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Einzelhaltung

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  • Einzelhaltung

    Hi!!!

    Ich wollte fragen ob ich eine griechische Landschildkröte auch allein halten kann?

    Eure M@ggi

    [Edited by M@ggi on 25-03-2003 at 20:58 GMT]

  • #2
    Re: Einzelhaltung

    Hallo Maggie,
    da gehen die Meinungen auseinander.
    Viele sind der Meinung, was auch einleuchtend ist, dass die Tiere in der Natur auch nicht dauernd auf eine andere SK treffen und es daher natürlich wäre eine SK alleine zu halten.
    SK sind Einzelgänger und nicht zwingend an anderen SK orientiert. Man braucht also kein schlechtes Gewissen haben, es ist eigentlich total natürlich!
    Ich hoffe, dass ich helfen konnte.
    Grüße
    Claudia mit Ernie und Bert

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    • #3
      Re: Einzelhaltung

      hallo m@ggi!
      was claudia geschrieben hat ist schon richtig,aber gerade junge lsk sollte man nicht alleine halten da sie schnell vereinsamen können.zudem hast du bei der haltung von zwei tieren viel bessere vergleichsmöglichkeiten was das fressen,die gesundheit usw angeht.ein weiterer wichtiger punkt ist das es passieren kann das ein sehr lange allein gehaltenes tier sich nur schwer in eine gruppe einfügen lässt weil es mit den anderen schildkroeten nichts anfangen kann,denn es kennt ja die typischen verhaltensweisen der lsk untereinander nicht.oder nicht mehr.
      mfg ralf

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      • #4
        Re: Einzelhaltung

        hallo ralf!!! da schildkröten einzelgänger sind u. keine sozialen strukturen besitzen -ausgenommen paarung- frage ich mich wie junge schildkröten vereinsamen können. gruß

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        • #5
          Re: Einzelhaltung

          Das mit dem Einzelgänger ist leider ein altes Missverständnis. Tatsache ist, dass langjährig allein gehaltene Landschildkröten schwere Verhaltensstörungen und Degenerationen der Geschlechtsorgane zeigen.
          Z.B. europäische Landschildkröten sind übrigens auch in freier Natur nie allein. Auch dort findet man auf relativ kleinem Raum in der Regel mehrere Tiere. Diese sind zwar nicht als Gruppe unterwegs, aber über Geruchskontakt und gelegentliche Begegnungen sind die einzelnen Tiere durchaus über ihre Nachbarn orientiert. Fehlen diese Reize, kommte es zu Verhaltensstörungen, die in der Regel nicht wieder gut zu machen sind (Hyperaktive und agressive Männchen und inaktive Weibchen).

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          • #6
            Re: Einzelhaltung

            hallo gerhard!!! interessante these die du da aufstellst. gibt es darüber literatur o. abhandlungen? würde mich interessieren. gruß

            [Edited by Paule on 22-03-2003 at 07:35 GMT]

            [Edited by Paule on 22-03-2003 at 07:35 GMT]

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            • #7
              Re: Einzelhaltung

              Mir sind bis jetzt keine wissenschaftlichen Arbeiten über das Verhalten der Schildkröten bekannt.
              Was ich aber zur Genüge kenne, sind hyperagressive Männchen aus Einzelhaltung die alles, wirklich alles entweder angreifen oder zu decken versuchen, und die den ganzen Tag wie wild geworden durch das Gehege rasen. Diese Verhaltensstörungen sind nicht mehr rückgängig zu machen. Genau so kenne ich genügend Weibchen aus langjähriger Einzelhaltung, die keinerlei Aktivität mehr zeigen und bei denen es sogar zu totaler Futterverweigerung kommen kann, oder die vielfach beschalte, mehrere Jahre alte Eier in ihren degenerierten Geschlechtsorganen tragen (was über kurz oder lang durch den Druck zu Lähmungserscheinungen und Verdauungsproblemen führt).
              Des weiteren hab ich nun schon seit langen Jahren die Möglichkeit, das Verhalten von THB in großen Gruppen zu beobachten. So kommt es z.B. nur zu Rangeleien zwischen Männchen, wenn ein neues Tier hinzukommt. Ansonsten git es eine deutliche Rangfolge, wobei sich die Tiere auch noch nach der Winterruhe sofort wiedererkennen. Zum Erkennen reicht in der Regel schon Blickkontakt. Das untergeordnete Männchen wartet dann, bis das übergeordnete es passiert, oder es macht einen kleinen Bogen um das ranghöhere Tier. Interessant ist auch, dass Weibchen die eng verwandt sind oder sich von Anfang an kennen sehr oft einen engeren GRuppenzusammenhalt zeigen, als Tiere die später zur Gruppe hinzugekommen sind. Offenbar ist es für die Tiere von Vorteil mit Individuen von ähnlicher genetischer Ausstattung enger zusammen zu leben, als mit nicht verwandten Tieren.
              Interessant sind auch Freilanduntersuchungen. In Gegenden mit relativ gesunden Populationen trifft man in der Regel in der Umgebung eines Tieres auch mehrere weitere Tiere an. Sehr oft wird auch berichtet, dass in Verstecken für die Nacht mehrere Tiere angetroffen werden. Daneben scheinen die Tiere auch relativ ortstreu zu sein und werden oft über Jahre in der selben Wiese angetroffen.
              Das alles spricht eindeutig gegen eine Einzelhaltung und für ein soziales System innerhalb von Schildkrötengruppen.

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              • #8
                Re: Einzelhaltung

                Hallo Gerhard,

                komisch, dass ich dutzende Fälle kenne, wo Schildkröten problemlos alleine gehalten werden.
                Es ist ohnehin schon schlimm in vielen Haltungen, die Gehege wenn sie vorhanden sind sind viel zu klein. Und werden die Tiere erst einmal erwachsen, kommt die böse Überraschung, der typische Halter ist überfordert.

                Ich sage ganz klar: Jungtiere können problemlos alleine aufwachsen, wenn dann das Geschlecht festesteht, steht einer Zweitschildkröte bzw. Gruppe nichts mehr im Weg.

                Mit freundlichen Grüßen
                Philip

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                • #9
                  Re: Einzelhaltung

                  Bla bla bla, Immer der selbe Krampf.

                  Nur, weil irgend jemand mal 5 oder 10 Jahre ein Tier einzeln gehalten hat, und dieses das scheinbar ohne Folgen weggesteckt hat wollen die Leute glauben, dass eine Einzelhaltung gut wäre. Vor der anderen, unbequeme Seite der vielen degenerierten Tiere werden dagegen die Augen verschlossen, oder man hält einfach hyperaktivität und Agressivität für normal weil man keine Vergleichsmöglcihkeit hat. Zu diesem Irrglauben tragen nicht zuletzt solche Aufschneider bei, die einfach irgend etwas nachplappern und dann noch mit "dutzendenden Fällen" ausschmücken, die sie sicher nie gesehen haben ! In Wahrheit hast du wahrscheinlich noch nie ernsthafte Verhaltensbeobachtungen durchgeführt und mit Sicherheit kannst du die, längere Zeit einzeln gehaltenen Tiere, die du überhaupt zu Gesicht bekommen (geschweige denn genau beobachtet) hast an einer Hand abzählen (wenn nicht sogar an einem Finger).

                  Die schweren Verhaltensstörungen sind aber die Regel und unauffällige Tiere aus langjähriger Einzelhaltung die absolute Ausnahme (wobei auch bei diesen Defizite im direkten Vergleich auffallen). Das gilt auch für Tiere vor der Geschlechtsreife. Gerade diese müssen den Umgang mit Artgenossen lernen.

                  Und dämliche Ausreden, wie zu wenig Platz oder mit mehreren Tieren überfordert kannst du gleich vergessen. Entweder richtig oder gar nicht !

                  Sammle erst einmal ein paar Jahre Erfahrungen und Informationen und lerne richtiges Argumentieren und Belegen, wenn du bei Grundsatzdiskussionen mitreden willst. Ansonsten halte dich aus Diskussionen raus, bei denen du nicht mithalten kannst, wenn du willst, dass du irgend wann einmal ernst genommen werden sollst.

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                  • #10
                    Re: Einzelhaltung

                    Lieber Gerhard,

                    woher die Emotionen? Anscheinend pflegst du Vorbehalte gegen mich, aber auf einige Äußerungen gehe ich nicht ein, sonst begebe ich mich auf das gleiche Diskussionsniveau samt Diffamierungen und Anschuldigungen wie du.

                    Das ist kein Blablabla, sondern eine Tatsache. Fakt ist, dass die meisten Schildkröten in widrigen Verhältnissen in menschlicher Obhut leben müssen. Vielen ist nicht mal ein Freigehege gegönnt, geschweige denn ein großes Terrarium. Dazu haben Anfänger kaum Erfahrungen, und können Beißereien, Verfolgungsjagden und Kontakt falsch auslegen. Es gibt hunderte Schildkröten, die zu zweit im engen Raum leben müssen, sich gegenseitig nicht aus dem Weg gehen können und sich so emens stressen. Und es gibt nicht wenige Fälle, wo gestresste Schildkröten einfach so verstorben sind.

                    Sinnvoller für den Halter und dem Jungtier ist es, abzuwarten, welches Geschlecht das Tier hat. Aber wenn jemand schon fix ein großes Gehege hat, wo man die Tiere trennen kann, warum nicht. Allerdings kauft der typische Anfänger zwei Schildkröten, weil er sie in einem Gehege halten will. Wenn sie sich nicht vertragen, kommt die große Enttäuschung, Überforderung etc. Die Folgen können zB Aussetzungen von Tieren sein. Das Risiko lohnt sich meiner Meinung nach deshalb auf keinem Fall.

                    Störungen treten bei manchen Tieren auf, die 40 Jahre lang alleine gehalten wurden. Wenn die Schildkröte gerade erwachsen ist, ist dies sicher nicht zu spät. Außerdem befürworte ich Gruppenhaltung mit der idealen Konstellation 1 Männchen und 3-4 Weibchen.

                    Zitat: "Nur, weil irgend jemand mal 5 oder 10 Jahre ein Tier einzeln gehalten hat, und dieses das scheinbar ohne Folgen weggesteckt hat wollen die Leute glauben, dass eine Einzelhaltung gut wäre."

                    Und nur weil irgend jemand behauptet, dass Schildkröten ohne "Partner" gestört werden, muss das nicht richtig sein.

                    Übrigens: Schildkröten sind in der Natur Einzelgänger. Warum werden diese nicht verrückt, weil sie andere Schildkröten nur zu bestimmten Zeiten zB zur Paarungszeit sehen?

                    Die einzigen Vorteile für eine Paarhaltung sind die vermehrte Aktivität und der mögliche Vergleich durch den Halter. Für das Tier könnten sich aber vermehrt Nachteile ergeben. Die Fressgier, die sich bei Paarhaltungen besonders zeigt, bedeutet meistens Futterneid, dass heißt Stress. Das kann man auch bei der Konstellation Weibchen-Weibchen erkennen.

                    "Zu diesem Irrglauben tragen nicht zuletzt solche Aufschneider bei, die einfach irgend etwas nachplappern und dann noch mit "dutzendenden Fällen" ausschmücken, die sie sicher nie gesehen haben !"

                    Ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns persönlich getroffen haben. Ich erkenne aber ein gewissen Emotionspotenzial, was du gegen mich abreagierst. Von Nachplappern kann bei mir nicht die Rede sein. Ich beschäftige mich intensiv mit Schildkröten, ihrem Verhalten und Aktivitäten. Wo du solche Vorwürfe her holst, ist mir rätselhaft, bzw. gehört eigentlich nicht in einer ordentlichen - hoch argumentativen Diskussion. ;-)

                    "In Wahrheit hast du wahrscheinlich noch nie ernsthafte Verhaltensbeobachtungen durchgeführt und mit Sicherheit kannst du die, längere Zeit einzeln gehaltenen Tiere, die du überhaupt zu Gesicht bekommen (geschweige denn genau beobachtet) hast an einer Hand abzählen (wenn nicht sogar an einem Finger)."

                    Schon wieder ein aus der Luft geholter Vorwurf. Sag mal: Erträgst du es wenigstens einmal wenn einer dir widerspricht?
                    Das ist aber nicht vorbildhaft für jemanden, der andere beschuldigt doch zuerst diskussionsfähig zu werden. Welch Polemie!

                    "Und dämliche Ausreden, wie zu wenig Platz oder mit mehreren Tieren überfordert kannst du gleich vergessen. Entweder richtig oder gar nicht !"

                    Weißt du, dass dem Fragesteller alle Risken und Konsequenzen bewusst sind?

                    "Sammle erst einmal ein paar Jahre Erfahrungen und Informationen und lerne richtiges Argumentieren und Belegen, wenn du bei Grundsatzdiskussionen mitreden willst. Ansonsten halte dich aus Diskussionen raus, bei denen du nicht mithalten kannst, wenn du willst, dass du irgend wann einmal ernst genommen werden sollst."

                    Gerhard, das hast du doch nicht nötig, oder?

                    Mit freundlichen Grüßen
                    Philip




                    [Edited by Philip1 on 22-03-2003 at 19:39 GMT]

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Einzelhaltung

                      hallo gerhard!!! auch ich kann deine beobachtungen nicht teilen. da du für deine these keine fundierten beobachtungen oder abhandlungen liefern kannst, möchte ich diese anzweifeln. ich war bisher immer der meinung, das schildkröten ein einzelgängerisches leben führen u. behaupte, das dies durch freilandbeobachtungen hinreichend bewiesen und in zahlreichen puplikationen festgehalten ist. ich kann bei meinen 1,0 tieren, die langjährig zusammenleben, regelmäßig während ihrer aktivitätszeit rangkämpfe beobachten. auch rennen meine 1,0 tiere wie angestochen durchs gehege. dies alles vor allem und während der paarungszeit. auch ist es nicht ungewöhnlich, das 1,0 tiere gegenstände "besteigen" obwohl kein mangel an 0,1 tieren besteht. die tatsache das 0,1 tiere vielfach beschalte eier in ihren eierstöcken tragen, könnte doch auf eine legenot hindeuten, die das tier langfristig nicht überleben dürfte. sollten schildkröten tatsächlich soziale tiere sein, welchen sinn macht dann die bevorratung mänl. samen über jahre hinaus? ein tier das ständig auf einen geschlechtspartner trifft hätte eine solche finesse der natur kaum nötig. die einzig belegbare u. erwiesene behauptung die du aufstellst, ist die tatsache das schildkröten sehr ortstreu sind. zu guter letzt handelt es sich bei schildkröten um einzelgängerisch lebende tiere ohne soziale strukturen, die wenn ein genügend großes und strukturiertes freigehege zur verfügung steht, auch in gruppen gehalten werden kann. voraussetzung natürlich auch ein ausgewogenes geschlechterverhältnis. gruß

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                      • #12
                        Re: nochmals beleuchtung

                        Hallo!
                        Bla, bla und Polemik ersetzen keine Argumente!
                        Mir schein bei Gerhard ein besonders ausgeprägter Fall von Vermenschlichung vorzuliegen. Bei Beobachtungen in der Natur ist es nicht sinnvoll, aus anthropozentrischer Sicht zu sagen: "trifft man in der Regel in der Umgebung eines Tieres auch mehrere weitere Tiere an."
                        Man muss sich schon auf die Ebene der Betroffenen begeben: aus der Perspektive (Augenhöhe) der SK sind alle Individuen fast immer voneinander getrennt. Gerade die europäischen LSK-Arten leben in Habitaten mit einer ausgepägten Krautschicht, also optischen Barrieren. Von keiner SK-Art liegen wissenschaftlich dokumentierte Beobachtungen von sozialem Gruppenverhalten analog der Säugetiere vor. Wenn doch, würden mich die mir bisher entgangenen Zitate interessieren.
                        Bei zahlreichen SK-Arten ist eine getrennte Haltung und Aufzucht absolut notwendig, da die Tiere zumindest unter sozialem Stress leiden und ein erhöhtes Erkrankungsrisiko vorliegt. Da gibt es also reichlich Erfahrungen bei Einzelhaltung. Und keines dieser Tiere muss irgendetwas "lernen" um später das artspezifische Fortpflanzungsverhalten zeigen zu können. Auch sind mir in keinem Fall degenerative Erscheinungen bekannt geworden. Hingegen gibt es zahlreiche Fälle von Problemen in dauerhafter Gemeinschaftshaltung (Verletzungen, Probleme mit der Eiablage usw.) Schön das das in den von Dir überschaubaren Fällen vielleicht nicht der Fall war.
                        THB ist möglicherweise eine der wenigen Arten überhaupt, welche in entsprechend grossen UND gut strukturierten Freianlagen mit relativ geringem Risiko in Gruppen gepfegt werden können. Bei der nah verwandten T. graeca kann das bereits ganz anders aussehen!
                        Gruss.

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                        • #13
                          Re: Einzelhaltung

                          Also, meine Argumente stehen, genauso wie meine Beobachtungen bereits in meinem früheren Beitrag in dieser Diskussion.

                          Philip hat in seiner kurzen Schildkrötenkarriere sicherlich nicht dutzende (1 dtznd = 12, 2 Dtznd = 24, 3 Dtznd = 36 !!!) längere Zeit einzeln gehaltene Landschildkröten gesehen oder gar beobachtet. Deshalb, und weil mir seine kurze "Karriere" in verschiedenen Foren nicht ganz unbekannt ist zweifele ich seine Qualifikation für seine Aussage stark an. Und deshalb auch meine starke Reaktion ihm gegenüber.

                          Und nun noch mal ganz genau. Freilandbeobachtungen: In praktisch jedem Bericht lese ich eigentlich das selbe: Lange Zeit kein Exemplar gefunden, und dann gleich mehrere auf einmal (auch bei T.graeca !). Und obwohl in vielen Populationen die Individuenzahl inzwischen durch verschieden (menschliche) Einflüsse stark gesunken ist sind die Tiere nicht gleichmäßig verteilt, sondern werden in Anhäufungen angetroffen.
                          Dabei ist zu beachten, dass die Schildkröten sehr gut riechen können und sich daher nicht unbedingt täglich begegnen müssen um Kontakt zu ihren Nachbarn halten zu können. Ebenfalls kann keine Revierbildung im Sinne von verteidigten Territorien festgestellt werden.
                          Das sind alles Schlussfolgerungen aus berichten, die ich gelesen habe.

                          Zur Verhaltensbeobachtung kann ich eine Menge an Erfahrung beisteuern. Denn das mache ich schon seit über 20 Jahren. Männliche Exemplare von europäischen Landschildkröten reagieren auf langjährige Einzelhaltung meist mit hoher Agressivität und übersteigertem Sexualtrieb, viel seltener verkümmern die Geschlechtsorgane bis zur Unfruchbarkeit und zum kompletten Desinteresse an weiblichen Tieren. Und bei manchen Tieren kommt es dann in Folge zur totalen Futterverweigerung und Selbstaufgabe (konnte ich allerdings bis jetzt nur an einem Männchen von T.horsfiedii beobachten). Erste Anzeichen für Verhaltensstörungen konnte ich schon bei Männchen beobachten die nur 2-3 Jahre isoliert gehalten wurden.
                          Bei Weibchen treten die Anzeichen nicht grundsätzlich und langsamer auf. Sie werden zunehemend inaktiv und viele stellen die Eiproduktion ein. Allerdings kommt es bei einigen Tieren zum verbleib von einzelnen Eiern im Körper, die immer wieder neu beschalt werden (habe ich bereits mehrfach bei T.hermanni und T. horsfiedii feststellen müssen). Diese Erscheinungen treten vermindert auch bei Gruppen von Weibchen auf, die langjährig oder überhaupt keinen Kontakt zu Männchen hatten. Seltener kommt es zu einer Überproduktion an (unbefruchteten) Gelegen (kenne ich persönlich von T.hermanni und T.graeca), was im Extremfall zum Tode des Weibchens durch Auszehrung führen kann (der Extremfall des Todes habe ich persönlich noch nicht erlebt, mir wurde aber schon davon berichtet). Interessant ist hier, dass die Verhaltensstörungen nur vermindert oder später aufzutreten scheinen, wenn die Tiere nur durch eine Barriere von anderen getrennt und nicht total isoliert sind.
                          Das alles sind Verhaltensstörungen, die durch längerfristige Einzelhaltung auftreten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Daneben habe ich noch eine lange Liste von Verhaltensstörungen durch andere Haltungsfehler, die aber hier zu weit gehen würde.
                          Aber als Ergänzung möchte ich hier sagen, dass es nicht richtig sein kann wenn man den Tieren in der, ohnehin schon reizarmen, Gehegehaltung auch noch den Kontakt mit Artgenossen verwehrt. Und dass es in der Natur nicht schwarz und weiß gibt, sondern viele Abstufungen zwischen jeweils 2 Extremen. So sind europäische Landschildkröten zwar keine Herdentiere, aber auch definitiv keine Einzelgänger (In alten Berichten von Aldabra- und Galapagos- Riesenschildkröten ist zwar oft von Herden die Rede, aber dieser Eindruck entstand wohl nur aufgrund der damals riesigen Stückzahlen).

                          @Paule, wenn es bei deinen Tieren regelmäßig zu echten Kämpfen kommt, dann stimmt in deiner Gruppe etwas nicht. Eventuell sind Männchen enthalten, die durch Einzelhaltung geschädigt wurden. Auch deine Anmerkung, dass bei es bei dir nichts ungewöhliches ist, dass deine Tiere Gegenstände besteigen deutet darauf hin. Dieses verhalten ist nämlich definitiv nicht normal !
                          Dass mehrfach beschalte Eier auch andere Ursachen haben können ist mir auch klar, allerdings können sie eben auch durch isolierte Haltung ausgelöst werden.
                          Und Vorratsbefruchtung ist nichts Außergewöhnliches. Sehr viele Tierarten (Vögel, wie z.B. die Tauben und Fische, wie z.B. lebendgebärende Zahnkarpfen usw) praktizieren dies. Und die wenigsten dieser Tierarten sind Einzelgänger.

                          @ MapTurtle
                          Hast du auch einen richtigen Namen ?
                          Hier geht es um die richtige Haltung von europäischen Landschildkröten. Und bei diesen ist eine isolierte Haltung definitiv falsch.
                          Einen Vergleich zum Verhalten von Säugetieren habe ich nie vorgenommen, das hast du dir zusammengereimt. Auch eine Vermenschlichung habe ich nie vorgenommen, sondern lediglich Informationen gesammelt, beobachtet und daraus meine Rückschlüsse gezogen. Und diese besagen eindeutig, dass eine Einzelhaltung für europäische LS falsch ist und negative Folgen hat(trifft auch auf die allermeisten anderen Schildkrötenarten zu ). Mit dieser Meinung stehe ich übrigens nicht allein. Das sehen auch die meisten langjährigen Halter und Züchter so.
                          Eine Einzelhaltung damit zu begründen, dass bei einer Gruppenhaltung etwas schief gehen könnte ist ziemlich schwach, meinst du nicht auch ?
                          Und zum Lernverhalten: Was sagst du zu einem Männchen von T.graeca das unter T.hermanni großgezogen wurde und jetzt keinerlei Interesse an Weibchen der eigenen Art zeigt, sich aber mit Weibchen der Art T.hermanni sofort paaren würde.

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                          • #14
                            Einzelhaltung und Beobachtungen

                            M@ggi wrote:
                            Hi!!!

                            Ich wollte fragen ob ich eine griechische Landschildkröte auch allein halten kann?

                            Eure M@ggi
                            Natürlich kann man sie alleine halten. Aber wie wärs denn mal mit Besuchen bei anderen Schildis? Und: was hast Du denn, eine Frau oder einen Mann? Was ich hier noch nirgendwo gelesen habe ist das Paarungsverhalten. Die griechischen Männer sind nicht so schlimm wie die maurischen. Ich habe zB 3 maurische LSK. Alles war gut bis sie in die Geschlechtsreife kamen, dann wars mit der liebevollen Gemeinschaft zu Ende! Die Schildkrötenmänner lassen der armen Schildkrötenfrau keine Ruhe. Fazit: sie verkriecht sich, kommt nicht raus, trotz schönen Wetters, verdaut dadurch nicht, frisst nichts und wird letztlich krank. Die beiden maurischen Männer kann man schon gar nicht zusammentun, da sie, obwohl gleichalt, unterschiedlich gross sind. Das grössere Männchen würde den kleineren übel zurichten, da die Hornschneiden zwischenzeitlich messerscharf sind. So blieb mir nichts anderes übrig, als die 3 zu trennen und hoffe, irgendwann für den Maurenmann eine Maurenfrau zu finden.

                            Wichtig ist auch noch, welcher Platz vorhanden ist? Wie und wo wird die derzeitige Schildkröte gehalten? Gruss Gudrun Seidl, http://www.cenjur.de/nature/schildis.htm

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                            • #15
                              Re: Re: Einzelhaltung


                              @Paule, wenn es bei deinen Tieren regelmäßig zu echten Kämpfen kommt, dann stimmt in deiner Gruppe etwas nicht. Eventuell sind Männchen enthalten, die durch Einzelhaltung geschädigt wurden. Auch deine Anmerkung, dass bei es bei dir nichts ungewöhliches ist, dass deine Tiere Gegenstände besteigen deutet darauf hin. Dieses verhalten ist nämlich definitiv nicht normal !
                              ------------------------------------------------------------------------------------------hallo gerhard!!! da meine testudo h. boettgerie 1,0 tiere gemeinsam aufgewachsen u. seit jeher in einer gruppe leben u. dennoch die in deinen augen "anormalen" verhaltensweisen zeigen, scheint mir dies ein praxisorientierter beweis zu sein, das deine behauptung hinkt. ich selber sehe rangkämpfe als teil ihres norm. paarungsverhaltens an. genausowennig wie meine 1,0 tiere nicht den ganzen tag damit beschäftigt sind sich die köpfe einzuschlagen, nehmen sie zwecks paarung auch nicht permanent irgendwelche gegenstände. glücklicherweise -und das erfreut jedes züchterherz- bevorzugen auch meine 1,0 die 0,1 zur befriedigung ihrer bedürfnisse. ich kann auf alle fälle bei meinen tieren keine der norm abweichende verhaltensweisen erkennen, wenn doch müßten diese aber durch langjährige gruppenhaltung hervorgerufen sein. also irgendwie hinkt das ganze doch gewaltig. gruß

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