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  • Suche Infos über Mycoplasmen

    Hallo zusammen,

    ich bräuchte Infos über Mycoplasmen (Mykoplasmen).

    Gibt es wirklich kein Medikament dagegen?
    Wie sieht es aus mit der Übertragung auf andere Schildkröten?

    Ich hätte noch jede Menge andere Fragen, aber das sind erstmal die beiden wichtigsten.

    Vielen Dank schonmal
    Chrissi

  • #2
    Hallo Chrissie

    wenn du eher etwas Grundsätzliches zum Thema suchst:

    http://geb.uni-giessen.de/geb/vollte...2003-11-21.pdf


    Gruß, Editha

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    • #3
      Hallo Chrissie,

      bei mir funktioniert der Link leider nicht. Daher meine Infos dazu:
      Es gibt kein Medikament dagegen, man kann nur die Begleiterscheinungen ( mit Nasenspülungen usw.) lindern. Bei optimaler Haltung leben die Tiere fast problemlos mit Mycoplasmen, bei schlechter Haltung verschlimmert sich der Zustand und dies kann bis zum Tode führen.
      Nur der direkte Kontakt zwischen Tieren soll ansteckend sein, trotzdem sollte man Vorsichtsmaßnahmen, wie Händewaschen, kein Vertauschen der Futter- und Wassernäpfe etc. befolgen.

      Gruß Irmi

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      • #4
        Hallo
        Zitat von Irmi Jasser-Häger Beitrag anzeigen
        bei mir funktioniert der Link leider nicht.
        Scheint wohl wieder mal nur mit der passenden IP Adresse Zugriff zu geben (??? - was ist an einer normalen Diss. so wertvoll dass man sie nicht offen zur Verfügung stellen kann?). Von der Uni aus hab ich zumindest gerade kein Problem.
        Grüße Sarina

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        • #5
          Der Link funktioniert einwandfrei.

          Gruß
          Christina

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          • #6
            Vielen Dank für Eure Infos.

            Mich würde der direkte Austausch über diese Krankheit interessieren. Angeblich kommt sie ja doch öfter vor, nur niemand scheint darüber zu sprechen. Durch meine Recherchen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass diese Krankheit vergleichbar ist mit Herpes. Vielleicht für manche Arten weniger tödlich, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Wenn ich richtig verstanden habe überträgt sie sich wie Herpes und ist ebenso unheilbar. Manche Tiere können sehr alt damit werden, manche sterben daran.

            Ich finde es wichtig, dass man darüber Bescheid weiss, denn hat man diese Krankheit im Bestand, dann ist das eine endgültige Sache! Ich hatte zwei Tiere aufgenommen, die daran erkrankt waren, allerdings ohne jegliche Symptome vorerst. Sie hielten Quarantäne und binnen dieser Quarantäne zeigten sich Symptome. Wären diese nicht aufgetreten, so wäre es bei Kotprobe und Herpestest geblieben und ich hätte irgendwann vergesellschaftet .

            Da man irgendwie nur spärlich an Infos gelangt würde ich mich gern mit Anderen Betroffenen austauschen. Wer nicht öffentlich mag, gern auch via PN oder Email.

            LG Chrissi

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            • #7
              Zitat von Chrissi Beitrag anzeigen
              Angeblich kommt sie ja doch öfter vor, nur niemand scheint darüber zu sprechen. Durch meine Recherchen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass diese Krankheit vergleichbar ist mit Herpes.

              Hallo Chrissi

              Daß man über Mycoplasmen nicht spricht, liegt wohl in erster Linie daran, daß sie schwer zu diagnostizieren sind und nur wenige Schildkrötenbesitzer ihre Tiere darauf testen lassen.
              Ich habe selbst 2 betroffene Schildkröten im Bestand und habe interessehalber auch bei mir einen Test durchführen lassen. Frag nicht, wie mich der (Human)Arzt angesehen hat, als ich ihm meinen Wunsch erörterte. Prompt lief die erste Probennahme schief, da er damit überhaupt nicht vertraut war.
              Ziel war, zu erfahren, ob ich für meine Schildkröten evtl. die "Mycoplasmenquelle" bin, was das Testergebnis eindeutig widerlegte, da ich Mycoplasmen frei bin.

              Mit Herpes sind Mycoplasmen ganz sicher nicht vergleichbar. Herpes ist eine Virusinfektion. Mycoplasmen gehören zu den Bakterien. Gemeinsam haben die beiden Erkrankungen, daß es u. a. zu einem Nasenausfluss kommen kann und daß die Erreger nur in spezialisierten Labors (SVUA Detmold) identifiziert werden können.

              Manche Tiere können sehr alt damit werden, manche sterben daran.
              Das ist richtig. Meine letzten Informationen dazu, die allerdings schon einige Zeit zurück liegen, sind die, daß Mycoplasmen, anders wie Herpes, nicht mehr als grundsätzlich pathogene Erreger angesehen werden. Man hält sie für fakultativ pathogen. D. h. daß sie nur dann eine Erkrankung auslösen, wenn die Tiere nicht optimal gehalten werden. Egal, ob der Haltungsstress durch mangelnde Temperaturen, Lichtmangel, falsche Ernährung oder sich bedrängende Tiere etc. ausgelöst wird.
              Man hat mittlerweile auch völlig gesunde Tiere gefunden, die Mycoplasmen in geringer Menge ohne jegliche Probleme mit sich tragen.

              Gegenüber üblichen Medikamenten erweisen sich Mycoplasmen als sehr zäh.

              Insgesamt weiß man sowohl beim Menschen als auch bei Reptilien noch viel zu wenig über Mycoplasmen, was eine Behandlung nicht unbedingt erleichtert.

              Schöne Grüße

              Eva

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              • #8
                Hallo,
                Zitat von eva1 Beitrag anzeigen
                Meine letzten Informationen dazu, die allerdings schon einige Zeit zurück liegen, sind die, daß Mycoplasmen, anders wie Herpes, nicht mehr als grundsätzlich pathogene Erreger angesehen werden. Man hält sie für fakultativ pathogen. D. h. daß sie nur dann eine Erkrankung auslösen, wenn die Tiere nicht optimal gehalten werden.
                Laut Info meiner schildkrötenerfahrenen Tierärztin gibt es bei Reptilien gar keine obligat pathogenenen Bakterien, sondern alle sind nur fakultativ pathogen. Hängt wohl irgendwie mit dem Immunsystem zusammen ??
                Grüße Sarina

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von Sarina Beitrag anzeigen
                  Laut Info meiner schildkrötenerfahrenen Tierärztin gibt es bei Reptilien gar keine obligat pathogenenen Bakterien, sondern alle sind nur fakultativ pathogen. Hängt wohl irgendwie mit dem Immunsystem zusammen ??
                  Hallo Sarina

                  Ich denke, selbst beim Menschen sind die meisten Keime/Parasiten fakultativ pathogen. Stress (beim Menschen z. B. beruflich oder zwischenmenschlich bedingt, bei Schildkröten haltungsbedingt) ebnet immer sehr gut den Weg für Infektionen/Parasitenbefall, denn Stress unterdrückt das Immunsystem. Die stressbedingte körpereigene Produktion von coticoiden Stoffen wirkt automatisch immunsuppressiv.

                  Gut zu beobachten ist z. B. die viel stärkere Ausbreitung von Oxyuren bei Jungschildkröten. Hier ist die oft recht enge Haltung beim Züchter und der Verkauf = Ortswechsel der Stressfaktor. Dagegen sind alteingesessene ältere/alte Tiere oft nur wenig mit Oxyuren befallen.

                  Das Besondere bei Schildkröten ist jedoch, daß sie nach der Winterruhe das Immunsystem neu aufbauen müssen. Diese Situation wirkt besonders infektionsfördernd, wenn die Schildkröten nur suboptimalen Bedingungen ausgesetzt sind: mangelhafte Überwinterung, keine ausreichenden Aufwärmmöglichkeiten und zu kalte Haltung nach der Winterruhe sind dabei die Hauptfaktoren für Erkrankungen.

                  Gerade die nordafrikanischen T. graeca-Unterarten gelten als stark anfällig für Mycoplasmeninfektionen. Auch hier dürfte eine zu kalte Haltung die Hauptursache sein.

                  Schöne Grüße

                  Eva

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                  • #10
                    Hallo Eva,
                    Oxyuren sind keine Bakterien,
                    und beim Menschen gibt es sehr wohl eine ganze Menge obligat pathogener Bakterien - während bei Reptilien das einfach prinzipiell (so meine Informationsquelle) nicht so ist. Salmonellen oder Shigellen zählen z.B. zu den für Menschen obligat pathogenen Bakterien.
                    Grüße Sarina

                    P.S: das das Immunsystem nicht gerade einfach gestrickt ist, und da immer verschieden Faktoren Einflüsse haben (und auch eine Infektion mit obligat pathogenen Salmonellen bei ansonsten fitten Immunsystem zu nur sehr geringen Krankheitsanzeichen führen kann), hat ja nichts mit der grundsätzlichen Definition medizinischer Begriffe zu tun - und wir wollen hier ja niemanden verwirren ;-)
                    Zuletzt geändert von Sarina; 10.02.2007, 14:38.

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Sarina

                      Zitat von Sarina Beitrag anzeigen
                      Oxyuren sind keine Bakterien,
                      Stimmt. Deshalb schrieb ich ja auch von Keimen/Parasiten Letztendlich sind aber auch Würmer mehr oder weniger fakultativ pathogen, denn sonst würde es in freier Natur keine Schildkröte mehr geben.

                      ...während bei Reptilien das einfach prinzipiell (so meine Informationsquelle) nicht so ist.
                      Die Reptilien in menschlicher Obhut bewegen sich aber auch auf einer wesentlich kleineren Fläche. Das bedeutet, daß sie auch mit weniger verschiedenen Keimen in Berührung kommen.
                      Grundsätzlich ist es aber so, daß der Mensch vorwiegend mit seinem spezifischen Immunsystem Keime abwehrt. D. h. er muß gegen jeden einzelnen Keim erst mal Antikörper bilden. Das dauert. Reptilien arbeiten in erster Linie mit dem innaten Immunsystem, das "nur grob gestrickt" Keime allgemein abwehrt. Dieses Verfahren greift schneller, wenn auch nicht so spezialisiert.
                      Nebenbei: der Mensch entwickelt bei Keimangriff Fieber, das die Vermehrung der Keime abbremsen und die Abwehr verstärken soll. Der Reptilienorganimsus als wechselwarmer Organismus kann das nicht, obgleich man beobachtet, daß sich auch kranke Reptilien verstärkt der Sonne/Wärmestrahlung aussetzen und so sicher auch eine Art Erhöhung der Körpertemperatur erreichen.

                      Salmonellen oder Shigellen zählen z.B. zu den für Menschen obligat pathogenen Bakterien.
                      Salmonellenarten gibt es zig verschiedene. Nur sehr wenige zählen für den Menschen überhaupt zu den pathogenen Keimen und noch weniger zu den obligat pathogenen Keimen. Gerade bei Salmonellen ist aber auch die Anzahl der aufgenommenen Keime entscheidend, ob es zu einer Infektion kommt. Mit wenigen wird die Magensäure fertig und die Sache hat sich. Es sind ja gerade bei Salmonelleninfektionen vorwiegend Kleinkinder und alte Menschen gefährdet, also ein Personenkreis mit schwächerem Immunsystem. Also doch fakultativ pahtogen?

                      Bei den Shigellen sieht es anders aus. Die relativ säureresistenten Keime können schon in geringer Anzahl eine z. T. recht starke Erkrankung auslösen. Da sie aber andererseits in der Außenwelt schnell absterben, ist eine Erkrankung hauptsächlich auf mangelhafte Hygiene zurück zu führen.

                      Für Schildkröten sind weder Salmonellen noch Shigellen pathogen.

                      hat ja nichts mit der grundsätzlichen Definition medizinischer Begriffe zu tun - und wir wollen hier ja niemanden verwirren ;-)
                      Nö, verwirren wollen wir hier natürlich niemanden

                      schöne Grüße

                      Eva
                      Zuletzt geändert von eva1; 10.02.2007, 15:50.

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                      • #12
                        Hallo Eva,
                        Zitat von eva1 Beitrag anzeigen
                        Der Reptilienorganimsus als wechselwarmer Organismus kann das nicht, obgleich man beobachtet, daß sich auch kranke Reptilien verstärkt der Sonne/Wärmestrahlung aussetzen und so sicher auch eine Art Erhöhung der Körpertemperatur erreichen.
                        Ja dazu gibt es irgendeine Arbeit, in der das "Fieber" bei Reptilien untersucht wurde. Details weiß ich aber gerade nicht mehr auswendig.
                        Grüße Sarina

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                        • #13
                          Zitat von Sarina Beitrag anzeigen
                          Ja dazu gibt es irgendeine Arbeit, in der das "Fieber" bei Reptilien untersucht wurde. Details weiß ich aber gerade nicht mehr auswendig.
                          Stimmt, dazu gibt es eine Arbeit. Ich hab auch schon überlegt. Wer die erstellt hat und der genaue Titel fällt mir im Moment aber auch nicht mehr ein.

                          Schöne Grüße

                          Eva

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                          • #14
                            Hallo,

                            ich kenne sogar mehrere Arbeiten zum Thema. An Schildkröten zum Beispiel diese hier:

                            Do Amaral, J.P., G.A. Marvin and V.H. Hutchison (2002): The influence of bacterial lipopolysaccharide on the thermoregulation of the box turtle Terrapene carolina. Physiol. Biochem. Zool. 75(3): 273-282.

                            Man sollte aber die Haltungs- und Untersuchungsbedingungen bei den "Fieber"-Untersuchungen nicht außer Acht lassen, z.B. hier nachzulesen:

                            Cabanac, M. and C. Bernieri (2000): Behavioural rise in body temperature and tachycardia by handling of a turtle (Clemmys insculpta). Behavioural Processes 49(2): 61-68.

                            Viele Grüße
                            Beate
                            Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                            • #15
                              Hallo,

                              habe bisher von Mycoplasmen noch nicht gehört.

                              Mich würde interessieren ob bestimmte Landschildkrötenarten davon mehr betroffen sind und ob dadurch der gesamte Tierbestand (alle Landschildkrötenarten) den man hat, betroffen werden kann?

                              Vielen Dank und Gruß,

                              Bibi

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