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    Da der Thread während wir die Antwort sendeten, ohne Begründung geschlossen wurde, wir aber noch wichtige Punkte zu einer Trinkdebatte haben, erlauben wir uns einen neuen Thread zum Thema Trinken aufzumachen:

    Wolff schrieb:
    So weit so gut, ich vertraue den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Biologen und Veterinäre.
    Hallo Bernd!

    Das wundert uns nun doch. Gerade noch schriebst du in der Radiata, dass du deinen G. pardalis Nachzuchten überhaupt kein Trinkwasser gibst, weder zur freien Verfügung, noch im Zwangsbad! Begründung: "zu schnell verschmutzt" und "die Gefahr, dass sie, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, zu viel trinken und bald darauf Verdauungsschwierigkeiten bekommen".

    Damit ignorierst du konsequent alle einhelligen Ergebnisse der Wissenschaft.

    Übrigens zitierten wir auch in der hier im Forum geführten Diskussion über deinen Artikel Carolin Dennert mit dem gleichen Zitat wie hier oben. Nämlich, dass es "keinen Grund gibt, Schildkröten Wasser zur freien Aufnahme zu entziehen".

    Was die anderen von Eva zitierten Arbeiten angeht, so haben wir Eva mehrfach gebeten, die Stellen mit den klaren Empfehlungen von 2-3mal wöchentlichen Zwangsbädern, einmal wörtlich zu zitieren. Das ist legitim. Dissertationen sind fürs breite Publikum hier im Forum nicht bzw. schwer zugänglich. Dieser Bitte ist Eva nicht nachgekommen.

    Und die Chlordebatte, wie gesagt, von Anfang an sagten wir, dass wir das nicht beurteilen können, hier nur eine Meinung von Prof. Sachsse wiedergeben und zur Diskussion stellen. Aber vielleicht solltest du ihm auch vertrauen und ihn nicht "geradezu belustigende Unkenntnis" unterstellen, ist er doch Mediziner, oder ist das weniger als Veterinär oder Biologe?

    Heute wurde uns noch folgender Einwand per Privatmail zugesandt:
    "Seit neuestem ist bei der menschlichen Ernährung das Wort Wasserintoxikation aufgetaucht. Die Vergiftung durch eine zu starke Wasseraufnahme führt zu Demineralisation, kann Ödeme in Gehirn und Lunge auslösen, Herz und Leber schädigen, zu Koordinationsstörungen führen und -jetzt kommt´s- die Nierentätigkeit stören."
    Ob dieses Problem aus der Humanmedizin auch auf Schildkröten übertragbar ist? Auch das können wir nicht beurteilen. Regt aber auch zum Nachdenken an.

    Noch einmal zum Abschluss, warum wir uns hier so ins Zeug geschmissen haben: Neben der Unsinnigkeit der Zwangsbäder, wird hier suggeriert, dass man ernährungsbedingte Defizite mit Wasser (Zwangtränkungen) ausgleichen könnte. Und das ist schier eine Katastrophe!

    Gruß
    Thomas & Sabine

    [[ggg]Editiert von Vinke am 11-03-2005 um 21:55 GMT[/ggg]]

    Edit entsprechend den Forenregeln

    [[ggg]Editiert von Fachmoderator am 13-03-2005 um 15:28 GMT[/ggg]]

    [[ggg]Editiert von Vinke am 14-03-2005 um 11:50 GMT[/ggg]]
    Edit: Benachrichtigung angekreuzt

    [[ggg]Editiert von Vinke am 14-03-2005 um 11:51 GMT[/ggg]]

  • #2
    Re: Trinken

    Liebe Vinkes,

    In Eurem Beitrag an Bernd Wolff schreibt Ihr:
    Das wundert uns nun doch. Gerade noch schriebst du in der Radiata, dass du deinen G. pardalis Nachzuchten überhaupt kein Trinkwasser gibst, weder zur freien Verfügung, noch im Zwangsbad! Begründung: "zu schnell verschmutzt" und "die Gefahr, dass sie, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, zu viel trinken und bald darauf Verdauungsschwierigkeiten bekommen".

    Damit ignorierst du konsequent alle einhelligen Ergebnisse der Wissenschaft.
    Irgendwie haben wir wohl öfter unterschiedliche Druckerzeugnisse vorliegen... In meiner deutschen Ausgabe der Radiata 13(3) steht auf Seite 10: "Trinkwasser wird nur dreimal wöchentlich unter Kontrolle angeboten. Das hat den Vorteil der Kontrolle über die Sauberkeit des Wassers. Verschmutztes Wasser wird sofort ausgetauscht." Und in der englischen Ausgabe steht sinngemäß das Gleiche. Ich verstehe also nicht, wie Ihr zu dieser Aussage kommt. Im Aufzucht-Kapitel steht zwar, dass wegen der Verschmutzung kein (offenes) Trinkwasser angeboten wird, aber ich persönlich würde daraus noch lange nicht schließen wollen, dass die Tiere gar kein Wasser bekommen. Aus dem Zusammenhang geht nämlich durchaus hervor, dass die Tiere trinken können, und dass lediglich die Wasserverschmutzung bzw. das zu ausgiebige Trinken als ungünstig eingeschätzt wird.

    Das erinnert mich an unsere damalige Diskussion über die Kalkaufnahme. Es ist ja unbestritten, dass Schildkröten Kalk aufnehmen müssen, aber Ihr habt als Beispiel angeführt, dass Ihr bei Euren Köhlerschildkröten die Sepiaschalenmenge begrenzen müsst, weil sie sonst zu viel davon aufnehmen. Bei anderen Haltern funktioniert die Regulation der Kalkaufnahme auch bei dieser Art sehr gut. Also gibt es wohl Unterschiede in den Haltungsbedingungen (oder in den Tieren selbst), die wir nicht genau einschätzen können. Diese Unterschiede bewirken wohl, dass der eine Halter die zur Verfügung stehende Menge Sepiaschalen limitieren muss, damit die Tiere gesund bleiben, und der andere kann die Sepiaschalen zur freien Verfügung anbieten. Warum sollte das bei Wasser anders sein?

    Noch was: In dem von Euch angeführten Thread (mit dem Zitat aus der Arbeit von Carolin Dennert) hat sich Bernd Wolff nicht persönlich geäußert.

    Und die Chlordebatte, wie gesagt, von Anfang an sagten wir, dass wir das nicht beurteilen können, hier nur eine Meinung von Prof. Sachsse wiedergeben und zur Diskussion stellen. Aber vielleicht solltest du ihm auch vertrauen und ihn nicht "geradezu belustigende Unkenntnis" unterstellen, ist er doch Mediziner, oder ist das weniger als Veterinär oder Biologe?
    Nun, Humanmediziner (Internisten) werden nicht gerade in Limnologie ausgebildet. Auch die Physik spielt bei ihrer Ausbildung nicht ganz die Rolle wie in der Biologie – zumindest war das während der Zeit, als Professor Sachsse sein Medizinstudium absolviert hat, nicht so der Fall. Ich habe mich schon öfter mit ihm über derartige Themen unterhalten, und er hat meiner Erfahrung nach kein Problem damit. Sprecht ihn doch beim nächsten Mal einfach selber darauf an.

    Heute wurde uns noch folgender Einwand per Privatmail zugesandt:
    "Seit neuestem ist bei der menschlichen Ernährung das Wort Wasserintoxikation aufgetaucht. Die Vergiftung durch eine zu starke Wasseraufnahme führt zu Demineralisation, kann Ödeme in Gehirn und Lunge auslösen, Herz und Leber schädigen, zu Koordinationsstörungen führen und -jetzt kommt´s- die Nierentätigkeit stören."
    Ob dieses Problem aus der Humanmedizin auch auf Schildkröten übertragbar ist? Auch das können wir nicht beurteilen. Regt aber auch zum Nachdenken an.
    "Die Dosis macht das Gift" sagen die Mediziner. Die Wasserintoxikation beim Menschen ist eigentlich ein alter Hut. Im Mittelalter gab’s die Wasserfolter: dem Gefolterten wurde dafür so lange Wasser eingeflößt, bis er gestanden hat. Aus den entsprechenden frühen Sektionsberichten waren die Folgen schon lange bekannt. Meines Wissens ist es aber nicht möglich, dass gesunde Menschen zu viel Wasser aufnehmen. Das Durstgefühl wird oft nicht ausreichend wahrgenommen, aber das Gefühl "ich habe genug getrunken" ist wohl sehr stark. Es gibt ja auch andere, eigentlich lebensnotwendige, Stoffe, die in zu hoher Dosis beim Menschen Gesundheitsschäden verursachen, z.B. Salz (derzeit wird in Deutschland über einen Todesfall durch Salz diskutiert). Das Problem ist immer nur, dass der natürliche Mechanismus, der die Aufnahme begrenzt, übertölpelt werden muss. Baden alleine reicht dafür in bezug auf die Wasseraufnahme wohl nicht aus.

    Bei den Europäischen Landschildkröten, die im Wasser sitzend trinken (die also "baden") kann man beobachten, dass sie irgendwann zu trinken aufhören. Also haben diese Arten ebenfalls einen Regulationsmechanismus für Wasser, und deshalb halte ich bei ihnen die Wasserintoxikation für unwahrscheinlich.

    Ich stimme Euch jedoch zu, dass gesunde Schildkröten das Wasser möglichst freiwillig und ohne Einwirkung des Halters aufnehmen können sollten. Und selbstverständlich bin ich auch dafür, dass die Schildkröten bei uns so natürlich wie möglich ernährt werden sollen, damit ernährungsbedingte Nierenprobleme vermieden werden.

    Viele Grüße
    Beate
    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

    Kommentar


    • #3
      Re: Re: Trinken

      Beate Pfau schrieb:
      Liebe Vinkes,

      In Eurem Beitrag an Bernd Wolff schreibt Ihr:
      Das wundert uns nun doch. Gerade noch schriebst du in der Radiata, dass du deinen G. pardalis Nachzuchten überhaupt kein Trinkwasser gibst, weder zur freien Verfügung, noch im Zwangsbad! Begründung: "zu schnell verschmutzt" und "die Gefahr, dass sie, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, zu viel trinken und bald darauf Verdauungsschwierigkeiten bekommen".

      Damit ignorierst du konsequent alle einhelligen Ergebnisse der Wissenschaft.
      Irgendwie haben wir wohl öfter unterschiedliche Druckerzeugnisse vorliegen... In meiner deutschen Ausgabe der Radiata 13(3) steht auf Seite 10: "Trinkwasser wird nur dreimal wöchentlich unter Kontrolle angeboten. Das hat den Vorteil der Kontrolle über die Sauberkeit des Wassers. Verschmutztes Wasser wird sofort ausgetauscht." Und in der englischen Ausgabe steht sinngemäß das Gleiche. Ich verstehe also nicht, wie Ihr zu dieser Aussage kommt. Im Aufzucht-Kapitel steht zwar, dass wegen der Verschmutzung kein (offenes) Trinkwasser angeboten wird, aber ich persönlich würde daraus noch lange nicht schließen wollen, dass die Tiere gar kein Wasser bekommen. Aus dem Zusammenhang geht nämlich durchaus hervor, dass die Tiere trinken können, und dass lediglich die Wasserverschmutzung bzw. das zu ausgiebige Trinken als ungünstig eingeschätzt wird.
      o.g. Radiata Seite 14, rechte Spalte:
      "Entgegen oftmals anders lautenden Anleitungen zur Aufzucht gebe ich meinen Jungtieren auch kein Trinkwasser". Auch die von uns zitierten Begündungen stammen wörtlich aus den 2 folgenden Sätzen. Wasser ist seiner Meinung nach für Jungtiere sogar so gefährlich, dass er darüber hinaus sogar explizit vor Feuchtigkeit im Futter warnt, die führe nämlich zu denselben Problemen.

      Dein Zitat bezieht sich auf die Alttiere, von denen haben wir aber nicht gesprochen.

      Was die Wasserintoxikation angeht, da halten wir uns mangels Wissen raus, wie es von Anfang an sagten.


      Beate Pfau schrieb:
      Ich stimme Euch jedoch zu, dass gesunde Schildkröten das Wasser möglichst freiwillig und ohne Einwirkung des Halters aufnehmen können sollten. Und selbstverständlich bin ich auch dafür, dass die Schildkröten bei uns so natürlich wie möglich ernährt werden sollen, damit ernährungsbedingte Nierenprobleme vermieden werden.
      Dieses Statement unterstützen wir auf ganzer Linie

      Gruß
      S&T

      Kommentar


      • #4
        Re: Trinken

        Hallo,

        die genannte "Wasserintoxikation" nennt sich in der Humanmedizin "hypotone Hyperhydratation".

        Gruß Ingo V.

        Kommentar


        • #5
          Re: Trinken

          Hallo

          Wenn ich das richtig sehe, dann ensteht der Zustand der Wasserintoxikation (hypotone Hyperhydratation) _beim Menschen_ nur unter bestimmten Voraussetzungen:
          starkes Schwitzen mit verbundenem Elektrolyt(Salz)verlust über die Haut und Ausgleich der verlorenen Flüssigkeit (Trinken) mit salzarmen Flüssigkeiten (im Extremfall destilliertes Wasser). Bevorzugt sind ältere Personen betroffen, deren Elektrolytregelmechanismus nicht mehr so 100%ig funktioniert.

          http://www.stadt-koeln.de/thema_gesundheit/sommerhitze/artikel/06761/
          Zitat:
          "Gerade bei älteren und vorerkrankten Personen sind (nach Flüssigkeitsmangel) oft intensive medizinische Maßnahmen notwendig. Während junge Erwachsene selbst schwerste Flüssigkeitsmangelzustände allein durch Trinken in kurzer Zeit ausgleichen können, benötigen ältere Menschen dafür mehrere Tage und sind bei zu schnellem Flüssigkeitsersatz durch Überwässerung (hypotone Hyperhydratation) gefährdet." Zitat Ende.



          Dann werden solche Situationen beschrieben bei falsch ausgerichteten Infusionen.

          Weiterhin wird beschrieben, daß bei bestimmter organischer Fehlfunktion diese Wasserintoxikation auftreten kann: Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom.

          Ich denke, daß im Normalfall den Menschen sein "gestilltes Durstgefühl" vor einer solchen Situation schützt und eine geringe Mehraufnahme von Flüssigkeit noch keine solchen lebensbedrohlichen Umstände herbei führt. Immerhin wird in mehreren Berichten von _exsessivem_ Trinken geschrieben.

          Zurück zu den Schildkröten:
          Sie können nicht durch Schwitzen Salze verlieren, weil sie ohne Schweißdrüsen nicht schwitzen können. Eine europäische Landschildkröte wird sicher auch keine Unmengen an Wasser aufnehmen, die ihr schaden, es sei denn, es liegen andere Vorschädigungen vor. (Bei Tieren aus extremen Trockengebieten mag das anders sein) Da die Schildkrötren ja sogar in der Blase Wasser für Hitzeperioden bevorraten und nützen können, kann ich mir nur schwer vorstellen, daß ein Tier, das halbwegs regelmäßig trinken kann, sich auf einmal zu Tode trinken soll.
          Dagegen sprechen die Praxiserfahrungen dafür, daß die meisten Tiere eher zu wenig Wasser aufnehmen können und in Kombination mit zu hoher Eiweißaufnahme sehr leicht Nierenprobleme entwickeln. Da unser Wiesenfutter im Schnitt für die mediterranen Tiere immer noch zu reichhaltig ist, ist nach m. E. eine zu hohe Eiweißaufnahme auch bei "gesunder" Wiesenfutter-Ernährung leicht möglich. Vor allem dann, wenn die Tiere die Futtermenge frei zur Verfügung haben.
          Eine gesicherte Flüssigkeitsaufnahme durch gelegentliches Baden halte ich daher gerade für Jungtiere, die ja häufig von Anfängern gepflegt werden, die sowohl die Futtermenge als auch die Wasserversorgung noch nicht so gut im Griff haben, nach wie vor für eher nützlich als schädlich. Ich habe mit dem Baden der Tiere nur gute Erfahrungen gemacht.

          Soll es aber letztendlich jeder so handhaben, wie er es für richtig hält.

          Schöne Grüße

          Eva



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          • #6
            Re: Trinken

            Hallo

            Wie ihr sicher wisst, nehme ich immer wieder mal tunesische Landschildkröten bei mir auf, die keiner mehr haben will. So auch vor 4 Jahren ein 160 g schweres Kerlchen, das von seinem Alter her gerade mal 40 - 50 g wiegen sollte, also viel zu groß war für sein Alter, aber für seine Größe trotzdem stark untergewichtig war. Es hatte Gelenkgicht und, den Symptomen nach, auch Nierengicht. Es kann sich keiner vorstellen, wie so ein Tier leidet. Nicht wochenlang, nein, jahrelang! Jahrelang hatte dieses Tierchen ein wahres Martyrium. Die Besitzerin ging erst zum Tierarzt, wie der Kleine das Fressen einstellte. 3 Wochen Klinikaufenthalt, Spritzen, Infusionen, Medikamentenverabreichungen.
            Dem aber nicht genug. Als ich das Tier quasi aus der Klinik übernahm, konnte es kaum laufen, weil die geschwollenen Nieren auf den Ischiasnerv drückten. Die Behandlungen gingen weiter. Täglich eine Tabletteneingabe und eine Infusion. Über Wochen. Es musste für Untersuchungszwecke immer wieder Blut abgenommen werden. Die Blutwerte verbesserten sich nur langsam. Gicht ist keine kontinuierliche Erkrankung. Sie tritt in Schüben auf. Immer und immer wieder. So alle paar Wochen waren wieder Medikamenteneingaben nötig. 2 1/2 Jahre lang. Abgesehen von den Kosten der Behandlung (rund 250 - 300 Euro im Jahr), die ich gerne auf mich nahm, es machte mich immer trauriger diesem vom Schicksal gezeichneten Tier zuzusehen. Wie es sich plagte trotz seiner verdickten, schmerzenden Gelenke ans Futter zu krabbeln. Die kleinen Augen, die trockene Haut, die blasse Maulschleimhaut, fortwährend Tierarztbesuche, keine Gewichtszunahme in der gesamten Zeit. Ich war schon froh, wenn es nicht an Gewicht verlor. Schließlich konnte man richtig sehen, wie durch die Nierenfunktionsstörung das Kalzium im Panzer abgebaut wurde. Der Panzer wirkte immer "glasiger", wie durchsichtig. Es waren am Ende die Knochennähte durch die dünne Hornschicht zu sehen! Zu guter Letzt bekam das Tierchen dann eine Sepsis, ausgelöst sehr wahrscheinlich durch eine Entzündung der Nieren. Ich konnte es nicht mehr mit ansehen und ließ das arme Kerlchen einschläfern. Da lagen 4 Jahre Krankheit und Leid hinter ihm!

            Was ist dagegen ein gelegentliches kontrolliertes Bad im lauwarmen Wasser in einem Schälchen im Terrarium? Ein Klacks....

            Wenn man so etwas mal gesehen und mitverfolgt hat, dann badet man seine Schildkröten sehr gerne. Und es kann mir auch keiner mehr weismachen, daß Baden die Tiere übermäßig stresst, denn das, was eine Gichterkrankung an Behandlungsmaßnahmen mit sich bringt, ist die Hölle dagegen.

            Schreibt mir bitte jetzt auch nichts von eiweißarmer, artgerechter Fütterung. Das ist bei den Anfängern nicht die Regel, sondern die Ausnahme.

            Grüße

            Eva



            [[ggg]Editiert von eva1 am 13-03-2005 um 00:08 GMT[/ggg]]

            Kommentar


            • #7
              Re: Re: Trinken

              Hallo @all,

              Ich stimme Euch jedoch zu, dass gesunde Schildkröten das Wasser möglichst freiwillig und ohne Einwirkung des Halters aufnehmen können sollten. Und selbstverständlich bin ich auch dafür, dass die Schildkröten bei uns so natürlich wie möglich ernährt werden sollen, damit ernährungsbedingte Nierenprobleme vermieden werden.

              Viele Grüße
              Beate[/quote]

              Diesen Sätzen von Beate braucht man m. E. nichts hinzufügen, sondern sie lediglich beherzigen, also machen.

              Gruß

              Rolf

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              • #8
                Re: Trinken

                der Aspekt, dass aus ihrer Sicht den Schildkröten der Fluchtweg versperrt ist bzw. sie sich in einer Situation wiederfinden, die wie ein Schock wirken muss,..........Panik, weil die Schildkröte kein Wegkommen sieht, dann das Stresskoten und Urinieren ins Wasser.
                Diesen Aspekt, dass Leute ihre Schildkröten baden könnten, obwohl die Tiere panikartig reagieren, habe ich allerdings noch überhaupt nicht bedacht. Wenn das unter dem Begriff „Zwangsbaden“ verstanden wird, dann kann man das wirklich nur ablehnen.

                Ja, ich habe meine Meinung zum regelmäßigen Zwangsbaden geändert und werde das in Zukunft nicht mehr tun.
                Das ist sehr löblich, denn man sollte unbedingt die Reaktion seiner Tiere beobachten und zu deuten wissen und ihnen sicher nicht dreimal in der Woche einen Schock zufügen. Wenn sie jedoch ein Bad benötigen, ist es keine Lösung, das Baden, nur weil man es für das Tier nicht richtig gestaltet, einfach einzustellen.

                Hier kommt es also ganz sicher auf die richtige Handhabung des Badens an.

                Warum die Tiere aus dem Terrarium (gewohnten Umgebung) nehmen, warum sie in ein Badegefäß setzen, aus dem sie nicht entkommen können?

                Ich bade eine Schildkröten nur, wenn ich den Verdacht habe, dass irgend etwas nicht mit ihr stimmt. D.h., wenn ich den Eindruck habe, das sich das Tier irgendwie unnatürlich verhält.
                Zunächst besprühe ich sie vorsichtig mit lauwarmen Wasser. Ich bade meine Schildkröten im Terrarium bzw. im Freigehege in dem Wassernapf, der sowieso drin steht und den sie kennen. Ich reinige den Wassernapf (wenn nötig), setze die Kleine vorsichtig und jeden Stress vermeidend hinein und beobachte sie. Verhält sie sich nun normal, genießt es, trinkt ein bisschen und geht dann ihrer Wege, ist das ok. Reagiert sie aber unnatürlich, z.B. apathisch oder trinkt übermäßig viel, dann läuten bei mir alle Alarmglocken. Das kann entweder auf einen Haltungsfehler (falsch platzierter Wassernapf, zu trockene Haltung insgesamt, zu hoher Besatz, Stress usw.) hinweisen oder auch auf eine beginnende Krankheit.

                Für Anfänger ist es natürlich sehr schwer, aus dem Verhalten ihres Tieres solche Rückschlüsse zu ziehen. Genauso schwierig ist es für sie einzuschätzen, ob auffälliges Verhalten vorliegt und dadurch zu beurteilen, wann und wie oft eine Schildkröte gebadet werden sollte. Dazu gehört einfach Erfahrung!

                Weil aber gerade Anfänger Fehler machen, sei es durch zu trockene Haltung, zu gehaltvolles Futter oder auch durch falsche Vorbereitung auf die Winterstarre, halte ich bei ihnen öfteres Baden der Tiere für angebracht. Oftmals nehemen sie auch vorgeschädigte Tiere in Pflege, bei denen mehrmaliges Baden in der Woche unabdingbar ist. Aber dies muß unbedingt stressfrei für die Tiere sein! Man muß sich eben mal Zeit nehmen, um den Badevorgang möglichst angenehm für das Tier zu gestalten. Dazu gehört Beobachtung und Fingerspitzengefühl.

                Daher kann ich nur immer raten: beobachtet eure Tiere genau und mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür.

                Gruß Irmi

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                • #9
                  Re: Trinken

                  Schade, dass diese Diskussion nicht da steht, wo sie hingehört.
                  Wenn später jemand über die Suchfunktion einsteigt, werden die Texte zusammehanglos erscheinen, vermutlich nicht mal gelesen werden, weil die Ausgangspostings fehlen. Andererseits werden die schönen Statements der beiden Fachmoderatoren im Ausgangsthread fehlen.

                  Auch das sollte man mal überlegen, bevor man einen Thread abschließt.

                  Gruß
                  S&T

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                  • #10
                    Re: Trinken

                    Guten Tag,

                    hier noch einige Worte zum Thema Wasserintoxikation:
                    bisher habe ich noch keinen Fall einer solchen Wasserintoxikation bei Schildkröten erlebt.
                    Meist hat man es in der Praxis auch eher mit stark dehydrierten Tieren zu tun (was Eva ja bereits beschrieben hat). Diese Schildkröten erhalten dann sogar recht große Flüssigkeitsmengen über eine Magensonde.

                    Beste Grüße

                    Marc-N.

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Trinken



                      Hallo,

                      es ist für mich absolut unverständlich, wie jemand bei Pantherschildkröten so etwas empfehlen kann!!!

                      Es ist doch nichts dabei, einfach eine Wasserschale ins Terrarium zu stellen!

                      Und wenn diese Schale schmutzig ist, muss man sie eben saubermachen!!!

                      Und wenn man ausgewachsene Panther hält, dann sollte man sowieso über eine entsprechende, leicht zu reinigende Bademöglichkeit in ausreichender Größe verfügen.

                      Ich denke, dass eine Schildkröte ganz nach ihren Bedürfnissen entscheiden sollte, wann sie wieviel trinkt! und man deshalb einfach eine entsprechende Trinkmöglichkeit zur Verfügung stellt, die zudem auch noch groß genug ist damit sich die Schildkröte -wenn ihr danach ist- auch mal ganz reinsetzen kann.

                      Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie jemand nur auf die Idee kommen kann "kontrolliert" Wasser zu geben. Noch dazu, um Verschmutzung
                      Selbstverständlich ist das etwas anderes wenn ein Tier krank ist!
                      Aber eine gesunde Schildkröte sollte ihren Wasserhaushalt automatisch richtig regulieren können.
                      Und dafür muss sie Wasser zur freien Verfügung haben!!!

                      Und seit wann sol man Jungtieren kein Wasser geben???
                      Ich dachte Höckerbildung käme unter anderem von Feuchtigkeitsmangel?
                      Oder reichen neuerdings feuchte Schlafplätze aus um Höckerbildung zu verhindern???

                      Mir entzieht sich völlig die Logik, mit der dieser Artikel von Herrn Wollf verfasst wurde.

                      Viele Grüße
                      Marina

                      Kommentar


                      • #12
                        Re: Re: Trinken

                        Hallo Marina,

                        > es ist für mich absolut unverständlich, wie jemand bei Pantherschildkröten so etwas empfehlen kann!!!

                        Du darfst nicht vergessen, dass Pantherschildkröte nicht gleich Pantherschildkröte ist. Geochelone pardalis babcocki (die häufiger gehaltene Unterart)hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und kommt in unterschiedlichen Biotopen und Höhenlagen vor.

                        Was also für die eine "Pantherschildkröte" gut und richtig ist, muss für eine andere noch nicht unbedingt optimal sein. Es wird immer wieder davon berichtet, dass gerade Pantherschildkröten je nach Herkunft der Elterntiere ganz unterschiedliche Anspüche an die Haltungsbedingungen haben.

                        Pantherschildkröten leben in Gebieten, wo es Regenzeiten und richtig trockene Trockenzeiten gibt. Hier http://klimadiagramme.de/Afrika/pretoria.htmlist zum Beispiel ein Klimadiagramm aus dem Verbreitungsgebiet. Schau auch mal auf das entsprechende Diagramm aus dem Herkunftsgebiet Deiner Tiere. Und dann vergleiche es mit dem Klima an Deinem Wohnort, dann siehst Du, worauf ich hinaus will.

                        Also ist es doch eher unwahrscheinlich, dass die Pantherschildkröten in der Natur rund ums Jahr und rund um die Uhr frisches Trinkwasser zur Verfügung haben, oder? Es muss also nicht unbedingt "Quälerei" (oder Bequemlichkeit) sein, wenn ein Halter den Schildkröten nur zeitweise Wasser zur Verfügung stellt. Es kann einfach sein, dass seine Tiere stärker an nur kurzzeitig zur Verfügung stehendes Trinkwasser angepasst sind.

                        Auch die Haltungsbedingungen bei den verschiedenen Haltern sind nicht immer ganz genau gleich. Ich denke schon, dass die Luft- und Substratfeuchte beim einen Halter anders sind als beim anderen. Es kann also schon sein, dass Pantherschildkröten bei einem Halter mit einer ständigen Wasserversorgung gut gedeihen und es anderen Pantherschildkröten bei einem anderen Halter gut geht, wenn sie nur alle paar Tage Wasser bekommen.

                        Vielleicht sollten wir das mal genauer betrachten? Ich denke, wir sollten folgende Faktoren zusammentragen:

                        - Herkunft der Tiere bzw. der Elterntiere (Landesteil, Höhenlage)

                        - Haltungsbedingungen allgemein, Fütterung, Wasserangebot, Luft- und Substratfeuchte

                        - Gesundheitszustand (insbesondere Oxyuren und Flagellaten), Kotbeschaffenheit

                        - Eigene Nachzuchten, Inkubationsbedingungen, Aufzuchtbedingungen für die Schlüpflinge

                        Sicher fallen Euch noch weitere Faktoren ein, die wir betrachten sollten! Also, wer macht mit?

                        Viele Grüße
                        Beate Pfau

                        [[ggg]Editiert von Beate Pfau am 16-03-2005 um 13:48 GMT[/ggg]]
                        Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                        • #13
                          Re: Trinken

                          hi zusammen

                          dazu kommt der Faktor Ressourcennutzung, dh die Schildkröte weiss ja nicht, dass morgen wieder eine frische Schüssel Wasser bereit steht und trinkt sicherheitshalber mal soviel sie kann. Morgen dann dasselbe etc.
                          Kann sich bei pardalis eventuell auch so verhalten.

                          Gruss
                          Jürg

                          halte diverse Reptilien

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                          • #14
                            Re: Trinken

                            Hi,

                            auch wenn es einigen Leuten hier vielleicht nicht passen sollte, schließe ich mich der Meinung von Marina an.

                            Meine Pantherschildkröten hatten und werden auch in Zukunft jeden Tag frisches Wasser haben.

                            Gruß

                            Rolf

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                            • #15
                              Re: Re: Trinken

                              Hallo Rolf,

                              so ganz verstehen wir Deinen Beitrag nicht! Wenn es Deinen Pantherschildkröten gut bekommt, dass sie bei Dir jeden Tag frisches Wasser zur freien Verfügung haben, dann solltest Du natürlich dabei bleiben! Warum soll das denn "einigen Leuten hier vielleicht nicht passen" ? Deinen Schildkröten muss es passen, nicht den Teilnehmern an dieser Diskussion!

                              Der obige Beitrag sollte nur zum Nachdenken darüber anregen, dass gerade bei Pantherschildkröten sehr viele verschiedene Faktoren eine Rolle für die Beurteilung der Haltung zu beachten sind. Also sollte man einen anderen Halter ohne genaue Kenntnis der bei ihm zutreffenden Bedingungen nicht dafür angreifen, dass er etwas anders macht als man selbst.

                              Wie Du sicher weisst, planen wir in der AG Schildkröten für die verschiedenen Arten sowas wie Basis-Haltungsanleitungen zusammen zu stellen, mit deren Hilfe sich eventuelle Interessenten vorab über die Haltungsvoraussetzungen informieren können.

                              So eine Zusammenstellung ist natürlich auch für die Pantherschildkröte geplant, aber es ist wirklich besonders schwierig, für diese Art allgemein gültige Aussagen zu treffen. Deshalb hatten wir gehofft, dass wir hier im Forum gemeinsam die notwendigen Informationen zusammen tragen können, und deshalb wurden die Fragen oben von Beate auch so ausformuliert.

                              Wir würden uns freuen, wenn Du Deine Erfahrungen mit Deinen Pantherschildkröten in diese Diskussion einbringen würdest!

                              Vielleicht magst Du Dich sogar für die Koordination der Basis-Haltungsanleitung für Geochelone pardalis zur Verfügung stellen? Oder für eine andere Art? Das wäre wirklich prima!

                              Mit freundlichen Grüßen
                              Das Team der Fachmoderatoren in den Schildkrötenforen

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