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Versuch einer Freilandzucht bei Steppenschildkröten

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  • Versuch einer Freilandzucht bei Steppenschildkröten

    Nach ein paar Jahren erfolglosen Bebrütens von Eiern meiner Steppenschildkröten mit verschiedenen Methoden, habe ich mir vorgenommen, das Risiko einzugehen, die gelegten Eier an Ort und Stelle liegen zu lassen und auf einen heißen Sommer zu hoffen. Vor geraumer Zeit las ich in einer Zeitschrift, dass jemand aus Zeitmangel in einem heißen Sommerhalbjahr in Deutschland seine Schildkröten fast sich selbst überließ und sich nachher über viele kleine Schlüpflinge erfreuen konnte. Hat schon mal jemand so was probiert und wie schütze ich die Gelegestellen am besten?
    Meiner Meinung nach liegen sie ganz gut: im tiefen Sand-Lehm-Boden, an einer Betonmauer, windgeschützt. Ich denke, dass die Tiere sich nicht die ungünstigsten Stellen aussuchen. Ein Gelege ist von vorgestern, eins von heute.

  • #2
    Hallo Erasmus,

    Naturbruten bei Steppenschildkröten sind eine seltene Sache, aber einen Versuch natürlich wert. Außerhalb des Gewächshauses oder Frühbeetes sehe ich die Chancen allerdings für minimal an. Die Eier sind feuchteempfindlicher als die Eier der griechischen Landschildkröte, daher solltest du die Ablagestellen mitsamt Umgebung vor Nässe schützen.

    Wenn bisher trotz verschiedenster Methoden nichts geschlüpft ist, wird naturnahes Bebrüten das Problem nicht lösen. Horsfieldii-Eier sind nicht schwerer und nicht leichter zu bebrüten als die Eier anderer Testudoarten. Will heißen, sie machen bei künstlicher Inkubation keine Probleme, außer, du brütest zu feucht. Bist du dir sicher, dass die Eier bisher schon befruchtet waren? Sind die Embryonen abgestorben, oder konntest du gar keine Entwicklung beobachten?

    Gruß
    Annemarie

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    • #3
      Hallo Annemarie, danke für Deine Antwort. Ich weiß natürlich nicht, ob die Eier der letzten Jahre jeweils befruchtet waren oder nicht. Im Ei selbst habe ich nie irgenwelche Ansätze erkennen können. Außerdem habe ich auch nicht immer alle geöffnet. Ist ja auch eine bisschen anrüchige Angelegenheit. Ich habe vier erwachsene Weibchen und ein Männchen in meiner Gruppe. Sie sind sehr aktiv, was natürlich nicht heißt, dass die Eier befruchtet werden.
      Beim Bebrüten bin ich sehr sehr unsicher. Es gibt so viele verschiedene Weisheiten darüber, die allesamt totsicher funktionieren. Wie schon erwähnt, habe ich ein paar ausprobiert, es hat nicht geklappt (vielleicht unberuchtet, wer weiß). Aber wie soll ich es anstellen, wenn es so viele Varianten hinsichtlich Substrat, Feuchte, Wärme u.s.w. gibt?
      Deshalb mein diesjähriger Versuch im Freiland. Ich habe gestern Netze über die Gelegestellen gespannt. Sonst lauf ich am Ende noch selbst darauf herum. Und auch die Schildkröten können nichts festtrampeln. Du meinst, ich soll die Stellen breiträumig trocken halten? Mal sehen, wie ich das hinkriege. Es ist sonst ziemlich feucht im Boden in der Gelegtiefe, das stimmt.
      Kannst Du mir noch weitere Tipps geben? Wie lange kann/soll ich warten? Und sollte man zwischendurch aufgraben, lockern und nachsehen? Ich befürchte, die kleinen Schildlröten schaffen das gar nicht, sich auszugraben. Schließlich sind nach zwei/drei Monaten die Bodenschichten wieder fester.

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      • #4
        Zitat von erasmus Beitrag anzeigen
        Und sollte man zwischendurch aufgraben, lockern und nachsehen?
        Gar nichts machen, entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht! Die Tiere kommen von alleine nach oben, wenn sie fertig ausgebildet sind. Schau mal auf meiner Seite: http://www.graeca-home.de/GraecaZUNaturbrutFrame.htm

        Allerdings glaube ich genau wie Annemarie nicht, daß du damit einen größeren Erfolg haben wirst als mit deiner Kunstbrut. Befruchtete Eier zeigen bei Temperaturen um 30 °C* mit Sicherheit eine wenigstens anfängliche Entwicklung. Inkubationsfehler offenbaren sich erst im Laufe der Entwicklung. Wenn du gar nichts siehst, hast du sie eventuell bereits beim Überführen unsachgemäß behandelt. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie unbefruchtet sind und du daran etwas ändern mußt. Ich würde auch jedes Ei öffnen! Nur so kannst du überprüfen, ob überhaupt eine Befruchtung stattfindet. Manchmal ist es nämlich nur ein einziges Ei, das Entwicklung zeigt. Das schlösse dann aber immerhin eine komplette Unfruchtbarkeit des Männchens aus.

        * Das soll nicht heißen, daß du mit 30°C brüten sollst, nur daß alle Temperaturen in diesem Bereich Entwicklung zeigen.

        Gruß, Editha
        Zuletzt geändert von Kacchua; 19.06.2007, 09:33.

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        • #5
          Hallo Editha, danke für den Hinweis auf die Internetseite. Das macht mir doch ein wenig Mut. Ich habe zwar nicht solch perfekte Bedingungen, aber es zeigt doch tatsächlich, dass es gehen kann. Danke sehr!!
          Schade, dass ich meine legenden Weibchen nicht gleich ins Gewächshaus gesetzt habe, wie auf diesen Internetseite beschrieben. Ich sah ja schon ein paar Tage, dass sie legen wollen. Ich habe zwei Gewächshäuser mit Gemüse. Aber eines davon hätte sich doch angeboten. Gut, nächstes Jahr weiß ich es besser.
          Ich habe mich auch erst kurz vor dem Wiederausgraben dazu entschlossen, die Eier im Boden zu lassen. Wir hatte bisher ein recht heißes Jahr und auch an den Tagen der Ablagen war es sehr warm. Das hat mich hoffen lassen, dass es eventuell einen Versuch wert ist, wenn das Wetter im Sommer so stabil bleibt.
          An meinem Männchen hatte ich bisher nicht gezweifelt. Er ist äußerst agil und wirkt sehr gesund. Ich habe ihn schon seit mehr als zwei Jahrzehnten. Natürlich ist mir klar, dass dies nichts zu bedeuten hat. Deshalb werde ich dieses Jahr alle Eier untersuchen, wenn die Zeit um ist. Insgeheim hoffe ich natürlich auf wenigstens einen einzigen Schlupf.
          Wie lange darf ich eigentlich hoffen? Bis Ende August, falls es warm bleibt auch länger?
          Vielen Dank für die Hinweise und das Mutmachen.

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          • #6
            Hallo Erasmus,

            eigentlich bist du für den Versuch einer Naturbrut in diesem Jahr zu spät dran. Die Eier der griechischen Landschildkröte haben eine bei künstlicher Inkubation etwa eine Woche kürzere Entwicklungszeit als die Eier der Steppenschildkröte, die sich selten unter 60 Tagen entwickeln. Und auch das nur, wenn du bei konstanten Temperaturen von etwa 32 Grad brütest. (Deshalb haben Thb-Eier bessere Chancen, sich im Freiland fertig zu entwickeln.) Alle Temperaturschwankungen verlängern diese Inkubationszeit. Natürliche Brut in den Heimatgebieten dauert stets etwa um die Hälfte länger als eine künstliche Inkubation wie beschrieben. Wenn du also mit einer Dauer von mindestens 90, eher mehr (bis 120), Tagen rechnest, dann kommst du mit deinem Brutversuch bis in den Herbst hinein. Da müsste wettermäßig schon alles passen, dass die Wärme bei den kürzer werdenden Tagen noch reicht.

            Gruß
            Annemarie

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            • #7
              Vielleciht dteht hier ja noch was http://www.agrionemys.de/

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              • #8
                Hallo Erasmus,

                wie wäre der Versuch, wenn Du von beiden Gelegen etwa die Hälfte der Eier in einen Brüter überführst und die andere Hälfte Eier im Gehege belässt? Du kannst Dir hier ja von den Profis noch einmal genau empfehlen lassen, wie die Bedingungen im Brüter sein sollten.

                Ich wünsche Dir und den potentiellen Schildkrötenbabies viel Glück!

                Gruss, Susanne

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                • #9
                  Danke für die vielen Hinweise. Seit Freitag habe ich schwarze Kübel (Mörtelkisten) über den Gelegestellen gestellt. Es hatte begonnen zu regnen. Außerdem war kühles Wetter vorhergesagt. Wenn doch die Sonne schien, wurde es darunter schön warm, obwohl es außerhalb eher frisch war und Wind ging. Inzwischen glaube ich, die Freilandzucht ist aufwendiger als Brüten. Heute haben wir jetzt schon wieder fsat 30 °C. Die Kübel nehme ich nun wieder weg.

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