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Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

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  • Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

    hallo,

    nach langer Zeit bin ich auch mal wieder hier.

    Für alle, die es nicht wissen oder schon wieder vergessen haben:

    Ich habe vor einem Jahr ein etwa 5 Jahre altes T. graeca Männchen aus Nordafrica von einer Tierärztin übernommen. Diese hatte ihn vom Tierschutz, der ihn mit einer anderen LSK ausgesetzt gefunden hat.

    Er hatte eine schwere Lungenentzündung, sämtliche Parasiten und auch Schnupfen aufgrund von Mykoplasmen, was chron. und ansteckend sein soll.

    Anfangs musste ich ihm noch fast tägl. die Atemwege reinigen- inzwischen hat er seit gut 8 Monaten nicht einmal mehr geschnieft oder Nasenausfluss gehabt.

    Deswegen jetzt meine Überlegung, da ich es für eine Zumutung halte, das arme Tier den Rest seines Lebens alleine zu halten, ihm erst mal ein, später vielleicht noch ein Weibchen dazu zu setzen.

    Problem: Kann dieses sich mit den Mykoplasmen infizieren, auch wenn sie nicht mit Sekret in Berührung kommt bzw. könnte meiner sogar "geheilt" sein????

    Dann auch die Frage: Woher bekomme ich auf legalem Wege eine weibl. T. graeca vom nordafrikan. Schlag, da meiner ja doch etwas andere Haltungsbedingungen hat, als die europäischen und zudem keine Winteruhe hält? Wäre ja Blödsinn, wenn er dann doch den ganzen Winter alleine wäre....

    Ich hoffe, ihr habt Antworten auf meine- hoffentlich nicht zu dämlichen- Fragen.

    Am 19.2. soll übrigens bei uns in Siegen eine Reptilienbörse sein. Kann man dort grundsätzlich Tiere kaufen oder sollte man da besser die Finger von lassen????

    Danke schon mal und lieben Gruß, gaby

  • #2
    Re: Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

    Kleiner nachtrag:
    Ich war gerade auf nabeulensis.de. Dort steht, dass Männchen aufgrund ihrer permanenten Paarungsbereitschaft alleine gehalten werden sollten...wirklich????

    Ich habe das Gefühl, ich tu meinem Tier nichts Gutes damit, wenn ich ihn alleine halte- denn sooo viel kann ich mich auch nicht mit ihm bechäftigen ( in welcher Form auch???), obwohl er schon sehr auf mich fixiert und an meiner Aufmerksamkeit interessiert ist und auch sonst sehr munter und agil... vermenschliche ich ihn da vielleicht zu sehr und er ist durchaus zufrieden alleine?

    Kommentar


    • #3
      Re: Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

      Hallo Gaby,

      ihm erst mal ein, später vielleicht noch ein Weibchen dazu zu setzen.
      Das ist keine gute Idee. Wenn man Landschildkröten zu mehreren halten will, sollte man unbedingt mehr Weibchen als Männchen halten. Bei "einem Pärchen" lebt das Weibchen meist nicht lange. Bei den Arten, die mal "Testudo graeca" geheißen haben, geht allerdings auch die Gruppenhaltung mit einem Männchen fast nie gut, höchstens bei den Schildkröten aus Südosteuropa / Türkei, die dann in wirklich sehr großen und sehr gut strukturierten Freigehegen gehalten werden müssen - und das kommt für Deinen nordafrikanischen Hatschi ja aus klimatischen Gründen nicht in Frage. Der kann höchstens im Hochsommer raus, und die Innengehege sind für eine Gruppenhaltung zu eng - selbst wenn Du ein ganzes Zimmer als Schildkrötenraum einrichtest, können diese flinken Tiere das ganz schnell durchmessen und einander so ständig auf die Nerven fallen...

      Kann dieses sich mit den Mykoplasmen infizieren
      So traurig es ist: Eine echte Heilung ist bei Mycoplasmen nicht bekannt. Unter guten Haltungsbedingungen zeigen die Tiere zwar kaum Symptome, aber wirklich geheilt sind sie leider deshalb noch nicht. Und eine weitere Schildkröte bringt ja erstmal Stress, und der schwächt das Immunsystem, so dass die Mycoplasmen bei Deinem Hatschi wo möglich alleine deswegen wieder die Oberhand gewinnen können. Dann hast Du nachher eine infizierte Gruppe, und das willst Du ja sicher nicht.

      Woher bekomme ich auf legalem Wege eine weibl. T. graeca vom nordafrikan. Schlag
      Es gibt eine ganze Menge verschiedene nordafrikanische Landschildkrötenarten. Du müsstest also auch noch mehrere (!) und mindestens gleich große wie Hatschi, und vom gleichen Typ bekommen. Und gesund sollten sie ja auch noch sein (trotzdem, ein Jahr Quarantäne und in dieser Zeit mehrere Herpes-Untersuchungen an jedem der neuen Tiere sind unbedingt erforderlich). Dass Du so ein Angebot bekommst, ist mehr als unwahrscheinlich und sicher wäre so eine Weibchengruppe praktisch unerschwinglich.

      Reptilienbörse ... Kann man dort grundsätzlich Tiere kaufen oder sollte man da besser die Finger von lassen????
      Jetzt im Februar ist zunächst mal sowieso keine gute Zeit zum Kauf von Landschildkröten. Es gibt ja noch zu wenig Wiesenfutter, was für die Eingewöhnung wichtig wäre. Außerdem gibt es immer wieder Berichte, dass auf Börsen gekaufte Tiere krank sind - natürlich nicht alle, aber z.B. Herpes oder Gicht (oder auch Mycoplasmen!) sieht man den Tieren ja nicht gleich an. Also kurz: Lass lieber die Finger davon.

      Zu Deiner Zusatzfrage: In Nordafrika leben die Schildkröten in ziemlich geringer Populationsdichte. Da kommt es durchaus vor, dass ein Tier lange - eventuell mehrere Jahre lang - gar keinen Artgenossen trifft.

      Du solltest Dich vor dem Pläneschmieden zunächst noch gründlicher informieren. Auf nabeulensis.de warst Du ja schon. Lies dort vor allem nochmal die Informationen über die Krankheiten genau durch. Weitere Infos über nordafrikanische Landschildkröten findest Du hier: http://www.emys-home.de/GraecaHome.htm. Wenn Du dort die Biotopbilder anschaust (die meist noch in der feuchten Jahreszeit gemacht wurden, wenn "alles grünt und blüht") wird Dir sicher klar, dass es für Deinen Hatschi ziemlich stressig sein würde, wenn er bei Dir auf engem Raum andauernd mit Artgenossen zusammen leben muss.

      Viele Grüße und viel Spaß beim Lesen
      Beate
      Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

      Kommentar


      • #4
        Re: Re: Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

        Beate Pfau schrieb

        Biotopbilder
        Hier sind noch weitere, wirklich traumhafte Bilder von Pflanzen und Landschaften in Marokko:

        http://www.bium.univ-paris5.fr/sbf/activ_maroc.htm


        Gruß, Editha

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        • #5
          Re: Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

          Vielen dank für eure Antworten und die links- da werde ich gleich mal drauf schauen.

          Also kommt für Hatschi wohl keine Gesellschaft in Frage... dazu habe ich schon mal gar nicht die räumlichen Möglichkeiten- zumindest momentan nicht. Sobald ich eine größere Wohnung habe, bekomt er auch ein wesentlich größeres Terrarium und im Sommer hat er ja auch freilauf und sein Außengehege.

          Wie kann ich den armen Kerl denn in seinem begrenzten Raum möglichst sinnvoll beschäftigen? Er hat Klettermöglichkeiten, er bekommt sein Futter immer an verschiedenen Stellen verteilt und ab und zu mal frische Zweige ins Terrarium. Aber ich kann mich natürlich nicht den ganzen Tag ans Terrarium stellen und Schwätzchen mit ihm halten, um ihm so einen Partner zu ersetzen. Ich merke, dass er sehr auf mich fixiert ist, meist nur aktiv ist, wenn ich zu Hause bin und sich ansonsten verkriecht.
          Wenn ich von der Arbeit komme, begrüßt er mich fast genau so überschwänglich wie mein Hund und rennt an der Scheibe hin und her. Ich will ja trotz allem versuchen, ihm ein abwechslungsreiches Leben zu bieten...

          Danke euch für jeden guten Rat!

          Lieben Gruß, gaby

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          • #6
            Re: Re: Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

            Hatschi schrieb:
            Aber ich kann mich natürlich nicht den ganzen Tag ans Terrarium stellen und Schwätzchen mit ihm halten, um ihm so einen Partner zu ersetzen. Ich merke, dass er sehr auf mich fixiert ist, meist nur aktiv ist, wenn ich zu Hause bin und sich ansonsten verkriecht.
            Hallo Gaby

            Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber ich möchte Dich daran erinnern, daß Du keinen rudellebenden Hund, sondern eine Schildkröte hast, die als Einzelgänger gilt.

            Natürlich "begrüßt" Dich Deine Schildkröte, wenn Du an's Terrarium kommst, wenn Du immer mit Futter wedelst oder sie womöglich mit der Hand fütterst. Sie weiß halt, daß Du das Futter bringst. Mehr ist das nicht.

            Eine Schildkröte ist kein Rudeltier, das einen Partner bräuchte. Gerade unter beengten Terrarienverhältnissen können sich zwei graecas ganz gut auf den Keks gehen. Eine Schildkröte braucht viel Platz zum Laufen und Klettern, aber kein Spielzeug.

            Lass die Kleine am besten in Ruhe und erfreue Dich daran, sie zu beobachten.

            Schöne Grüße

            Eva


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            • #7
              Re: Re: Mykoplasmen/Vergesellschaftung?

              Hatschi schrieb:
              Wenn ich von der Arbeit komme, begrüßt er mich fast genau so überschwänglich wie mein Hund und rennt an der Scheibe hin und her.
              Hallo Gaby und alle die ähnliche Probleme haben

              Ich kenne dieses Verhalten. Marokkaner, wenn es sich darum handelt, reagieren sehr stark auf den Menschen. Nach meiner Erfahrung wesentlich stärker als Testudo hermanni. Wie Eva schon schrieb, ist es überwiegend Futtersuche und Paarungstrieb. Aber auch starke Neugier, aus welchen Gründen auch immer, ist im Spiel. Trotzdem kannst du deinem Tier keinen Partner zugesellen und zwar u.a. in deinem ureigenen Interesse. Abgesehen davon, daß du mit ziemlicher Sicherheit kein legales Tier bekommst, welcher der wenigen Züchter würde schon seine Nachzucht zu einem kranken Tier abgeben, würde dich das Verhalten der beiden innerhalb von wenigen Tagen aus dem Zimmer treiben. Stell dir mal ein Tischtennisturnier in deinem Zimmer vor: Ping-pong-ping-pong-ping über Stunden!!! Das ist, was du durch die Rammstöße der Männchen gegen den Panzer anderer Schildkröten mit absoluter Sicherheit zu erwarten hast, unabhängig davon ob du ein Weibchen oder ein Männchen dazu setzt, ob von der eigenen Art oder einer anderen! Es ist auch keine Lösung das Terrarium in ein anderes Zimmer zu schieben, das Poltern hört man teilweise im anderen Stockwerk! Daß das Streß nicht nur für dich, sondern auch für beide Tiere bedeutet, bedarf keiner Erwähnung. Das wahrscheinlich schon jetzt vorhandene ständige Poltern an den Glasscheiben und in den Ecken ist ein Zeichen, daß deinem Tier das Territorium schon jetzt zu klein ist. Es wird nicht besser, wenn du ein zweites dazu setzt. Dann poltern zwei...

              Wie du seine Lage wirklich verbessern kannst, ist mit einem großen Terrarium ohne seitliche Glasscheiben, mit Trink- und Bademöglichkeit, sehr gut beleuchtet, für die Hochsommermonate ein großes Freigehege mit Aufwärmmöglichkeit in einem Frühbeet/Gewächshaus und im Winter eine verminderte Aktivitätsphase in einem ungeheizten Raum im Haus.


              Gruß, Editha






              [[ggg]Editiert von Kacchua am 10-02-2006 um 11:40 GMT[/ggg]]

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