Hallo Inga
Der TA hat schon recht: das Herpes-Virus selbst ist nicht so einfach nachweisbar. Deshalb gibt es in Deutschland auch nur zwei Stellen, wo das möglich ist: die Proben werden entweder in's Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankehiten der Uni München oder in's Staatliche Veterinäruntersuchungsamt Detmold geschickt. Irgendein Labor kann den Virusnachweis nicht bewerktstelligen.
Da Herpes aber eine Virusinfektion ist, bildet der Organismus Antiköprer dagegen, die man im Blut mittels Herpestest i. d. R. recht gut nachweisen kann. Diesen Titernachweis-Test kann derzeit nur das oben genannte Labor in Detmold durchführen. Dieser Antikörpernachweis ist der eigentliche Herpestest.
Ich schreibe "eigentlich recht gut nachweisen" deshalb, weil es dabei derzeit noch technische Grenzen gibt.
Befindet sich die Schildkröte durch gute, stressfreie Haltung in einer guten Immunlage, dann zieht sich das Virus zurück. Es werden keine neuen Antikörper gebildet und im Laufe der Jahre kann die Zahl der Antiköprer unter die derzeit technisch nachweisbare Grenze absinken.
Werden infizierte Tiere verkauft oder in ein anderes Gehege umgesetzt, ist das Immunsystem durch den Stress und die daraus folgende Schwächung zu wenig abwehrkräftig. Auch unmittelbar nach der Winterruhe ist das so. Das "nützt das Virus schamlos aus", wird wieder aktiv und vermehrt sich. Das wiederum bewirkt eine Immunreaktion beim Tier: die Antikörper werden wieder mobilisiert und vermehrt. Ca. 2 - 6 Wochen später sind i. d. R. wieder genügend Antikörper vorhanden, die der Test dann auch aufdecken kann. Dies ist die Zeit, wo der Test die sichersten Ergebnisse liefert.
Das ist auch der Grund, warum ich genau jetzt, zur Zeit der langsam beginnenden Auswinterung der Schildkröten, diesen Beitrag hier eingestellt habe.
Daß der Test keine Ergebnisse liefern würde, ist ein Ammenmärchen, denn Du siehst ja an den Beiträgen von Gregorz, Cidien und Chiery, daß diese Tiere getestet wurden und es auch ein Ergebnis gab. Bei dem einen Tier von chiery würde wahrscheinlich nach einem stressigen Erlebnis des Weibchens ein Herpes-Test ebenfalls sicherer ausfallen.
Anders ist es bei Tieren, bei denen die Krankheit ausgebrochen ist. Hier hat das Virus bereits die Oberhand ergattern können. Bei diesen Tieren kann ein spezialisiertes Labor (wie bereits oben genannt) das Virus meist sehr gut direkt im Blut oder auch über einen sogenannten Zungenabklatsch (ein etwas tiefer in's Gewebe gehender Abstrich) nachweisen.
In Deinem Fall, Inga, wäre also ein Antikörpernachweistest im Labor in Detmold die beste Möglichkeit. Und das ca. 4 - 6 Wochen nach dem Auswintern der Schildkröten. Manche Tierärzte nehmen nur nicht gerne Blut ab und lassen sich so allerhand Ausreden einfallen, warum ein Test nicht möglich oder nicht erfolgreich sein würde. Und leider gibt es immer noch Tierärzte, die der Meinung sind, daß ein Test nutzlos sei.
Wenn sich also Dein angestammter TA nicht zu einer Blutentnahme überreden lässt, würde ich einen anderen aufsuchen, der das hinbekommt. Ich lasse schon seit fast 10 Jahren alle Neuzugänge auf Herpes testen, soweit es das Gewicht der Tiere zulässt. Ab 100 g Körpergewicht ist das kein Problem.
Schöne Grüße
Eva
Der TA hat schon recht: das Herpes-Virus selbst ist nicht so einfach nachweisbar. Deshalb gibt es in Deutschland auch nur zwei Stellen, wo das möglich ist: die Proben werden entweder in's Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankehiten der Uni München oder in's Staatliche Veterinäruntersuchungsamt Detmold geschickt. Irgendein Labor kann den Virusnachweis nicht bewerktstelligen.
Da Herpes aber eine Virusinfektion ist, bildet der Organismus Antiköprer dagegen, die man im Blut mittels Herpestest i. d. R. recht gut nachweisen kann. Diesen Titernachweis-Test kann derzeit nur das oben genannte Labor in Detmold durchführen. Dieser Antikörpernachweis ist der eigentliche Herpestest.
Ich schreibe "eigentlich recht gut nachweisen" deshalb, weil es dabei derzeit noch technische Grenzen gibt.
Befindet sich die Schildkröte durch gute, stressfreie Haltung in einer guten Immunlage, dann zieht sich das Virus zurück. Es werden keine neuen Antikörper gebildet und im Laufe der Jahre kann die Zahl der Antiköprer unter die derzeit technisch nachweisbare Grenze absinken.
Werden infizierte Tiere verkauft oder in ein anderes Gehege umgesetzt, ist das Immunsystem durch den Stress und die daraus folgende Schwächung zu wenig abwehrkräftig. Auch unmittelbar nach der Winterruhe ist das so. Das "nützt das Virus schamlos aus", wird wieder aktiv und vermehrt sich. Das wiederum bewirkt eine Immunreaktion beim Tier: die Antikörper werden wieder mobilisiert und vermehrt. Ca. 2 - 6 Wochen später sind i. d. R. wieder genügend Antikörper vorhanden, die der Test dann auch aufdecken kann. Dies ist die Zeit, wo der Test die sichersten Ergebnisse liefert.
Das ist auch der Grund, warum ich genau jetzt, zur Zeit der langsam beginnenden Auswinterung der Schildkröten, diesen Beitrag hier eingestellt habe.
Daß der Test keine Ergebnisse liefern würde, ist ein Ammenmärchen, denn Du siehst ja an den Beiträgen von Gregorz, Cidien und Chiery, daß diese Tiere getestet wurden und es auch ein Ergebnis gab. Bei dem einen Tier von chiery würde wahrscheinlich nach einem stressigen Erlebnis des Weibchens ein Herpes-Test ebenfalls sicherer ausfallen.
Anders ist es bei Tieren, bei denen die Krankheit ausgebrochen ist. Hier hat das Virus bereits die Oberhand ergattern können. Bei diesen Tieren kann ein spezialisiertes Labor (wie bereits oben genannt) das Virus meist sehr gut direkt im Blut oder auch über einen sogenannten Zungenabklatsch (ein etwas tiefer in's Gewebe gehender Abstrich) nachweisen.
In Deinem Fall, Inga, wäre also ein Antikörpernachweistest im Labor in Detmold die beste Möglichkeit. Und das ca. 4 - 6 Wochen nach dem Auswintern der Schildkröten. Manche Tierärzte nehmen nur nicht gerne Blut ab und lassen sich so allerhand Ausreden einfallen, warum ein Test nicht möglich oder nicht erfolgreich sein würde. Und leider gibt es immer noch Tierärzte, die der Meinung sind, daß ein Test nutzlos sei.
Wenn sich also Dein angestammter TA nicht zu einer Blutentnahme überreden lässt, würde ich einen anderen aufsuchen, der das hinbekommt. Ich lasse schon seit fast 10 Jahren alle Neuzugänge auf Herpes testen, soweit es das Gewicht der Tiere zulässt. Ab 100 g Körpergewicht ist das kein Problem.
Schöne Grüße
Eva
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