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  • #16
    Re: Re: unterhaltung

    Novrodiel schrieb:
    Das Schildkröten nicht gerne "rutschen" ist aber so nicht richtig!

    Ich habe in einem anderen Forum vor einiger Zeit mal einen Thread verfolgt, in dem mehrere Leute berichteten, dass ihre adulten Tiere absichtlich irgendwelche Schrägen hochliefen (Erdhänge, Wurzeln oder auch Schrägdächer von Hütten) sich umdrehten, Füße anzogen und runterrutschten. Unten angekommen sind sie wieder hochgekrabbelt und das Spiel begann von vorne.

    Es scheint also wirklich eine Art Spiel zu sein.
    in diesem Thread, der von einem Teilnehmer namens "Troll" gestartet wurde, ging es um ein Tier, das sich angeblich so verhielt, aber auch zum Fressen in die Küche kamen, Freigang in der Wohnung hatte und zum Schlafen einen Platz an Heizungsrohren aufsuchte. Und dann gipfelte in dem Ruf" auch Schildkröten haben Rechte".

    Die weiteren Beiträge in dieser Art stammten von noch Jugendlichen die mit ihren noch jungen SK bereitwillig auf den Zug aufsprangen.

    Aus diesem Thread würde ich sicher nicht folgern, dass Schildkröten gerne rutschen- das wird wohl eher eine Notlösung sein, wenn sie das tun. Ich bin schliesslich auch schon mal eine Treppe heruntergerutscht- Spass hat mir das auch nicht gemacht :-)

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    • #17
      Re: unterhaltung

      Hallo Jutta,

      kannst du mal den Link zu dem von dir gemeinten Thread posten? Ich glaube aber wir sprechen von zwei verschiedenen. Der den ich meine dürfte schon mind. ein Jahr alt sein und jemand nannte das darin scherzhaft "Schlitten fahren". Ich glaube auch, dass es in einem anderen Forum war da ich in diesem noch nicht so lange mitlese, ich suche gerade verzweifelt in welchem...

      Es ging auf jedenfall um adulte Schildkröten im Freigehege und nicht um verhaltensgestörte Wohnungskröten. Vielleicht liest hier ja noch jemand mit, der sich daran erinnern kann (wird ja nicht gerade täglich besprochen ;-))

      Grüssle

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      • #18
        Re: unterhaltung

        Hallo!

        Auch ich habe schon diese Beobachtung gemacht, dass Schildkröten gerne irgendwo runterrutschen. Erst dieses Jahr im zeitigen Frühjahr als es draußen Frost hatte und ich die Tiere aus diesem Grund in einem Zimmerterrarium hielt, ist mein Thb Männchen in Bezug auf irgendwo runterrutschen völlig ausgetickt. Ich werde es das nächste mal auf Video aufzeichnen, das muss man mal gesehen haben. Ich habe wirklich herzlich gelacht. Ich hatte schon überlegt, ob ich das nicht in den "spielende Reptilien"-Thread packen soll, aber da ich den Thread möglichst wertfrei halten wollte, habe ich es vorerst sein lassen (ich hatte auch ziemlich wenig Zeit).

        Zu meiner Beobachtung:

        Mein Ziel war es anfangs nur ein bisschen Abwechslung ins Terra zu bekommen, also stellte ich in eine Ecke des Zimmers eine Kiste mit Laub und baute eine Rampe, über die die Tiere die Kiste erreichen konnten. Gleichzeitig entstand unter der Rampe eine kleine Höhle, wo sich die Tiere zurückziehen konnten. Die Rampe war auf der einen Seite glatt, auf der anderen begehbar.
        Natürlich wurde der neue Einrichtungsgegenstand von meinem Thb Männchen sofort in Augenschein genommen. Ein sehr neugieriges Tier. Schon kroch er mühevoll die Rampe hoch, um auf der anderen Seite in die Kiste zu rutschen. Zunächst wurschtelte er sich "genüsslich" (bitte wertfrei lesen - ich will damit nur seine Hingabe ausdrücken) durch die Laubkiste, um anschließend auf der zuvor erklommenen Rampe auf der glatten Seite wieder herunterzurutschen. Unten angekommen, drehte er sich sofort um, versuchte die Rampe die ersten Male zunächst wieder auf der glatten Seite zu erklimmen, bis er begriff, dass es sich auf der anderen Seite besser läuft. Kaum oben angekommen, schob er sich mit einem "Rammstoß" in die Laubkiste, dort wieder alles umgepflügt, wieder auf die Rampe, um anschließend mit noch mehr Elan die Rampe herunterzurutschen. Das ganze bestimmt 20mal hintereinander, bis er "keine Lust" mehr hatte, dann machte er Pause.
        Ich habe das immer und immer wieder beobachtet. Stellte mir auch regelmäßig die Frage, ob ihm vielleicht ewas fehlt, die ich nach meinem besten Gewissen aber jedesmal mit "Nein" beantworten konnte. Blieb also nur noch die eine Option: Die Schildkröte ist verrückt ;-). Er machte es täglich, also analysierte ich sein Verhalten möglichst genau, dabei konnte ich feststellen, dass er es dann machte, wenn es ihm scheinbar langweilig wurde, also wenn er gefressen und sich "gesonnt" hatte, und nachdem er auch sonst das Terrarium schon ein bisschen durchkreuzt hatte. Am späten Vormittag war er am aktivsten. Ich hatte zunächst überlegt, ob er in der Kiste vielleicht einen Ausgang sucht, aber da er nicht irgendwo an der Wand entlang lief oder irgendwo rumkratzte, machte es vielmehr den Anschein, als - ja, keine Ahnung - würde er sich damit selbst beschäftigen, als würde es ihm sogar gefallen.
        Ich hatte versucht sein Verhalten möglichst neutral und wertfrei zu analysieren und möchte in sein Verhalten auch nichts weiter hineininterpretieren. Ich möchte nur sagen, dass auch ich dieses Herunterrutschen als eine gewisse Art der Beschäftigung/Unterhaltung/Spiel (wie man es auch immer bezeichnen mag) kenne, und sonst auch keine weitere Erklärung für dieses Verhalten habe.

        interessierte Grüße
        Winfried

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        • #19
          Re: unterhaltung

          Hallo Volk!

          In diesem Zusammenhang (Runterrutschen und Bauchkraulen) ist mir noch etwas eingefallen. Ich habe vor kurzem einen Bericht über Aldabra-Riesenschildkröten gesehen. Diese Schildkröten leben in Symbiose mit einem Putzervogel, der nicht fliegen kann. Dieser Vogel klopft mit seinem Schnabel kurz an den Panzer der Schildkröte, worauf sich diese (gut konditioniert oder angeboren?) bereitwillig erhebt und dem Putzervogel Zugang zum Bauchpanzer und empfindlichen Stellen gewährt. Der Putzervogel kann die Schildkröte so ungestört von Parasiten befreien.
          Dabei habe ich mich gefragt, wie stellt die Schildkröte den kausalen Zusammenhang zwischen Befreiung von Ektoparasiten und Putzervogel her? Ist Ihr Gehirn überhaupt in der Lage, so einen Zusammenhang herzustellen oder fühlt es sich einfach nur gut an, wenn man mal "gekrault" oder "gekratzt" wird oder mal irgendwo rüber- und runterrutscht? Was aus Sicht der Evolution ja auch einen Vorteil hätte, nämlich die Befreiung von Parasiten.

          Viele Grüße
          Winfried

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          • #20
            Re: unterhaltung

            Hallo Winfried

            Zu Deiner Frage wegen der Galapagos-Schildkröten: Es gibt immer Ausnahmen und Einzelfälle bei Tierarten, die auf besondere Biotope spezialisiert sind. Solche Symbiosen gehören dazu und ich kann mir gut vorstellen, daß bei diesen Schildkröten der Schlüsselreiz "Putzervogel" bereits im Erbgut verankert ist.
            Unsere Europäischen Landschildkröten würden sehr wahrscheinlich eher türmen, wenn sich ein Vogel auf ihnen niederlassen würde.

            Schöne Grüße

            Eva

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            • #21
              Re: unterhaltung

              Hallo Eva!

              Der Schlüsselreiz war hierbei eher das Anklopfen. In dem Dokumentarfilm näherte sich der Vogel von hinten an die Schildkröte, wobei sich diese gerade ausruhte (evtl. sogar mit geschlossenen Augen). Mit dem Anklopfen des Vogels stämmte die Schildkröte Ihren Körper schön weit nach oben, so dass der Vogel seine Putzaufgabe (natürlich zu Dumpingpreisen ;-)) erfüllen konnte. Ein bisschen Luxus muss sein, man leistet sich ja sonst nichts. Ob dieser Reiz konditioniert ist, oder bereits ins Erbgut eingeflossen ist, weiß ich nicht und spielt bei unserem Thema auch keine Rolle. Denn es geht hierbei nicht um den Schlüsselreiz, der die Schildkröte dazu bewegt, sich zu erheben, sondern um die Entstehung des kausalen Zusammenhangs, Anklopfen = Gut. Wieso ist es für die Schldkröte gut, wenn der Putzervogel kommt? Woher weiß sie das? Kann eine Schildkröte einen kausalen Zusammenhang zwischen Parasitenbefreiung (Linderung von Schmerzen, Jucken oder ähnlichem), dh. einen nicht umittelbar nach dem Putzen eintretenden Effekt (ein Stich juckt auch noch Tage danach), herstellen, oder nimmt sie das Putzen direkt über die Sensorik als ein angenehmes Kratz-Gefühl wahr. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass sie den Zusammenhang über die unmittelbare sensorische Wahrnehmung erlernt hat. Denn der kausale Zusammenhang (Putzervogel = angenehmes Gefühl) lässt sich viel schneller und leichter erlernen, als der Zusammenhang, Putzervogel = Parasitenbefreiung. Eine ganze Population kann sich über ein derartiges sensorisches Gefühl viel schneller und leichter anpassen. Ob dieser kausale Zusammenhang bereits ins Erbgut eingeflossen ist oder er noch nach dem klassischen Pawlow-Effekt funktioniert, spielt dabei, wie schon erwähnt, keine Rolle. Diese Wahrnhemung könnte schon seit langer Zeit im Erbgut von Schildkröten vorhanden sein und könnte von daher auch auf alle Schildkröten weltweit zutreffen. Das nur mal so... man macht sich ja wichtige Gedanken

              beste Grüße
              Winfried

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              • #22
                Re: Re: unterhaltung

                Novrodiel schrieb:
                kannst du mal den Link zu dem von dir gemeinten Thread posten?
                Hallo,
                der Thread von dem Jutta spricht ist dieser hier: http://www.schildkroetenforum.com/viewtopic.php?p=15384

                Gruß
                Florian

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                • #23
                  Re: unterhaltung

                  Hallo Winfried,

                  auch bei einigen adulten Geochelone Radiata ist dieses Verhalten zu beobachten, auch wenn es sich um Nachzuchten handelt. Also mir das ein Halter das vor Jahren erstmals demonstrierte war ich ich platt: klopfen und scharren am Rückenpanzer und das Tier stellt sich hoch und lässt sich Beine und Kopf streicheln. Erst dachte ich, daß er die Schildkröte irgendwie daran gewöhnt hat und das eine Ausnahme ist. Aber mittlerweile haben es mir einige Halter gezeigt: Die machen das freiwillig und ohne "anerziehung" des Menschen. Allerdings sind wohl nicht alle Tiere so und ich werde bei der nächsten Gelegenheit nachfragen, welchen Geschlechts die Tiere sind, die das freiwillig machen.

                  Gruß
                  Sabine

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