Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Agrobs-Futter

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Agrobs-Futter

    Hallo zusammen,

    seit circa 2 Wochen sind wir stolze Besitzer von 3 Landschildkröten. Sie sind alle im August 2007 geboren. Natürlich haben wir uns im Vorfeld informiert und gelesen, dass im Sommer vermehrt Heu bzw. Agrobs gefüttert werden soll.

    Leider wollen das die 3 Kleinen partout nicht fressen. Wir haben es schon mit selbstgemachten Heu und mit agrobs (testudo fibre) versucht. Habe auch versucht, sie langsam an das Futter zu gewöhnen, zum Beispiel das Futter über Kräuter gestreut. Der Effekt war, dass sie es mit den Füßen "runtergekratzt" haben.

    Hat jemand einen Trick für mich, wie ich Agrobs meinen Schildis schmackhaft machen kann?

    Auch noch eine kurze Frage zum Thema baden: Leider existieren hierzu verschiedenste Meinungen (baden ja bis zu bloß nicht).

    Die drei leben zur Zeit in einem Frühbeet mit Gartenerde, Ästen, Steinen, 2 Trinkschalen etc. das feucht gehalten wird. Wie sind Eure Erfahrungen zu diesem Thema?

    Manchal ist es glaub ich nicht so gut, sooo viel zu lesen ;-)

    Danke schon mal für Eure Hilfe!
    Marion

  • #2
    Hallo Marion
    Meine Jungtiere bis ca 5 Jahre fressen auch kein Agrobs. Danach mögen sie es sogar sehr gerne, auch ohne frische Kräuter.
    Ich füttere meine Kleinen im Sommer mit ausgewachsenen harten Pflanzen, wie z.B. Hohlzahn, Topinambur, Milchdisteln ect. und sie wachsen schön und langsam heran. Es ist meiner Meinung nach nur wichtig, daß man gerade die Jungtiere nicht mit zarten weichen eiweißreichen Pflänzchen verwöhnt, sondern diese ihnen nur im Frühling und im Herbst anbietet, so wie sie es in der Natur auch finden.
    Ich bade meine Tiere nicht, da immer eine Badeschale mit sauberem Wasser parat steht und die Tiere nach Bedarf dort reingehen können.
    Der Schlafplatz ist immer etwas feucht.
    Viele Grüße
    Sabine
    http://www.schilditreff.de
    http://www.pflanzenbestimmung.de

    Kommentar


    • #3
      Zitat von Marion77 Beitrag anzeigen
      Hat jemand einen Trick für mich, wie ich Agrobs meinen Schildis schmackhaft machen kann?
      Vergiß Agrobs erst mal, Agrobs besteht überwiegend aus Gras und das fressen europäische Landschildkröten nur sehr ungern. Laß sich die Tiere erst mal ein paar Monate eingewöhnen. Füttere ihnen eine abwechslungsreiche Wildkräuterkost, möglichst immer die unteren ausgewachsenen Blätter, keine Triebspitzen. Aber achte darauf, daß sie nicht zu schnell zunehmen. Sie wachsen sonst ungesund und vermehrt höckrig heran. Ich erreiche das langsame naturnahe Wachstum dadurch, daß ich Futter auch den Jungtieren nur jeden zweiten Tag anbiete.


      Zitat von Marion77 Beitrag anzeigen
      (baden ja bis zu bloß nicht).
      Unterschiedliche Halter haben unterschiedliche Erfahrungen, ein gutes Zeichen, daß beides funktioniert...

      Zitat von Marion77 Beitrag anzeigen
      feucht
      Nach meiner Erfahrung funktioniert am besten ein ständig wirklich gut feucht gehaltener Unterschlupf für die Nacht. Ob man da eine Mooshöhle anbietet, es muß kein gekauftes Spaghnum sein, normales, kurzfasriges Feld-, Wald- und Wiesenmoos funktioniert genauso gut, (z.B. das was man aus dem Rasen vertikutiert) oder wie ich spezielle Wurzelhöhlen* ansät, ist nebensächlich. Es muß nur jeden Abend angefeuchtet werden...

      * Krüger E (2008): Feuchte Wurzelhöhlen für Schlüpflinge. - RADIATA 17 (2),


      Gruß, Editha

      Kommentar


      • #4
        Vielen lieben Dank für Eure Antworten!

        Seit wir die Schildis haben füttere ich (so wie ihr geschrieben habt) überwiegend harte Kräuter, wie Disteln, die äußeren Blätter von Löwenzahn usw. Das klappt auch ganz gut.

        Da ich auch zwei flache Schalen mit Wasser im Frühbeet stehen habe, habe ich die Kleinen auch noch nicht gebadet. Wir konnten Sie aber schon öfters beim Trinken beobachten. Manchmal laufen sie auch durch die Schale durch. Daher habe ich sie auch noch nicht gebadet.

        Eine kleine Frage hätte ich jetzt doch noch:
        Das Frühbeet, in dem die Schildis zur Zeit leben ist 120 cm x 120 cm groß. Das Dach ist in 4 Teile unterteilt, die man öffnen kann (und nachts natürlich ganz zu machen). Bei schönen Wetter ist das Dach immer zu 3/4 offen und hat ein Drahtgitter zur Sicherung. Gefahr der Überhitzung besteht durch Korkrineden, Verstecke, Sträucher, etc. nicht. Wenn zum Beispiel Schauer gemeldet sind, machen wir das Dach nur zur Hälfte auf, damit eine Hälfte regengeschützt ist. Da der Untergrund überwiegend aus Gartenerde besteht fließt das Wasser auch problemlos ab. Ein Bekannter hat jetzt aber gemeint, dass die Schildkröten nicht nass werden sollen und wir das Dach dann besser zumachen sollen. Da mein Freund und ich aber beide berufstätig sind, wird das bei jedem Schauer ziemlich schwierig. Und immer wenn ein wenig Regen gemeldet ist und sonst die Sonne scheint, will ich den Schildis ja auch nicht ihr Sonnenbad verwehren. Stimmt das, dass Schildkröten nicht im Regen sein dürfen? Ich denke, in Ihrer Heimat Griechenland regnet es auch ab und an.

        Für Euch hören sich die Fragen bestimmt seltsam an aber gerade als "Neuling" kommen jeden Tag neue auf. Schließlich will man keine Fehler machen. Aber das wird sich schon noch richtig einspielen....

        Also nochmals vielen Dank!

        Marion

        Kommentar


        • #5
          Zitat von Marion77 Beitrag anzeigen
          Stimmt das, dass Schildkröten nicht im Regen sein dürfen?
          Nein, das stimmt nicht. Sie sind bei Schauern nach heißen Tagen sogar ausgesprochen gerne im Regen unterwegs und kommen dann teilweise sogar in der Dämmerung noch einmal aus ihren Schutzhöhlen. Trotzdem ist die Lösung, wie du sie geschildert hast, nicht optimal. Besser wäre ein ständiger Zugang zu einem offenen, nur mit Drahtgitter gesichertem Freigehege und ein mit einem automatischen Deckelheber bestücktes Frühbeetdach. Es öffnet sich bei Hitze und schließt sich wieder, wenn das Wetter schlechter wird. So ist die Gefahr der Überhitzung weitgehend ausgeschlossen, aber die im Frühbeet erzeugte Wärme geht bei schlechtem Wetter nicht sofort durch das halb geöffnete Dach verloren.

          Gruß, Editha

          Kommentar


          • #6
            Alles klar! Nächste Woche sind wir mit unserem "Garten-Umbau" fertig. Da haben Die Kleinen dann auch ein Frühbeet plus Freigehege mit Gitter. Mir kommt es aber auch so vor, dass sie gegen einen gelegentlichen (warmen) Regen nichts einzuwenden haben....

            Kommentar


            • #7
              Schildkrötenhöcker

              @ Hallo an alle,
              @ Hallo an Editha

              Ich weiß nicht, warum immer noch die Mär verbreitet wird, dass Landschildkröten von einer zu proteinreichen Ernährung ausgeprägte Höcker bekommen.
              Gerade in den letzten Jahren hat es doch einige sehr schöne und aufschlussreiche Publikationen gegeben, die diese Behauptung widerlegen.

              Also, nach neuesten Erkenntnissen entsteht diese Höckerbildung durch zu trockene Haltung, also zu niedrige Luftfeuchte und zu geringes Trinkwasserangebot.
              Durch zu proteinreiche Ernährung nimmt die Leber und nehmen die Nieren Schaden.

              Viele Grüße, Ulli
              Baujahr 1957. Seit 1998 in der AG Schildkröten. Halte T. kleinmanni und G. radiata.

              Kommentar


              • #8
                Hallo,
                Zitat von Hans-Ulrich Beitrag anzeigen
                Also, nach neuesten Erkenntnissen entsteht diese Höckerbildung durch zu trockene Haltung
                Dass die Höcker durch zu trockene Haltung entstehen, heißt doch nicht, dass sie nicht AUCH durch proteinreiche Ernährung entstehen - abgesehen davon kann ich dieses Wort in Edithas Beitrag garnicht finden - wo hast du es her ;-)
                Vielleicht solltest du Edithas Publikation dazu erstmal lesen, bevor du kritisierst.
                Grüße, Sarina

                Kommentar


                • #9
                  Höckerbildung

                  @ Hallo Sarina

                  Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass ich mich mit niemanden streiten möchte und schon garnicht das Erbsenzählen beginnen möchte.
                  Aber in Edithas Beitrag von gestern um 6:11 Uhr steht:
                  Wenn Schildkröten zu schnell wachsen ( und das setzte ich mit einer zu proteinreichen Ernährung gleich ) wachsen sie höckerig heran.
                  Wer die Publikationen des Biologen Dr. Bidmon zu diesem Thema kennt, kann nur zu dem Schluss kommen, dass zu proteinreiche Ernährung nichts, aber auch garnichts mit der Höckerbildung zu tun hat.

                  Viele Grüße, Ulli
                  Baujahr 1957. Seit 1998 in der AG Schildkröten. Halte T. kleinmanni und G. radiata.

                  Kommentar


                  • #10
                    Hallo,
                    und wenn du Edithas Publikation kennen würdest (online steht auch hier etwas: http://graeca-home.de/GraecaHoeckerbildungFrame.htm), wüsstest du dass sie eine sehr schlüssige Theorie dazu hat, die sowohl die lange vertretene Wachstumstheorie als auch die Publikation von Herrn Bidmon (die bei genauerer Betrachtung auch nicht hundertprozentig schlüssig ist) unter einen Hut bekommt. :-)
                    Grüße, Sarina
                    Zuletzt geändert von Sarina; 12.07.2008, 09:55.

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Sarina,
                      die Theorie ist schon über 15 Jahre alt und wurde auch schon auf DGHT Tagungen von holländischen Schildkrötenhaltern, speziell pardalis, diskutiert.
                      Darüber gibt es auch Publikationen!
                      Die Theorie von Editha bringt keinerlei neue Erkenntnisse!
                      Gruß
                      pyxidea

                      Kommentar


                      • #12
                        Zitat von Hans-Ulrich Beitrag anzeigen
                        Wer die Publikationen des Biologen Dr. Bidmon zu diesem Thema kennt, kann nur zu dem Schluss kommen, dass zu proteinreiche Ernährung nichts, aber auch garnichts mit der Höckerbildung zu tun hat.
                        Hallo Ulli,
                        Solange keine der beiden Theorien wissenschaftlich erwiesen ist, solltest du mit solchen Behauptungen etwas vorsichtiger sein.

                        Zitat von pyxidea Beitrag anzeigen
                        Darüber gibt es auch Publikationen!
                        Diese Publikationen würden mich sehr interessieren, kannst du sie auch benennen?
                        Denn wenn wir die gleiche DGHT-Tagung (Bad Orb) und die gleiche Diskussion mit holländischen Tierärzten meinen, so ging es doch meines Wissens in erster Linie um die Panzerweiche, die Höckerbildung wurde nur am Rande gestreift.

                        Gruß Irmi

                        Kommentar


                        • #13
                          Hallo,
                          Zitat von pyxidea Beitrag anzeigen
                          die Theorie ist schon über 15 Jahre alt
                          Dass Höckerbildung durch Flüssigkeitsverlust über die Schildnähte entsteht? Da würde mich die Publikation ebenfalls interessieren. Wenn das tatsächlich schon 15 Jahre alt ist, ist es schade dass es so lange verschüttet war - denn zumindest für mich war diese Hypothese neu.
                          Grüße, Sarina

                          Kommentar


                          • #14
                            Hallo,
                            der Bericht wurde zwischen 1985 und 1990 in einer herpetologischen Fachzeitschrift veröffentlicht (sauria, schildpadden, herpetofauna oder salamandra).
                            Es wurde die Theorie aufgestellt, daß gerade pardalis und sulcatas feuchte Höhlen angeboten werden sollten, um die Höckerbildung, auf Grund von Feuchtigkeitsverlust, zu vermeiden.
                            Im obig genannten Zeitraum wurde genau dies auf einer DGHT Tagung diskutiert, auch, ob es auf die europäischen Arten übertragen werden könnte.
                            Keine Ahnung weshalb heute niemand mehr etwas davon weiß, bzw. wissen will, zumal es damals doch für Aufregung sorgte!
                            Daß dies allerdings der einzige Faktor der Höckerbildung darstellt, scheint doch äußerst fraglich zu sein, da identisch gehaltene Tiere (gleicher Art) unterschiedliche Neigung zur Höckerbildung haben!
                            Das Thema ist doch wesentlich komplexer, als es hier dargestellt wird!
                            Gruß
                            pyxidea

                            Kommentar


                            • #15
                              Hallo,
                              Zitat von pyxidea Beitrag anzeigen
                              der Bericht wurde zwischen 1985 und 1990 in einer herpetologischen Fachzeitschrift veröffentlicht (sauria, schildpadden, herpetofauna oder salamandra).
                              weißt du wenigstens noch den Autor?

                              Zitat von pyxidea Beitrag anzeigen
                              um die Höckerbildung, auf Grund von Feuchtigkeitsverlust, zu vermeiden.
                              Wie sollte der Feuchtigkeitsverlust stattfinden? Bidmons Theorie ist die Atmung, Edithas Theorie die Schildnähte. Was schlug der von dir erwähnte Artikel vor?

                              Grüße, Sarina

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X