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unverhofft zu Schildkroete gekommen

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  • unverhofft zu Schildkroete gekommen

    Hallo Schildkroetenexperten,
    ich habe eine ganze Reihe Fragen zur testudo kleinmanni aber gleichzeitig Angst ihr koenntet mir den Kopf abreissen.
    Also ich lebe ich in Kairo (!) und habe von einer Kollegin die weggezogen ist eine aegyptische Landschildkroete (testudo kleinmanni) uebernommen. Ich weiss noch nicht mal wie legal oder illegal der Besitz des Tieres ist.

    Die Schildkroete ist mindestens 2 Jahre alt und hat die letzten zwei Jahre auf dem Balkon meiner Kollegin gewohnt. Bei mir lebt sie auch noch auf dem Balkon, aber ich habe ihr erst mal eine Ecke mit Gartenerde eingerichtet die sie aber verlassen kann um sich in die Sonne zusetzen.
    Gefuettert wurde sie hauptsaechlich mit Roemer Salat. Ich gebe ihr auch hauptsaechlich Roemer Salat und dazu ein bisschen Ruccola und andere gemischte Kuechenkraeuter die hier verkauft werden (Petersilie, Dill, Koriander) und ein bisschen Gurke. Sie isst allgemein sehr wenig und trinkt nicht. Wie oft darf ich ihr ein etwas Apfel oder Karotte anbieten?
    Es gibt hier keine Pellets oder Heu, Wildkraeuter oder Grass zusammeln ist in dem Moloch Kairo auch nicht moeglich.

    Soll ich sie baden?

    Ich moechte ihr ein besseres Gehege einrichten ihr aber weiter ermoeglichen das Gehege zuverlassen wenn sie es denn moechte. Worauf muss ich achten? Zur Verfuegung habe ich Sand, Blumenerde und grosse Kiesel. Gartenmulch oder Holzwurzeln sind nicht zubekommen

    Ich weiss das die Situation wie sie jetzt ist, sehr unbefriedigend ist. Ich habe mich schon durch einige web-sites durchgeklickt koennte aber viele der Anregungen die auf mitteleuropaeische Verhaeltnisse zugeschnitten sind nicht umsetzen.
    Vielen Dank fuer eure Hilfe
    Cassis

  • #2
    Moin! Am besten in einem geeigneten, natürlichen Habitat aussetzen! Grüße Paule

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    • #3
      Hallo cassis

      Schoen, dass Du Dich um das Tierchen so bemuehst!

      Da T. kleinmanni natuerlicherweise in Aegypten beheimatet ist, duerfte es aus rechtlicher Sicht keine Probleme geben, wenn Du die Kleine haeltst.
      Bei uns ist es nicht erlaubt, geschuetzte einheimische Tierarten aus freier Natur zu entnehmen und im eigenen Garten anzusiedeln. Ob das erstens in aegypten auch so ist und zweitens ob bei Euch ein Hahn danach kraehen wuerde, kann ich Dir nicht sagen. Ich vermute aber, vor allem zweiteres ist nicht so, da, zumindest gebietsweise, die Tiere auch auf Maerkten angeboten werden (wenn sie in aegypten aus dem Grund mittlerweile nicht schon ausgerottet wurden).

      Zur Haltung:
      Anregungen kannst Du Dir auf diesen Seiten holen:
      http://www.nabeulensis.de (eine aehnliche Art )
      http://www.geocities.com/landschildk...leinmanni.html
      http://library.thinkquest.org/26653/...eral_info.html

      Auch wenn die Angaben auf deutsche Bedingungen zugeschnitten sind, so sollte es Dir moeglich sein, anhand der Angaben zu Temperatur-, Feuchtigkeits- und Ernaehrungsanforderungen der Tiere das Passende herauszulesen. Das riesen Temperaturproblem hast Du ja gluecklicherweise in Kairo nicht. Da die Tiere in der meeresnahen Kuestenregin leben, ist zu beruecksichtigen, dass sie eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit benoetigen. Das kannst Du, falls erforderlich, durch Verspruehen von Wasser, vor allem in den Abendstunden, hinbekommen.

      Die Fuetterung von ueberwiegend Romanasalat und Ruccola ist doch sehr einseitig. Kuechenkraeuter sollten wegen der haeufig enthaltenen Senfoelglycoside (gerade bei Petersilie, Schnittlauch und Dill) nur sehr selten an Schildkroeten verfuettert werden. Am ehesten wuerde ich davon den Koriander geben. Vielleicht habt ihr noch andere, aehnliche Kraeuter, die Du verfuettern kannst. Ansonsten koenntest Du vielleicht bei einem Ausflug in die Peripherie von Kairo wildwachsende Pflanzen ernten und trocknen. So kannst Du sie gut aufbewahren und getrocknet verfuettern, was gerade bei T. kleinmanni kein Problem ist, da sich die Art auch in freier Natur viel von trockenen Pflanzen ernaehrt. Den Winter ueber und im Fruehjahr wuerde ich allerdings eher frisches Futter anbieten, was den natuerlichen Verhaeltnissen im Habitat am ehesten entspricht. Wenn Du an sukkulente Pflanzen drankommst, wuerden die eine sehr schoene Bereicherung des Speiseplanes darstellen. Obst sollte diese Art ueberhaupt nicht bekommen, der Fruchtzucker stoert die Darmflora zu sehr.

      Zur Einrichtung eines Geheges wuerde ich am ehesten ganzflaechig den normalen Naturboden bei Euch verwenden. Kostet nix und entspricht genau dem, was die Tiere brauchen. Den bekommst Du ebenfalls bei einem Ausflug "auf's Land" (Eimerchen und Schaeufelchen mitnehmen ).
      In diesem Gehege sollte ein Unterschlupf stehen, in den sie gerade reinpasst. Schildkroeten lieben Rueckenkontakt mit dem Versteck. Wenn Du nicht an Wurzeln drankommst, dann bastle ein kleines Holzhaeuschen oder nimm zur Not einen kleinen Karton dafuer.
      Der Balkon sollte sehr sonnig sein. Ein schattiges Versteck muss aber auch zur Verfuegung stehen, damit sie sich bei Bedarf zurueck ziehen kann (dickes weisses Tuch o. ae. ueber einen Gehegeteil). Du wirst merken, dass sie vor allem ab Fruehsommer nur noch morgens und abends auf Futtersuche ist, weil es tagsueber dafuer zu warm ist. T. kleinmanni haelt deshalb im Hochsommer eine Sommerruhe. Dazu verziehen sich die Tiere in ihr Versteck, das sie erst wieder verlassen, wenn die Tagestemperaturen wieder unter ca. 35°C sinken. Dieses Versteck muss ganz leicht feucht gehalten werden, damit das Tierchen nicht austrocknet. Das Gehege sollte so gross wie moeglich sein, weil die kleinmannis wahre Rennsemmeln sind. In dem Gehege sollte sie bleiben koennen, denn auf dem normalen Fussboden ist es alles andere als gut fuer sie.

      Zwischendurch mal baden ist in menschlicher Obhut nicht verkehrt, zumal man in Gefangenschaft die natuerlichen Bodenverhaeltnisse doch nie ganz so hinbekommt wie sie die Tiere in freier Natur haben. Ich wuerde die Kleine 1 x die Woche in eine Badeschale setzen. Sie kann auch ueber die Kloake und die Haut Wasser "tanken". Trinkwasser muss natuerlich ausserdem zur Verfuegung stehen.

      Du schreibst, dass sie nur wenig frisst und nicht trinkt.
      Bei einer guten Feuchtigkeitsversorgung (Gurke) kann es durchaus sein, dass sie nicht trinkt, denn sie ist ja auf ein Leben in der Halbwueste programmiert. Gut fressen sollte sie allerdings schon, vor allem jetzt im Winter, wo im Habitat durch den gelegentlichen Regen ein gutes Futterangebot herrscht. Es koennte also schon sein, dass sie gesundheitliche Probleme hat. Allem voran leiden Schildkroeten, die aus freier Natur stammen, sehr oft unter Darmparasiten (Wuermer), die man nur mit einer entsprechenden Behandlung wegbekommt. Wird das nicht behandelt, zehrt es die Tiere aus. Vielleicht habt ihr in Kairo einen Tierarzt, der sich mit Reptilien auskennt (was ich eher nicht glaube) oder aber einen, der Dir ein geeignetes Medikament geben kann. Schreib mir eine Mail, dann schreibe ich Dir die in Frage kommenden Medikamente auf. Ich wuerde aber bevorzugt nach einem Reptilienspezialisten suchen, dem Du das Tierchen mal vorstellen kannst. Vielleicht wissen die bei Euch an der Uni (tieraerztliche Fakultaet) mehr dazu.

      Zum Alter: Du schreibst, sie ist ca. 2 Jahre alt. Mit dem Alter duerfte sie ca. 25 - max. 35 g wiegen. Hast Du eine gute Waage?
      Oft wird aber das Alter der Tiere unterschaetzt, weil sie mit zarten 8 - 10 g schluepfen und nur sehr langsam wachsen, wenn sie nicht ueberfuettert werden!

      Wenn noch Fragen auftauchen, melde Dich gerne!

      Schoene Gruesse

      Eva

      PS: ich habe alle Umlaute umschrieben, da ich annehme, dass Du auf Deinem PC keinen westeuropaeischen Zeichensatz installiert hast.

      Kommentar


      • #4
        Zitat von Paule Beitrag anzeigen
        Moin! Am besten in einem geeigneten, natürlichen Habitat aussetzen! Grüße Paule
        Man nimmt an, daß T. kleinmanni in Ägypten wegen Absammelns und den zu großen Habitatveränderungen durch Ackerbau und Viehzucht ausgestorben ist. Die Kleine wird also u. U. ohnehin keine "Kollegen" mehr finden können.
        Außerdem ist die Kleine seit mindestens 2 Jahren in Gefangenschaftshaltung. Das Risiko, daß sie an evtl. doch noch übrig gebliebene Schildkrötenkollegen irgendwelche Keime überträgt, an denen die dann sterben, ist zu groß. Da in Ägypten auch T. graeca beheimatet ist, kann ich vom Aussetzen nur abraten.

        Schöne Grüße

        Eva

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        • #5
          Auswildern von Testudo kleinmanni

          Da die Ägyptische Landschildkröte in Ägypten so gut wie ausgestorben ist, kommen alle Tiere auf den ägyptischen Märkten aus Lybien. Deshalb wird auch dein Tier aus Lybien stammen. Aus diesem Grund solltest du das Tier auf keinen Fall aussetzen !

          LG Michael

          Kommentar


          • #6
            quote=eva1;404920]Man nimmt an, daß T. kleinmanni in Ägypten wegen Absammelns und den zu großen Habitatveränderungen durch Ackerbau und Viehzucht ausgestorben ist. Die Kleine wird also u. U. ohnehin keine "Kollegen" mehr finden können.
            Außerdem ist die Kleine seit mindestens 2 Jahren in Gefangenschaftshaltung. Das Risiko, daß sie an evtl. doch noch übrig gebliebene Schildkrötenkollegen irgendwelche Keime überträgt, an denen die dann sterben, ist zu groß. Da in Ägypten auch T. graeca beheimatet ist, kann ich vom Aussetzen nur abraten.

            Schöne Grüße

            Eva[/quote]

            Hi! Mutmaßungen ohne Ende!!!! Wahrscheinlich ausgestorben, könnte Ausgestorben sein etc..
            Zu einem geeigneten Habitat für gehört, meines Erachtens, sicher auch eine stabile Population der Art.
            Da das Tier scheinbar immer alleine gelebt hat, dürfte die Gefahr eines Parasitenbefalls gering sein. Außerdem sollte es selbstverständlich sein, dass Tier vorher von einem Veterinär untersuchen zu lassen - Parasitenbefall.
            Ein berechtigter Einwand dürfte natürlich die Herkunft -beispielsweise Lybien sein. Übrigens sind die kleinmannis auch dort so gut wie ausgestorben!!!
            Evtl. läßt sich die Herkunft sogar über die Vorbesitzer ermitteln. Vieleicht gibt es auch Biologen etc, die weiterhelfen könnten, oder sich mit der Thematik. Auswilderung, Habitatschaffung -erhaltung befassen.
            Statt dessen gute Tipps zur Haltung des Tieres im Moloch Kairo geben!!!
            Dazu noch Einzelhaltung, die den einen oder anderen fundamentalistischen Schildkrötenliebhaber auf den Plan rufen müßte .
            Oder sollten noch die Empfehlung kommen, noch 2-3 Tiere vom Markt oder -wenn Vorhanden- aus dem natürlichen Habitat zu holen?

            Grüße!! Paule

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            • #7
              Hallo Paule,

              wir befinden uns hier im DGHT-Forum. Zu so einem Unsinn, wie du ihn dir ausmalst, wird sicherlich niemand raten.

              Und abgesehen davon: Das Tier auszusetzen würde vermutlich seinen Tod bedeuten.

              Gruß Irmi

              Kommentar


              • #8
                erstmal danke

                erstmal vielen Dank,
                ans Aussetzen hatte ich zuerst auch gedacht, aber zu einem komme ich ganz selten in die Kuestenregion und habe kein Auto, zum anderen wird gerade in der Region gebaut wie wild und wie lange das Tier dann wirklich irgendwo leben koennte ist mehr als fraglich. Letztes Jahr ist hier ein neues Buch ueber Reptilien rausgekommen. 'A Guide to the Reptiles and Amphibians of Egypt' by Sherif Baha el Din. Dort steht das testudo kleinmanni in Aegypten nur noch sehr vereinzelt vorkommt und die meisten Tiere aus Libyen importiert werden

                Zum Alter, ich hatte 2 Jahre geschrieben weil sich meine Kollegin das Tier vor circa 2 Jahren vom Freitagsmarkt in Tonsi geholt hat. Auf diesem Markt wird so ziemlich alles angeboten was kreucht und fleucht. Falken, Eulen, Schlangen und auch eben Schildkroeten. Die Schildkroeten werden uebereinandergeschmissen in einem Korb oder altem Aquarium angeboten. Beim Kauf hatte meine Kollegin darauf geachtet dass sie eine Schildkroete ohne Riss im Panzer kriegt was wohl nicht einfach war. Es kraeht wirklich kein Hahn danach was da passiert. Es ist auch nicht klar ob die gekauften Tiere Haustiere werden oder zu Amuletten verarbeitet werden. Aberglaube gibt es jede Menge aber geredet wird darueber nicht. Schon gar nicht mit Auslaendern die so merkwuerdig sentimale Ansichten ueber Tiere haben. (Ironie!)

                Also das Tier wiegt 187 gr, ist 7 cm breit und 11 cm lang.
                Ich habe sie gebadet und erst hat sie normalen dunklen Kot abgegeben und danach kam etwas weisses, wie ein zerknautschtes Haeutchen.

                Mit dem Tierarzt wird es schwierig, weil hier in der Regel alle immer erst mal sagen sie wuerden sich auskennen und dann rumprobieren. Aber mir ist gerade eingefallen dass ich den Autor des oben genannten Buches kontaktieren koennte. Hier dauert nur immer alles dreimal solange.
                Kairo ist im Winter schoen feucht, wenn auch nicht ganz so wie die Kuestenregion.
                Auf's Land zufahren und Heu zu ernten ist keine schlechte Idee, und werde ich auch versuchen. Nur richtiges 'Land' gibt es hier nicht, es wird alles intensiv bewirtschaftet und bewacht. Ich bezweifle daher das ich dabei genug zusammenkriege, ausser vom Strassenrand, um auf Dauer eine abwechslungsreiche Ernaehrung sicherzustellen. Habt ihr noch andere Ideen zum improvisieren?
                Der Balkon ist schon sehr sonnig, aber die Sonne wandert tagsueber natuerlich, deshalb moechte ich der Schildkroete die Moeglichkeit geben das Gehege auch zuverlassen. Ist es wirklich besser die Tiere in einem kleineren Gehege mit artgerechten Untergrund zuhalten, statt ihnen das Gehege plus weitere Bewegunsmoeglichkeiten anzubieten?
                Cassis

                Kommentar


                • #9
                  Hallo Cassis

                  Prima, daß Du Dich durch unqualifizierte Bemerkungen Einzelner nicht abschrecken laesst!

                  Und auch prima, dass Du so merkwuerdig sentimentale Ansichten hast Mir wuerde es in dem Fall nicht anders gehen.

                  Zitat von cassis Beitrag anzeigen
                  Also das Tier wiegt 187 gr, ist 7 cm breit und 11 cm lang.
                  Sofern es ein Maennchen ist, ist das Tierchen sehr wahrscheinlich ausgewachsen. Groesser/schwerer werden die Maennnekes kaum (um 200 g). Weibchen erreichen ein Gewicht bis ca. 350 (+/-) g. Maennchen haben einen wesentlich dickeren Schwanz als die Weibchen, aber das sieht man erst so richtig, wenn man den Unterschied kennt.

                  Hast Du eine Digicam? Vielleicht kannst Du ein Bild von dem Kerlchen online stellen und den Link dazu hier in den Beitrag reinsetzen. z. B. hier hochladen: http://www.t-hermanni.de/imageview5/index.php
                  Ein Bild seitlich und eines von unten (Bauchpanzer exakt von oben fotografiert) waere dazu ideal.

                  Ich habe sie gebadet und erst hat sie normalen dunklen Kot abgegeben und danach kam etwas weisses, wie ein zerknautschtes Haeutchen.
                  Klingt gut!
                  Das Weisse sind die Urate (kristalline Eiweissabbauprodukte). Solange die weiss und cremig sind, ist alles im Lot. Der Kot sollte immer gut geformt und fest sein, nicht matschig.

                  Aber mir ist gerade eingefallen dass ich den Autor des oben genannten Buches kontaktieren koennte.
                  Das waere die eine Moeglichkeit. Eine zweite waere, in der Uni-Tierklinik nach einem geeigneten Tierarzt zu fragen. Ich denke, Kairo muesste schon eine tieraerztliche Fakultaet angegliedert haben.

                  Kairo ist im Winter schoen feucht, wenn auch nicht ganz so wie die Kuestenregion.
                  Eine gute Prognose um Pflanzen zu finden

                  Auf's Land zufahren und Heu zu ernten ist keine schlechte Idee, und werde ich auch versuchen. Nur richtiges 'Land' gibt es hier nicht, es wird alles intensiv bewirtschaftet und bewacht.
                  Jedes Feld hat auch einen Feldrand. Dort wachsen meist einige Unkraeuter. Fuer so einen kleinen Kerl brauchst Du ja keine Riesenmengen. Probier's doch einfach mal. Oder meinst Du, man wird Dich evtl. gleich verscheuchen?

                  Habt ihr noch andere Ideen zum improvisieren?
                  Ohne die oertlichen Verhaeltnisse zu kennen, ist das schwierig.
                  Eine Moeglichkeit waere evtl. Samen von Wildpflanzen zu sammeln und bei Dir in Kaesten anzusaehen. Die Pflaenzchen muessten dann aber, damit sie ausreichend ballaststoffhaltig werden, einige Monate herwachsen koennen. Frisch gekeimte oder sehr junge Pflanzen sind zu eiweissreich.

                  Der Balkon ist schon sehr sonnig, aber die Sonne wandert tagsueber natuerlich, deshalb moechte ich der Schildkroete die Moeglichkeit geben das Gehege auch zuverlassen.
                  Warum haeltst Du das fuer noetig? Hast Du Angst, dass sie gegrillt werden wuerde?

                  Ist es wirklich besser die Tiere in einem kleineren Gehege mit artgerechten Untergrund zuhalten, statt ihnen das Gehege plus weitere Bewegunsmoeglichkeiten anzubieten?
                  Grundsätzlich ist es schon besser, kommt aber auch darauf an, wie die weiteren Bewegungsmoeglichkeiten aussehen. Schreib doch dazu mal Naeheres.

                  Schoene Gruesse

                  Eva
                  Zuletzt geändert von eva1; 09.01.2007, 11:44.

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                  • #10
                    Nachsatz

                    Ich habe jetzt die links durchgeschaut.
                    Der letzte war sehr interessant da er von der amerikanischen Schule in Kairo betrieben wurde aber leider seit 2000 nicht mehr updated wurde. Wie sinnvoll deren Angaben langzeitig sind kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich ist das Schulprojekt eingeschlafen. Die Amerikaner neigen hier dazu alles im grossen Stil anzufangen und nach ein paar Jahren zuverschwinden.

                    @Paule
                    Ich verstehe deine Einwaende durchaus. Ich stehe hier aber vor dem normalen Leben in Kairo und habe nicht auf Deubelkommraus daraufbestanden mir eine Schildkroete anzuschaffen. Ich habe mich nur bereit erklaert das Tier aufzunehmen. Wenn du von erfolgreichen Auswilderungsprogrammen weisst dann sage mir bitte Bescheid. Auf der anderen Seite wuerde ich durchaus eine zweite Schildkroete aufnehmen wenn ein Gehege erstmal eingerichtet ist.
                    Wie gesagt aufnehmen, nicht am Markt kaufen.


                    Zu Obst habe ich jetzt speziell fuer Testudo kleinmanni unterschiedliche Angaben gefunden. Auf zwei Seiten wurde empfohlen ca. 10 % Obst zufuettern und zwar Bananen, Kaktusfeigen, Grapefruit also Obst das eine Schildkroete in Aegypten theoretisch als Fallobst finden koennte. Nur Bananen gibt es das ganze Jahr ueber, werden aber mehr im Sueden angebaut.

                    Und was ist gemeint wenn es heisst man soll etwas selten fuettern? Einmal in der Woche, alle 2 wochen, eimal im Monat, halbjaehrlich?

                    Ausserdem wurden noch Kohlblaetter empfohlen und Weinblaetter.

                    Nach dem ich einmal durch meine Kueche durch bin habe ich mir gedacht ich koennte auch versuchen Weizen, Bockshornklee und Anis im Blumentopf anzusaehen. Irgendwelche Anmerkungen hierzu? Wiesensamen wie sie hier angeboten werden sind mehr fuer Golfplaetze geeignet.
                    Cassis

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von Cassis
                      Der letzte war sehr interessant da er von der amerikanischen Schule in Kairo betrieben wurde aber leider seit 2000 nicht mehr updated wurde.
                      Mag sein, dass das Projekt deshalb eingeschlafen ist, weil die beteiligten Schueler mittlerweile nicht mehr an der Schule sind. Frag doch einfach mal nach, was damit ist. Vielleicht gibt es dort noch einen interessierten Lehrer. Ich hatte Dir den Link deshalb aufgeschrieben, damit Du in Kairo evtl. einen Ansprechpartner finden kannst.

                      Auf der anderen Seite wuerde ich durchaus eine zweite Schildkroete aufnehmen wenn ein Gehege erstmal eingerichtet ist.
                      Damit wuerde ich seeehr vorsichtig umgehen. Maennchen rammen sich untereinander stark, weil sie revierbildend sind und auf kleiner Gehegeflaeche gar nicht zusammen zu halten sind. Mehrere hundert Quadratmeter zum Ausweichen wirst Du auf Deinem Balkon nicht anbieten koennen Paerchen-Haltung ist auch schwierig, da die Maennchen extrem paarungsfreudig sind, waere also nur Stress fuer das Weibchen. 2 Weibchen koennte man am ehesten zusammen halten.
                      Dann weiss man bei so arg maltraetierten Markt-Tieren auch nicht, wie stark parasiten- und keimbelastet sie sind. Deine lebt nun seit 2 Jahren in menschlicher Obhut und scheint soweit zurecht zu kommen. Es waere schade, wenn Du Dir mit einer anderen eine Infektion einschleppst.

                      Zu Obst habe ich jetzt speziell fuer Testudo kleinmanni unterschiedliche Angaben gefunden. Auf zwei Seiten wurde empfohlen ca. 10 % Obst zufuettern und zwar Bananen, Kaktusfeigen, Grapefruit
                      In freier Natur finden die Tiere im Habitat sicher auch mal herunter gefallene Kaktusfeigen. Da Dein Kerlchen aber ohnehin nicht sooo optimal ernaehrt wird (ballaststoffarmer Salat u. ae.), wuerde ich in dem Fall auf Obst voellig verzichten. Das strapaziert nur unnoetig die Darmflora.

                      Und was ist gemeint wenn es heisst man soll etwas selten fuettern? Einmal in der Woche, alle 2 wochen, eimal im Monat, halbjaehrlich?
                      Kommt darauf an, um was es geht. Kohl wuerde ich hoechstens 1 x im Monat in kleinen Mengen anbieten, Obst gar keines. Eher noch Weinblaetter, wenn es "Zuchtwein" und kein wilder Wein ist, weil der wilde Wein problematische Inhaltsstoffe enthaelt. Anderes Gemuese maximal 1 x pro Woche. Je mehr Ballaststoffe und je weniger Zucker enthalten ist, desto besser geeignet. Schau Dir dazu mal diese Tabellen an: http://www.t-hermanni.de/htms/vit-min.html

                      Nach dem ich einmal durch meine Kueche durch bin habe ich mir gedacht ich koennte auch versuchen Weizen, Bockshornklee und Anis im Blumentopf anzusaehen.
                      Weizen und Kleesorten sind zu eiweissreich. Den Gehalt von Bockshornklee kenne ich nicht, waere aber vorsichtig damit. Eher dann noch Anis, wenn es laenger hergewachsen ist. Gibt es bei Euch Topinambur? Das Gruenzeug davon ist nicht schlecht. Wie sieht es bei Euch aus mit Kurkuma oder mit Kardamom (ganze Pflanzen, bzw. das Gruenzeug davon)? Bei Euch gibt es ja auch verschiedene Minzearten. Mentha orientalis ist eine gaengige Art in Nordafrika. Waechst als Unkraut laut Beschreibung auf einigen HPs sehr haeufig. Gibt es sowas wie Linden- oder Weidenarten bei Euch? Die Blaetter werden von meinen Schildkroeten immer gerne gefressen.

                      Dann schau Dir auch mal diesen Bericht an: www.nabeulensis.de/sigs/sigs.php
                      Der bezieht sich zwar auf tunesische graecas, aber der Lebensraum ist recht aehnlich. Es sollten also bei Euch aehnliche Pflanzen wachsen, wie sie der Autor auch in Tunesien gefunden hat. www.google.de hilft zu den lateinischen Pflanzennamen sicher mit Bildern weiter.

                      Wiesensamen wie sie hier angeboten werden sind mehr fuer Golfplaetze geeignet.
                      Naja, kleinmannis spielen im Allgemeinen eher selten Golf

                      Schoene Gruesse

                      Eva
                      Zuletzt geändert von eva1; 09.01.2007, 14:15.

                      Kommentar


                      • #12
                        [quote=eva1;405147]Hallo Cassis

                        Prima, daß Du Dich durch unqualifizierte Bemerkungen Einzelner nicht abschrecken laesst!

                        Hallo Eva! Über meine Qualifikation solltest Du Dir kein Urteil erlauben, und vieleicht noch etwas die Form wahren.
                        Weder Du noch ich kennen die Strukturen im Bereich Naturschutz in Ägypten. Vieleicht gibt es ja Institutionen die sich für Naturschutz -speziell Ägyptische Schildkröte- einsetzen. Falls nicht so wäre es bei so einer so stark bedrohte Art sicher sinnvoll Initiativ zu werden. Gibt es sowas sogar nicht auch in Griechenland und Frankreich!
                        Da das Tier aber nun mal von einem Markt stammt, daher die Herkunft nicht nachzuvollziehen, hat sich das Thema Auswilderung ja erledigt.
                        Zu den Argumenten wie Parasitenbefall habe ich ja auch meinen unqualifizierten Beitrag geleistet.

                        @ Fachmoderator! Von einem Fachmoderator erwarte ich Neutralität!!! Solltest Du wertend auf meinen Beitrag eingehen wollen, wäre es sicher besser dieses als User zu tun.
                        Dann diese Mutmaßungen - vermutlicher Tod! Aber kein sicherer! Unsinn? Ein vernünftig ausgeführtes Wiedereinbürgerungs/Auswilderungsprojekt hat sicher nicht den Tod der Tiere zur Folge. Wie Absurd und welch verschwendete.

                        Mal wundern gehen! Paule
                        Zuletzt geändert von Fachmoderation; 09.01.2007, 19:41.

                        Kommentar


                        • #13
                          Hallo Paule,

                          ich bin zwar nicht Eva, aber dennoch:
                          Weder Du noch ich kennen die Strukturen im Bereich Naturschutz in Ägypten.
                          Sicherlich nicht aus erster Hand, das stimmt. Aber dennoch gibt es ganz zuverlässige Informationen und auch Kontakte.
                          Vieleicht gibt es ja Institutionen die sich für Naturschutz -speziell Ägyptische Schildkröte- einsetzen.
                          Es gab immer wieder mal Initiativen. Zunächst sah es sogar so aus, als ob die Ägyptische Regierung, speziell das Nature Protection Department of the Egyptian Environmental Affairs Agency (ich verwende die Bezeichnung absichtlich unübersetzt) sich aktiv einsetzen würde. 1996 sollte ein "Care" (Conservation and Rehabilitation of the Egyptian Tortoise in Egypt) genanntes Programm aufgesetzt werden. Es hätte sogar Wiederauswilderungsprogramme umfasst...

                          Zum Nachlesen: Wenman, Esther (2002): Population and habitat status of the Kleinmann's tortoise, Testudo kleinmanni - species conservation efforts in Egypt. Proceedings of the International Congress on Testudo Genus, 2001, Hyeres 242 - 246.

                          Leider ist das Projekt wohl wieder eingeschlafen - zumindest haben meine Ansprechpartner, die wiederum ihre Kontakte nach Ägypten haben, das so verstanden. Wenn jemand weiß, ob's doch (sozusagen insgeheim) weiter gegangen ist, dann ganz sicher Sherif Baha el Din bzw. seine Frau Mindy. Insofern war Evas Tipp, dass Cassis versuchen soll, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, wirklich gut. Er ist übrigens auch eine der Personen in Ägypten, der ich zutrauen würde, das Tier zu bestimmen und auf die Herkunft zurück zu schließen.
                          Falls nicht so wäre es bei so einer so stark bedrohte Art sicher sinnvoll Initiativ zu werden.
                          Tu' Dir keinen Zwang an! Du wirst in der DGHT sicher viele Leute finden, die Deine Initiative unterstützen werden.


                          Dann diese Mutmaßungen - vermutlicher Tod! Aber kein sicherer! Unsinn? Ein vernünftig ausgeführtes Wiedereinbürgerungs/Auswilderungsprojekt hat sicher nicht den Tod der Tiere zur Folge.
                          Vielleicht solltest Du Dich etwas eingehender über die Situation in Ägypten und den Nachbarländern informieren. Genau dort sind eigentlich vernünftig begonnene Auswilderungsprogramme nämlich schon gründlich daneben gegangen.

                          Viel Spaß beim Lesen wünscht
                          Beate

                          P.S.: Bei der Jahrestagung der AG Schildkröten wird Armin Stettner zwar über Höckerschildkröten sprechen, aber er hat sich auch schon intensiv mit der Besandssituation von Testudo kleinmanni beschäftigt und einiges darüber publiziert. Kommst Du?
                          Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                          • #14
                            Hallo Beate! Wie es um den Natur- Artenschutz und damit verbundenen Schwierigkeiten ausschaut, kann ich mir gut vorstellen.
                            Ein Artenschutzprogramm aufzubauen, ohne vor Ort zu sein, halte ich gerade in solchen Ländern für sehr Problematisch.
                            Was anderes wäre natürlich, einem solchen Projekt bescheidene Geldmittel und Möglichkeiten zu Präsentation in Deutschland zur Verfügung zu stellen.
                            Was die Tagung angeht, werde ich wohl kaum die Zeit haben, daran teil zu nehmen. Somit seit Ihr von meiner unqualifizierten und unsinnigen Anwesenheit verschont

                            Grüße Paule!

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                            • #15
                              Hallo Paule,
                              Ein Artenschutzprogramm aufzubauen, ohne vor Ort zu sein, halte ich gerade in solchen Ländern für sehr Problematisch.
                              Eben deshalb mein Hinweis auf Herrn und Frau Baha el Din. Ich halte die beiden so zeimlich für die Einzigen, die sowas vor Ort koordinieren könnten. Aber "man" (rate mal, an wen ich denke, wenn Du doch die Idee aufgebracht hast) könnte hier durchaus versuchen, Mittel dafür aufzutreiben. Es findet sich bestimmt ein Weg, wie "man" die dann einem entsprechenden Projekt in Ägypten zukommen lassen könnte...
                              Möglichkeiten zu Präsentation in Deutschland
                              So weit ich weiß, sind die Baha el Dins nicht gerade reisefreudig. Aber frag' sie dann doch einfach mal! Den direkten Kontakt sollte Dir die Verfasserin des oben genannten Artikels vermitteln können - oder auch die Zoological Society of London oder der Tortoise Trust, die bei diesem "Care"-Projekt damals mitgeholfen hatten.

                              Was die Tagung angeht, werde ich wohl kaum die Zeit haben, daran teil zu nehmen.
                              Schade! Sonst hätten wir doch versuchen können, uns so weit kennen zu lernen, dass derartige Spitzen nicht ins Forum geschrieben werden müssen. Na vielleicht ein andermal?

                              Viele Grüße
                              Beate
                              Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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