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    Hallo,
    habe auf der Seite von Schroete in der Größentabelle die Größen-Werte unserer Schildgröte eingebeben. Dann habe ich mir die Berechnung anzeigen lassen. Unsere Schildkröte liegt im Verhältnis Größe zu Gewicht genau richtig. Allerdings wird es wohl nicht zum Alter passen. Ist dies schlimm? Ab welchem alter zählen denn die Tiere überhaupt zu adult. Sie ist ja für ihre Größe nicht zu fett.
    Gruß Bettina

  • #2
    Re: Größe

    Hallo Bettina,
    die meißten Tiere sind auch nicht zu fett für ihre Größe, sondern sehr oft einfach zu groß für ihr Alter.
    Was für eine Schildkröte hast du denn eigentlich?
    Gruß von Karin aus München

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    • #3
      Re: Größe

      Hallo Bettina,

      natürlich muss das Gewicht zur Größe passen. Ist das Gewicht im Vergleich zur Größe zu niedrig, ist die Schildkröte kurz vorm Verhungern, ist es zu hoch, verfettet sie.

      Aber das Gewicht sollte schon auch zum Alter passen. Die Schildkröten sollten möglichst so schnell wachsen,wie sie das in der Natur auch tun würden.

      Wenn sie nämlich viel schneller wachsen, bedeutet das, dass auch der Stoffwechsel viel mehr läuft, als eigentlich von der Natur her vorgesehen. Und wenn der Stoffwechsel viel schneller läuft, fallen auch mehr Abbauprodukte im Körper an. Und mit diesen Abbauprodukten müssen die Organe (v.a. die Nieren) ja erstmal fertig werden ...
      Häufig haben Tiere die zu schnell gewachsen sind Nierenschäden.

      Ein anderes Problem bei zu schnellem Wachstum ist, dass die Knochen in dieser Geschwindigkeit nicht richtig "mitkommen". Das gibt dann Schäden im Knochenbau, Panzerdeformationen etc....

      Wie alt sind deine Tiere denn, und was wiegen sie?

      Grüße Sarina

      Kommentar


      • #4
        Re: Größe

        Krümel-Betty schrieb:
        Allerdings wird es wohl nicht zum Alter passen. Ist dies schlimm? Ab welchem alter zählen denn die Tiere überhaupt zu adult.
        Adult heißt erwachsen, also geschlechtsreif. Die Geschlechtsreife tritt bei Schildkröten in Abhängikeit von Alter und Wachstumsgeschwindigkeit ein, d.h. bei üppiger Ernährung wird eine junge Schildkröte früher geschlechtsreif als bei karger Ernährung. Leider geht ein zu rasantes Jugendwachstum sehr häufig zu Lasten der Gesundheit vonstatten. Also ist die Antwort auf deine Frage, ob das Gewicht auch zum Alter passen muß, ein eindeutiges JA.

        Gruß, Editha


        [[ggg]Editiert von Kacchua am 22-01-2006 um 10:37 GMT[/ggg]]

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        • #5
          Re: Re: Größe

          Testudobayern schrieb:

          die meißten Tiere sind auch nicht zu fett für ihre Größe
          Hallo Karin, oder andere...

          was ich schon immer wissen wollte, können Landschildkröten eigentlich zu fett für ihre Größe werden? Können/müssen sie Fettdepots aufbauen und wenn ja, wo bevorzugt, oder speichern/verfetten z.B. die inneren Organe? Gibt's da was Interessantes zum Nachlesen?

          Gruß, Editha


          Kommentar


          • #6
            Re: Re: Re: Größe

            Hallo Editha

            Kacchua schrieb:
            was ich schon immer wissen wollte, können Landschildkröten eigentlich zu fett für ihre Größe werden?
            Ja, können sie. Vor allem Testudo horsfieldii ist dafür sehr anfällig. Wahrscheinlich deshalb, weil sie aus einem besonders kargen Habitat stammt.

            Bei der verstorbenen Schildkröte (G. radiata) eines Bekannten wurde das ebenfalls festgestellt, obwohl das Tier ausschließlich mit Wiesenfutter ernährt wurde. Die Schildkröten können also eindeutig auch mit Wiesenfutter überfüttert werden.

            Können/müssen sie Fettdepots aufbauen und wenn ja, wo bevorzugt, oder speichern/verfetten z.B. die inneren Organe?
            Nach vielen veralteten Informationen müssen Schildkröten für die Winterruhe Fettpolster anlegen. Mittlerweile weiß man, daß das nicht, bzw. nur bedingt richtig ist, weil sie ja während der Winterruhe durch den stark reduzierten Stoffwechsel so gut wie nichts verbrauchen.
            Jede Schildkröte braucht aber eine gewisse Reserve für kargere Zeiten während der Aktivitätsphase. Diese Fettdepots werden z. B. unter der Haut angelegt. Das eigentliche Energiedepot (Zuckerreserven) liegt in der Leber und wird bei Bedarf freigesetzt.

            Wird eine Schildkröte mit Nahrung überversorgt, werden die inneren Organe (vor allem Herz und Leber) nach und nach mit einer regelrechten Fettschicht ummantelt, was ihre Funktion natürlich stark beeinträchtigt und sogar zum Erliegen bringen kann. Die Fettleber, die dann ähnlich aussieht wie die einer fetten Gans, ist ein sehr charakteristisches Zeichen dafür.

            Gibt's da was Interessantes zum Nachlesen?
            Bisher gibt es noch nichts Konkretes ausschließlich zu diesem Thema. Frau Dr. Ulrike Müller und Frau Dr. Carolin Dennert haben dazu aber einiges in ihren Dissertationen geschrieben. Das Buch von Frau Dennert ("Ernährung von Landschildkröten", NTV-Verlag) enthält ebenfalls einige Hinweise.

            Schöne Grüße

            Eva



            [[ggg]Editiert von eva1 am 22-01-2006 um 15:43 GMT[/ggg]]

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            • #7
              Re: Re: Re: Re: Größe

              eva1 schrieb:
              Nach vielen veralteten Informationen müssen Schildkröten für die Winterruhe Fettpolster anlegen. Mittlerweile weiß man, daß das nicht, bzw. nur bedingt richtig ist
              Genau um dieses "nur bedingt" ging es mir. Wenn Schildkröten zu fett werden können, müssen sie Fettpolster anlegen können und das dürfte wiederum einen Sinn haben. Zu welchem Zeitpunkt diese Polster natürlich auf- und abgebaut werden und wodurch das gesteuert wird, würde mich interessieren.

              Mich interessiert dagegen nicht so sehr, ob Landschildkröten in Gefangenschaft überernährt werden können, nur ob sie zu fett werden können. Mir fiel nämlich auf, daß ich schon jede Menge wirklich fetter Wasserschildkröten gesehen habe, aber trotz aller Überernährung noch keine fette Landschildkröte.


              Gruß, Editha

              Kommentar


              • #8
                Re: Re: Re: Re: Re: Größe

                Hallo Editha,

                Mir fiel nämlich auf, daß ich schon jede Menge wirklich fetter Wasserschildkröten gesehen habe, aber trotz aller Überernährung noch keine fette Landschildkröte.
                Oder umgekehrt... Ob eine Schildkröte tatsächlich fett ist, sieht man nicht von außen, sondern erst bei der Sektion. Da habe ich zwar schon Fetteinlagerungen bei Landschildkröten gesehen, aber recht selten welche bei Schmuckschildkröten. Wenn diese Schildkröten von außen betrachtet richtig fett wirkten, war's in Wirklichkeit ganz oft eine Wassereinlagerung durch Nierenschäden. Bloß wenn die Schmuckschildkröten krass fehlernährt waren (z.B. wenn sie ausschließlich fetten Fisch und Rind- bzw. Schweinefleisch bekommen) legen sie dicke, echte Fettpolster, zusätzlich zu den Wassereinlagerungen, an. Deshalb schreibe ich mir ja im Wasserschildkrötenforum so die Finger wund wegen der Fütterung...

                Wie's bei Emys aussieht, weiß ich allerdings nicht, davon habe ich bisher kaum welche von innen gesehen.

                Wo man das mit den Fettablagerungen nachlesen kann, weiss ich im Moment leider auch nicht, aber ich höre mich mal um und melde mich ggfs. wieder.

                Übrigens: Bei Großkopfschildkröten (Platysternon) scheinen Fettpolster häufig zu sein. Sie liegen dann an der entsprechenden Stelle wie bei manchen Menschen die "Rettungsringe", also ungefähr oberhalb des Oberschenkelansatzes. Aber das nur nebenbei, wir sind ja hier im Landschildkrötenforum.

                Viele Grüße
                Beate
                Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

                Kommentar


                • #9
                  Re: Re: Re: Re: Re: Größe

                  Kacchua schrieb:
                  Genau um dieses "nur bedingt" ging es mir. Wenn Schildkröten zu fett werden können, müssen sie Fettpolster anlegen können und das dürfte wiederum einen Sinn haben.

                  Hallo Editha

                  Daß auch Landschildkrötne zu fett werden können, das zeigen viele Sektionsergebnisse. Allerdings sieht man ihnen, wie Beate schon schrieb, diese Verfettung meist nicht an.

                  Wie schon geschrieben: Stichwort "Unterhautfettgewebe" und "Reserven für kargere Zeiten" während der Aktivitätsphase, sowie "Leber- und Herzverfettung".

                  Zu welchem Zeitpunkt diese Polster natürlich auf- und abgebaut werden und wodurch das gesteuert wird, würde mich interessieren.
                  Sooo intensiv ist das bei Landschildkröten scheinbar noch gar nicht erfoscht. Wie schon geschrieben: Hinweise dazu findet man in den beiden genannten Arbeiten (Müller, Ulrike. (1999) "Die Haltung von Schildkröten als Heimtiere unter physiologisch-biologischen Gesichtspunkten", Inaugural-Dissertation Tierärztliche Hochschule Hannover und Dennert, Carolin. (1997) "Untersuchungen zur Fütterung von Schuppenechsen und Schildkröten", Inaugural-Dissertation, , Tierärztliche Hochschule Hannover). Zustätzliche Informationen zu saisonalen Veränderungen enthält auch die Arbeit von Mario Erler (Erler, Mario. (2003) "Saisonale Veränderungen hämatologischer und blutbiochemischer Werte bei europäischen Landschildkröten (Testudo graeca, Testudo hermanni, Testudo marginata", Inaugural-Dissertation, Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten der Tierärztlichen Fakultät der LMU München).

                  Und gleich als Vorbeugung: nein, leider hab ich im Moment nicht die Zeit, passende Passagen heraus zu suchen und hier zu zitieren.

                  Schöne Grüße

                  Eva

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                  • #10
                    Re: Re: Re: Re: Re: Re: Größe

                    eva1 schrieb:Allerdings sieht man ihnen, wie Beate schon schrieb, diese Verfettung meist nicht an.
                    Hi,

                    wäre dies:
                    http://www.vermisst-gefunden.t-hermanni.de/tier18/tier18.htm
                    nicht ein gutes Beispiel für ein zu fettes Tier? Oder ist diese Tier eher z.B. durch nicht mehr voll funktionsfähige Nieren aufgeschwemmt?

                    Lg,
                    Janina

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                    • #11
                      Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Größe

                      Janina schrieb:
                      wäre dies:
                      http://www.vermisst-gefunden.t-hermanni.de/tier18/tier18.htm
                      nicht ein gutes Beispiel für ein zu fettes Tier? Oder ist diese Tier eher z.B. durch nicht mehr voll funktionsfähige Nieren aufgeschwemmt?
                      Hallo Janina

                      Diese Schildkröte (sehr wahrscheinlich eher eine T. horsfieldii und keine T. graeca) sieht mir diesem (einzigen) Bild nach ganz schwer nach einem akuten "Nierenkandidaten" aus. Ich habe damals dem Halter, der das Tier suchte, deshalb auch geschrieben, daß er mal vorsichtig seinen Garten umgraben soll, weil sich sterbende Tiere oft vergraben....

                      Sieh Dir dazu auch mal diese Seite, bzw. die Bilder zu "Ödembildung" an:
                      http://www.t-hermanni.de/griech/grikrank/niere.html#symptome

                      Schöne Grüße

                      Eva



                      [[ggg]Editiert von eva1 am 22-01-2006 um 17:42 GMT[/ggg]]

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                      • #12
                        Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Größe

                        Hallo Janina,

                        Ohgottnee... Solche bedauernswerten Tiere möchte zumindest ich möglichst nie wieder sehen!
                        Oder ist diese Tier eher z.B. durch nicht mehr voll funktionsfähige Nieren aufgeschwemmt?
                        Volltreffer, leider! Dieses Tier zeigt ganz typische Symptome für Gicht, also die Folge von Nierenschäden, und so eine schlimme Gicht ist sicher auch für Schildkröten sehr schmerzhaft. Bei Steppenschildkröten kommt Gicht leider sehr häufig vor. Dann sammelt sich Wasser vor den Hinterbeinen. Bei diesem Tier sieht's sogar so aus, als könnte man die dazu gehörende Gelenkentzündung an der rötlichen Stelle am Kniegelenk erkennen - das ist natürlich geraten, denn Diagnosen nach Fotos sind ja immer sehr unsicher. Auf dem Röntgenbild würde man bei diesem Tier aller Wahrscheinlichkeit nach schon die Verdickungen und Verwachsungen am Kniegelenk sehen. Diese Schildkröte wäre ein echter Notfall für den wirklich erfahrenen Tierarzt - zum Prüfen der sonstigen Blutwerte und vor allem für Schmerzmittel...

                        Manchmal kann man erkennen, ob eine Schildkröte fett ist, wenn man die dünne Haut neben dem Hals anschaut. Fettpolster sind weißlicher als Wassereinlagerungen, aber bei landschildkröten ist die Haut auch dort oft nicht durchscheinend genug.

                        Traurige Grüße
                        Beate
                        Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                        • #13
                          Re: Re: Re: Re: Re: Re: Größe

                          Beate Pfau schrieb:
                          ich höre mich mal um und melde mich ggfs. wieder.
                          Super, danke! Du weißt ja, ich bin immer auf der Suche nach der Weltformel...

                          Beate Pfau schrieb: Bei Großkopfschildkröten (Platysternon) scheinen Fettpolster häufig zu sein
                          Ja, da gibt's doch ziemliche Fleischklöpse! Aber ich fand immer, daß auch alle anderen Wasserschildkröten, zumindest die in Gefangenschaft gehaltenen, um die Extremitäten herum deutlich "runder" aussehen und sich auch "fleischiger" anfühlen als die faltigen Beine der Landschildkröten. Deswegen meine Frage...



                          @ Eva, die von dir genannte Literatur kenne ich, zumindest teilweise. Aber so ganz konnten sie meine Fragen noch nicht beantworten.

                          @ stille Mitleser, eine von "Evas" Dissertationen steht als Volltext im Internet: http://edoc.ub.uni-muenchen.de/archive/00001306/01/Erler_Mario.pdf



                          Gruß, Editha

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