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Nistgrubengröße und Eizahl

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  • Nistgrubengröße und Eizahl

    Hallo!

    Manfred Rogner schreibt in seinem Buch "Griechische Landschildkröten" (2005) auf Seite 67:
    «Offenbar "weiß" das Weibchen, wie viele Eier es ablegen wird, da die Nistgrube der Gelegegröße angepasst ist.»

    Nach meinen eigenen Beobachtungen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass das Weibchen bei der Anlage der Nistgrube keine Ahnung davon hat, ob und wie viele Eier es legen wird.

    Ich besitze z. B. ein altes Tier, das schon seit 10 Jahren jährlich zur Legezeit 2 bis 3 große Nistgruben in einem zeitlichen Abstand von jeweils ca. 3 Wochen anlegt, ohne ein einziges Ei hineinzulegen. Dabei werden alle erblich festgelegten Instinktbewegungen, einschließlich des Leitens und Schlichtens der nicht vorhandenen Eier und des abschließenden Feststampfens der Grube, als eine Art Leerlaufbewegung exakt ausgeführt und abgeschlossen.

    Die Größe der Nistgrube hängt somit sicher nur ausschließlich allein von der Größe des grabenden Tieres und der Beschaffenheit des Untergrundes am Nistplatz ab, ganz unabhängig davon, ob dabei Eier gelegt werden oder nicht. Das heißt, für das Graben einer Nistgrube spielt es nicht unbedingt eine Rolle, ob auch ablagebereite Eier vorhanden sind.

    Welche Erfahrungen habt ihr dazu gemacht?

    Gruß
    Gottfried

  • #2
    Hallo Gottfried, ich kann bestätigen, dass Grösse der Grube und Anzahl/ Grösse der Eier in etwa zusammen passen. Ich bin fast immer dabei, wenn meine Testudo legen und noch nie habe ich gesehen, dass eine nachgraben musst :-))
    Nein wirklich, alle Eier passen rein und es wird auch nicht viel Platz verschwendet und ordentlich alle Eier zusammengeschoben.

    Allerdings hatte ich auch schon mal den Fall, dass eine Grube gegraben wurde, aber kein Ei gelegt (es war auch keines drin in der Schildkröte, das zeigte die Röntgenaufnahme 2 Tage zuvor.

    Aber wenn die Tiere Eier hatten, stimmte auch die Grösse der Grube.

    Grüsse- Jutta

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    • #3
      Hallo Gottfried,

      ich konnte bei meinen Tieren schon öfter beobachten, dass Grösse der Grube und Anzahl/ Grösse der Eier nicht zusammen passen. Sei es, dass in eine außergewöhnlich große Eigrube nur zwei Eier kamen, sei es, dass in einer kleinen Eigrube nicht alle Eier Platz fanden und darüber abgelegt wurden, allerdings immer noch mit Erde bedeckt.

      Gruß Irmi

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      • #4
        Hallo Gottfried,

        auch ich kann bestätigen, daß die Größe der Grube nicht immer passt. Eines meiner älteren Thb-Weibchen hat vor zwei Jahren die Grube so angelegt, daß das oberste Ei nicht mehr bedeckt werden konnte und schon von weitem zu sehen war. Allerdings hatte sie da auch 12 Eier zwischen 18 und 20g gelegt. Das Nest war auch nicht an einem Hügel, sondern auf ebener Fläche.

        Grüße
        Digi

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        • #5
          Zitat von Digi
          Allerdings hatte sie da auch 12 Eier zwischen 18 und 20g gelegt.

          Hi Digi!
          Bis 12 können Schildkröten doch gar nicht zählen, wie sollte sie denn dabei wissen, wie gross das Loch sein musste.....

          Grüsse- Jutta

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          • #6
            Hallo,
            die größe der Eigrube wird eigentlich in der Regel immer nur von der Länge der Hinterbeine bestimmt - solange die Tiere einen Widerstand mit den Beinen bemerken buddeln sie weiter. Wieviele Eier dann in der Grube landen hat mit der größe der Grube nichts zu tun.
            MfG
            Robert

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            • #7
              Hallo

              Ich würde auch die Theorie von Robert unterstützen.
              Problematisch wird es, wenn ab einer gewissen Tiefe Steine oder sehr harter Boden kommt. Wenn die erreichte Tiefe dem Tier nicht passt, bricht es ab und sucht einen neuen Platz (oder versucht es 100 x an dieser Stelle, wo es eben nicht geht).
              Von den 6 Gelegen, die ich bisher dieses Jahr erhalten habe, war eines gar nicht vergraben. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, lagen 5 Eier offen im Gehege.
              Gruß
              Didi

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              • #8
                je länger die Beine, desto grösser die Anzahl der Eier.....

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                • #9
                  Ich weiß, es klingt vielleicht ziemlich verrückt, aber man kann aus den Beobachtungen nur folgendes schließen:

                  Das unmittelbare Signal zur Anlage einer Nistgrube, der Auslöser oder Schlüsselreiz liegt offensichtlich nicht bei den Eiern!

                  Umgekehrt wird bei der Anlage einer Nistgrube an einer ganz bestimmten Stelle der Aktion ein Auslöser für die Ablage der Eier, egal ob diese vorhanden sind oder nicht, gegeben. Sind keine Eier vorhanden, können auch keine gelegt werden, trotzdem läuft die ganze Legeaktion ganz genau so ab, wie wenn Eier vorhanden gewesen wären.

                  Wenn also Rogner meint: "Bei nur wenigen Eiern hebt das Weibchen nur eine kleine Nistgrube aus, bei einem umfangreichen Gelege eine dementsprechend größere", so liegt die Erklärung wahrscheinlich darin, dass kleinere Weibchen in der Regel immer auch kleinere Gelege und kleinere Nistgruben machen, sie haben ja auch kürzere Beine. Die Tiere selbst haben aber keine Ahnung, ob sie Eier legen werden und wie groß eventuell ihr Gelege sein wird.

                  Gruß
                  Gottfried

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                  • #10
                    Zitat von GottfriedU
                    Das unmittelbare Signal zur Anlage einer Nistgrube, der Auslöser oder Schlüsselreiz liegt offensichtlich nicht bei den Eiern!
                    Hallo Gottfried

                    Ähmm.... Das unmittelbare Signal zur Anlage einer Nistgrube, bzw. der Eiablage wird durch eine Hormonausschüttung ausgelöst. Man nennt das, was daraus folgt, auch Wehen.

                    Man weiß von Weibchen, die vor dem eigentlichen Eiablagetermin mit Oxytocin behandelt wurden (also eigentlich zu früh), daß zum eigentlichen Eiablagezeitpunkt dann trotzdem eine Eigrube angelegt wird und das komplette Eiablageritual abläuft, so als ob die Eier noch vorhanden wären. Es wird also "nur" ein hormonell gesteuertes Programm abgespult.

                    Wenn Weibchen immer wieder "termingerechte" Eigruben anlegen, ohne wirklich abzulegen, liegt der Verdacht nahe, daß befruchtete Eier noch vor der Beschalung resorbiert wurden. Das kann am gesundheitlichen oder Ernährungsstatus des Weibchens liegen, der dann meist nicht der allerbeste ist.

                    Im Übrigen denke ich, hast Du recht damit: kleinere Weibchen, kürzere Beine = kleinere Nistgruben. Mit der Eizahl selbst hat das m. E. nach nichts zu tun.

                    Schöne Grüße

                    Eva

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Eva,

                      man muss wahrscheinlich auch davon ausgehen, dass der Gesundheitszustand bei sehr alten Tieren nach und nach schlechter wird. Ob es dabei entsprechende Erscheinungen wie "Klimakterium" oder "Menopause" gibt, ist derzeit viel zu wenig bekannt. Man weiß ja in der Regel gar nicht, wie alt ein Tier wirklich ist.

                      Gruß
                      Gottfried

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                      • #12
                        Zitat von GottfriedU
                        man muss wahrscheinlich auch davon ausgehen, dass der Gesundheitszustand bei sehr alten Tieren nach und nach schlechter wird. Ob es dabei entsprechende Erscheinungen wie "Klimakterium" oder "Menopause" gibt, ist derzeit viel zu wenig bekannt. Man weiß ja in der Regel gar nicht, wie alt ein Tier wirklich ist.
                        Hallo Gottfried

                        Die Legeleistung läßt ganz sicher auch bei Schildkröten mit sehr hohem Alter nach. Ich kenne das von Schlangen und Echsen durchaus so. Allerdings kenne ich es auch so, daß bis wenige Monate vor dem Tod noch Eier abgelegt werden.
                        Klimakterium/Menopause gibt es bei den Reptilien meines Wissens nach nicht. Bei Säugern ist das ja auch nicht der Fall. Eine Hündin wird bis ins hohe Alter läufig, auch wenn's dann manchmal zu "Rhytmusstörungen" kommen kann.
                        Du beschreibst aber bei einem Tier, daß es schon seit 10 Jahren keine Eier ablegt, nur immer das Eiablageprogramm ohne echte Ablage vollzogen wird. Da würde ich mal Blut abnehmen und die Blutwerte abchecken lassen.
                        Unbeschalte Eier werden aber auch in Stresssituationen resorbiert (zu viele Tiere im Gehege, aufdringliche Männchen, etc.)

                        Schöne Grüße

                        Eva
                        Zuletzt geändert von eva1; 20.06.2006, 13:25.

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                        • #13
                          Zitat von eva1
                          Man weiß von Weibchen, die vor dem eigentlichen Eiablagetermin mit Oxytocin behandelt wurden (also eigentlich zu früh), daß zum eigentlichen Eiablagezeitpunkt dann trotzdem eine Eigrube angelegt wird und das komplette Eiablageritual abläuft, so als ob die Eier noch vorhanden wären. Es wird also "nur" ein hormonell gesteuertes Programm abgespult.
                          Hallo Eva,

                          gibt es dazu Untersuchungen? Ich meine ist es erwiesen, daß dieses Verhalten nur auftritt, wenn die Eiablage zu früh eingeleitet wurde? Mir ist da nämlich ein Einzelfall bekannt, wo das eigentlich fast nicht sein kann (ich meine, daß zu früh eingeleitet wurde).
                          Das dieses Verhalten gerade nach Oxitocingaben gehäufter auftritt, ist mir auch bekannt.

                          Gruß
                          Sabine

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                          • #14
                            Hallo Sabine

                            Davon schreiben mehrere Autoren. U. a. erwähnt dies auch Dr. Sassenburg in seinem Bericht über die Erkrankungen der Geschlechtsorgane der Reptilien.
                            Ich meine, daß er es auch in seinem Buch "Schildkrötenkrankheiten" so beschreibt.

                            Ich denke aber, Du hast mein Posting missverstanden. Es muß nicht grundsätzlich so sein, daß die Oxytocin-Verabreichung immer zu früh erfolgte, wenn hinterher das "Eiablageprogramm" stattfindet. Auch zum "richtigen" Zeitpunkt verabreicht spult der Organismus das vorgesehene komplette Hormonprogramm ab, weil ja, wenn die Wehen erst mal da sind, die Sache eh schon am Laufen ist. Es scheint einfach zum kompletten Hormon-Programm dazu zu gehören, die Eier, und seien es nur (noch) virtuelle Eier, sorgfältig abzulegen. Und das war es ja auch, was Gottfried beobachtet hatte, was er aber fälschlicherweise mit einem Schlüsselreiz in Verbidnung brachte.

                            Schöne Grüße

                            Eva
                            Zuletzt geändert von eva1; 20.06.2006, 22:02.

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                            • #15
                              Hallo Eva,

                              dann sind wir uns ja mal fast einig *g*.
                              Irgendwie scheinen manche Tiere nach Gabe von Oxitocin ihre Virtuellen Eier noch zu legen, während andere kapieren, daß sie nicht mehr da sind
                              Obs wohl auf die Dosierung des Wehenmittels ankommt?

                              Gruß
                              Sabine

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