Aber es gibt noch mehr:
Die Hartfasern sind entgegen anderen Behauptungen kaum verdaulich, wenn sie aus Versehen mitgefressen werden. Und sie haben eine sehr rauhe Microstruktur. Deshalb können sich im Extremfall mehrere solche Fasern im Magen-Darmtrakt verhaken und zu Verschlüssen führen.
Ebenfalls aufgrund der rauhen Microstruktur können trockene Faserstückchen Augen, Nase und Lungen reizen, wo sie, eben aufgrund der rauhen Faserstruktur, nur schwer wieder entfernt werden oder abgebaut werden können (Im Gegensatz zu mineralischem Erdstaub).
Ein weiteres Problem ist die Huminsäure (Gerbsäure), die durch die langsamen Fäulnisprozesse der feuchten Faserpartikel ständig freigesetzt wird (das selbe Problem, wie bei Rindenmulch). Dadurch kann sich mit der Zeit ein sehr saures Millieu aufbauen, welches im Extremfall die obersten Hautschichten angreift udn so den Panzer stumpf wirken lässt oder sogar eingelagerte Farbpigmente zersetzt.
Wer selbst einmal Experimente machen will:
Experiment 1:
Ein Terrarium wid jeweils zur Hälfte mit Kokossubstrat und angedrückter Erde belegt. Und man achte anschließend darauf, wei sich die Schildkröten verhalten.
Experiment 2:
Ein Streifen Kokossubstrat wird so ins Terrarium eingebracht, dass die Schidlkröte ihn überqueren muss, um zum Futter oder der Wärmelampe zu gelangen. Man achet auf Verhalten und Tempo der Überquerung.
Experiment 3:
Man halte Kokossubstrat feucht und messe täglich den ph-Wert.
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