Nahrungsverweigerung nach der Winterruhe

[Moglie]

Hallo Leute,
ich bin ganz neu hier und erhoffe mir Rat von Euch erfahrenen Schildkrötenhaltern. Ich bin stolzer Besitzer von zwei griechischen Landschildkröten seit 2004. Ich habe beide Tiere leider krank in einem Zoofachgeschäft gekauft. Zum Glück habe ich einen guten Reptilientierarzt, der meinen Tieren helfen konnte. In diesem Jahr, bzw. Ende des letzten Jahres läuft wieder alles schief. Zum einen ließ eine der Schildis sich nicht einwintern, sie wurde nicht müde, obwohl Temparaturen und Vorbereitung vorschriftmäßig verlief. Die andere schlief seelenruhig ein. Eine Untersuchung beim Tierarzt ergab 3 !!! verschiedene Arten von Parasiten, bzw. Einzellern ( Flagellaten, Trichomonaden und etwas mit P... (Einzeller). Sie wurde behandelt und ist gesund, die Winterruhe sollte ggf. ausfallen ( die Schwierigkeiten beim einwintern dieser Schildkröte habe ich jährlich, will einfach nicht müde werden). Die andere sollte ich trotz des Verdachtes an den selben Keimen erkrankt zu sein bis Mitte Feburar schlafen lassen. Habe ich auch ! Wie vereinbart bin ich direkt nach dem Aufwachen zum Tierarzt gegangen. Zu meinem Schrecken habe ich festgestellt, daß der Panzer erweicht ist, war vorher minimal ( trotz Freilandhaltung im Sommer und Ultra Vita Lux 300 10 Minuten pro Tag in der Übergangszeit). Die Erweichung ist hauptsächlich unten zu fühlen, oben bilden sich Huckel, was für eine Rachitis sprechen würde. Aber beide Schildkröten sind komplett identisch gehalten, da sie zusammen draußen und auch in der Übergangszeit zusammen im Schildkrötenbecken sind. Die andere hat das gar nicht. Sie hat einen glatten und gesunden Panzer. Der Tierarzt hat Vitamin D3( 2 xpro Woche durch den Tierarzt) und Calziumspritzen ( tägl. , mache ich selber )für meine kranke Schildkröte verordnet, da sie nicht frißt und ich keine Möglichkeit sehe, ihr Vitamine oder ähnliches oral zu verabreichen. Wer hat Erfahrung, was es noch sein könnte?? Nierenerkrankung? Oder etwas ganz anderes ? Die 3 Keime der anderen Schildkröte konnten hier nicht nachgewiesen werden, komisch, oder ? Waren doch immer zusammen. Jetzt frißt sie schon 8 ( !!) Tage nichts und kann auch nicht sehen, daß sie trinkt ( bade sie täglich ). Morgen gehe ich nochmal zum Tierarzt, aber trotzdem habe ich die Hoffnung, dass jemand von Euch schon mal so etwas hatte. Was könnte für eine Panzererweichung und Huckelbildung noch in Frage kommen ? Habe Angst um sie. Zur Zeit habe ich beide Tiere getrennt, da ich mir nicht sicher bin, ob sie wirklich keine Keime hat.

Voller Sorgen und mit leiben Grüßen
Moglie

[eva1]

Hallo Moglie

Zum einen ließ eine der Schildis sich nicht einwintern, sie wurde nicht müde, obwohl Temparaturen und Vorbereitung vorschriftmäßig verlief......

( die Schwierigkeiten beim einwintern dieser Schildkröte habe ich jährlich, will einfach nicht müde werden).

Dann ist sie meiner Erfahrung nach so richtig krank und das schon länger. Sie sollte schnellstens zu einem wirklich schildkrötenerfahrenen Tierarzt. Aber dies hast Du ja schon hinter Dir und ich hoffe, daß sich Dein TA auch echt gut auskennt.

Wie vereinbart bin ich direkt nach dem Aufwachen zum Tierarzt gegangen. Zu meinem Schrecken habe ich festgestellt, daß der Panzer erweicht ist, war vorher minimal ( trotz Freilandhaltung im Sommer und Ultra Vita Lux 300 10 Minuten pro Tag in der Übergangszeit).

Auch so ein Symptom spricht meiner Erfahrung nach sehr stark für ein ernährungsbedingtes Nierenproblem oder ein Parasitenproblem oder ein durch Parasiten (Einzeller = z. B. Hexamiten) verursachtes Nierenproblem.

Wer hat Erfahrung, was es noch sein könnte??
....Die 3 Keime der anderen Schildkröte konnten hier nicht nachgewiesen werden, komisch, oder ?

Nicht unbedingt komisch. Vielleicht fand die erste Kotuntersuchung nach der Winterruhe zu früh statt. Ich würde die Untersuchung ca. 2 - 3 Wochen nach dem Auswintern wiederholen lassen und dann evtl. sogar 3 Kotproben von 3 verschiedenen Tagen zur Untersuchung geben. Diese Proben sollten so frisch wie nur möglich sein!

Was könnte für eine Panzererweichung und Huckelbildung noch in Frage kommen ?

Zum Beispiel: Da Höckerbildung stark von der Umgebungsfeuchte beeinflusst wird (je regelmäßiger feucht der Bodengrund, desto glatter der Panzer), könnte eine zu trockene Haltung daran schuld sein, durch die gleichzeitig ein Nierenproblem entstehen kann. Trotzdem bleibt natürlich der Verdacht offen, daß das Tier geschädigte Nieren durch Einzeller hat.

Ich würde mir an Deiner Stelle einen wirklich schildkrötenerfahrenen Tierarzt suchen, der BEIDE Schildkröten noch mal seeehr gut unter die Lupe nimmt.

Schöne Grüße

Eva

[Moglie]

Hallo Eva,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich war heute noch einmal beim Tierarzt. Er hat meinen Freddie dabehalten und nochmals eine Kotprobe genommen, die aber weiterhin absolut sauber ist. Da Freddie aber mittlerweile stark abgenommen hat und weiterhin gar nichts fressen will, bekommt er morgen Blut abgenommen und mein Tierarzt will die Leber und Nierenwerte checken. Das Ergebnis bekomme ich nachmittags. Je nachdem was dabei herauskommt, wird er sehen, was er weiter machen kann. Wahrscheinlich eine Antibiose, denn sämtliche Vitamine ( A, B,C,D3 + Calcium) hat er schon bekommen und sollte es heute nochmals bekommen, wenn ich es richtig verstanden habe. Bin weiterhin ziemlich verzweifelt, weil alles noch so ungewiß ist. Was kann ich denn machen, wenn meine Schildi eine Leber- oder Nierenerkrankung hat? Eine spezielle Diät, wie für Hunde, gibt es ja wohl nicht. Kann man überhaupt etwas machen? Du hast geschrieben, eventuell ernährungsbedingt. Fressen im Sommer nur Kräuter aus dem Freigehege ( Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, Klee und kleine Disteln) In der Übergangszeit pflücke ich dieselben Kräuter im Wald, wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe. Pflücke extra dort, wo die Hunde eigentlich nicht hinpinkeln. Jetzt, wo es noch keine frischen Kräuter gibt, muss ich natürlich Salat kaufen und weil das so wenig abwechslungsreich ist, gibt es im Moment auch schon mal etwas Tomate, Gurke, Apfel, Zucchini. Im Sommer aber eigentlich nicht. Naja, kleine Ausnahmen gibt es ab und zu, kann doch nicht so schlimm sein, oder doch?
Liebe Grüße
Sabine ( Moglie )

[eva1]

Hallo Moglie

Ich halte die Blutentnahme für eine sehr gute Idee.
Bevor wir jetzt hier in's Blaue hinein irgendwelche Tipps und Tricks schreiben, die dann hinterher nicht anwendbar sind, solltest Du das Untersuchungsergebnis abwarten. Danach wird Dir Dein Tierarzt sicher sagen, was Sache ist und was Du dagegen unternehmen kannst. Gegen Nieren- und Leberprobleme gibt es Medikamente.

Tomate, Gurke, Apfel, Zucchini.

Tomate und Apfel vom Menüplan streichen und auch den Salat, so gut es irgendwie geht

Schreib uns morgen gerne wie das Eergebnis ausfiel!

Schöne Grüße

Eva

[Moglie]

Hallo, da bin ich wieder.
Habe gestern nicht mehr geantwortet, weil ich bis 20.45 Uhr auf die Antwort meines Tierarztes warten mußte und danach Familientaxi gespielt habe.
Zum Glück sind die Leber- und Nierenwerte absolut normal. Das hat mich und auch meinen Tierarzt sehr gefreut, allerdings sind wir jetzt auch noch nicht weiter. Fressen will Freddie noch immer nicht. Er bekommt ein Antibiotikum, allerdings einfach nur so, da weder Parasiten zu finden sind, noch äußerlich etwas zu sehen ist. Es ist einfach ein Versuch. Heute wird er mich nochmals anrufen, ob ich ihn abholen darf oder er die Antibiose noch weiterführt. Leider reichte das Blut nur für die beiden Werte, da Freddie nach der Winterruhe und nach seiner "Diät" nicht gerade spendabel mit seinem Blut war. Außerdem entwickelt er immer enorme Widerstandskräfte, wenn er nur die Praxis riecht. Mann, was könnte man noch machen ?! Vitamine hat er auch weiterhin gespritzt bekommen.
Alles Liebe
Moglie

[eva1]

.....allerdings sind wir jetzt auch noch nicht weiter. Fressen will Freddie noch immer nicht.

Hallo Moglie

Wenn die Blutwerte soweit erst mal in Ordnung sind (Leber- und Nierenwerte sind nicht alles, was wichtig ist), dann sollte es Dein Tierarzt mit einer einfachen Glucoseinjektion versuchen.

Deine Bemerkung über die "Diät" vor der Winterruhe könnte dafür sprechen, daß sie in der Leber keine Glucosereserven hat, die sie jetzt zur Anregung zum Fressen braucht.

Warum aber überhaupt "Diät"? Oder meinst Du mit Diät die Zeit nach der Winterruhe, in der sie nichts gefressen hat?

Schöne Grüße

Eva

[Moglie]

Hey,
mit Diät habe ich mich blöd ausgedrückt. Ich meinte die Zeit , in der er nichts gefressen hat. Werde das mit der Glucose-Injektion mal sagen, aber der Tierarzt hat auch schon so etwas erwähnt. Keine Ahnung, ob er vielleicht schon eine bekommen hat. Werde aber auf jeden Fall nachhaken. Warte schon sehnsüchtig auf seinen Anruf und hoffentlich die gute Nachricht, daß Freddie endlich gefressen hat. Danke nochmals für deine tollen Ratschläge, fühle mich in diesem Forum echt wohl. Man ist halt nicht so alleine mit seinen Problemen.

[Moglie]

Hey Leute,

wollte nur kurz Bescheid sagen, daß es meinem Freddie wieder super geht. Nach Glukose-Injektionen und Bioserin-Gabe und einer Verweildauer von 9 Tagen beim Tierarzt, geht es ihm wieder super. Habe einen guten Tierarzt und möchte ihn gerne weiter empfehlen, für Leute, die im Raum Datteln, Waltrop, Castrop-Rauxel, Oer-Erkenschwick usw. wohnen. Wo kann ich das tun? Gibt es irgendwelche Register dafür oder bestimmte Foren?
Liebe Grüße Moglie

[eva1]

Hallo Moglie

Falls Dein Tierarzt noch nicht auf dieser Liste steht, dann schreib doch den Webmaster einfach an.

http://www.tierarzt.schildkroeten.com

für eine email ganz oben den Link anklicken *klick*.

Schöne Grüße

Eva