Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Probleme beim Schlupf

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Probleme beim Schlupf

    Hallo an alle,

    ich habe einige dringende Fragen.
    Wir haben zum ersten Mal Eier unserer Testudo horsfieldii gehabt. Eines begann nun am Wochenende zu schlüpfen. Bisher lief alles ganz normal. Der kleine begann Samstag früh rauszukommen und hat bis jetzt sich fast vollständig befreit.
    Nun kommt er nicht weiter. Ich hab mir das mal leicht (soweit möglich) angesehen und es scheint der Dottersack klebt am Ei, außerdem erkenne ich auch eine blutige Stelle am Dottersack irgendwo. Er scheint starke Schmerzen zu haben. Streckt den Hals immer mal raus. öffnet das Maul weit als wenn er nach Luft schnappt und zeigt typisches Schmerzverhalten. Die Luftfeuchtigkeit ist über 80 Prozent, Temperatur 31 Grad im Brutkasten.
    Unser Tierarzt ist im Urlaub, was kann ich tun?
    Sollte ich versuchen ihn zu befreien und auf feuchtes Küchenpapier legen?

    Ich bin am verzweifeln.

    Viele Grüße
    Katja

  • #2
    Hallo Katja,

    kann verstehen, dass du am Verzweifeln bist. Was du schreibst, klingt gar nicht gut. Wenn ich ehrlich bin, ich glaube nicht, dass dieses Baby überlebt. Atmen mit offenem Mund bei einer Schildkröte ist schon ein ganz schlechtes Zeichen. Eigentlich müsste ein Baby, wenn es sich aus der Eischale vollends löst, schon einen fast gestreckten Bauchpanzer (Falte noch sichtbar) und einen im Idealfall vollständig eingezogenen Dottersack haben. Dann bleibt nichts hängen, nichts kleben, nichts wird verletzt. Ein verletzter Dottersack kann sich leicht infizieren. Dann ist kaum noch was zu machen. Als allerletzte Möglichkeit käme in Frage, das Tier manuell aus der Eischale zu befreien und den Dottersack abzubinden. Ich selbst habe so etwas noch nie gemacht. Das müssten dir Erfahrenere erklären.

    Wie lange war die Inkubationszeit bisher? Bei welcher Temperatur und Feuchtigkeit hast du gebrütet? Nachgefeuchtet? Eingegraben oder offen? Welches Substrat? Hat das Baby das Ei an der Seite oder an einer der spitzen Enden geöffnet?

    Alles Gute!
    Annemarie

    Kommentar


    • #3
      re

      Hallo Annemarie,

      vielen Dank für die Antwort. Ja leider hat der Kleine es nicht geschafft.
      Er ist vor einer halben Stunde verstorben.
      Ich hab es mir jetzt angeschaut. Der Dottersack war noch groß, sehr blutig (klebte richtig am Ei)und stinkt stark. Ich habe einige Bilder gemacht, vielleicht weiß jemand was hier falsch war. Es war, wie gesagt das allererste Mal das ich Eier bebrütet habe.
      Als Substrat hab ich Vermiculite genommen, die Eier nicht vergraben. Temperatur ca. 31 Grad (Durchschnitt), Luftfeuchte 80-85 Prozent.
      Bisher waren es 8 Wochen Inkubationszeit. Das Baby öffnete das Ei an einer Seite.
      Ich kann auch noch Bilder anhängen vom Schlupf.

      Ich hoffe jemand weiß Rat, 3 Eier sind noch zu.
      Angehängte Dateien

      Kommentar


      • #4
        Hallo,

        o je, das sieht übel aus. Zum Glück hat es nicht noch länger leiden müssen.

        8 Wochen sind 56 Tage. Damit ist dieses Baby eindeutig zu früh geschlüpft. Ich hoffe, dass die anderen Eier noch eine Woche zu bleiben. 63-68 Tage wären eine angemessene Zeit, manchmal dauert es auch noch länger.

        Seitliches Öffnen des Eis ist der Regelfall, das war also nicht das Problem. 80-85% Luftfeuchte sind eher viel für Steppenschildkröteneier. So viel Feuchtigkeit könnte einen frühen Schlupf begünstigen (muss aber nicht). Hast du das Vermiculite nachgefeuchtet oder ist Kondenswasser aufs Ei gelangt? Das vertragen diese Eier nicht so gut; es kommt zu vorzeitigem Schlupf oder Absterben von Embryonen.

        Es könnte auch sein, dass das Ei schon zuvor, ohne dass du es gemerkt hat, einen Riss hatte und Keime eindringen konnten. Der üble Geruch deutet auf eine starke Infektion des Dottersacks hin. Das Baby hatte absolut keine Chance.

        Bei 31° können sich die Babys problemlos entwickeln, aber es besteht die Gefahr, dass viele Männchen entstehen. Wenn du mal wieder brütest, brüte wärmer. 33-33,5° werden von dieser Schildkrötenart bei Inkubation mit konstanter Temperatur gut toleriert. Es ist nicht nötig, während der gesamten Zeit so warm zu brüten. Wenn nach etwas mehr als der Hälfte der Inkubationszeit das Geschlecht festgelegt ist, kann man die Temperatur zurückfahren.

        Mehr Glück für die nächsten Eier!

        Gruß
        Annemarie

        Kommentar


        • #5
          Hallo Annemarie,

          danke für die ganzen Hinweise. Ich hatte mich an einigen Büchern orientiert was die Werte betrifft.
          Ja fand es auch recht früh aber konnte ihn ja nicht aufhalten.
          Kondenswasser ist nicht auf das Ei gekommen und nachgefeuchtet habe ich nichts.
          Risse habe ich zumindest nicht gesehen, aber ausschließen kann ich es nicht genau.
          Danke, vielleicht hab ich noch Glück mit einem der anderen drei.

          lg katja

          Kommentar


          • #6
            Hallo,

            ist es normal, dass der Bauchpanzer nach hinten so offen aufgeklappt ist (hätte er sich später innerhalb der Brutzeit noch geschlossen) oder handelt es sich um eine Deformation, eine Missbildung?

            Es ist gut, dass das Kleine nur kurz leiden musste; es bricht einem das Herz. Wahrscheinlich ist es wegen der Schmerzen früher geschlüpft.

            Ich drücke fest die Daumen für die Geschwisterchen.

            Liebe Grüße
            von zim

            Kommentar


            • #7
              Hallo Katja,

              hier noch zwei Anmerkungen aus eigener Erfahrung:

              Ein generelles Schlupfdatum gibt es nicht: In diesem Jahr haben wir kerngesunde Schlüpflinge nach nur 52 Tagen ... daneben ist ein Tier aus dem gleichen Gelege im Ei im Endstadium verstorben ...

              In der Natur dürfte es derartige "Ausfälle" sicher auch geben ... leider!!

              Zum Anderen war die Luftfeuchtigkeit mit 80% schon relativ hoch - was aber auch nicht generell für Anomaliebildung spricht! Aber wie sieht es mit der Temperatur aus? 31 Grad gibst Du an ... ist Dein Thermometer auch richtig geeicht? Im vergangenen Jahr habe ich laut Thermometer auch auf 31 Grad gebrütet ... habe aber einige Tiere mit körperlichen Problemen erhalten ... wie sich dann herausstellte, stimmte die Temeraturangabe nicht ... das Thermometer zeigte zwei Grad zuwenig an, so daß ich auf 33 Grad gebrütet habe ... und je höher die Temperatur, desto größer die Gefahr von Anomalien.

              Grüße Dieter

              Kommentar


              • #8
                Hallo,

                vielen Dank für die Antworten.
                Missbildungen hatte ich an dem Kleinen nicht gesehen, er war wirklich schön gewachsen.
                Also ich hatte zur Vorsicht noch zwei extra Thermometer und Hygrometer in den Brutkasten gesteckt, im Falle die Werte am Brutkasten doch nicht stimmen. Das Hygrometer hat ab und an Schwankungen in der Luftfeuchte angezeigt so das es kurz unter 80 stand.
                Die Temperatur war auf allen Thermometern gleich.

                Ja leider werden wir die Natur da wohl nie ganz verstehen.
                Tut mir nur Leid für den Kleinen, ich hätte ihm gern solch ein Leid erspart.

                Kommentar

                Lädt...
                X