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Landschildkröten und Winterstarre

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  • Landschildkröten und Winterstarre

    Hallo,

    nach den vernichtenden Antworten auf dieser Seite wage ich es kaum mehr, meine Frage zu stellen ... aber trotzdem:

    ich habe 3 Landschildkröten, die im Sommer 2005 geboren wurden. Sie wiegen derzeit zwischen 50 und 70 Gramm und waren den ganzen Sommer über draußen. Im Oktober hab ich sie dann in ein offenes Aquarium umgezogen, wo sie erst mal 10 Stunden Beleuchtung hatten, was ich bis Ende November auf 2 Stunden runter gefahren hab. Bis dahin sind sie immer sehr vital durch das "Gehege" gelaufen. Dann hab ich angefangen sie abends immer in den Keller zu bringen, so dass sie sich auf den Winterschlaf vorbereiten konnten. Dann nach 10 Tagen hab ich sie ganz unten gelassen, noch 2 mal warm gebadet und - da es einfach draußen zu warm war und der Keller nicht kälter als 11 Grad wurde, sie vor 1 Woche in einen eigens dafür angeschafften Kühlschrank im Keller getan.

    So weit so gut! 2 von ihnen sind auch in Ihrer Box und "schlafen" vor sich hin.
    Nur - die eine, die die gesamte Vorbereitung nicht auffällig war, ist seit 3 Tagen aktiv, rennt durch ihre Box und versucht raus zu klettern.
    Ich hab sie jetzt wieder aus dem Kühlschrank genommen und in ihr Außengehege gesetzt (derzeit hat es draußen 8 Grad).
    Aber auch da läuft sie durch das Gehege und schaut vor sich hin.

    Ihre Augen sind klar, sie sieht eigentlich aus wie immer - nur gräbt sie sich nicht ein und ist einfach fit.

    Hat mir jemand einen Rat, ob ich sie jetzt einfach langsam wieder in ihr Innen-Becken (Wohnungstemperatur ist zwischen 18 und 20 Grad) setzen soll, weiter draußen lassen und Wasser und Futter anbieten soll oder wieder in den Kühlschrank?
    Ich will nichts falsch machen - aber ich hab Angst, dass die anderen 2 durch die "Wache" gestört werden.

    Danke für Eure Vorschläge.

    Yvonne

  • #2
    Nur - die eine, die die gesamte Vorbereitung nicht auffällig war, ist seit 3 Tagen aktiv, rennt durch ihre Box und versucht raus zu klettern.
    Hallo Yvonne

    Meine Erfahrung ist, daß mit solchen "winterruhe-aktiven" Tieren irgend etwas nicht stimmt. Sei's, daß sie Parasiten haben, in Relation zur Größe untergewichtig sind oder eben irgend eine organische Schwäche haben.
    Da Deine Drei in Relation zum Alter schon relativ schwer sind (vor allem die mit 70 g), wäre ein organisches Problem gut vorstellbar, vorausgesetzt, sie wurden vor der Winterruhe auf Parasiten untersucht und evtl. entwurmt. Wenn nicht, dann könnte auch eine zu große Darmparasitenlast schuld sein.

    Dann fällt mir nochwas auf:
    Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du bei den Kleinen die Beleuchtung von Oktober bis Ende November von 10 auf 2 Stunden reduziert (5 - 6 Wochen lang!). Dann hast Du sie zur "eigentlichen Winterruhevobereitung" nochmal 10 Tage lang nachts in den kalten Keller gestellt, der aber eigentlich mit min. 11°C doch nicht wirklich kalt genug war für eine richtige Winterruhevorbereitung.
    Mit der Senkung der Beleuchtungslänge muß die Senkung der Temperaturen parallel gehen. Das bedeutet, daß in Deinem Fall das nächtliche in-den-Keller-stellen schon ab Anfang November hätte passieren müssen und die Krötchen dann spätestens Mitte/Ende November in den Kühlschrank hätten wandern müssen und nicht erst im Dezember. Die Winterruhevorbereitung beginnt für die Tiere mit der Reduzierung der Beleuchtung, vor allem dann, wenn die Beleuchtung nur noch 6 - 2 Stunden täglich angeschaltet ist. Die warmen Zimmertemperaturen passen damit absolut nicht zusammen. In der letzten Woche der Winterruhevorbereitung muß gleichzeitig mit der kurzen Beleuchtungszeit die Nachttemperatur gut unter 10°C gehen.
    Möglicherweise ist die Kleine also durch Deine zu lange Winterruhevorbereitung von insgesamt 7 - 8 Wochen und das verquere Temperaturmanagement durcheinander.

    Schreib doch mal etwas genauer, wie Du die Kleinen das Jahr über gehalten und ernährt hast.
    Wurden sie vor der Winterruhe tierärztlich durchgecheckt?
    Bei welcher Temperatur genau hat sich die Kleine im Kühlschrank so viel bewegt?
    Du zählst hier Gewichte von 50 - 70 g auf, welches der 3 Tierchen ist es?
    Du schreibst nur von der Beleuchtung. Hatten die Tiere im Terrarium auch einen Wärmestrahler zur Verfügung, unter dem es tagsüber 40°C hat?


    Schöne Grüße

    Eva
    Zuletzt geändert von eva1; 05.01.2007, 13:25.

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    • #3
      Hallo Eva,

      danke erst mal für die schnelle Antwort.
      Es ist ganz schön schwierig das halbe Jahr in ein paar Sätze zu packen.
      Also - ich hab die Schildkröten seit Anfang Juni dieses Jahres und sie waren ab Mai bis August (zu kalt) und dann wieder den ganzen September draußen auf dem Balkon. Sie haben hauptsächlich Löwenzahn, Wegerich und Gänseblümchen gegessen, alle anderen Dinge (Disteln, Kletten, Brennesseln) wollten Sie nicht essen. Dann haben sie ab und zu noch ein paar Walderdbeeren bekommen, die im Garten gewachsen sind. Und vielleicht 2 Mal im Monat Salat. Wenn wir zu Hause waren, hab ich sie in den Garten. Da der aber offen ist, wollte ich sie nicht unbeaufsichtigt lassen.

      Ansonsten haben sie ein 1,2 m x 0,5 m großes Aquarium mit einer Zoomed Powersun UV 100 W Lampe. Die war im August auf 10 Stunden Bestrahlung, im Oktober dann auf 8 Stunden eingestellt. Dann hab ich es schrittweise im Viertelstunden-Rhytmus runter gefahren bis auf 4 Stunden Anfang Dezember. Ende Oktober hab ich dann nur noch getrocknete Gräser und Löwenzahn verfüttert. Die letzten Wochen sind die Schildkröten fast nur noch unter die Sonnenlampe und dann wieder nach ein paar Stunden unter Ihre Rinde gekrochen. Dass der Keller nicht kälter wurde hat mir auch nicht gefallen, da konnte ich aber nichts dran ändern - draußen war es aber oft auch nicht kälter. Aber wie gesagt - sie hat sich im Keller immer vergraben und hat geschlafen wie die anderen auch.

      Jetzt ist sie seit ungefähr 4 Stunden auf dem Balkon in ihrem Außengehege, läuft - wenn auch immer nur ein paar Schritte - aber immer wieder rum und ist wach. Für das Wasser interessiert sie sich aber nicht.

      Da ich nicht mit den Schildkröten beim Arzt war, werde ich das wohl jetzt machen müssen. Ich hab schon einen von der Liste ausgesucht, den ich gleich mal anruf.

      Die aktive Schildkröte ist die Mittelgroße. Sie ist also von der Größe nicht auffällig, sie war nur immer die Aktivste.

      Viele Grüße

      Yvonne

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      • #4
        ach -so - wegen den Temperaturen:
        ich wollte sie eigentlich in einem Kartoffelkeller bei meinen Schwiegereltern einwintern. Da es aber immer viel zu warm draußen war, hab ich mir jetzt dann doch einen Kühlschrank angeschafft. Auch im Kartoffelkeller waren immer - durch die hohen Temperaturen draußen um die 10 Grad oder mehr.

        Ich hatte mich eigentlich (bis auf die letzten 3 Wochen) mit dem Licht ziemlich an die Tageszeiten gehalten.

        Der Arzt hat am Telefon gemeint, dass es noch nichts heißen würde, wenn sie nach ein paar Tagen noch aktiv wäre. Ich sollte noch mal bis Montag abwarten und sie tagsüber draußen lassen (wenn es nicht friert) und nachts in den Kühlschrank. So würden die anderen am wenigsten gestört und abends schläft sie ja dann eh.

        Gruß

        Yvonne

        Kommentar


        • #5
          Hallo Yvonne!

          Mit den Tieren so viel rumzuhantieren halte ich persönlich für nicht sehr klug, weil es in gewissem Masse immer Stress bedeutet. Boettgeris sind zwar im Normalfall nicht so stressanfällig wie so manch andere Testudo, aber waru machen, wenns nicht unbedingt sein muss.
          Ich schneide hier jetzt speziell auf den Freigang im Sommer im Garten an (lieber ein ordentliches Gehege auf dem Balkon, wo die Tiere sich möglichst durchgehend in einem Stück aufhalten können) und jetzt auf das Wechselspiel von draussen nach drinnen (weils zu kalt ist).

          Nun zum eigentlichen Problem: Von den anderen 2 bereits ruhig schlafenden Tieren würde ich das eine Tier auf jeden Fall separieren.
          Deine Tierärztin hat zwar Recht, dass es nach Überführung in die Überwinterungs"räumlichkeiten" durchaus auch einmal ein wenig dauern kann, bis sie zur Ruhe kommen, aber allzu lange sollte das nicht dauern, wenn die Temperaturen tief genug sind (und das sollten sie im Kühlschrank eigentlich sein). Ich würde auch noch ein paar Tage abwarten (und das Tier im dunklen und geeignete Temperaturen aufweisenden Kühlschrank in geeignetem Substrat mit passender Feuchtigkeit lassen) und wenn das Tier dann immer noch aufgeweckt ist, es wieder ins Terrarium holen und dort eine Zeit lang halten damit der Stoffwechsel wieder voll anläuft und dann einen Tierarzt aufsuchen. Mit dem Tier stimmt in diesem Fall dann offensichtlich etwas nicht.
          Zum Tierarzt aber wie gesagt dann erst, wenn das Tier wieder auf sozusagen "Touren" ist, kalt nützt das Tier dem Tierarzt wenig.

          Lieben Gruss noch
          Emanuel

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          • #6
            Hallo Yvonne

            Zitat von Yvonne KS Beitrag anzeigen
            Also - ich hab die Schildkröten seit Anfang Juni dieses Jahres und sie waren ab Mai bis August (zu kalt) und dann wieder den ganzen September draußen auf dem Balkon.
            Dazu bräuchte man noch detailliertere Informationen:

            In welcher Region wohnst Du?
            Steht Euer Haus frei oder ist es eines von vielen in einer Siedlung oder ist es ein Mehrfamilienhaus mit mehreren Stockwerken? Wenn letzteres, in welchem Stock wohnst Du?
            Auf welcher Wetterseite liegt der Balkon (Nord, O, S, W)?
            Hast Du dort auch ein Frühbeet und darin einen Wärmestrahler installiert?

            Sie haben hauptsächlich Löwenzahn, Wegerich und Gänseblümchen gegessen, alle anderen Dinge (Disteln, Kletten, Brennesseln) wollten Sie nicht essen. ....noch ein paar Walderdbeeren, ....vielleicht 2 Mal im Monat Salat.
            Wenn Schildkröten mit dem Futter mäkelig sind, dann sind sie entweder krank oder das Futterangebot ist zu groß. So fangen sie an, sich das Leckerste herauszupicken. Löwenzahn (viel Eiweiß) und Wegerich (viele Kohlenhydrate) sind wegen ihrem Gehalt relativ üppige Futterpflanzen und schieben das Wachstum gut an. Desgleichen der Salat (eiweißreich, dafür vitamin- und mineralstoffarm). Deshalb sind die Drei auch zu schnell gewachsen. Füttere sie in Zukunft viel sparsamer, dann sind sie nicht so gschleckig und wachsen langsamer.

            Ansonsten haben sie ein 1,2 m x 0,5 m großes Aquarium mit einer Zoomed Powersun UV 100 W Lampe.
            Könnte etwas größer sein...
            Diese Lampe ist bei Dir also Beleuchtung und Wärmequelle zugleich?
            Leider sind diese Mischlichtstrahler zwar "bequeme" Lampen, weil sie ohne Vorschaltgerät arbeiten und in jede E27er-Fassung geschraubt werden können. Die Farbtemperatur (Lichtfarbe) entspricht aber nur wenig dem Tageslicht und ihre Helligkeit läßt sehr zu wünschen übrig. Erst recht, wenn Du nur die 100-W-Version verwendest. Mit einem 70-W-hqi-Strahler hast Du bei geringerem Stromverbrauch eine viel größere Lichtausbeute und tageslichtähnlicheres Licht. Du solltest Dir für nach der Winterruhe mal überlegen, ob Du Dir nicht einen hqi-Strahler, 150 W, anschaffst, da Deine Tiere ja nicht wirklich in den Garten können und wahrscheinlich doch relativ oft im Terrarium sind.

            In Deinem speziellen Fall ist aber an der Überaktivität der Kleinen sicher nicht die Lampe schuld.

            Die war im August auf 10 Stunden Bestrahlung, im Oktober dann auf 8 Stunden eingestellt. Dann hab ich es schrittweise im Viertelstunden-Rhytmus runter gefahren bis auf 4 Stunden Anfang Dezember.
            Vorhin waren es im Dezember nur noch 2 Stunden
            Prinzipiell ist die Verfahrensweise schon in Ordnung, aber eine gleichzeitige, dem geringeren Lichtangebot entsprechende, Temperaturabenkung hätte halt auch dazu gehört. Schon im Oktober und November.

            Ende Oktober hab ich dann nur noch getrocknete Gräser und Löwenzahn verfüttert.
            Warum getrocknet? In den Schildkrötenhabitaten regnet es in den Herbstmonaten, folgedessen bekommen die Schildkröten gerade zu dieser Jahreszeit wieder ausreichend Frischfutter.
            Nur durch die Hitze des Hochsommers vertrocknen die Pflanzen, was man auch bei uns nachempfinden sollte, indem man mehr Heu füttert.

            Wann haben die Schildkröten zuletzt etwas gefressen?

            Dass der Keller nicht kälter wurde hat mir auch nicht gefallen, da konnte ich aber nichts dran ändern
            Doch, hättest Du eigentlich schon können. Bei ungünstigen Bedingungen muß man dafür halt nur etwas erfinderisch werden. Man hätte die Kleinen nachts z. B. in den Kühlschrank stellen können und tagsüber das Terrarium in einen ungeheizten Raum stellen. Man hätte auch in einem Frühbeet am Balkon entsprechende Temperaturen schaffen können (Wärmestrahler tagsüber).

            - draußen war es aber oft auch nicht kälter.
            Tagsüber wäre es schon kalt genug gewesen und nachts ab in den Kühlschrank. Stehen die Tiere zu warm, dann dauert die Winterruhevorbereitung halt einfach viel zu lange. Das zehrt die Tiere aus, weil sie in der Zeit ja nichts oder kaum mehr fressen und auch (fast) nicht verdauen können. Sie verbrauchen aber Energie und bauen dazu ihre Reserven ab, weil aus dem Darm ja nichts mehr an Energie nachkommt. Wenn sie dann auch noch tagsüber in einem zimmerwarmen Terrarium sitzen, haben sie eigentlich fast Sommer und nicht Spätherbst. Sie verkrabbeln sich aber trotzdem, wenn es mit einer sparsamen Beleuchtung oder im Keller zu dunkel ist. Das hat aber nichts mit Winterruhe zu tun, sondern damit, daß jeder Organismus bei zu dunklen Verhältnissen auf "nächtliche Ruhephase" umschaltet.
            Denk mal an unsere Winterdepressionen, die auch nur durch Lichtmangel entstehen. Dabei ist der Mindestlichtbedarf jedes Einzelnen ein bisschen unterschiedlich. Manche Leute werden im Winter träge und depressiv, manche aber auch nicht; kommt aber auch darauf an, wieviel sich jeder im Freien aufhält.

            Aber wie gesagt - sie hat sich im Keller immer vergraben und hat geschlafen wie die anderen auch.
            Wahrscheinlich, weil es dort dunkel war. So kurz vor oder erst recht für eine Winterruhe sind 10°C und mehr aber zu warm, weil der Stoffwechsel nicht ausreichend gesenkt wird. Du hast ja wechselwarme Tiere, die abhängig sind von der Umgebungstemperatur und nicht nur von der Helligkeit.
            Dein Schwerpunkt lag in der Winterruhevorbereitungszeit bei der Helligkeit/Lichtreduzierung (mit der Du Dir wirklich viel Mühe gegeben hast!), aber Du hast die dazu passende Temperaturabsenkung "vergessen".

            Jetzt ist sie seit ungefähr 4 Stunden auf dem Balkon in ihrem Außengehege, läuft - wenn auch immer nur ein paar Schritte - aber immer wieder rum und ist wach.
            Hmmm..... Leider bist Du mit Informationen recht sparsam.... Wieviel °C hat es denn jetzt auf Deinem Balkon?
            Wenn es bei Euch annähernd solche Temperaturen hat wie bei uns im Moment (6°C), dann ist es absolut annormal, dass eine Schildkröte aktiv herumläuft. Selbst bei 10°C und in Anbetracht Deiner vorhergehenden "Vorbereitung" müsste sie, wie ihre Kollegen auch, sich eingraben und schlafen. Da stimmt m. E. was nicht!

            Da ich nicht mit den Schildkröten beim Arzt war, werde ich das wohl jetzt machen müssen.
            Uuuups... Da warst Du gar nicht? Wie leichtsinnig... Dann wird's aber Zeit!

            Die aktive Schildkröte ist die Mittelgroße.
            Soso, die Mittelgroße... Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, wieviel die wiegt. Vertraust Du mir das auch noch an?

            Sie ist also von der Größe nicht auffällig, sie war nur immer die Aktivste.
            ...oder die gestressteste von allen. Kleine Schildkröten (gut einjährig) sind normalerweise nicht sooo aktiv. Sie führen in freier Natur eher ein verstecktes Leben, weil sie wegen ihrer Winzigkeit eher durch Fressfeinde gefährdet sind. Normalerweise sind sie dann nur zur Futtersuche und zum Aufwärmen unterwegs, sonst leben sie eher vergraben.
            Wenn sich ein Jungtier recht aktiv verhält, ist es meist gestresst durch z. B. seine Kollegen oder durch unpassende Haltungsbedingungen.

            Der Arzt hat am Telefon gemeint, dass es noch nichts heißen würde, wenn sie nach ein paar Tagen noch aktiv wäre.
            Du hast sie doch schon im November/Dezember auf die Winterruhe vorbereitet und, wenn ich das richtig gelesen habe, seit Anfang Dezember zuerst im Keller, dann im Kühlschrank ("Dann nach 10 Tagen hab ich sie ganz unten gelassen"). Das ist doch nicht erst ein paar Tage her, oder habe ich da was falsch verstanden?
            Meine Tiere sind auch am ersten Tag im Kühlschrank nicht mehr unruhig oder gar daß sie herumlaufen würden. Die liegen ruhig und zufrieden in ihren Boxen. Hin und wieder bewegen sie mal ein Beinchen oder den Kopf, mehr nicht.

            Ich sollte noch mal bis Montag abwarten und sie tagsüber draußen lassen (wenn es nicht friert) und nachts in den Kühlschrank. So würden die anderen am wenigsten gestört und abends schläft sie ja dann eh.
            Da sehe ich 3 Möglichkeiten:

            Entweder Du hast dem TA nicht die komplette Geschichte erzählt oder Du hast keinen Spezialisten für Schildkröten angerufen oder aber Du solltest Dir einen anderen "Spezialisten" suchen. Du hast schon auf dieser Liste geguckt, oder? --> http://www.tierarzt.schildkroeten.com

            Nachdem aber heute eh schon Freitag ist und viele Tierärzte am Samstag nicht offen haben, bleibt Dir fast nur noch der Montag für einen Tierarztbesuch. Die 3 Tage machen das Kraut nun auch nicht mehr fett, würde der Bayer sagen In der Zeit würde ich sie aber nicht in der Kälte sitzen lassen, sondern warm halten und gut beleuchten. Sonst wird das mit einer evtl. Kotprobe zur Parasitenkontrolle nix. Und überhaupt würde ich sie dann auch erst in einer Woche zum Tierarzt bringe, damit sie einen ausreichend hohen Stoffwechsel hat. Kalte Tiere mit reduziertem Stoffwechsel untersuchen sich nämlich nicht gut. Setze sie zwischendurch mal ins lauwarme Wasser. Sollte sie ein Häuferl machen, dann tütest Du das gleich mal ein, am besten in eine Tupperdose oder in eine leere Filmdose. Bewahre die Kotprobe so lange bei rund 18 - 20° auf; nicht im Kühlschrank. Bei mehreren Häuferln mehrere Dosen nehmen und das Datum draufschreiben!

            Schreib doch mal konkrete Antworten auf meine Fragen und mess mal die exakte Länge Deines Wirbelwind's (am Bauchpanzer entlang gemessen, nicht über den Rücken) + exaktes Gewicht, bitte. Danke!

            Schöne Grüße

            Eva
            Zuletzt geändert von eva1; 05.01.2007, 17:18.

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            • #7
              @Eva: Du schreibst Kotproben-Aufbewahrung bei rund 18 bis 20°C und nicht im Kühlschrank?
              Ich hatte einmal, ist schon einige Zeit her, eine Kotprobe eines meiner Tiere einem Tierarzt abgegeben und wider Erwarten hatte er diese nicht in den Kühlschrank getan sondern einfach so stehen gelassen.
              Ab diesem Zeitpunkt war mir besagter Tierarzt dann suspekt, obwohl er mir ansonsten immer geholfen hatte und sich an sich mit Reptilien auskennt.
              Habe ich ihm somit Unrecht getan?
              Für mich ging (bis jetzt) Kotprobenaufbewahrung immer mit Kühlschranklagerung einher (ich selbst habe Proben immer unmittelbar dem Tierarzt weiter übermittelt, sodass ich nie einen Kühlschrank benutzen musste, ich hätte es aber wohl getan ansonsten)...
              Ich stell mir jetzt natürlich vor, dass manche Parasiten die Kühlschranktemperatur nicht überleben?
              Für mich war Kühlschrank deshalb einleuchtend, weil ich mir gedacht habe, dass die Tierchen so quasi lediglich auf "Standby" sind und die Zeit ohne Zugang zu den Darmschleimhäuten (gilt für den Blutkreislauf der Schildkröte anzapfende Organismen) besser überdauern.
              Somit bin ich wohl einem Irrtum aufgesessen...?

              Lieben Gruss einstweilen
              Emanuel

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              • #8
                Zitat von kakteenmann Beitrag anzeigen
                @Eva: Du schreibst Kotproben-Aufbewahrung bei rund 18 bis 20°C und nicht im Kühlschrank?
                Ich hatte einmal, ist schon einige Zeit her, eine Kotprobe eines meiner Tiere einem Tierarzt abgegeben und wider Erwarten hatte er diese nicht in den Kühlschrank getan sondern einfach so stehen gelassen.
                Ab diesem Zeitpunkt war mir besagter Tierarzt dann suspekt, obwohl er mir ansonsten immer geholfen hatte und sich an sich mit Reptilien auskennt.
                Habe ich ihm somit Unrecht getan?
                Hallo Emanuel

                Du solltest Deinem Tierarzt verzeihen

                Früher dachte man tatsächlich, daß eine Aufbewahrung der Kotproben im Kühlschrank besser wäre. Bei den Untersuchungen zur Dissertation über Darmparasiten der Landschildrköten ( Olbrich, Gisela. (2003) "Darmparasiten und deren Therapiemöglichkeiten bei herbivoren Landschildkröten". Inaugural-Dissertation, Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten der Tierärztlichen Fakultät der LMU München ) fand die Doktorandin aber heraus, daß ein guter Teil der relevanten Einzeller bei Kühlschranktemperatur abstirbt und so für den TA nicht mehr zu finden ist. Das würde ein falsches Untersuchungsergebnis liefern.
                Sie fand weiterhin heraus, daß bei Zimmertemperatur diese Einzeller zwar z. T. Zysten bilden (sich einkapseln), aber für den TA auffindbar bleiben sofern er die Zysten kennt (sehen anders aus als die Einzeller selbst). Wenn die Kotproben nicht länger als ca. 3 Tage herumstehen, ist das also die beste Aufbewahrungstemperatur.
                Es gibt aber auch einige Einzeller, die schon nach 2 - 3 Stunden absterben, weil sie in sauerstoffhaltiger Umgebung nicht lebensfähig sind (anaerobe Protozoen). Daher sehen sich manche Tierärzte am liebsten nur superfrische Proben an, um einen möglichst aktuellen Überblick zu haben.

                Schöne Grüße

                Eva
                Zuletzt geändert von eva1; 05.01.2007, 19:24.

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                • #9
                  Interessant, danke.
                  Ich selbst bringe wie gesagt meine Kotproben auch unmittelbar zum Tierarzt. Zumindest war das bis jetzt immer so möglich. wäre es, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich, hätte ich sie wohl gekühlt und diese Form der Lagerung auch weiterempfohlen.
                  Tjo, man lernt nie aus...

                  Das mit den Zysten hätte man sich eigentlich auch denken können... Direkte Übertragung vom einen Wirt zum anderen wird als Verbreitungsform nicht das gängige Vorgehen darstellen und im Freien schaltet das Wetter nicht auf Kühlschranktemperatur um, nur damit die armen ausgeschiedenen Tierchen überleben... ;-) An sich ganz nachvollziehbar... jetz so im Nachhinein.

                  Lieben Gruss
                  Emanuel

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                  • #10
                    Hallo Eva,

                    wieder eine Menge Fragen. Ich versuche keine zu vergessen.
                    Die Schildkröte wiegt etwa 60 g. Leider ist meine Waage nicht so genau.
                    Sie war letzten Winter nicht "eingefroren" worden (vom Züchter her), sie sind diesen Sommer aber nicht übermäßig gewachsen.

                    Ich wohne in einem 3 Familienhaus in Baden (Rhein-Ebene), wo es immer 3-5 Grad wärmer ist als wo anders Der Balkon hat volle Südseite, so dass in das Gehege - wenn die Sonne scheint - immer Sonne fällt.

                    Frühbeet hab ich nicht, habe aber eine Wärmelampe morgens angemacht wenn sie draußen waren.

                    Die Bestrahlung von 2 Stunden war in der Zeit, als sie abends dann immer in den Keller kamen. Von daher passt das schon. Das mit den tieferen Temperaturen / Kühlschrank ist wohl richtig ... ich hab mir den Kühlschrank aber dann - aus der Not heraus - zu Weihnachten gewünscht .... von daher ging es nicht früher.

                    Auf unserem Balkon hatte es heute Mittag zwischen 6 und 7 Grad. So gegen 4 hat sie sich dann mitten im Gehege zum schlafen gelegt. Ich hab sie jetzt in ihre Box getan und lass sie auf dem Balkon stehen. Heute Nacht soll es nicht unter 6 Grad bei uns gehen (laut Wetterprognose).

                    Meine Idee ist, dass die Schildkröte den Kühlschrank nicht mag. Es ist ein kleiner Getränkekühlschrank mit 25 l Fassungsvermögen. Vielleicht vibriert er ihr zu sehr wenn er kühlt? Ich werde sie daher jetzt erst mal auf dem Balkon lassen und wenn sie bis Sonntag nicht wieder aufgewacht ist doch mal die ursprüngliche Idee mit dem Kartoffelkeller versuchen.

                    Ich hatte mit einem Arzt aus Karlsruhe von der Liste auf dieser Seite telefoniert. Also denke ich, dass er schon ein Spezialist ist.

                    Auch würde ich nicht sagen, dass ich eine monatelange Vorbereitung hatte, sondern eigentlich erst seit Ende November, als ich sie dann abends nach unten gebracht hab. Weil der Oktober war die Wärmelampe ja noch mindestens 6 Stunden an. Und aus den Ratschlägen der anderen Schildkröten-Seiten haben sie immer eine Vorbereitung von 4 bis 6 Wochen vorgeschlagen.

                    Ich gebe morgen abend wieder einen aktuellen Lagebericht ab, ob die Schildkröte wieder aufgewacht ist oder nicht.

                    Gruß

                    Yvonne

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