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Freilandhaltung unbedingt, aber nicht mit aller Gewalt!

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  • Freilandhaltung unbedingt, aber nicht mit aller Gewalt!

    Ich bin 47 Jahre alt und halte seit meiner Kindheit gr. Landschildkröten. Zunächst 30 Jahre in Mainz, seit 9 Jahren (leider) in Wuppertal. In der Mainzer Zeit waren meinen Schildkröten immer in Freilandhaltung. Auch hier in Wuppertal habe ich sofort ein großen Außengehege mit Frühbeet gebaut, was ich auch hauptsächlich nutze. Vor einigen Jahren sank im Juli (!) die Temperatur so stark ab, dass wir sogar im Haus die Heizung eingeschaltet hatten. Bei dem täglichen morgentlichen Kontrollgang im Außengehege fand ich eine meiner beiden draußen halb eingegraben und es regnete in Strömen (die ganze Nacht schon). Leider hatte sie sich (entgegen meinen Vorschriften :wub nicht im Frühbeet mit Wäremlampe aufgehalten. Sie machte beim Atmen ganz fürchterliche Geräusche und ich bin sofort zu dem in Essen ansässigen Fachtierarzt für Reptilien gefahren. Diagnose: schwere Lungenentzündung. Der Tierartz riet mir, die beiden sofort in ein Terrarium nach drinnen zu holen. Er war der Meinung, wenn es uns so kalt ist, dass wir die Heizung wieder einschalten, gehören auch Schildkröten nach innen.

    Ich praktiziere das jetzt auch genauso seit dieser Zeit. Es kommt meiner Meinung auch darauf an, wie die Terrarienhaltung vollzogen wird. Wir haben ein Terrarium von 250 cm x 120 cm x 80 cm. Hier versuche ich, (so gut wie es halt im Terrarium möglich ist), in der Übergangszeit natürliche Bedingungen zu schaffen, mit Wärmelampen, HQI-Strahlern und UV-Bestrahlung ganztätig mit T-Rex. Sobald die Temperaturen wieder ansteigen (und zwar deutlich über 15 Grad), kommen beide sofort wieder komplett nach draußen.

    Auch ich bin absolut für Freilandhaltung, aber nicht auf Kosten meiner beiden Schildkröten. Mit dieser Lösung bin ich aber für mich sehr zufrieden, meinen beiden Schildkröten geht es super gut, sie sind sehr gesund.

    Manchmal wünsche ich mich nach Mainz zurück. Ob man es mir glaubt oder nicht, aber hier in Wuppetal gibt es einfach mehr Regentage, die dann auch empfindlich kalt werden. Der letzte Sommer war hier eine einzige Katastrophe.

    Ansonsten möchte ich hier mal sagen, dass ich diese Seite sehr gut finde. Ich bin noch gar nicht so lange hier angemeldet. Grund hierfür war, dass wir seit einigen Wochen 2 Bartagamen in unsere Familie aufgenommen haben, und für die tolle und sehr schnelle Hilfe hier in diesem Forum möchte ich mich auf diesem Wege ganz herzlich bedanken.

    Barbara

  • #2
    Gute Anmerkung -kann ich nur zustimmen. Willkommen im gelben Forum.

    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




    Kommentar


    • #3
      Nun ja - aber

      man sollte sicherlich nicht die Sorgfalt übertreiben, aber hier werden die Schildkröten nicht nur morgens sondern auch abends kontrolliert: Und wenn der Wetterbericht schlechtes Wetter ansagt erst recht!

      Natürlich ist die Freilandhaltung auch in unseren Breiten nicht natürlich! Aber wenn ich sehe, dass unsere 50 Jahre (davon haben wir sie 46 Jahre!) alten "Griechen und Russen" das ca. 300 qm große Freilandgehege in weniger als 10 Minuten durchqueren - was ist dann in einem 3 qm großem Terrarium los?

      Auch gehen unsere Tiere im "Normalfall" abends allein in die Gewächshäuser, in denen dann auch der Spot zeitschaltuhr-gesteuert anspringt - aber wie bei einem Kind verlassen wir uns nicht darauf und kontrollieren!

      Auch haben wir ein "Mauren"-Weibchen, welches bei strömenden Regen und 5 Grad draussen herumrennt - darf es eine Zeit lang - aber letztendlich habe ich die Aufgabe, dann das Tier rechtzeitig zum Aufwärmen unter den Spot zu setzen ...

      Tut mir leid, das die Schildkröten krank werden liegt nicht nur an unserem Wetter sondern auch an unserer Sorgfalt ... und die Terraienhaltung ist meiner Meinung für "Griechen" nun mal nur eine Notlösung. Ausgewachsene Tiere in eine Terrarium zu halten ist nicht besser als ein Kaninchen in ein 80x80cm großen Käfig ohne Auslauf zu stecken ...

      Nein, auch ich halte unsere Tiere nicht optimal - das kann einfach niemand. Aber wir sollten immer alles versuchen, es den Tieren so angenehm wir möglich zu gestalten.

      Gruß und frohe Festtage
      Ralf

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      • #4
        Hallo Ralf,

        natürlich kontrollieren auch wir mehrmals am Tag das Außengehege. Nach meinem letzten Rundgang abends saß sie auch noch im Frühbeet. Wann sie dies verlassen hat, weiss ich nicht.

        Du hast natürlich vollkommen recht, dass ein noch so großes Terrarium kein Außengehege ersetzt.

        Aber: ich werde hier in Wuppertal wohl damit leben müssen, und die Beiden leider auch. Ich wollte meinen Beiden auch nicht in Mainz zurücklassen. Ich habe sie von Leuten übernommen, die sich mit der Haltung von Schildkröten übernommen haben. Sie waren in einem absolut desolaten Zustand. Es hat lange Jahre gedauert (und wirklich viel Geld gekostet), bis wir sie soweit hatten, wie sie jetzt sind, trotz zeitweiser Unterbringung im Terrarium. Da ich nie weiss, wo meine Tiere hinkämen, kommt eine Abgabe niemals in Frage.

        In unserem Haushalt leben viele (Abfall)Tiere (Hunde, Vögel und seit einigen Wochen 2 Bartagamen), die wir übernommen haben. Ich gebe mir immer die größte Mühe, meine Tiere so weit wie möglich artgerecht zu halten, aber leider sind mir bei der Haltung der Schildkröten nunmal von der Natur Grenzen gesetzt worden, die ich respektiere, auch der Gesundheit der Beiden zuliebe.

        In der Hoffnung, dass der nächste Sommer sonniger und wärmer

        Barbara

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        • #5
          Zitat von cmi Beitrag anzeigen
          Nein, auch ich halte unsere Tiere nicht optimal - das kann einfach niemand. Aber wir sollten immer alles versuchen, es den Tieren so angenehm wir möglich zu gestalten.
          Da stellt sich dann die Frage was bei schlechtem Wetter optimaler ist.
          • Ein 100m² Freigehege mit einem 1.5m² Frühbeet. Die Tiere müssen u.U. mehrmals am Tag eingesammelt und herumgetragen werden, wenn sie so lange im Freien waren, dass sie "festgefroren" sind; es gibt starke Temperaturschwankungen zwischen Frühbeet und Freigehege. Oder: die Tiere werden auf 1.5m² Frühbeetfläche eingesperrt und haben zur Lampenwärme Regen-Lichtverhältnisse und extrem hohe Luftfeuchtigkeit
          • Ein 3m² Terrarium mit hqi- und UV-Beleuchtung, mit begrenztem Platz aber optimalerem Klima.


          Optimal ist sicher beides nicht, aber ich ich tue mir schwer damit, zu behaupten eine der beiden Lösungen wäre sehr sehr viel besser als die andere.

          nachdenkliche Grüße, Sarina

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          • #6
            Bevor es unter den Tannenbaum geht

            noch ein paar Worte:

            Ich weiss, bei jedem Halter ist es anders: Unsere Tiere haben im Freiland mehrere Frühbeete in verschiedenen Größen. Im Sommer bleiben die Türen Tag und Nacht geöffnet ... tagsüber geht es rein und raus ... bei welchem Wetter auch immer. Abends gehen fast alle Tiere in die Häuser. Aber es gibt auch kalte und nasse Tage im Norden von NRW, da bleiben die Tiere im Frühbeet (trotz offener Tür). Es ist ihre Entscheidung - im Gegensatz zum abgeschlossenen Terrarium. Offensichtlich gibt es im Verhalten der gleichen Tierart sehr grosse Unterschiede, wahrscheinlich je nach Haltung und Erfahrungen der Tiere ...

            Wie ich hier im Forum lesen kann, ist das Verhalten bei unterschiedlichen Haltern sehr differenziert, so dass es immer schwieriger wird, bei Fragen kompetente Ratschläge zu geben.

            Letztendlich bleibt mir nur die Konsequenz: Mein Ratschlag bezieht sich auf die langjährige Erfahrung mit UNSEREN Tieren, ob es übertragbar auf andere Tiere in anderen Haltungen ist, bleibt offensichtlich fraglich ...

            ... und dann stellt sich die Frage: Ist es sinnvoll, zu bestimmten Themen überhaupt Ratschläge zu geben?

            ... to be continued ...?

            Ralf

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            • #7
              Zitat von cmi Beitrag anzeigen
              ... und dann stellt sich die Frage: Ist es sinnvoll, zu bestimmten Themen überhaupt Ratschläge zu geben?
              Ich kann nur für mich persönlich sprechen: Erfahrungen und Ratschläge finde ich immer sehr sinnvoll und hilfreich.

              Nur pauschale Vorwürfe, alles was andere nicht so machen wie man selbst sei Tierquälerei finde ich tatsächlich wenig sinnvoll.
              (das hast du so nicht geschrieben, ich beziehe mich auch nicht speziell auf deinen Text, dennoch gibg auch deine Aussage "Ausgewachsene Tiere in eine Terrarium zu halten ist nicht besser als ein Kaninchen in ein 80x80cm großen Käfig ohne Auslauf zu stecken" in diese Richtung)

              Grüße, Sarina

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              • #8
                Eigentlich wollte ich doch unter den Tannenbaum...

                ... aaaaaber:

                @Sarina
                Pauschale Äußerungen? Ähnlich wie bei der "angeprangerten Käfighaltung für Legehennen" ist das bei Kaninchen nicht anders. Daher denke ich, dass es sich nicht um eine Pauschalisierung handelt, sondern um eine im Tierschutzbereich allgemein anerkannte Meinung.

                Es ist nun mal leider so, dass es sich bei Käfighaltung - und bei Reptilien nennt man das Terrarium - um ein "Einsperren auf kleinem Raum" handelt.

                Und ich stelle mir dabei vor, dass ich als Mensch in ähnlicher Weise eingesperrt würde: Laufen kann ich am Tag 50 km und dann müßte ich IMMER nur in meiner Wohnung / meinem Haus mit 100 qm bleiben ... und das würde MIR persönlich bestimmt nicht gefallen.

                Wir Menschen glauben, dass Tiere keine Gefühle haben ... ich bin mir, wenn ich unsere zur Zeit über 80 Zwei- und Vierbeiner so ansehe, da nicht so sicher ...

                Und jetzt kommt dann doch meine pauschale Frage: Woher nehmen wir uns das Recht, die Tiere einzusperren ...

                Ja, auch wir haben Landschildkröten von der Kreisverwaltung in unserer Obhut genommen, "die nicht mehr in die Freiheit" können.

                Aber wenn ich das Verhalten einiger Käufer hier im Forum sehe, dann treibt es mir (für die Tiere) Tränen in die Augen ...

                So und nun höre ich zu diesem Thema auf ... - übrigens vertrete ich hier nur meine Meinung, die vielleicht auch nicht immer richtig ist!

                Ralf

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                • #9
                  Hallo Ralf,

                  jetzt weichst du etwas vom Thema ab. 2 Schildkröten ausschließlich bei schlechtem Wetter in einem 3m² großem, gut beleuchteten Terrarium zu halten, ist sicherlich nicht mit Legebatterie-Hühnern vergleichbar.

                  Grüße, Sarina

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                  • #10
                    Hallo Ralf,

                    ich habe mir mal die Zeit genommen, Deine verschiedenen Beiträge zu lesen. Sicherlich bist Du ein kompetenter und auch sehr erfahrener Tierhalter, aber leider wirst Du sehr oft persönlich bei Deinen Antworten. Wenn Du mich bei meiner Haltungsart mit Besitzern von Legebatterien vergleichst, so werde ich das mit Humor nehmen und auch überstehen

                    Denn es ist definitiv nicht so. Die zeitweise Unterbringung im Terrarium bei sehr nass-kalten Außentemperaturen wurde mir damals von dem Essener Tierarzt Dr. Appelt geraten. Er ist übrigens ein Tierarzt der sich auch auf Reptilien spezialisiert hat. Zwischenzeitlich bin ich in Schwelm bei Dr. Diegel (schaue Dir mal seine Hompage, und Du wirst erkennen, dass auch er sich auf Reptilien spezialisiert hat). Auch er unterstützt mich bei meiner Haltung der beiden Schildkröten und auch bei der Haltung meiner Bartagamen und hat nichts gegen eine gelegentliche Unterbringung im Terrarium einzuwenden, bei entsprechender Ausstattung natürlich, sollten beide Tierärzte so irren und falsch beraten? Das glaube ich eher nicht.

                    Aber :

                    Ich dachte, dass dieses Forum auch dazu dient, Anfängern Hilfestellung zu geben und Wege aufzuzeigen, um Haltungsbedingungen entscheidend zu ändern. Denn ich glaube, dass ein Anfänger, der sich hier anmeldet und Fragen stellt, auf dem Weg ist seine Haltungsbedingungen verändern zu wollen, und das ist doch immer ein guter Weg! Wenn er aber gleich bei der ersten Frage eine Deine Antworten um die Ohren gehauen bekommt, bezweifele ich sehr stark, ob ihm das wirklich weiter hilft. Im schlechtesten Fall kommt er nie wieder auf diese Seite, und das kann doch auch von Dir nicht so gewollt sein, den so wird ihm bestimmt nicht geholfen, und seinen Tieren schon gar nicht.

                    Für mich ist diese Seite sehr wichtig, da ich mir hier doch einiges an Wissen über meine Bartagamen aneignen konnte. Ich finde es auch sehr interressant zu lesen und mir Bilder anzuschauen, wie andere ihre Terrarien eingerichtet haben. Ich habe schon einige wirklich gute Anregungen umgesetzt.

                    Ich würde auch in Zukunft jedem Neuling erst mal raten, hier diese Seite anzuschauen bevor sie sich ein Reptil kaufen. Es wäre doch sehr schön, wenn die dann nicht von Antworten von Dir von vorneherein so abgeschreckt wären, sich nach Haltungsbedingungen erkunden, und vielleicht auch dann zu erkennen, dass die Haltung doch nicht so einfach oder zu teuer ist und davon Abstand nehmen, ein Reptil anzuschaffen. Das ist doch auch Sinn dieser Seite, oder denkst Du nicht?

                    Barbara

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                    • #11
                      Das Thema hatten wir nun schon zweimal.

                      Es wird wohl zu keiner Annäherung kommen.

                      Gruß

                      Ingo
                      Kober? Ach der mit den Viechern!




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