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Parasiten

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  • Parasiten

    Hallo,

    da ich immer wieder verschiedenene Aussagen (auch von Tierärzten) erhalte, bei welchen Temperaturen Parasiteneier-zysten absterben hätte ich mal eine Frage: gibt es dazu wissentschafltliche Studien?
    z.B. was passiert mit Zysten oder Eiern die Im komposter landen und dann wieder im Garten verteilt werden? Reicht ein Frost aus um den "kreislauf" zu durchbrechen? Oder was ist mit dem Kot der Kröten im Freigehege?
    Bitte keine Mutmassungen sondern belegbare Fakten, denn "vermutungen" hab ich selber *gg*

    Gruß
    Sabine

  • #2
    Re: Parasiten

    sabines schrieb:
    da ich immer wieder verschiedenene Aussagen (auch von Tierärzten) erhalte, bei welchen Temperaturen Parasiteneier-zysten absterben hätte ich mal eine Frage: gibt es dazu wissentschafltliche Studien?
    Hallo Sabine

    Ich habe auch schon nach solchen Arbeiten gesucht, aber keine gefunden. Meinen Recherchen nach gibt es in einigen Veröffentlichungen den einen oder anderen (ungesicherten) Hinweis dazu, aber keine "gesammelten Werke" oder gar wissenschaftliche Studien.
    Die einzige mir bekannte neuere Arbeit in Sachen Schildkrötenparasiten ist diese: Olbrich, Gisela. (2003) "Darmparasiten und deren Therapiemöglichkeiten bei herbivoren Landschildkröten". Inaugural-Dissertation, Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten der Tierärztlichen Fakultät der LMU München. Die Arbeit ist an der Uni nicht mehr erhältlich, um es gleich vorweg zu nehmen ;-)

    Der einzige Parasit, der besser erforscht wurde, ist Hexamita parva, der ja auch bei Vögeln und Fischen vorkommt (--> www.google.de). Hexamiten überleben in feuchter Erde bis zu einem halben Jahr, ohne dass sie dazu Zysten bilden würden. Über ihre Frostempfindlichkeit konnte ich nichts Konkretes erfahren.

    Bei Oxyureneiern lösen sich, je nach Umgebungstemperatur, schon nach 3 - 4 Tagen die "Eiwände" auf. Je wärmer, desto schneller. Bei Trockeheit sterben sie ab (deshalb Wurmkur auf Zeitungspapier). Über ihre Frostempfindlichkeit konnte ich nichts erfahren.

    Spulwurmeier sind da um einiges zäher.

    Ansonsten bestehen die Informationen eher aus Mutmaßungen, was die Überlebenskunst der einzelnen Schildkröten-Parasiten angeht (Hitze, Frost, Trockenheit, etc.). Konkrete gesicherte Angaben konnte ich dazu keine finden. Vielleicht hast Du mehr Glück.

    Schöne Grüße

    Eva




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    • #3
      Re: Parasiten

      Hallo Eva,

      genau das hab ich befürchtet(
      Es gibt keine konkreten Aussagen. Aber ich hab noch Hoffnung: Kannst mir mal die lateinischen Namen der Typischen Schildkrötenparasiten nennen (also genaue unterart)? Ich werds dann auch auf englischsprachigen Seiten versuchen: irgendjemand muss sich doch mal damit beschäftigt haben?

      Gruß
      Sabine

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      • #4
        Re: Parasiten

        Hallo Sabine

        Hab mal schnell geschmökert und für Dich nachgesehen:

        Würmer: (Rundwürmer = Nematoden)

        Oxyuriden (am häufigsten) sind (laut G. Olbrich, 2003) mit zahlreichen Arten der folgenden Gattungen vertreten:
        Tachygonetria, Thaparia, Nehdiella und Alaeuris (madagassische SK).

        Es sind bei Befall typischerweise zwei oder mehrere Arten gleichzeitig vorhanden.

        "oxyuren-/ascaridenähnliche" (Atractidae): Atractis spec. (vorwiegend Atractis dactylura) und Protractis spec. (beide eher sehr selten bei SK)

        Ascariden: sind laut Olbrich bei SK eher selten anzutreffen.
        Bei herbivoren SK-Arten scheint man nur Angusticaecum holopterum zu finden.

        Protozoen:

        Bei den Flagellaten findet man laut Olbrich vor allem die Arten der Gattungen: Trimitus, Hexamastix, Hypotrichomonas und Hexamita (nur Hexamita parva).

        häufigste Ciliaten: Balantidium testudinis, Nyctotherus kyphodes, Nyctotherus teleacus.

        Andere Parasiten, wie Strongyliden, etc. sind bei SK wohl eher selten bis sehr selten.

        Viel Spaß beim Suchen und schöne Grüße

        Eva

        PS: Schreib aber dann auch mal, was Du dazu gefunden hast ;-)

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        • #5
          Re: Parasiten

          Hallo Eva,

          danke für die Infos, hab zwar heute schon mal angefangen zu suchen, aber das Ergebnis war noch nicht überzeugend. Ich verschieb das mal auf nen langen Winterabend und werd auch noch andere Suchmaschinen bemühen...
          Ich melde mich sobald ich was gefunden habe.

          Gruß
          Sabine

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          • #6
            Re: Parasiten

            Hi,

            nur so ein Zahlen-Schmankerl nebenbei, in der Natur ist die Parasitenlast wohl auch ganz beachtlich, durchschnittlich 5.000 - 200.000 Parasiten pro Individuum.

            Gruß, Editha

            Kommentar


            • #7
              Re: Re: Parasiten

              Kacchua schrieb:
              durchschnittlich 5.000 - 200.000 Parasiten pro Individuum.
              Hallo Editha

              Naja, diese Zahl ist wohl doch sehr pauschal angegeben.
              Bei Einzellern ist diese Zahl wohl sehr schnell erreicht und muß noch gar nicht unbedingt bedenklich sein. Bei Oxyuren wäre es ein Massenbefall und bei so vielen Ascariden würde die Schildkröte längst nicht mehr leben

              Schöne Grüße

              Eva




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              • #8
                Re: Parasiten

                Hallo Eva,

                Du schreibst, daß Hexamiten bis 6 Monate in feuchter Erde überleben können - Du schreibst aber auch, daß Hexamiten in feuchtem Kot nach 3 Tagen nicht mehr nachzuweisen sind.

                Dies ist für mich ein Widerspruch, zu welcher von Deinen Aussagen stehst Du nun und falls beides von Dir behauptete stimmt, warum sterben dann die Eier im Kot so schnell ab?

                Gruß

                Rolf



                [[ggg]Editiert von Rolf 1 am 11-11-2005 um 15:05 GMT[/ggg]]

                Kommentar


                • #9
                  Re: Re: Parasiten

                  Rolf 1 schrieb:
                  Du schreibst, daß Hexamiten bis 6 Monate in feuchter Erde überleben können - Du schreibst aber auch, daß Hexamiten in feuchtem Kot nach 3 Tagen nicht mehr nachzuweisen sind.

                  Dies ist für mich ein Widerspruch, zu welcher von Deinen Aussagen stehst Du nun und falls beides von Dir behauptete stimmt, warum sterben dann die Eier im Kot so schnell ab?
                  Hallo Rolf

                  Du solltest Gelesenes genauer lesen oder besser differenzieren! Da gibt es keinen Widerspruch.

                  Hexamiten (gehören zu den Flagellaten = Geisseltierchen) legen keine Eier. Es sind Einzeller, die sich durch Teilung vermehren. Hexamiten gehören unter feuchten Bedingungen zu den zähesten Einzellern überhaupt. Deshalb haben sie, wie auch Hexamastix, eine Zystenbildung (Verkapselung) nicht nötig.

                  Andere Protozoen, z. B. die Ciliaten (Wimperntierchen), sind da schon weniger stabil. Besonders wenn es um anaerobe Einzellerarten geht, also solche die sauerstoffarme bis sauerstofffreie Bedingungen benötigen (Balantidium und Nyctotherus) stellt man deshalb eine nur sehr kurze Lebensdauer außerhalb des Schildkrötendarms fest. Da geht es um wenige Stunden. Ich habe selbst beobachtet, daß z. B. Nyctotherus und Balantidium in feuchtem Milieu bei _sauerstoffreicher_ Luft und Zimmertemperatur nur bis zu 2 Stunden am Leben bleibt. Mein Tierarzt hat mir das bestätigt. In besagter Dissertation ist es ähnlich zu lesen. Auch sie legen keine Eier, sondern vermehren sich durch Zellteilung.

                  _Eier_, wie sie von vielen Wurmarten gelegt werden, sind unterschiedlich stabil. Je nach Temperatur, Wurmart und Spezialisierung halten sie unter feuchten Bedingungen ~~ wenige Tage bis Monate außerhalb des Schildkrötendarms aus, dann beginnen sich die Zellwände aufzulösen. Oxyureneier halten auch in feuchtem Milieu nur wenige Tage und sterben unter warmen, trockenen Verhältnissen schnell ab. Deshalb sollte ja die Wurmkur auf trockenem Zeitungspapier erfolgen und alle Wassergefässe entfernt werden. Spulwurmeier sind schon wieder viel stabiler. Sie halten, je nach Art, auch unter trockeneren Bedingungen einige Wochen bis Monate aus.

                  Welche Min- und Maxtemperaturen alle diese Plagegeister verkraften, konnte ich nicht erfahren, aber das versuchen wir ja im Moment heraus zu bekommen.

                  Ich hoffe, Dir ist das Ganze nun klarer geworden.

                  Schöne Grüße

                  Eva


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                  • #10
                    Re: Parasiten

                    Hallo Eva,

                    klarer bezüglich der Hexamiten, nicht wirklich, denn Du hast ja auf meine Frage nicht geantwortet.

                    Gut, Hexamiten legen keine Eier, war mir vorher eigentlich auch klar, habe es nur falsch geschrieben.

                    Noch mal zur Erinnerung: Warum sind nach Deiner Aussage Hexamiten im feuchtem Kot nach 3 Tagen nicht mehr nachweisbar, in feuchter Gartenerde aber bis zu 6 Monaten.

                    Es wäre nett, wenn Du mal auf diese Fragen eingehen würdest. Falls Du mich fragst wie spät es ist, antworte ich Dir ja auch nicht, daß u.a. an fast jeder Kirche eine Uhr hängt. Ist zwar sehr schön, beantwortet aber nicht die Frage.

                    Gruß

                    Rolf

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                    • #11
                      Re: Re: Parasiten

                      Rolf 1 schrieb:
                      Noch mal zur Erinnerung: Warum sind nach Deiner Aussage Hexamiten im feuchtem Kot nach 3 Tagen nicht mehr nachweisbar, in feuchter Gartenerde aber bis zu 6 Monaten.
                      Hallo Rolf

                      Wo soll ich das geschrieben haben, daß Hexamiten in feuchtem Kot nach 3 Tagen nicht mehr nachweisbar wären? Ich kann hier nichts dazu finden.

                      Schöne Grüße

                      Eva

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                      • #12
                        Re: Parasiten

                        Hallo Eva,

                        stimmt, in diesem Thread hast Du es nicht geschrieben, also dies mit dem Kot. Da ich aber kein Buch führe, über das was Du so schreibst, auch leider keine Zeit habe alles von Dir geschriebene durchzuforsten um die entsprechende Stelle in diesem oder einem anderen Forum zu finden, verzichte ich einfach auf die Aufklärung Deinerseits.

                        Gruß

                        Rolf

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                        • #13
                          Re: Re: Re: Parasiten

                          eva1 schrieb:
                          durchschnittlich 5.000 - 200.000 Parasiten pro Individuum (...)muß noch gar nicht unbedingt bedenklich sein.
                          Ist es offensichtlich auch nicht. Es steht nämlich ausdrücklich dabei, durchschnittlicher Befall von Tieren mit GUTEM physiologischen Zustand!

                          Ich glaube Einzeller waren nicht dabei. Erwähnt werden jedenfalls nur folgende Gattungen, Atractis, Aleuris, Medhiella, Tachygonetria und Thaparia. Auch allgemein wird von Helminthenbefall geschrieben.

                          Ich will jetzt aber nicht sagen, Leute füttert Euren Schildkröten unbedingt Wurmeier, sonst leben sie nicht artgerecht (obwohl, bei Menschen gibt's solche Versuche... ). Aber ein bißchen Wissen um die Probleme, mit denen unsere Schätzlein in der Natur zu kämpfen haben, erklärt m.E. einiges, z.B. die geringere Gewichtszunahme...


                          Gruß, Editha



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