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  • #46
    Hallo Sarina

    Auch wenn Du jetzt ungläubiger Thomas bist, das, was ich zum Thema geschrieben habe, stammt von den Auskünften renomierter Schildkrötentierärzte.

    Anhand der Bilharziose-Seite habe ich versucht, den relativ komplizierten Entwicklungsweg von Trematoden aufzuzeigen, wo alle Arten mindestens einen Zwischenwirt, nämlich Schnecken (evtl. zusätzlich auch noch Säugetiere), benötigen. Das scheint Dich aber weiter nicht zu beeindrucken, im Gegenteil, Du findest diese recht ausführliche Seite "zu ungenau" und nicht relevant. Das ist aber dann wohl eher Dein Problem und nicht meines.

    Überleg mal:
    Zur Übertragung und Vermehrung der schildkrötenrelevanten Trematoden sind 3 Faktoren notwendig:
    1. Die Trematoden selbst, die erst mal eingeschleppt werden müssen, z. B. mit infizierten Schildkröten.
    2. Die Schneckenart, die als Zwischenwirt dient und ebenfalls eingeschleppt werden muß (weil bei uns nicht heimisch), weil sonst keine Weiterentwicklung der Trematoden möglich ist
    3. Ein dauerhaftes, warmes Gewässer, in dem die Schnecken überleben können und über das die Schildkröten die Cercarien (Trematodenlarven) aufnehmen können.

    Werden Landschildkröten in Gehegen mit Teichen gehalten?

    Ein kurzer Anruf bei kompetenter Stelle wird Dich garantiert von Deinen Zweifeln erlösen

    Grüße

    Eva
    Zuletzt geändert von eva1; 06.05.2007, 13:16.

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    • #47
      Hallo Eva
      "Wir" haben wie gesagt in Erlangen im Weiher auf dem Geländer der Biologie/Physik (sind in einem Gebaude) mit Bilharziose, daher hab ich mich über die Tierchen mit einem Biologen schon mal ne Weile unterhalten, und bei uns hängen auch Informationen über den Entwicklungszyklus herum, und ich hab damals als ich von der Entenbilharziose erfahren habe, auch etwas gegoogelt. Vielleicht hilft dir diese etwas ausschweifendere (mal wieder off-topic) Erklärung etwas, warum ich den Text über Schistosoma und die Tatsache dass Trematoden einen Zwischenwirt (z.B. oder immer (?)) Wasserschnecken brauchen, jetzt nicht soooo wahnsinnig spannend fand.

      Meine Ansicht, dass Trichobilharzia, Aspidogaster und Schistosoma unterschiedliche Trematoden sind, und daher auch unterschiedliche Erkrankungen verursachen, und sicher auch unterschiedliche Ansprüche an Zwischenwirt, Temperatur etc haben, und daher allgemeine (oder auch spezielle) Informationen über Schistosoma nicht 100%ig auf Aspidogaster übertragen werden können, und mir daher eine noch so detaillierte Information über Schistosame nicht so ganz weiterhilft, scheinst du ja nicht zu teilen.

      Ich habe nur gefragt ob du weißt
      a) um welche Schneckenart es sich handelt, damit ich mir weitere Informationen (selbstständig! wow!) über Verbreitungsgebiet und Ansprüche an den Lebensraum holen kann
      Aber ich nehme an dass du die Schneckenart nicht kennst, weil ich dir ja nicht unterstellen magst, dass du es mir einfach nicht verraten magst.

      und

      b) wie exakt die Übertragung bei dieser Trematodenart abläuft. Aber da scheinst du auch nicht zu wissen ob es hierbei Unterschiede zur "normalen" Bilharziose gibt.


      Aber da jetzt ja alles geklärt ist was klärbar war (aus meiner Sicht) beenden wir die Diskussion friedlich :-)

      Grüße, Sarina
      Zuletzt geändert von Sarina; 06.05.2007, 14:13.

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      • #48
        Hallo Sarina

        Ich schreibs jetzt nochmal:

        Zur Übertragung und Vermehrung der schildkrötenrelevanten Trematoden sind 3 Faktoren notwendig:
        1. Die Trematoden selbst, die erst mal eingeschleppt werden müssen, z. B. mit infizierten Schildkröten.
        2. Die Schneckenart, die als Zwischenwirt dient und ebenfalls eingeschleppt werden muß (weil bei uns nicht heimisch), weil sonst keine Weiterentwicklung der Trematoden möglich ist (in unserem Fall: Wasserschnecken!)
        3. Ein dauerhaftes, warmes Gewässer, in dem die Schnecken überleben können und über das die Schildkröten die Cercarien (Trematodenlarven) aufnehmen können.

        Wenn nicht alle 3 Faktoren vorhanden sind, ist eine Infektion mit diesen Trematoden definitiv nicht möglich!

        Werden Landschildkröten in Gehegen mit Teichen gehalten?

        Grüße

        Eva

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        • #49
          Noch ein Nachtrag dein ich einfach so in die Runde stellen will, da er eigentlich keine Antworten gibt sondern nur neue Fragen aufwirft

          Trematoden werden in verschiedene Gruppen eingeteilt (nicht so spannend, tut man ja mit allen Lebewesen).

          Eine davon ist Digenea, zu der auch die Schistosoma-Arten gehören, von denen es drei für den Menschen bedeutsame Unterarten ("die" Bilharziose) gibt.

          Die Aspidogastrea sind eine Schwesterngruppe der Digenea und unterschieden sich u.A. darin, dass sie einen wesentlich weniger spezifizierten Entwicklungszyklus haben.
          So kann bei dieser Gruppe die Entwicklung nicht nur in einer Schnecke sondern auch in einem Wirbeltier stattfinden, und auch die Wirtstiere sind sehr viel weniger stark festgelegt. (ich bin mir da nicht 100%ig sicher ob ich die Texte richtig verstanden habe)

          Innerhalb der Gruppe der Aspidogastrea gibt es vier Familien( Rugogastridae, Stichocotylidae, Multicalycidae und Aspidogastridae). Die letztere befällt Schildkröten und besteht nach Rohde (der sich mit dieser Familien, insbesondere Multicotyle purvisi auseinander gesetzt zu haben scheint) aus den drei UnterfamilienRohdellinae, Cotylaspidinae und Aspidogastrinae.

          Mir hilft das um ehrlich zu sein wenig weiter, aber vielleicht irgendjemand anderem der mal nach diesen Trematoden-Kringeln im Panzer von Landschildkröten sucht.

          Grüße Sarina
          Zuletzt geändert von Sarina; 06.05.2007, 14:43.

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          • #50
            Hallo Eva,
            Zitat von eva1 Beitrag anzeigen
            Werden Landschildkröten in Gehegen mit Teichen gehalten?
            Meine nicht, deine glaub ich auch nicht, aber es kommt gelegentlich vor. Außerdem gibt es z.T. immernoch Halter die ihre griechischen Landschildkröten füttern. Aber letztlich ist das auch egal, weil das beantwortet meine Frage nach der Schneckenart nicht.
            Grüße Sarina

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            • #51
              Zitat von Sarina Beitrag anzeigen
              Aber letztlich ist das auch egal, weil das beantwortet meine Frage nach der Schneckenart nicht.
              Hallo Sarina

              Die exakte Schneckenart ist völlig uninteressant, wenn im Schildkrötengehege kein dauerhaftes Gewässer ist, in dem die Wasserschnecken leben könnten (falls sie unsere Temperaturen vertragen würden), weil dann nämlich der nötige Zwischenwirt zur Weiterentwicklung der Trematodeneier/-larven fehlt. Und ohne den Zwischenwirt Süsswasserschnecke funktioniert's bei der zuständigen Trematodenart nun mal nicht.

              korinthenkackerische Grüße

              Eva
              Zuletzt geändert von eva1; 06.05.2007, 18:40.

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              • #52
                Hallo Eva,
                Zitat von eva1 Beitrag anzeigen
                Die exakte Schneckenart ist völlig uninteressant
                und wenn sie mich aber trotzdem interessiert!?! *trotzig und korinthenkackerisch kuck*

                Warum soll es falsch sein, Fragen über die Verbreitung und den Lebenszyklus dieser Parasitenart zu stellen, nur weil sie in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vorkommt, und Erkrankungen daher selten sind. Ist doch trotzdem ein spannendes Thema???

                Zitat von eva1 Beitrag anzeigen
                weil dann nämlich der nötige Zwischenwirt zur Weiterentwicklung der Trematodeneier/-larven fehlt.
                Wenn diese Aspidogastrea-Art denn wirklich so spezifisch auf einen Zwischenwirt festgelegt ist ... was ich so allgemein über die Unterschiede von Digenea und Aspidogastrea überflogen habe ist das ja auch garnicht so sicher. Aber um da genauer weiterzulesen müsste man wohl auch genauer wissen um was für eine Aspidogastrea-Trematode es sich letztlich handelt. Und das wissen wir auch nicht, oder?

                Zu viele Fragen mit zu wenig Aussicht auf Antwort .... ich glaube ich kapituliere und wende mich wieder einfacheren Fragen zu :-)

                Grüße Sarina
                Zuletzt geändert von Sarina; 06.05.2007, 19:02.

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                • #53
                  Noch ein offtopic-Nachtrag:
                  Die Uni-Bielefeld hat in den Gewässern ihrer Umgebung bisher 25 verschiedene Cercarien identifizieren können - sie vermuten dass es deutlich mehr Arten sind, da die Bestimmung extrem schwierig sein soll. Dass es Trematoden in Deutschland gibt haben wir ja schon gesehen, aber dass es so viele sind ...
                  Schöne Bilder übrigens, so als Tipp: http://www.uni-bielefeld.de/biologie...rematoden.html
                  Grüße Sarina

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                  • #54
                    Hallo Sarina

                    Klar ist das ein interessantes Thema, keine Frage. Aber wie schon auf Seite 5 des Threads geschrieben: Ein kurzer Anruf bei kompetenter Stelle wird Dich garantiert von Deinen Zweifeln erlösen

                    ich glaube ich kapituliere und wende mich wieder einfacheren Fragen zu :-)
                    Zumindest für heute ist das sicher keine schlechte Idee. Morgen sind die Labors und deren Telefone wieder besetzt
                    Schreib gerne, ob man Dir die Trematodenart nennen konnte

                    Ach ja, da Du ja wahrscheinlich doch keine Ruhe gibst (was ich jetzt gar nicht bös meine!) und damit Du noch ein wenig Beschäftigung für heute hast: Schlangen und Echsen beherbergen u. U. auch so einige Trematodenarten.
                    L. Ackermann schreibt dazu in seinem Buch (Atlas der Reptilienkrankheiten, Bede-Verlag, Seite 160) :
                    "Digenetische Trematoden (Helminthes, Saugwürmer) sind in Hinsicht auf die Reptilien wichtigere Pathogene als die monogenetischen und aspidocotylen Saugwürmer. Die Lebenszyklen aller digenetischen Saugwürmer verlangen wenigsten einen molluskenartigen Zwischenwirt, manchmal auch noch einen zweiten Zwischenwirt, bevor der definitive Endwirt infiziert wird. Es gibt viele bei Reptilien auftretende Saugwurmarten, von denen einige hochgradig pathogen sind."

                    Ackermann beschreibt die Gattung Styphlodora in den harnableitdenen Organen bei Pythons. Ochetosoma, Stomatotrema und Pneumatophilus in der Maulhöhle von Schlangen sowie Odhneriotrema in den Mäulern der Alligatoren.
                    Bei Wasserschildkröten beschreibt er Spirorchiidae als Parasiten im Blutgefäßsystem. Als Behandlung schlägt er übrigens ein Präparat gegen Bandwürmer vor (Panacur wirkt dagegen nämlich nicht).
                    Leider schreibt auch er nix Konkretes zu den ominösen Kringel-verursachenden Trematoden im Schildkrötenpanzer.

                    Schönen Sonntag noch und viel Spaß beim googlen

                    Eva
                    Zuletzt geändert von eva1; 06.05.2007, 19:56.

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