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Nistgrubengröße und Eizahl

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  • #16
    Zitat von sabines
    Irgendwie scheinen manche Tiere nach Gabe von Oxitocin ihre Virtuellen Eier noch zu legen, während andere kapieren, daß sie nicht mehr da sind
    Obs wohl auf die Dosierung des Wehenmittels ankommt?
    Hallo Sabine

    Naja, so direkt kapieren werden sie es wohl nicht, daß die Eier nicht mehr da sind.

    Da die ganze Geschichte, wie schon geschrieben, auf einem hormonell gesteuerten Programm beruht, hängt alles zusammen natürlich auch vom individuellen Hormonstatus und anderen, z. T. auch äußeren Bedingungen ab.

    Dann überleg mal, wann i. d. R. Oxytocin verabreicht wird....
    Meist liegt eine Legenot vor, die die unterschiedlichsten Ursachen haben kann: Eileiterentzündung, zu schwaches Weibchen, Störung durch Artgenossen, Kalziummangel, zu große Eier oder eben ein verqueres Hormongefüge.
    Bei einem zu schwachen Tier (das sich schon eine Weile mit einer erfolglosen Ablage plagt) und womöglich noch ein Ei zu groß ist, liegt eine ganz andere Situation vor als bei einem Tier, das durch Artgenossen von der Ablage abgehalten wurde oder einem mit Kalziummangel oder durch falsche Haltung verquerem Hormongefüge, das dann oft eine zu geringe Wehentätigkeit hat. Entsprechend unterschiedlich ist doch sehr wahrscheinlich die Reaktion nach der Verabreichung von Oxytocin.
    Ich schließe absolut aus, daß dabei auch nur eine einzige (bewusste) Überlegung eine Rolle spielt

    Schöne Grüße

    Eva
    Zuletzt geändert von eva1; 21.06.2006, 11:18.

    Kommentar


    • #17
      Hallo Eva,

      wenn wir diese Instinkthandlungen schon "Hormonprogramm" nennen wollen, denn über Hormone werden sie ja alle gesteuert, so müssen wir hier doch wohl annehmen, dass wir es dabei nicht nur mit einem "Hormonprogramm" sondern wenigsten mit zwei solchen Programmen zu tun haben. Das eine ist das mit dem Ablegen der Eier (Du nennst es "Eiablageprogramm", Hormon Oxytocin) und das andere ist das mit dem Graben der Nistgrube (Hormon nicht bekannt). Dieses letztere hat wieder eine Rückkoppelung auf das Programm zum Ablegen der Eier. Beide können manchmal auch selbständig ablaufen, wenn z. B. die Eier offen daliegend gefunden werden oder eine Nistgrube ohne Eier gegraben wird.

      Damit aber eines dieser Programme ausgelöst oder in Gang gesetzt werden kann, bedarf es ja ganz besonderer Reize. Ich dachte, man nennt die Schlüsselreize ?

      Gruß
      Gottfried

      Kommentar


      • #18
        Zitat von GottfriedU
        wenn wir diese Instinkthandlungen schon "Hormonprogramm" nennen wollen, denn über Hormone werden sie ja alle gesteuert, so müssen wir hier doch wohl annehmen, dass wir es dabei nicht nur mit einem "Hormonprogramm" sondern wenigsten mit zwei solchen Programmen zu tun haben. Das eine ist das mit dem Ablegen der Eier (Du nennst es "Eiablageprogramm", Hormon Oxytocin) und das andere ist das mit dem Graben der Nistgrube (Hormon nicht bekannt). Dieses letztere hat wieder eine Rückkoppelung auf das Programm zum Ablegen der Eier. Beide können manchmal auch selbständig ablaufen, wenn z. B. die Eier offen daliegend gefunden werden oder eine Nistgrube ohne Eier gegraben wird.

        Damit aber eines dieser Programme ausgelöst oder in Gang gesetzt werden kann, bedarf es ja ganz besonderer Reize. Ich dachte, man nennt die Schlüsselreize ?
        Hallo Gottfried

        Ein Mann scheint sich mit Schwangeschaft/Trächtigkeit und Geburt/Eiablage schwerer zu tun als ich dachte.

        Alles zusammen ist ein hormongesteuertes Programm. Das fängt bei der Follikelbildung an, geht über Befruchtung, Eiausbildung + Beschalung und endet mit der Eiablage. Ein sehr fein ausgeklügeltes System, wo nach einem bestimmten Plan eins nach dem anderen folgt. Das Programm lässt sich normalerweise nicht stoppen, wenn es erst mal läuft. Es können aber verschiedene Störungen auftreten, wie schon oben beschrieben.
        Im Normalfall wird am Ende der gesamten Eientwicklung (=Trächtigkeitsphase) das Gelege durch hormonbedingte Muskelkontraktionen an das Ende des Eileiters geschoben. Schon während dieser Phase geht das Weibchen unter normalen Umständen auf die Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz. Nun wird u. a. mithilfe von Kalzium und körpereigenem Oxytocin die Wehentätigkeit ausgelöst. Zu dem Zeitpunkt fängt das Weibchen an, eine Eiablagegrube auszuheben, sofern es einen geeigneten Platz gefunden und genügend Ruhe für die Eiablage hat. Man kann evtl. die erste Wehentätigkeit als Schlüsselreiz zur Instinkthandlung "Anlegen der Eiablagegrube" sehen.
        Bei ungeeigneter (zu kalter) Witterung oder anderen kurzfristrigen Störungen kann die Eiablage bis zu zwei Wochen (evtl. auch länger) hinausgezögert werden, ohne dass es dem Weibchen schadet. Ungeeignete Bedingungen bremsen das Programm ab, es werden also nicht zum richtigen Zeitpunkt die nötigen Hormone produziert.

        Wenn Eier freiliegend gefunden ("verworfen") werden oder wenn eine Eiablagegrube ohne Eier angelegt wird, liegt eine Störung des "Programms" vor.
        Verworfene Eier liegen sehr häufig an einer Störung durch Artgenossen während der "geplanten" Eiablage (aufdringliche, paarungsfreudige Männchen; weitere eiablagereife Weibchen, ungeeigneter Eiablageplatz). Überfällige Eier werden einfach abgestoßen.
        Der schlimmere Fall ist der, daß die Eier im Eileiter liegen bleiben, immer weiter beschalen und so eine Eiablage durch eine rauher werdende Schale und den zunehmenden Umfang der Eier nicht mehr möglich ist.

        Wie schon geschrieben: Sehr interessant ist dazu das Buch von Dr. Lutz Sassenburg "Schildkrötenkrankheiten". Genauer erklärt ist das alles dann bei Lowel Ackermann "Atlas der Reptilienkrankheiten". Beide aus dem BEDE-Verlag.

        Schöne Grüße

        Eva

        Kommentar


        • #19
          Zitat von eva1
          Naja, so direkt kapieren werden sie es wohl nicht, daß die Eier nicht mehr da sind.

          Da die ganze Geschichte, wie schon geschrieben, auf einem hormonell gesteuerten Programm beruht, hängt alles zusammen natürlich auch vom individuellen Hormonstatus und anderen, z. T. auch äußeren Bedingungen ab.

          Dann überleg mal, wann i. d. R. Oxytocin verabreicht wird....
          Meist liegt eine Legenot vor, die die unterschiedlichsten Ursachen haben kann: Eileiterentzündung, zu schwaches Weibchen, Störung durch Artgenossen, Kalziummangel, zu große Eier oder eben ein verqueres Hormongefüge.
          Bei einem zu schwachen Tier (das sich schon eine Weile mit einer erfolglosen Ablage plagt) und womöglich noch ein Ei zu groß ist, liegt eine ganz andere Situation vor als bei einem Tier, das durch Artgenossen von der Ablage abgehalten wurde oder einem mit Kalziummangel oder durch falsche Haltung verquerem Hormongefüge, das dann oft eine zu geringe Wehentätigkeit hat. Entsprechend unterschiedlich ist doch sehr wahrscheinlich die Reaktion nach der Verabreichung von Oxytocin.
          Ich schließe absolut aus, daß dabei auch nur eine einzige (bewusste) Überlegung eine Rolle spielt
          Hallo Eva,

          daß Du auch alles sooo wörtlich nehmen musst .
          Über die Hormonverläufe bei der Eiablage können wir leider nur spekulieren.
          Oxitocin wird übrigens vor allem tropischen Landschildkröten oft aus weitaus simpleren Gründen gespritzt: die Tiere finden keinen geeigneten Eiablageplatz im "winterquartier". Wenn der Halter dann nach wochenlanger!!! Graberei des Weibchens an ungeeigneten Stellen, verbunden mit Schaufelarbeiten des Halters um geeignete Eiablageplätze zu schaffen nach Rötgenaufnahme und Abklären mit einem TA, das Tier medikamentös behandelt, bzw. behandeln lässt, und dann trotzdem verschiedene Verhaltensweisen hinterher auftreten, dann mach ich mir schon Gedanken, weshalb das so ist.
          Für mich ist dieses Phänomen nicht so einfach erklärbar.

          Ich will hier jetzt aber eins betonen: eine tropische Landschildkröte, die mal ne Woche oder auch zwei versucht einen Ablageplatz zu finden, ist kein Grund zur Besorgnis. Hier ist erst mal der Halter und nicht die Spritze gefordert. Leider hat mir mein TA bestätigt, daß die Halter oft "einfachheitshalber" zur Spritze langen - und das ohne!!! das Tier röntgen zu lassen, um eine eventuelle körperliche Legenot auszuschließen.....er muss die armen Tiere dann operieren, weil die Eier manchmal im Leib zerbersten
          Oxitocin wird leider immer noch "fahrlässig" eingesetzt!

          Gruß
          Sabine

          P.s: was mich aber persönlich interessieren würde: nach wieviel Wochen /monaten wirds wirklich gefährlich, eine Schildkröte nicht mit Oxitocin zu behandeln, wenn der Grund nur eine mangelhafte Eiablagemöglichkeit ist?

          uppps...das wär wohl ein Thema für nen neuen Thread
          Zuletzt geändert von sabines; 21.06.2006, 22:07.

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          • #20
            Danke Sabine!

            Deinem Beitrag ist nichts mehr hinzu zu fügen, das kann ich nur voll und ganz bestätigen.
            Jeder, der zu Oxidocin greifen muß, hat unverantwortliche Mängel in seiner Haltung.

            Gruß Irmi

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