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Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

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  • #16
    Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

    Ob´s nun besser ist wenn die Weibchen getrennt gehalten werden will ich nicht beurteilen, ... aber ich habe in diesem Zusammenhang etwas interessantes in meiner Thb-Gruppe (1,3 + ein männliches Jungtier das schon fleisig übt) beobachtet.

    Eines der Weibchen wird bevorzugt und ständig begattet. Wobei es sich dabei noch nicht ´mal um das größte und schwerste Weibchen handelt. Es ist, mit menschlichem Auge betrachtet, sicherlich das am wenigsten atraktive (relativ leicht, viel zu flach gewachsener Panzer, Verkrüppelung am Carapax). Die anderen werden von den Männchen zwar auch begattet, aber eben viel seltener, sie können in Ruhe fressen auch wenn die Männchen direkt daneben sind.
    Das besagte Weibchen dagegen wird oftmals so bedrängt dass es dem Tier zeitweise kaum möglich ist ausdauernd zu fressen. Diverse Bisswunden vom Liebhaber an den Beinen kommen auch immer wieder vor.
    Speziell dieses Weibchen, könnte ich mir vorstellen, würde sich vieleicht wohler fühlen ohne die Männer im Gehege. Für die anderen allerdings scheinen die Männer aber überhaupt kein Problem darzustellen.

    Am Platz liegt´s denke ich nicht, Freigehege mit ca. 50 qm, Frühbeet 2,5qm, mehrere Schlafhöhlen, Gehege ist strukturiert mit Sträuchern, unterschiedlich stark bewachsenen Wiesenflächen, Hügel, Rückzugsmöglichkeiten in STeinhügel.

    Habe die Tiere seit 2 Jahren, beim Vorbesitzer lief die Sache wohl ähnlich ab....
    Letztes Jahr zwei Eiablagen, dieses Jahr bisher auch zwei, ALLE Eier die ich ausgebrütet habe waren im letzten Jahr befruchtet (von verschiedenen Weibchen) und ich gehe davon aus dieses Jahr auch (wird sich die Tage herausstellen :-) ) - ist allerdings wenig aussagekräftig weil ich nur wenige ausbrüte.

    Vielleicht kann man also nicht pauschal sagen die eine o. die andere Lösung ist die bessere. Man sollte wohl die jeweilige Gruppe betrachten, bzw. die Zusammensetzung optimieren.


    Grüße.... Ulrike

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    • #17
      Re: Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

      eva1 wrote:
      Caedmon wrote:
      "reicht das völlig um die Geschlechtsorgane nicht "schwinden" zu lassen, wie GerhardW dies behauptet."
      Von dieser Theorie von Gerhard habe ich natürlich auch schon gehört/gelesen. Deshalb habe ich natürlich schon aus reiner Neugier heraus mal zwei Tierärzte dazu befragt. Beide meinten unabhängig voneinander, dass man zwar bei sehr lang einzeln gehaltenen Schildkröten durchaus Verhaltensänderungen beobachten kann, was das Paarungsverhalten angeht. Keiner der Ärzte konnte aber bie Sektionen je bei solchen Tieren veränderte oder gar verkümmerte Geschlechtsorgane feststellen.

      Schöne Grüsse

      Eva
      Ihr habt meine "Theorie" (zu der ich lebende Beweise habe) falsch zitiert. Richtig ist, dass viele einzeln gehaltenen Weibchen und einige einzeln gehaltene Männchen die volle Geschlechtsreife nicht, oder verspätet erreichen. Richtig ist auch, dass bei einigen Tieren, die von der Gruppe gtrennt werden, nach einiger Zeit die Eier/Spermienproduktion eingestellt wird und der Geschlechtstrieb erlischt.
      Aber ich habe NIE behauptet, dass Geschlechtsorgane physisch schrumpfen oder verkümmern würden. Sie werden lediglich inaktiv.
      Wenn schon zitieren, dann richtig.

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      • #18
        Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

        @Ulrike
        Es ist immer schwierig, die Sache auf die Entfernung richtig einzuschätzen. Aber sichtbare Bisswunden sollten eigentlich nicht oder kaum auftreten.
        Es kann zwar immer mal vorkommen, dass bestimmte Weibchen besonders interessant für
        Männchen sind (besonders gut riechen) aber auch dann sollten die Werberituale nicht zu stark sein, bzw das Weibchen sich wehren können.
        Schaue dir die Weibchen genau an, ob sie in Farbe und Form stark differieren, vielleicht gehören sie verschiedenen Lokalformen an.
        Putze das Tier mit klarem Wasser gut ab um den Eigengeruch etwas zu reduzieren und drehe das Männchen eine Zeit lang jedesmal auf den Rücken wenn es versucht, sich mit dem Weibchen zu paaren. Das machen viele Weibchen auch, wenn sie nicht in Paarungslaune sind. Vielleicht können wir so die Lust des Männchens etwas bremsen.

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        • #19
          Re: Re: Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

          Hallo Gerhard,

          wie hast Du denn am lebenden Tier festgestellt, dass die Spermienproduktion erlischt? Ich kenne Untersuchungen an Säugetieren, wo man ja künstlich Sperma gewinnen kann - aber bei Schildkröten? Wenn Du "Beweise" hast, wär's gut, wenn Du sie möglichst bald publizieren würdest, damit Du das nicht in allen Foren immer wieder darstellen musst. Es würde mir hier vieles leichter machen, wenn ich mir Deine Ergebnisse mal im Zusammenhang ansehen könnte. Ich fühle mich jedenfalls von Deinen Postings öfter mal heftig angegriffen - und weiss doch gar nicht, worauf Dein kategorisches FALSCH!! zu meinen eigenen, langjährigen Erfahrungen eigentlich basiert.

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          • #20
            Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

            Hallo Gerhard,

            das mit dem "Putzen" probier ich ´mal aus, obwohl es natürlich keine Dauerlösung sein kann ...

            3 Tiere stammen alle aus dem gleichen Gebiet (sind noch alte Wildfänge, der frühere Besitzer hatte dort ein Ferienhaus) aber auch bei denen sind die Färbungen sehr unterschiedlich. Ob die Wuchsform sich unter normalen Umständen unterscheidet kann ich nicht sagen, da alle sehr höckerig sind und das eine Weibchen eben Typ "Flunder" ist.

            Ich habe mir auch gedacht dass es am Geruch liegen muss, denn wenn ein Männchen gerade eins der anderen Weibchen umwirbt, und die "Sexbombe" kommt um die Ecke sind alle anderen scheinbar Luft.....
            Nunja..., werd´ schau´n wie die Sache sich weiterentwickelt.

            Danke für Deine Tipps

            Grüße ... Ulrike

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            • #21
              Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

              Eine hohe Befruchtungsrate und viel Nachwuchs allein ist nicht unbedingt ein Zeichen für gute Haltungsbedingungen.

              Das sind nun zwar alles keine hochwissenschaftlichen Erkenntnisse, beruhen aber doch auf sehr viel Erfahrung.

              Ich habe so wohl Männchen( sind recht selten), als auch Weibchen, die einzeln aufgezogen wurden und nun offensichtlich unfruchtbar sind oder waren, bzw andere Verhaltensanomalien zeigen. Männchen zeigen an solchen Weibchen kein Interesse und solche Männchen zeigen kein Interesse an Weibchen. Die meisten der Weibchen beginnen (oft erst nach mehreren Jahren) nach der Vergesellschaftung mit Männchen mit der Eiproduktion (und sind dann auch plötzlich interessant für die Männchen) und legen auch Eier. Jedoch sind die Eier anfangs sehr oft zu klein, falsch beschalt oder werden ohne Grube abgelegt. Bei eingen gibt sich das mit der Zeit, allerdings fallen diese Tiere weiter durch schlechte Befruchtungsraten auf, andere haben nie richtige Gelege. Wir selbst haben im Moment 3 derartige Weibchen, die einzeln aufgezogen wurden. eines hat noch nie ein Ei gelegt (wird auch von Männchen nicht beachtet), eines legt jedes Jahr 2-3 unbefruchtete Eier ohne Grube und eines legt nun nach mehreren Jahren mit kleinen und schlecht beschalten Eiern eingermaßen normale Gelege, die lediglich durch schlechte Befruchtungsraten auffallen. Alle 3 sind überdurchschnittlich groß. Ähnliche Tiere kenne ich auch von anderen Haltern. Bei Männchen ist typisch, dass sie die klassischen Verhaltensanomalien (Agressivität, Paarung mit Gegenständen, etc.) zeigen. Es gibt aber auch vereinzelt Tiere, die kein Interesse an Weibchen zeigen und auch von anderen Männchen komplett ignoriert werden. Auch ein solches Tier haben wir.
              Bei Tieren, die in erwachsenen Zustand isoliert wurden, treten die selben Symptome nur abgeschwächt und seltener auf und die allermeisten Tiere sind nach ein paar Jahren wieder unauffällig.
              Als Beispiel, wir haben vor ein paar Jahren ein Weibchen übernommen nachdem ein 2tes Weibchen gestorben ist mit dem es über 20 Jahre vergesellschaftet war. Das verbliebene Weibchen (das in der ganzen Zeit kein einziges Ei gelegt hatte) hatte darauf hin das Fressen komplett eingestellt. Bei uns wurde das Weibchen bereits in der Quarantäne mit einem Männchen vergesellschaftet (es begann darauf hin wieder mit der Nahrungsaufnahme). Dieses beroch das Weibchen zwar, unternahm aber zunächst keinen Paarungsversuch. Nach der Winterruhe kamm es aber plötzlich zu Paarungen und nach einem weiteren Jahr legte das Weibchen ein normales Gelege (das allerdings komplett unbefruchtet war). Im folgenden Jahr waren es 2 normale Gelege mit einigen befruchteten Eiern und heute hat das Weibchen normale Gelege mit zufriedenstellenden Befruchtungsraten.

              Das alles lässt sich meiner Meinung nach nur dadurch erklären, dass betroffene Tiere inaktive Geschlechtsorgane haben und deshalb auch keinen attraktiven Geruch für andere Tiere aufweisen (ähnliche Erscheinungen kenne ich auch aus der Papageienzucht). Ich bin mir recht sicher, dass man z.B. bei dem einen Weibchen, das für die Männchen immer noch komplett uninteressant ist, bei einer Sektion Eierstöcke in juvenilem Zustand vorfinden würde und dass man bei Weibchen, die aufgrund Einzelhaltung die Eierproduktion eingestellt haben keine reifen Follikel im Eierstock finden würde. Sollte ich mal solche Tiere in totem Zustand in die Hände bekommen, werde ich sie natürlich sezieren, aber bei den lebenden reichen mir die gemachten Beobachtungen, um mir meinen Vermutungen recht sicher zu sein.

              Noch etwas aktuelles zur Geschlechtertrennung, mir wurden gerade die Erlebnisse von jemandem erzählt, der dies ausprobiet hatte. Er trennte die Männchen letztes Jahr im Juli von den Weibchen und lies sie dieses Jahr im Mai wieder zusammen. Das Ergebnis waren schwere Rangkämpfe unter den Männchen mit entsprechenden Verletzungen und 2 durch Paarungsversuche verletzte Weibchen so wie ein verworfenes Gelege. Besonders auffallend ist hier, dass Thb die Hauptpaarungszeit eigentlich erst im Hochsommer nach der Eiablagezeit haben. Z.B. interessieren die Männchen sich bei uns erst ernsthaft für die Weibchen, wenn diese ihre (bei uns obligatorisch 2) Gelege abgesetzt haben. Zuvor werden die Weibchen zwar berochen, es kommt aber praktisch nie zu Paarungen, außer eher selten direkt nach der Winterruhe. Bei T.horsfieldii (und wohl den meisten T.graeca)ist die Hauptpaarungszeit dagegen direkt nach der Winterruhe und wird dann anschließend durch die Eiablagezeit beendet. Erst nach der Eiablagezeit kommt es wieder vereinzelt zur Paarung.
              Bei uns sind übrigens in 27 Jahren Gruppenhaltung keinerlei Verletzungen durch Paarungsversuche oder Rangkämpfe aufgetreten. Und wir haben, wenn man die 3 Problemweibchen und ein weiteres mit zu enger Panzeröffnung außen vor lässt, eine Befruchtungs- und Schlupfrate von nahezu 100 %. Das deckt sich auch alles mit den Erfahrungen vieler anderer Halter.

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              • #22
                Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                Hallo Gerhard,

                das sind wirklich sehr interessante Beobachtungen, die Du schilderst! Leider werden sie hier im Forum nach einiger Zeit wohl "verloren gehen". Irgendwann rutscht der Thread halt auf die nächste Seite und später ins Archiv. Und die Leser in den anderen Foren kennen ihn womöglich gar nicht, weil sie hier nicht vorbeisurfen.

                Selbst wenn diese Beobachtungen, wie Du selbst schreibst, noch irgendwann dadurch untermauert werden müssten, dass Tiere mit den entsprechenden Auffälligkeiten hormonphysiologisch untersucht werden (das unterstelle ich jetzt einfach mal) und später, nach ihrem natürlichen Ableben (!) seziert und histologisch untersucht werden, wär's doch eigentlich sinnvoll, das, was Du hier dargestellt hast, jetzt schon - zitierfähig - zu publizieren! Dann könnten wir "im guten Stil" und allgemein zugänglich darüber diskutieren. Mit einem Forumsbeitrag als Grundlage ist das immer noch schwierig - besser als ohne, aber trotzdem... Also, wie wär's?

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                • #23
                  Re: Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                  Guten Tag,
                  zum Thema Freiräume möchte ich folgendes berichten:
                  Mein soziales Umfeld und ich betreuen ein Paar Steppenschildkröten, die sich auf 180 m² Dachjuhee arrangieren müssen.
                  Das Männchen haust seit 2000 stabil unter ner Steinplatte anner südwärts gelegenen Ostwand.
                  Am 1.7.02 das Weibchen dazu. Geschlechtertrennung endete nach gut einer Woche, weil das Weibchen aus dem Quarantänefünftel ausbüxte. Fortan ward Geraschel im Karton. Wilde Verfolgungsjagden in Kombination mit Wegelagerei an strategisch günstigen Stellen. Einzig ein Ziel! Doch jedesmal wenn das Männchen ordentlich nachhaken wollte, ergriff das Weibchen die Flucht. Naja? Da waren ja 100 Jahre Einsamkeit zu kompensieren. Bis dann an einem Sonntag im August, frühs um fünf. Ich beim Morgenkaffee. Taucht aus dem Nichts heraus das Männchen auf und stapft schnurgerade nach hause. So zeitig ist normal nicht seine Zeit. Nachforschung ergab, daß die beiden die Nacht gemeinsam unterm Rebstock verpennt hatten. Von da an entkrampfte sich die Situation. Will heißen das Männchen kehrte unter seine Steinplatte zurück und stellte die Nachstellungen ein. Das Weibchen schlug endgültig seine Zelte unter einer westwärts gelegenen Regentonne auf. Sie hatte dies Quartier bereits die ein oder andere Nacht angetestet. Die Distanz zwischen beiden: Ziemlich üppig. Lediglich eine Bleibe anner Nordwand hätte den Abstand weiter vergrößert. Das soziale Umfeld: Dit wird nüscht mit die beiden. Die schaun sich mit dem Arsch nicht an. Von diesem Quartier aus erkundete sie Tag für Tag den ihr verfügbaren Raum. Und obwohl sie weiß, daß unter der Platte der böse Feind lauert, schlenderte sie gelegentlich ebenda vorbei, was dann oftmals in wüsten Szenen endete. Abgesehen von der heißen Phase im Frühjahr ist es bis heute so geblieben. Viele Nächte verbringt sie bei sich aber an manchen Abenden besucht sie ihn unter der Platte. Das führt dann morgens zu dem was wir kuscheln nennen. Das Weibchen liegt inner Sonne und das Männchen irgendwo drumrum und legt seinen Kopf auf ihren Panzer. Bewegt sie sich, dann post er ein bißchen. Wenn sie dann los will, gibt es ein wenig Gezecke frei nach dem Motto: Mir wär am liebsten, du gingst übahaupt nicht aus.
                  Lange Rede kurzer Sinn.
                  Ich glaube es ist hilfreich, wenn die Weibchen über Rückzugsmöglichkeiten verfügen. Und meine Erfahrung ist, daß das Männchen das respektiert.
                  Wie sowas inner Großgruppe und in Ballungsräumen und dann noch mit Sexbomben zu händeln ist, davon habe ich keine Ahnung. Aba ich habe gehört es soll selektive Katzenklappen geben, die manche Katzen usw...

                  Herzlichst pflugente

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                  • #24
                    Re: Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                    Beate wrote:
                    Hallo Gerhard,

                    das sind wirklich sehr interessante Beobachtungen, die Du schilderst! ...
                    Selbst wenn diese Beobachtungen, wie Du selbst schreibst, noch irgendwann dadurch untermauert werden müssten, dass Tiere mit den entsprechenden Auffälligkeiten hormonphysiologisch untersucht werden (das unterstelle ich jetzt einfach mal) und später, nach ihrem natürlichen Ableben (!) seziert und histologisch untersucht werden, wär's doch eigentlich sinnvoll, das, was Du hier dargestellt hast, jetzt schon - zitierfähig - zu publizieren! Dann könnten wir "im guten Stil" und allgemein zugänglich darüber diskutieren.
                    Hallo Beate

                    Schön und gut, solche Beobachtungen alleine reichen gewiss nicht aus, um solche Thesen zu untermauern, wie Du ja auch schon geschrieben hast. Ich habe da z. B. eine Kundin, deren Griechin, die sie seit über 40 Jahren besitzt, in der langen Zeit Phasen mit Gelegen hatte und Phasen ohne Gelege. Die ersten Gelege kamen dann, als damals ein Männchen anwesend war, das dann leider später ausgebüchst ist. Schon ein Jahr später stellte das Weibchen die Eiproduktion ein. Als es vor 5 Jahren (also nach rund 35jähriger Einzelhaltung) einen Jungspund als Gesellen bekam, begann die Eiproduktion aufs Neue, auch wenn die Eier erst mal unbefruchtet waren. Heuer scheint das Männchen geschlechtsreif geworden zu sein, weil die Eier alle befruchtet sind.

                    Eine Schildkröte allein macht noch keinen Schildkrötensommer, also sind solche Erfahrungen sicher nicht repräsentativ. Ich denke aber, dass sicher nicht alle allein gehaltenen Schildkröten Verhaltensstörungen aufweisen müssen und auch nicht fortpflanzungsunfähig sind, wie Gehards Äusserungen nach zu schliessen wäre. Ich denke weiterhin, dass so manches unbefruchtetes Gelege daher kommt, weil die Dame dem/den Herren nicht geneigt ist und nichts von ihnen wissen will. Auch umgekehrte Antipathien/Sympathien unter Schildkröten schliesse ich keineswegs aus. Das beste Beispiel sind meine eigenen horsfieldiis, wo die Dame mit dem eher schüchternen Männchen nur spielt, aber ihn nicht zur Sache lässt. Ergo: die Eier sind unbefruchtet.

                    Schöne Grüsse

                    Eva

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                    • #25
                      Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                      [quote]Mitoz wrote:
                      ok, also ich schliesse mal

                      zu wenig Platz (das Gehege hat eine ca. Grundfläche von knapp 20m²)

                      Ja zu wenig Platz und jahrelanger Stress
                      bei den Tieren.

                      Hier müßte pro Geschlecht Minimum 30 qm haben.
                      Wenn alle zusammen gehalten werden, sollte ein Gehege on über 100qm da sein.

                      Man sieht den Tieren normalerweise den Stress
                      nicht an.
                      Ich habe auch einmal 5 T.m. übernommen, die
                      ca. 30 qm Gehege hatten. Sie hatten sich sogar gut vertragen, aber die NZ waren wenig.
                      Bei mir expodierte die Eizahl und auch die
                      daraus resultierende Befruchtungsrate. Obwohl
                      mein Gehege mit 100 qm noch immer zu klein ist.
                      Gruß Petra

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                      • #26
                        Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                        Hallo,

                        wir haben auch ein 40-jähriges THB-Weibchen, das immer alleine gehalten wurde. Sie wiegt stolze 2,7 kg und wurde von uns 2002 übernommen.

                        Hinzugekauft haben wir 2002 ein Männchen, ca. 560 g schwer und 8 Jahre alt. Das Männchen interessiert sich nicht für das alte Weibchen.

                        Hinzu kam noch ein 5-jähriges Weibchen, auch sie wird von ihm ignoriert. Ist ja auch noch nicht geschlechtsreif. Sie wurde mit einem Weibchen und einem Männchen zusammen gehalten.

                        Nach dem Winterschlaf im Frühjahr 2003 hat unser altes Weibchen Frühlingsgefühle, sie bestieg dauernd einen STEIN, der ungefähr so groß wie sie ist.

                        Wir haben jetzt den Stein durch einen kleineren ersetzt, weil wir dachten, daß sie das Männchen vielleicht wegen seiner deutlich geringeren Größe nicht als Mann akzeptiert.

                        Wir haben sie seitdem aber auch nicht mehr auf dem Stein gesehen.

                        Die 3 Tiere treffen sich an Futterstelle, Frühbeet, Eiablagehügel. Und sie treffen sich an Lieblingsstellen beim Sonnen, so daß die Gehegegröße von 300 qm keine Rolle spielen dürfte.

                        Ist das Männchen eine kleinere Unterart und wird deshalb nicht als Männchen akzeptiert?

                        Ist das Weibchen aus Unkenntnis (kein triebiger Mann da )und Verzweiflung zur Liebe zu dem Stein (wobei sie den männlichen Part übernimmt)getrieben worden?

                        Wenigstens spürt es, daß im Frühjahr etwas mit ihm passiert.

                        Isoliert aufgewachsene Weibchen wurden nach wievielen Jahren für die Männchen interessant?

                        Warum zeigt das mittlerweile 9-jährige Männchen keinen Paarungstrieb, sondern wandert fast nur umher? Nicht einmal Frühlingsgefühle, wie sie das Weibchen wenigstens hatte.

                        Was können wir an unserer Haltung optimieren?

                        Ein "Heimlicher" ist das Männchen unseres Erachtens nicht, da wir tagsüber häufig draußen sind und die Tiere beobachten.

                        Würde ein zusätzliches Männchen Abhilfe schaffen, oder nur Unfrieden stiften, oder wäre ein Tausch gegen ein triebiges Männchen sinnvoller?

                        Wie lange sollen wir ihnen noch Zeit geben, weil wir doch auch zu gerne mal Nachwuchs hätten?

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                        • #27
                          Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                          Ernestine wrote:
                          Warum zeigt das mittlerweile 9-jährige Männchen keinen Paarungstrieb, sondern wandert fast nur umher? Nicht einmal Frühlingsgefühle, wie sie das Weibchen wenigstens hatte.

                          Was können wir an unserer Haltung optimieren ?
                          Hallo Ernstine

                          Ich würde mir nicht die eigenen, sondern die vergangenen Haltungsbedingungen für das Männchen ansehen: Ernährung, Temperaturen (war es für das Tier immer warm genug?), Überwinterungsverhältnisse, etc. Ich glaube nämlich sehr viel mehr, dass es an den Vorbedingungen liegt und nicht an Deinen. Wobei ich nicht meine, dass das Tier vorher vielleicht zu einsam war ;-)
                          Eine Blutprobenuntersuchung bei einem schildkrötenerfahrenen Tierarzt bringt da manchmal wundersame Dinge zum Vorschein !

                          Schöne Grüsse

                          Eva

                          Kommentar


                          • #28
                            Re: Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                            Beate wrote:
                            wär's doch eigentlich sinnvoll, das, was Du hier dargestellt hast, jetzt schon - zitierfähig - zu publizieren! Dann könnten wir "im guten Stil" und allgemein zugänglich darüber diskutieren. Mit einem Forumsbeitrag als Grundlage ist das immer noch schwierig - besser als ohne, aber trotzdem... Also, wie wär's?
                            Im Prinzip schon, aber ich binde mich ungern an Verträge u.ä., mit denen ich mir bei jeder zukünftigen Äußerung um Copyright o.ä. Gedanken machen muss. Auch habe ich festgestellt, dass sehr viele Empfehlungen, die wir in Foren geben, von anderen Aufgenommen und in Internetseiten und Berichte integriert werden (wäre nett, wenn alle vorher fragen würden) und auch in anderen Foren weiter verbreitet werden (bin immer wieder überrascht, wie schnell das geht), so dass die Informationen auch in Zukunft erhalten bleiben.

                            Kommentar


                            • #29
                              Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                              Mache das nächste mal doch bitte einen eigenen Thread auf, sonst wird´s zu unübersichtlich

                              Ernestine wrote:
                              Ist das Männchen eine kleinere Unterart und wird deshalb nicht als Männchen akzeptiert?

                              Aber es sind schon alles Thb ? Ansonsten gibt es durchaus Unterschiede in Geruch und Verhalten, so dass andere Arten (zum Glück) oft nicht als Geschlechtsparnter anerkannt werden.

                              Ist das Weibchen aus Unkenntnis (kein triebiger Mann da )und Verzweiflung zur Liebe zu dem Stein (wobei sie den männlichen Part übernimmt)getrieben worden?

                              Das könnte eine Folge davon sein, dass sie nun vielleicht zum ersten mal in ihrem Leben ein Männchen riecht. Vermutlich ist das ein Zeichen dafür, dass sich in den Geschlechtsorganen etwas tut, was eine Scheinschwangerschaft oder eine Art Pubertät ausgelöst hat. Warte ab, aber achte sicherheitshalber auch auf Anzeichen von Legenot. Männliches Verhalten bei Weibchen kann auch ein Anzeichen für Trächtigkeit sein.

                              Isoliert aufgewachsene Weibchen wurden nach wievielen Jahren für die Männchen interessant?

                              Manche schon nach einem Jahr, manche gar nie.

                              Warum zeigt das mittlerweile 9-jährige Männchen keinen Paarungstrieb, sondern wandert fast nur umher? Nicht einmal Frühlingsgefühle, wie sie das Weibchen wenigstens hatte.

                              Warte ab, kommt vermutlich nächstes Jahr noch. Oft dauert es mehr als ein Jahr, bis sich Schildkröten eingelebt haben. Auch muss erst einmal ein verführerisch duftendes Weibchen da sein.

                              Was können wir an unserer Haltung optimieren?

                              Bei 300 qm bei 3 Tieren muss man darauf achten, dass sie nicht zu viel Futter zur Verfügung haben. Eigentlich sollte auf 300 qm mehr als genug Futter wachsen, aber ihr habt zusätzlich noch einen Futterplatz ?


                              Würde ein zusätzliches Männchen Abhilfe schaffen, oder nur Unfrieden stiften, oder wäre ein Tausch gegen ein triebiges Männchen sinnvoller?

                              Bei nur 2 Weibchen könnte ein weiteres Männchen Probleme bereiten, muss aber nicht unbedingt. Auch hier würde ich abwarten.

                              Wie lange sollen wir ihnen noch Zeit geben, weil wir doch auch zu gerne mal Nachwuchs hätten?

                              Es kann gut sein, dass ihr vom alten Weibchen nie Nachwuchs haben werdet. Beim jungen Weibchen wird es schon klappen, wenn es erst mal Geschlechtsreif ist. Da ihr viel Platz habt, spricht eigentlich nichts dagegen, wenn ihr noch zusätzliche Tiere (z.B. ein paar Jungtiere) kauft und diese nach entsprechender Quarantäne in die Gruppe integriert.

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                              • #30
                                Re: Re: Re: Re: Gründe für nicht/schlecht befruchtete Gelege

                                Hallo Gerhard,

                                schade, dass Du die oben beschriebenen Erfahrungen nicht publizieren willst - das Posting war ein durchaus ernst gemeintes Angebot von mir, ein bisschen Hilfestellung zu leisten, weil ich da Erfahrungen habe. Ich find's schade, wenn Du nur als Miesmacher angesehen wirst - aber ich respektiere natürlich Deine Entscheidung. Einen guten Artikel zu schreiben ist wirklich eine Heidenarbeit...

                                Übrigens: Auch ich habe andere Erfahrungen in bezug auf Schildkröten als Du, aber deshalb bemühe ich mich trotzdem, nicht alle abweichenden Meinungen gleich abzuqualifizieren.

                                Viele Grüße
                                Beate

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