Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Dottersack nicht resorbiert

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Dottersack nicht resorbiert

    Bei mir hat am 1.7.05 eine Testudo hermanni boettgeri begonnen, ihr Ei zu öffnen. Am 2.7.05 war die Öffnung so gross dass man erkennen konnte, dass ein noch ca. 1 cm großer Dottersack vorhanden war. Am Nachmittag war dann das linke vordere Bein mit Eigelb verschmiert, d.h. die Kleine hat sich durch Ihre eigenen Bewegungen den Dottersack aufgerissen. Ich habe sie dann am 3.7.05 aus dem Ei gepellt und auf den Rücken gelegt. Gestern (4.7.05) habe ich aus Furcht vor einer Infektion den Dottersack mit einem Faden abgebunden. In diesem Zustand - Dottersack abgebunden, leicht angetrocknent - liegt der Schlüpfling nun in Rückelage im Inkubator und ich habe den Eindruck, dass er schwächer wird. Meine Frage ist nun, ob ich warten soll, bis der Dottersack von alleine abfällt (wie lange kann das noch dauern?) oder ob ich den Dottersack abtrennen soll?

    Gruss
    Jürgen

  • #2
    Re: Dottersack nicht resorbiert

    HI,

    was hälst du von Schildkröte rumdrehen?
    Auf leicht feuchten Küchentüchern bilden sich in der Regel keine Infektionen, man kann die Tiere samt Dottersack so lang im Inkubator sitzen lassen, bis der Dottersack eingezogen ist...
    Ich wünsch dir viel Glück für den Kleinen....

    Kommentar


    • #3
      Re: Dottersack nicht resorbiert

      Hallo Janina,

      Dottersack einziehen geht leider nicht mehr da inzwischen abgebunden (s.o).

      Gruss
      Jürgen

      Kommentar


      • #4
        Re: Re: Dottersack nicht resorbiert

        Janina schrieb:
        in der Regel keine Infektionen, man kann die Tiere samt Dottersack so lang im Inkubator sitzen lassen, bis der Dottersack eingezogen ist...
        da der Kleine den Dottersack schon verletzt hatte, gibt es für ihn nur die Überlebensmöglichkeit, ihn abzubinden. Insofern war das ok.

        Deine Inkubationsmethode ist aber nicht ok. Ich vermute, die Luftfeuchtigkeit oder die Substratfeuchte war zu hoch.

        Normalerweise sind solche Schlüpflinge ("Frühgeburten") in der Natur nicht lebensfähig. Das Abbinden des Dottersacks gibt ihnen eine Chance, aber sie mickern jahrelang, denn ihnen fehlen die wichtigen Nährstoffe des Dottersacks.

        Gruß Irmi

        Kommentar


        • #5
          Re: Dottersack nicht resorbiert

          Hallo Irmi,

          die Luftfeuchtigkeit im Inkubator beträgt 65-70%, dass erscheint mit noch nicht kritisch. Als Brutsubstrat dient Vermikulit, dass nur am Anfang leicht angefeuchtet wird. Das Vermikulit stelle ich vor der Inkubation leicht angefeuchtet in die Mikrowelle in der Hoffnung, das es dadurch sterilisiert wird.
          Die Eier lege ich auf das Vermikulit.

          Ich möchte aber, obwohl das ein wenig von eigentlichen Thema abweicht, meine Inkubationsmethode beschreiben: Ich benutze zwei selbstgebaute Motorbrüter. Den ersten Brüter betreibe ich bei 30°C. Dort inkubiere ich die Eier zwei Wochen lang. Danach überführe ich die Eier für vier Wochen in den zweiten Inkubator, den ich bei 33°C betreibe. Da ich erst im zweiten Jahr züchte habe ich noch die Motivation Weibchen zu züchten, deshalb auch die hohe Temperatur im Bereich des mittleren Drittels der Inkubation. Nach diesen vier Wochen überführe ich die Eier wieder in den ersten Inkubator (30°C).
          Inzwischen sind aus den vier Eiern des ersten Geleges die Jungen geschlüpft (inclusive unserer "Frühgeburt"). Trotz der kühleren Phasen am Anfang und am Ende der Inkubation betrug die Inkubationsdauer nur 51-52 Tage. Von den vier Schlüpflingen haben zwei eine leichte Schilderanomalie. Ich möchte mit vier Schildkröten noch keine Statistik betreiben, aber die Anzahl der Anomalien liegen wohl im Rahmen dessen, was man bei 33°C zu erwarten hat.
          Auf Grund der negativen Erfahrungen (Anomalien, Dottersack) werde ich im nächsten Jahr wohl auf 32°C im mittleren Drittel gehen.

          Gruss
          Jürgen

          Kommentar


          • #6
            Re: Dottersack nicht resorbiert

            Hallo Jürgen.

            Eine Frage hätte ich noch: Ist dein Brutkasten abegedunkelt? Wenn nicht ist das "mit" ein Grund warum der Hachtling seinen Eidotter aufgerissen hat. Landschildkröten verhalten sich im allgemeinen im dunkeln sehr ruhig.
            Solche und andere Probleme (Schilderanomalien) lassen sich drastisch verringern, wenn die Eier "natürlich" bebrütet werden. Das heisst: Eier in Erde/Sandgemisch GANZ vergraben und mittels Thermosonde, die Temperatur im Gelege neben den Eiern messen.

            Angela

            Kommentar


            • #7
              Re: Dottersack nicht resorbiert

              Hallo Angela,

              die Inkubatoren haben eine relatv große Sichtscheibe, stehen aber in einem dunklen Keller. Wenn ich die Inkubatoren kontrolliere (2-3 mal pro Tag), dann mach ich natürlich das Licht (im Kellerraum) an. Ich denke aber auch, dass der Schlüpfling immer dann besonders aktiv wurde, wenn das Licht angemacht wurde. Ansonsten vermeide ich jede Störung. So habe ich in diesem Jahr auch die Eier nicht durchleuchtet.

              Habe mit einem Arbeitskollegen, der ebenfalls Schildkröten züchtet, auch schon überlegt, im nächten Jahr die Eier ganz einzugraben. Das erscheint mir/uns auch natürlicher zu sein. Schön, dass andere genau so denken und mit dieser Methode auch Erfolg haben.

              Gruss
              Jürgen

              Kommentar


              • #8
                Re: Dottersack nicht resorbiert

                Zur Info!

                Habe heute Abend den abgebundenen Dottersack mit einem Skalpell abgetrennt. Der Nabel ist fast geschlossen und die Kleine anscheinend wohlauf. Der Dotter bestand nur noch aus einer durchgetrockneten Masse. Obwohl der Schlüpfling schon seit einigen Tagen nicht mehr in der Eischale ist hat sich der Bauchpanzer noch nicht völlig entfaltet.

                Gruss
                Jürgen

                Kommentar


                • #9
                  Re: Dottersack nicht resorbiert

                  Jürgen P. schrieb:
                  Zur Info!
                  Obwohl der Schlüpfling schon seit einigen Tagen nicht mehr in der Eischale ist hat sich der Bauchpanzer noch nicht völlig entfaltet.
                  Hallo Jürgen,

                  mich würde es sehr interessieren, ob der Schlüpfling überlebt.

                  Ich denke auch, dass es natürlicher ist, die Eier vollständig im Substrat einzugraben.
                  Aber ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht. Alle Eier, die ich auf trockenem Kies bei 60 bis 70% Luftfeuchtigkeit inkubiert habe sind geschlüpft, von denen, die ich in Erde eingegraben habe, nicht ein einziges.

                  Gruß Irmi

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Dottersack nicht resorbiert

                    Hallo Irmi,

                    endlich mal eine Erfolgsgeschichte! Nach dem Abtrennen des Dottersacks wog die Kleine 8 g, die Geschwister, deren Eier nach der Ablage ebenfalls 20g wogen, brachten es nach dem Schlupf auf 12 g. Die Kleine frisst - zu meinem Erstaunen - im Moment recht gierig Spitzwegerich. Da der Nabel immer noch gut aussieht werde ich die Kleine heute auch zu den anderen setzen.

                    Gruss
                    Jürgen

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X