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Überzählige Eier

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  • #16
    Re: Überzählige Eier

    Hi,

    @ Eva,

    Pauschalierungen finde ich immer Super:

    Zitat:
    "Glaubst Du im Ernst, daß irgend ein Züchter Eier von Reptlilienarten entsorgen würde, die wirklich selten und teuer sind?"

    In der Kombination warscheinlich nicht. "Selten" ja, "selten" heißt bei mir vom Aussterben bedroht, also Cites - Pflicht. Es gibt schon einige Leute die die Eier von vom Aussterben bedrohten Reptilien in den Müll werfen oder an andere Tiere verfüttern.

    @ Mape Turtle,

    Zitat:
    ""nur" für die Forschung.... seltsame Ansicht!

    Mag sein, aber ich würde nur Eier für Forschungszwecke zur Verfügung stellen, die nicht befruchtet sind. Gesunde Tiere für Forschungszwecke zu töten halte ich für falsch.

    Gruß

    Rolf

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    • #17
      Re: Re: Überzählige Eier

      Rolf 1 schrieb:
      Gesunde Tiere für Forschungszwecke zu töten halte ich für falsch.
      Ich kann dir hier nicht folgen, aber das ist nicht der richtige Ort, dieses Problem zu diskutieren.

      Hier ging es aber um (befruchtete) Eier, die nicht bebrütet wurden und auch nicht bebrütet werden sollen. Es wandern also keine lebenden Tiere auf den Müll oder werden zu Forschungszwecken getötet. Im Gegenteil, meine Anfrage zielte genau daraufhin, ob die Eier in der Erde angebrütet werden und dann lebende Tiere evtl. qualvoll absterben.

      Mit Artenschutz hat das ebenfalls nichts zu tun, weil diese Tiere nicht ausgewildert werden können. Der wäre eher berührt, wenn sie ausgewildert würden. Es ist das gleiche Tierschutzproblem, aus dem heraus man Katzen kastriert. Ein bereits bestehendes Überangebot an Tieren für den Haustiermarkt soll nicht weiter ausgebaut werden.


      Gruß, Editha

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      • #18
        Re: Überzählige Eier

        Hallo Editha,

        "Ich kann dir hier nicht folgen, ..."

        Ich auch nicht, neu für mich ist auch der Zusammenhang zwischen verwilderten Hauskatzen und Schildkröten, die vom Aussterben bedroht sind.

        Gruß

        Rolf

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        • #19
          Re: Überzählige Eier

          Ich glaub kaum, dass Griechische Landschildkröten so arg vom aussterben bedroht sind, dass man "überschüssige" Eier nicht der Forschung zur Verfügung stellen kann. Auch wenn sie befruchtet sind: Wenn ich die Eier nach dem Schlupf gleich wegschick, dann kann sich da nicht viel entwickeln am Postweg.
          Übrigens ist CITES kein Artenschutzabkommen, sondern ein Handelsabkommen und es is nicht alles bedroht, was CITES - pflichtig is, was ich so gehört habe.

          PS: Ich würd übrigens auch keine Eierschlange nur wegen den Schildkröten kaufen - die müsste ja dann das halbe Jahr lang hungern, wenn keine Brutsaison ist ;-)

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          • #20
            Re: Re: Überzählige Eier

            Rolf 1 schrieb:
            neu für mich ist auch der Zusammenhang zwischen verwilderten Hauskatzen und Schildkröten, die vom Aussterben bedroht sind.
            Hallo Rolf,

            ich meine weder verwilderte Hauskatzen noch Schildkröten, die vom Aussterben bedroht sind. Ich spreche beides Mal von in Gefangenschaft gehaltenen Haustieren, deren Fruchtbarkeit man begrenzen muß, weil der Markt gesättigt ist. Eine weitere unkontrollierte Produktion führt dann zu den von anderen Haustieren bekannten Tierschutz-Problemen, z.B. überlasteten Tierheimen. Schau dir mal an, wie schwierig es ist, Gelb- und Rotwangenschildkröten zu vermitteln. Die sind zwar nirgends vom Aussterben bedroht, aber genausowenig ist es die Haustier-Testudo.

            Auch bei europäischen Landschildschildkröten fangen die Absatzprobleme bereits an, ein geschlechtsreifes Männchen wird dir nicht gerade aus den Händen gerissen. Und hast du mal auf einer Reptilienbörse das Angebot an Schlüpflingen gesehen? Wenn man bis zum Ende bleibt, merkt man, daß ein Großteil der Tiere wieder eingepackt wird, bzw. in meinen Augen noch schlimmer, den abends auf Schnäppchenjagd gehenden Zoohändlern und damit einer völlig ungewissen Zukunft überlassen wird...


            Gruß, Editha


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            • #21
              Re: Re: Re: Überzählige Eier

              Kacchua schrieb:
              Ich spreche beides Mal von in Gefangenschaft gehaltenen Haustieren, deren Fruchtbarkeit man begrenzen muß, weil der Markt gesättigt ist.
              Hallo Editha,

              solange es immer noch Importe von Schildkröten gibt (auch wenn es sich angeblich
              „nur“ um Farmnachzuchten handelt) muß jeder für sich selbst überlegen, ob er es verantworten kann, befruchtete Eier von europäischen Landschildkröten nicht auszubrüten. Eine Nachfrage besteht nach wie vor und wenn wir sie nicht decken, wird es der Handel tun, indem er diese Farmnachzuchten importiert.
              Ist jetzt zwar ein bisschen polemisch, aber trotzdem: mit jeder Nachzucht, die wir an Privatleute oder an den Handel abgeben, können wir vielleicht einem anderen Tier die Freiheit erhalten.

              Und Artenschutz hat nicht nur was mit „Wiederauswildern“ zu tun, sondern beinhaltet ebenso, "durch Nachzuchten den Druck auf wildlebende Populationen zu nehmen".

              Was ist höher zu bewerten, Artenschutz oder Tierschutz unter der Prämisse, dass wir zwar unsere eigenen Nachzuchten nicht leiden lassen wollen, dafür aber billigend in Kauf nehmen, dass dann importierte Tiere einer ungewissen Zukunft überlassen werden?

              Gruß Irmi

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              • #22
                Re: Re: Re: Überzählige Eier

                Kacchua schrieb:
                Auch bei europäischen Landschildschildkröten fangen die Absatzprobleme bereits an, ein geschlechtsreifes Männchen wird dir nicht gerade aus den Händen gerissen. Und hast du mal auf einer Reptilienbörse das Angebot an Schlüpflingen gesehen? Wenn man bis zum Ende bleibt, merkt man, daß ein Großteil der Tiere wieder eingepackt wird,
                Hallo,
                ja das stimmt schon, aber nur weil diese Züchter Ihre Tiere für mindestens 90 Euro verkaufen wollen.
                Ich wette jeden Betrag, wenn sie auf 50 oder 60 Euro runtergehen, würden sie mit leeren Kisten nach Hause gehen.

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                • #23
                  Re: Re: Re: Re: Überzählige Eier

                  Irmi Jasser-Häger schrieb:
                  Was ist höher zu bewerten, Artenschutz oder Tierschutz ?
                  Ich halte Artenschutz für wesentlich wichtiger als Tierschutz, denn er ist wesentlich umfassender, artübergreifend und beinhaltet zum Teil ja sogar Tierschutz. Aber ich bin anderer Meinung als du, was den Vorteil für den Artenschutz angeht, und sehe keine Chance, daß eine Überproduktion für den Haustiermarkt bei den heutigen Preisen von deutschen Schlüpflingen dazu beitragen könnte, daß Europäische Landschildkröten nicht mehr illegal importiert werden und zwar weder als "Farmtiere" und schon gar nicht als spontane Bazarkäufe.

                  Die Bedrohung der Art durch Zerstörung der Biotope und zweifelhafte Farmnachzuchten aus dem Ausland muß man politisch angehen. Gegen spontane Bazarkäufe hilft m.E. überhaupt nichts, allenfalls Aufklärung, mit Sicherheit nicht ein Überangebot von teuren Landschildkrötenschlüpflingen in deutschen Zoogeschäften. Das ist in meinen Augen sogar kontraproduktiv, da es die Nachfrage nach billigen Tieren aus dem Ausland erst ankurbelt. Abgesehen davon halte ich Bazarkäufe für unüberlegte Spontankäufe, wie im Urlaub so üblich, und zwar von Leuten, die sich nie mit der Materie beschäftigt haben, nur die Viecher knuffig finden, retten wollen oder was auch immer, und die sehr häufig nicht die geringste Ahnung haben, daß die Einfuhr nach Deutschland mehr ist als eine Ordnungswidrigkeit, die wir als Autofahrer wohl alle schon ohne größere Gewissensbisse begangen haben....


                  Gruß, Editha

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                  • #24
                    Re: Re: Re: Re: Überzählige Eier

                    Lenzmond schrieb:
                    Ich wette jeden Betrag, wenn sie auf 50 oder 60 Euro runtergehen, würden sie mit leeren Kisten nach Hause gehen.
                    Das tun sie zum Teil auch, frustriert vom Tagesgeschäft für einen Bruchteil des Preises abends an die Großhändler, im Dutzend billiger...

                    Gruß, Editha

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                    • #25
                      Re: Re: Re: Re: Re: Überzählige Eier

                      Kacchua schrieb:
                      Das tun sie zum Teil auch, frustriert vom Tagesgeschäft für einen Bruchteil des Preises abends an die Großhändler, im Dutzend billiger...
                      Tja, die Nachfrage regelt den Preis.
                      Aber daran kann man sehen, dass Griechische Landschildkröten immer noch gefragt sind, nur nicht zu dem Preis wie vor z.B. 4 Jahren. Manche Züchter verstehen das leider nicht und jammern deswegen auf hohem Niveau.

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                      • #26
                        Re: Überzählige Eier

                        Irmi Jasser-Häger schrieb:
                        Eine Nachfrage besteht nach wie vor und wenn wir sie nicht decken, wird es der Handel tun, indem er diese Farmnachzuchten importiert.

                        Und Artenschutz hat nicht nur was mit "Wiederauswildern" zu tun, sondern beinhaltet ebenso, "durch Nachzuchten den Druck auf wildlebende Populationen zu nehmen".
                        Hallo Irmi

                        Zu Deiner Bemerkung kann ich Dir nur bedingt recht geben. Weniger bei den Schildkröten, viel eher im Echsen- und Schlangenbereich ist sehr gut ersichtlich, daß ein höheres Angbot an Nachzuchten keineswegs immer den Druck auf freilebende Populationen nimmt. Vor allem bei den ungeschützten Arten. Beim "Kunden" bestimmt leider meist noch der Preis, für was er sich entscheidet: Wildfang, Farmzucht oder teurere deutsche Nachzucht.
                        Genauso bei den Testudo-Arten, die mittlerweile mit Anzahlen in hohen vierstelligen Dimmensionen aus den Zuchtfarmen kommen. Schon der Tiergroßhandel selektiert hier sehr stark, indem er sich häufig für das weitaus billigere Auslandsangebot entscheidet. Der "Endverbraucher" weiß es nur oft nicht, was er da kauft und die deutschen Züchter haben darauf ja auch gar keinen Einfluß mehr. Es sei denn, sie verkaufen noch billiger! Aus Slowenien bekommt man selbst auf den Börsen eine Testudo samt EU-Papieren und Fotodoku für rund 25 - 30 Euro! Da verstehe ich so manchen Züchter sehr gut, der seine gut gepflegten Jungtiere zu diesem Preis nicht verkaufen will und auch gar nicht kann (Energiekosten, Tierarztkosten, Gebühr für die Papiere, etc.). Vor allem dann, wenn er sich den "Luxus" leistet, auch noch auf eine gute Unterbringung der Jungtiere Wert zu legen. Es hat auch nicht jeder Züchter den Platz und die Zeit, dutzende von Jungtiere zur verkaufbaren Größe großzuziehen. Nicht nur manche Händler, auch so mancher "Züchter" deckt sich deshalb kurzfristig auf Börsen ein. Warum sollte er also nicht seine überzähligen Eier der Forschung zur Verfügung stellen?

                        Ich kann mich erinnern, daß die SIGS schon vor längerer Zeit ihren Mitgliedern die Empfehlung gab, weitaus weniger T. hermanni auszubrüten, weil der schweizer Markt übersättigt ist. Wenn ich weiterhin sehe, wieviele Hobby-Halter bei uns mittlerweile T. hermanni nachzüchten, dann meine ich, wird es bei uns auch nicht mehr lange dauern, bis es so weit ist. Jungtiere von T. graeca und T. marginata sind jetzt schon kaum mehr verkaufbar, weil die Nachfrage dafür fehlt.

                        Ich denke also, daß man hier doch erst einmal sehr gut trennen muß zwischen häufig nachgezüchteten Arten aus dem Testudo-Komplex oder auch Emys und den wirklich seltenen und auch schwieriger zu vermehrenden Arten wie G. elegans, A. radiata, Pyxis, u. e. m. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ein Züchter befruchtete Eier von einer dieser Arten der Wissenschaft spendieren würde.
                        Bei unbefruchteten Eiern spielt es ohnehin keine Rolle, weil die sowieso auf dem Müll landen würden.

                        Schöne Grüße

                        Eva

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