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Reiko Opitz Universität Köln - Beobachtungen bei Landschildkröten

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  • Reiko Opitz Universität Köln - Beobachtungen bei Landschildkröten

    Reiko Opitz Universität Köln - Beobachtungen bei Landschildkröten
    In der Universität haben wir beobachtet, dass bei Landschildkröten die Geschlechtsbildung bei Schildkröten temperaturabhängig ist, gilt heute als sicher. Damit ist das Geschlecht des später schlüpfenden Tiers ist mit der Eiablage noch nicht festgelegt.
    Die Brutemperatur entscheidet, welches Geschlecht die Schlüpflinge später haben werden. Dabei schlüpfen unterhalb einer bestimmten Temperatur überwiegend Männchen, oberhalb dieser Temperatur überwiegend bis aus-schließlich Weibchen.
    Leider ist diese Grenze bis heute nicht hundertprozentig gefunden. Vermutlich liegt sie im Bereich von 31° C. Früher wurden auch Temperatur-
    grenzen um 28°C genannt, die aber wohl falsch sind.
    Problematisch ist die genaue Feststellung, da kaum ein Züchter seine Nach-zuchten behält, bis diese geschlechtsreif sind. Werden die Tiere abgegeben, lässt sich nachträglich meist nur noch schwer feststellen, welches Geschlecht die Tiere entwickeln.
    Diese Grenzen bezieht sich natürlich auf die künstliche Bebrütung, wo die Temperaturen konstant gehalten werden können. In der Natur schwanken die Temperaturen sehr stark. Sie können zwischen 18 und 45°C liegen. Da aus der Natur noch weniger Daten vorliegen, als aus der Gefangenschaftshaltung, ist über die Geschlechterverteilung wenig zu sagen.Unklar ist auch, in welchem Abschnitt der Entwicklung die Temperatur den Ausschlag für das eine oder andre Geschlecht gibt.
    Das Alter, in dem man die Geschlechter eindeutig zuordnen kann, schwankt zum Teil sehr stark. Entscheidend sind die Temperatur-, Haltungs- und Fütterungsbedingungen. Bei Männchen ist es allerfühestens nach 3-5 Jahren, bei Weibchen meist erst sicher bei der ersten Eiablage zu erkennen. Diese erfolgt je nach Haltungsbedingungen frühestens nach 8 Jahren. Ein von mir im Jahr 1990 erworbenes 1/2jähriges Jungtier legte im Mai 2000 erstmals 3 Eier. Das Tier wurde ab dem 4. Lebensjahr ausschließlich im Freiland gehalten. Bei häufigerer Terrarienhaltung tritt die Geschlechtsreife sicherlich früher ein.

  • #2
    Hallo,

    Von einem solchen Projekt ist uns bislang nichts bekannt. Bei welchem Professor wird diese Forschung betrieben? Würde uns interessieren.

    freundliche Grüße

    Fachmoderatorenteam der Schildkrötenforen

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    • #3
      Temperaturabhängige Geschlechtsfixierung

      Hallo

      Nach einer wissenschaftlichen Untersuchung hört sich das für mich bis hierher noch nicht an.
      In der Zeitschrift Marginata Nr. 4 und Nr. 5 wurden zu diesem Thema schon zwei fortgeschrittenere Artikel veröffentlicht.
      Interessant ist das Thema aber allemal.
      Gruß
      Didi

      Kommentar


      • #4
        Zitat von credo
        Nach einer wissenschaftlichen Untersuchung hört sich das für mich bis hierher noch nicht an.
        Hallo Didi

        Da geht es Dir wie mir.
        Vor allem deshalb, weil diese Erkenntnisse:
        dass bei Landschildkröten die Geschlechtsbildung bei Schildkröten temperaturabhängig ist,...

        ... Die Brutemperatur entscheidet, welches Geschlecht die Schlüpflinge später haben werden. Dabei schlüpfen unterhalb einer bestimmten Temperatur überwiegend Männchen, oberhalb dieser Temperatur überwiegend bis aus-schließlich Weibchen.
        schon in H-W. Rudloff's Buch: Vermehrung von Terrarientieren - Schildkröten, erschienen 1990 vermerkt sind.

        Da wäre ich sehr gespannt, was sich daraus noch entwickelt.

        Schöne Grüße

        Eva

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        • #5
          @ hauptsächlich Beate, vermutlich...

          Hat Pieau 1970 in dem Artikel über Testudo graeca eigentlich auch schon die Abhängigkeit von der Temperatur erkannt/erwähnt oder erst 1974 in dem Artikel über Emys?


          Gruß, Editha

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          • #6
            Ich meine, er schreibt das erst in dem 1973(!)er Emys/Testudo Artikel.

            Vor ein paar Jahren gab es ein ganz nettes Review zu dem Thema:

            Crews, D. (2003)Sex determination: where environment and genetics meet.Evol Dev.;5(1):50-5.

            Gruß

            Ingo
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #7
              Hallo Editha,

              die Temperaturabhängigkeit der Geschlechtsentwicklung von Testudo graeca war, so weit ich mich an die sehr schwer verdaulichen Arbeiten aus der Arbeitsgruppe von Claude Pieau erinnere, immer schon Thema.

              Genauer untersucht wurde dann aber Emys orbicularis, weil die Arbeitsgruppe ja Hormone (zunächst hauptsächlich Östrogene) in die Eier einbringen wollte, um die Wechselwirkung von Temperatur und den Hormonen zu untersuchen. Das geht bei Eiern mit flexibler Schale einfach leichter...

              Eine Übersicht über die Arbeiten dieser Arbeitsgruppe gibt diese Abfrage bei PUBMed: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/q...22%5BAuthor%5D Die Arbeiten (auch die französischen) sind alle über www.subito-doc.de erhältlich. ABER: Ich würde zarter besaiteten Gemütern in diesem Fall sogar vom Lesen abraten. Manchmal entspricht die Forschung methodisch und mengenmäßig halt nicht dem, was wir Schildkrötenhalter uns wünschen würden.

              Viele Grüße
              Beate
              Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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